Einkochen, Haltbarmachen, Obstgarten
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Apfelmus einkochen und ein DIY-Apfelpflücker

Viele Äpfel gab es dieses Jahr nicht. Die meisten Obstbaumblüten sind den Spätfrösten im Frühjahr zum Opfer gefallen. Aber immerhin einer von unseren Apfelbäumen hat getragen und wir sind jetzt endlich fertig damit, die Äpfel zu ernten und zu konservieren. Die Äpfel von diesem Baum schmecken frisch nicht besonders gut, deswegen sind fast alle ins Apfelmus gewandert.

Normalerweise machen wir wenn wir Apfelmus einkochen auch gleich Apple Butter. Kennst du das? In Deutschland ist Apple Butter glaube ich nicht so bekannt wie in Amerika. Ich hatte jedenfalls noch nie etwas davon gehört, bis ich das Rezept von meinem Freund gelernt habe, der zum ersten Mal in einem Camphill in New York welche gemacht hat.

Dieses Jahr hatten wir leider nicht genug Äpfel, um auch noch Apple Butter zu machen. Aber ich packe das Rezept trotzdem mit in diesen Artikel. Wenn du Lust auf einen herbstlich-winterlichen Brotaufstrich hast, probier es ruhig mal aus. Ich könnte mich in das Zeug reinsetzen. :) Apfelmus-Apple-Butter-einkochen

DIY-Apfelpflücker

Zum Äpfelernten haben wir uns einen Apfelpflücker aus einer kleinen Gartenhacke, einer aufgeschnittenen Plastikflasche und einem langen Stab (in diesem Fall ein Rechen) gebastelt. Dafür haben wir die kleine Hacke oben am Stiel befestigt und darunter die Flasche angebracht. Die Hacke reißt den Apfel ab und er fällt in die Flasche. Das funktioniert ganz gut. Am Ende habe ich die Äpfel aber nur noch vom Baum runtergeschlagen… ;)

 

DIY-Apfelpflücker-Apfelernter

DIY-Apfelpflücker-Apfelmus-einkochen

Apfelmus einkochen

Die Amseln hatten schon viel an den Äpfeln herumgepickt, deswegen haben wir sie gleich weiterverarbeitet. Hier ist unser Apfelmus-Rezept:

  • Die Äpfel schälen, vierteln und das Kerngehäuse rausschneiden.
  • Die Apfelviertel in einen Topf geben und den Topfboden leicht mit Wasser bedecken.
  • Das Ganze so lange kochen, bis die Äpfel zerfallen. Ab und zu umrühren.
  • Dann pürieren wir den Apfelbrei.
  • Noch einmal aufkochen. (Vorsicht, das pürierte Apfelmus spritzt beim Blubbern in alle Richtungen!)
  • Das heiße Apfelmus in saubere und abgekochte Gläser füllen. Mein Trichter und die Schöpfkelle sind dabei meine besten Freunde.
  • Mit sauberen und abgekochten Deckeln verschließen.
  • Das Apfelmus einkochen: In einem Einkochtopf oder Einkochautomaten für 30 Minuten bei 80 °C erhitzen.
  • Die Gläser aus dem Topf holen und abkühlen lassen. Gläser, in denen sich kein Vakuum gebildet hat, entweder sofort essen oder nochmal einkochen.

Wenn du noch nie eingekocht hast, schau doch mal in meinen Artikel Einkochen für Anfänger. Da findest du die einzelnen Schritte noch einmal detaillierter erklärt.

Wusstest du, dass du aus den Schalen und Kerngehäusen, die beim Apfelmus-Machen anfallen, einen wunderbaren Apfelessig selber machen kannst?

Wir fügen unserem Apfelmus keinen Zucker hinzu. Genau genommen ist es dann glaube ich Apfelmark. Oder? Wenn du dein Apfelmus lieber süßen möchtest, kannst du den Zucker vor dem Pürieren dazugeben.

Und jetzt noch das versprochene Apple Butter-Rezept

 

  • Apfelmus nach dem oberen Rezept kochen. Bis einschließlich zum Pürieren sind alle Schritte gleich.
  • Das Apfelmus für 30 bis 45 Minuten auf niedriger Temperatur köcheln lassen, bis es eine dicke Konsistenz annimmt. Dabei immer wieder umrühren.
  • Pro Liter Apfelmus 5 g Zimt, 2 g Garam masala und 100 g Zucker dazugeben. Wir nehmen den Mascobado-Zucker, den es in vielen Weltläden gibt. Der schmeckt unvergleichlich viel besser als anderer Zucker.
  • Die Apple Butter nochmal ca. 5 Minuten brodeln lassen.
  • Dann in saubere und abgekochte Gläser füllen, genau wie beim Apfelmus auch. Natürlich nehmen wir für den Brotaufstrich kleinere Gläser als für das Apfelmus.
  • Mit sauberen und abgekochten Deckeln verschließen.
  • In einem Einkochtopf oder Einkochautomaten für 30 Minuten bei 80 °C einkochen.
Ich ärgere mich ja schon ziemlich darüber, dass wir dieses Jahr kaum Früchte ernten können. Sogar die meisten Erdbeerblüten sind erfroren. Wie war denn deine Apfelernte? Hast du auch Apfelmus gemacht? Und kennst du Apple Butter? Ich freue mich, wenn du einen Kommentar dalässt.

12 Kommentare

  1. Tanja sagt

    Liebe Marie und liebes Team,
    ich habe das Rezepte-Buch von euch, da steht ein Rezept zu Apfelmark bzw. Apfel-Birnen-Mark drin. Wie lange ist dieses denn nach dieser Methode haltbar?
    Dankeschön!

    • Saskia Wurzelwerk sagt

      Hallo, wenn du es eingekocht hast, ist es mindestens ein Jahr haltbar, oftmals aber viel länger! Lass es dir schmecken :)

  2. Karin sagt

    Liebe Marie!
    In dem Video „Das Leben ist zu kurz für später “ gibst du die Äpfel samt Schale und Kerngehäuse in den Einkochtopf. Wird das Apfelmus mit Schale und Kerne eingekocht und anschließend püriert?
    Das wäre ja praktisch:)

    Liebe Grüße Karin

    • Saskia Wurzelwerk sagt

      Hallo Katrin, ja das funktionert auf jeden Fall. Es kann eine leichte Bitterkeit durch die Kerne ins Apfelmus kommen. Da musst du einfach mal mit deinen Äpfeln probieren und verkosten :)
      Liebe Grüße,
      Sassi von Wurzelwerk

  3. Göllner Claudia sagt

    Hallo Marie,
    benutzt du den hellen Mascobado-Zucker oder den dunklen?
    Liebe Grüße
    Claudia

  4. Germana Rudiferia sagt

    Liebe Marie, das klingt alles total aufregend und spannend für mich, was es auf deiner Seite zu lesen gibt. Essig selber machen, Apfelbutter – muss ich probieren …. Eine Frage habe ich, funktionieren deine Rezepte auch mit Birkenzucker? Einen wunderschönen Tag! Germana

  5. Monika sagt

    Hallo Marie, ich habe heuer so viele Äpfel, dass ich schon gar nicht mehr weiß, wohin damit. Apfelstrudel, Apfelmus Apfelsaft mit dem Dampfenteafter hab ich schon Alles gemacht. Was kann man mit Falläpfel noch machen?

  6. Hallo,

    Ich denke immer, dass ich beim Schälen und Kerngehäuse entfernen zu viel vom Apfel wegschneide, besonders bei kleinen Äpfeln. Außerdem dauert mir das bei den kleinen Äpfeln auch zu lange. Deshalb wasche ich die Äpfel einmal, viertele sie und schneide nur Madengänge und Druckstellen weg. Wenn die Äpfel weich sind, gebe ich sie mit einer Schaumkelle aus dem Topf in ein Sieb, welches ich über eine Schüssel gelegt habe und passiere sie durch. Ich benutze dafür eine sogenannte Passierkeule. Das ist ein Holzstab mir einem dicken, runden Kopf am Ende, ähnlich einem Krautstampfer, nur eben nicht flach am Ende, sondern rund. Man kann auch eine Passiermühle benutzen. Den Trester im Sieb gebe ich den Hühnern. Im Topf verbleibt dann herrlicher Apfelsaft (hält im Kühlschrank ein paar Tage oder Einkochen), den ich auch gerne zu Apfelgelee verarbeite. Einfach den Saft mit Gelierzucker nach Packungsanweisung aufkochen.
    Ansonsten kann man aus Äpfeln auch super leckeres Kompott kochen. Rezepte gibt es im Internet.

    Viele Grüße

  7. Rabea sagt

    Liebe Marie!

    Danke für das Apfelbutter-Rezept (und die Email-Korrespondenz von letztens)! Hab es jetzt endlich geschafft, nachzukochen. Total lecker. :-)

    Lieben Gruß aus Norddeutschland
    Rabea

  8. Oh die Apfelbutter klingt toll! Kannte ich nicht :). Danke für das Rezept. Erinnert mich ein kleines bisschen an Quittenbrot in noch streichfähig :)

    Liebe Grüße
    Helena

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