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Keine Zeit, kein Problem! 5 Tipps für einen pflegeleichten Gemüsegarten

Du möchtest Obst und Gemüse anbauen, hast aber zu wenig Zeit? Vielleicht kommst du unter der Woche erst spät nach Hause und bist dann zu geplättet, um noch stundenlang im Garten zu schuften. Uns geht es oft genauso, deswegen läuft unser Garten dank ein paar Tricks quasi auf Autopilot.

Ich liebe das Gärtnern, aber ich habe noch viele andere Hobbys und Verpflichtungen und möchte nicht den ganzen Tag damit verbringen. Mein Gemüsegarten muss pflegeleicht sein, also haben wir  ihn uns so eingerichtet, dass wir oft wochenlang nur zum Ernten dort sind (oder um in der Sonne zu liegen).

Gemüse anbauen mit wenig Aufwand – das geht! Und zwar so:

Mulchen

Wenn du nur einen von den Tipps in diesem Artikel umsetzt, dann bitte diesen. Mulch schützt nicht nur den empfindlichen Boden vor Erosion und reichert ihn mit organischem Material an – er spart uns auch unglaublich viel Zeit beim Gärtnern.

Die Mulchschicht sorgt nämlich dafür, dass der Boden selbst in langen Hitzeperioden nicht austrocknet. Wir gießen unsere Gemüsebeete* nur dann, wenn wir gerade frisch gesät oder gepflanzt haben. Ansonsten fällt das Gießen komplett weg. Das ist eine immense Arbeitsersparnis!

Keine Zeit fürs Gärtnern? Kein Problem! Hier sind unsere Tipps für einen pflegeleichten Gemüsegarten. Gemüse anbauen für Anfänger trotz Vollzeitjob? So klappts! #Gemüsegarten #Garten
Merk dir diesen Artikel auf deiner Gartenpinnwand!

Außerdem unterdrückt Mulch Unkraut. Die Mulchschicht in unserem Garten ist mindestens 20 cm dick, da kommt kaum Unkraut durch. Der Mulch erspart uns also nicht nur das Gießen, sondern auch das Jäten. Das sind die beiden Tätigkeiten, die ich am Gärtnern am wenigsten mag und die am meisten Zeit in Anspruch nehmen. Muss ich nicht mehr machen. Hell, yeah! :)

Falls du wissen willst, mit welchem Material du am besten mulchen solltest und was es sonst noch zu beachten gibt, hier lang. ;)

Der richtige Anbauplan

Den nächsten Tipp habe ich von meiner Freundin Nicole. Wie wir benutzt auch sie den Aussaatkalender von Maria Thun. Das heißt, dass sie Wurzelgemüse wie Möhren oder Rote Bete an Wurzeltagen, Fruchtgemüse wie Tomaten oder Paprika an Fruchttagen und Blattgemüse wie Mangold oder Salat an Blatttagen sät. An diesen Tagen sind die Planetenkonstellationen besonders günstig, um jeweils das Wachstum von Wurzel, Frucht oder Blatt zu fördern. Außerdem gibt es jeden Mont eine zweiwöchige Pflanzzeit, an die wir uns auch weitestgehend halten.

Ganz egal, ob du an die Kräfte von Mond und Sternen glaubst oder ob das für dich esoterischer Unsinn ist, ist der Maria Thun-Kalender als Orientierungshilfe super nützlich. Wir sind auch erst durch Nicole darauf gekommen, dass man ja alle Wurzelgemüse an einem Tag im Monat, alle Fruchtgemüse an einem Fruchttag und alle Blattgemüse an einem Blatttag aussäen kann.

So hat man nur drei Tage Arbeit pro Monat und geht trotzdem sicher, dass man das ganze Jahr über frisches Gemüse erntet. Falls du Hilfe beim Anbauplan-Erstellen brauchst, findest du hier eine Anleitung.

Hol dir deinen Aussaatkalender!

Psst: Wenn du keine Lust oder Zeit hast alles selber auszuknoblen, dann hol dir doch einfach den Aussaatkalender!

Hier findest du jeden Monat die besten Aussaatzeitpunkt für deine Gemüsepflanzen, ohne dass du dir selber darüber den Kopf zerbrechen musst.

Einfach runterladen und lossäen. Der Kalender verrät dir übrigens nicht nur Aussattermine für die Voranzucht, er sagt dir auch, wann du welche Samen ins Freie aussäen kannst und wann der perfekte Pflanztermin für deine Jungpflanzen ist!

Trag dich ein für den Aussaatkalender:

Nicht die ganze Pflanze ernten

Viele Pflanzen wie Salat, Lauch, Spinat, Mangold, Frühlingszwiebeln, frischen Knoblauch oder Basilikum kann man mehrmals ernten, wenn man sie nicht ganz abschneidet. Wenn man genug von der Pflanze stehen lässt, treibt sie wieder aus und liefert eine zweite, dritte oder vierte Ernte, ohne dass man neu aussäen oder pflanzen muss.

Das funktioniert nur, wenn man das Herz, also den Punkt im Zentrum der Pflanze, aus dem neue Blätter herauswachsen, nicht verletzt. Salat, Mangold etc. schneiden wir deswegen ca. drei bis vier cm über dem Boden ab oder ernten nur die äußeren Blätter.

Das Wachstum von Basilikum und anderen Kräutern wird übrigens sogar angeregt, wenn man regelmäßig nur einen Teil davon erntet. Bei Kräutern ernten wir nur das obere Drittel und lassen den Rest stehen.

Mehrjährige Pflanzen anbauen

Am wenigsten Arbeit hat man mit Pflanzen, die man nur einmal pflanzt und die einem Jahr für Jahr wieder eine gute Ernte liefern. Die mehrjährigen Pflanzen in unserem Garten werden einmal im Jahr mit Kompost gedüngt und gemulcht, ansonsten machen sie keinerlei Aufwand.

Gemüsegarten-anlegen-pflegeleicht

Hier ist eine Liste mit mehrjährigen Pflanzen:

  • Obstbäume
  • Nussbäume
  • Beerensträucher
  • Erdbeeren
  • Artischocken
  • Weintrauben
  • Erdmandeln
  • Rhabarber
  • Kräuter
  • Spargel
  • Bärlauch
  • Topinambur

Mischkultur und Kulturschutznetze

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge zu bekämpfen, kann sehr zeitaufwändig sein. Kohl beispielsweise zieht Schädlinge nur so an, was den Anbau ziemlich kompliziert macht. Deswegen bauen wir Kohl nur noch unter Kulturschutznetzen an, sodass all die Fliegen, Schmetterlinge und Käfer, die es auf unsere Ernte abgesehen haben, außen vor bleiben.

Außerdem setzen wir auf Mischkultur. Das heißt, dass wir Pflanzen nebeneinander anbauen, die sich natürlicherweise gegenseitig die Schädlinge vom Hals halten und Krankheiten entgegenwirken. So haben wir kaum noch Krankheiten und Schädlinge im Garten und können ihn getrost sich selbst überlassen. Wenn du mehr über unser Mischkultur-System wissen möchtest, findest du hier den passenden Artikel.

Hast du noch mehr Tipps für einen pflegeleichten Gemüsegarten? Was machst du, um den Aufwand für deinen Garten so gering wie möglich zu halten? Und falls du noch keinen eigenen Garten hast: Was hält dich davon ab, loszulegen?

Willst du mehr über pflegeleichte Gemüsegärtern rausfinden? Dann ist sicher einer dieser Artikel für dich interessant:

Wie mein Garten fast von selbst unkrautfrei bleibt

Gemüsegarten anlegen in 7 einfachen Schritten

Die 8 wirksamsten Mischkultur-Partner für Tomaten!

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22 Kommentare

  1. Dieser Artikel erinnert mich an diverse „5000€ pro Tag ohne dafür zu arbeiten“ oder „Jeden Tag 1kg weniger ohne Hungern“ Werbungen.

    Es macht dem Leser auch viel mehr Spaß zu glauben, dass alles ganz einfach ist.
    Das Leben im Garten ist alles Mögliche, wunderbar, befreiend, das einzig richtige für mich. Ich liebe es. Aber zu behaupten, es würde kaum Arbeit machen, ist aus meiner Sicht irreführend.

    Um zu unserer Selbstversorgung zu kommen, waren wir mehrere Jahre Vollzeitgärtner und damit meine ich, dass wir lange Perioden mit 14h- Tagen ohne einen einzigen freien Tag zwischendurch erlebt haben.

    Eines muss man immer bedenken. Wenn man vorne an der Arbeit spart, kommt sie hinten herum doppelt zurück.
    Legt man ein einfaches Kompostbeet an, so wie hier beschrieben, muss man hinterher eine 24h Schneckensecurity engagieren oder eben den Job selber machen. Wühlmäuse sind das nächste Problem.
    Oder man macht es von Anfang an richtig. Wir haben unsere kompromisslose Beetanlegemethode gefunden haben, die jedoch ganz bestimmt nicht in eine 3h-Gartenwoche passt, dafür aber im Nachhinein sehr pflegeleicht ist.

    Im Garten gibt es jeden Tag aufs neue etwas, worauf man reagieren sollte,
    er ist stets fordernd und voller Abwechslung und genau das liebe ich. Ein Selbstversorgerleben hat andere Eigenschaften als Einfachheit.

    All die schöne Theorie ist außerdem auf die Annahme ausgelegt, dass alles genauso passieren wird, wie man es sich vorstellt. Doch gerade als Gärtner weiß man, dass man hier eng mit einem Kollegen zusammen arbeitet, mit dem alles steht fällt und welcher außerordentlich unberechenbar ist: Das Wetter.

    Nun lässt du nicht nur Gemüse wachsen, sondern hast noch diverse Tiere und so weit ich weiß (vllt irre ich mich) auch noch in mehreren Standorten.
    Mir fehlt hier das ganzheitliche Bild. Text und Schreibstil deiner Artikel suggerieren häufig, alles sei fluffig-weich und wunderbar. In einem anderen Artikel schreibst du, du seist Mutter, studierst Vollzeit, arbeitest 70h pro Woche und machst „nebenbei“ die Selbstversorgung. Dazu schreibe ich nichts weiter..
    Ich empfinde diesen Artikel als Hohn.

  2. liebe Marie
    wunderbar, deine vielen Tipps und deine schönen Videos, ich bin schon lange ein stiller Fan von dir, danke viel Mal! Endlich habe ich seit drei Monaten auch wieder einen kleinen Garten, und wenn ich deine Quadratmeter-Angaben sehe, könnte es sogar mit der Zeit reichen für eine Selbstversorgung, ausser wohl in diesem Regenjahr…traurig, was gerade alles kaputt geht. Die Kartoffeln, welche als erste rausguckten, sehen schon ziemlich nach Krautfäule aus, und einige andere Beete wurden auch teilweise überschwemmt. Und ich war sehr spät dran, erst ab Mitte April, aber es war ja noch so lange kalt, dass das wohl keine Rolle gespielt hat.
    Danke für den Tipp mit den Kohlschutznetzen, sowas werde ich mir noch anschaffen. Ich bin nur noch am Kohlblätter kontrollieren…aber immerhin haben es etliche Broccolis geschafft, und der Palmkohl sieht auch noch akzeptabel aus.

    Das grösste Problem sind die Schnecken. Was hast du gemacht, bevor ihr Hühner hattet? Abgesammelt? Wir haben schon überlegt, aber der Platz für Hühner oder Enten ist zu klein, sie wären dann fast nur im Gemüsegarten und würden wohl auch am Salat knabbern? Zudem essen wir vegan, aber die Eier könnten wir ja verschenken.

    Ich bin ziemlich am Ausprobieren, das Mulchbeet mit Pappe hat super funktioniert, und gerade habe ich eines am „reifen“ ohne Pappe (hatte gerade keine mehr und muss ständig Beetfläche erweitern), nur mit einer dicken Schicht langem Grasschnitt, Muttererde, bisschen Kompost und einer dicken Schicht Heu obendrauf, um dann da später ein paar Wintergemüse auszupflanzen.
    Nochmals herzlich Danke für alles, und ganz liebe Grüsse aus der Schweiz,
    Marlis

    • Malin von Wurzelwerk sagt

      Liebe Marlis,
      danke für deine liebe Rückmeldung, das wärmt :) Schau mal in diesen Artikel rein, dort findest du eine kleine Palette an Tipps, die dir bestimmt helfen, dein Schneckenproblem in den Griff zu bekommen. Ich wünsche dir viel Freude in deinem Garten!
      Liebe Grüße
      Malin von Wurzelwerk

  3. Henrike sagt

    Hallo Marie, kann ich also eine dicke Schicht holzschnitzel in meine balkontoepfe füllen für das selbe Resultat???? Und reicht da einmal im Jahr sobald die Pflänzchen etwas angewachsen sind? Danke
    Henrike

  4. Ich suche für meine Garten nach neuen Gemüsepflanzen. Mir war gar nicht bewusst, dass man auch einen Anbauplan dafür gebrauchen kann. Ich werde darauf achten Wurzeltage und Fruchttage für das sähen einzuführen.

  5. Doris B. sagt

    Hallo, alle zusammen!
    Alle halten mich für ein bisschen verrückt, aber ich gärtner schon seit fünf Jahren mit dem Aussaatkalender von Maria Thun. Und was soll ich sagen: Es funktioniert!!!
    Letztes Jahr hatte ich unteranderem zwei riesige ( 12 und 15 kg) Kürbisse und die waren auch noch richtig lecker.
    Ihr solltet euch aber auch gutes Saatgut gönnen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Online Shop von Dreschflegel gemacht.
    An Alle mit dem braunen Daumen :
    Gartenzeit ist die Auszeit für die Seele !

  6. Hallo Marie.
    Mein Name ist Tabitha und ich verfolge Deinen Kanal schon länger und habe schon einige Deiner Tipps umsetzen können.
    Dir wünsche, dass Du (Ihr) durch Eure Aufgaben (Umzug, Elternschaft, Partnerschaft) weiter wachst.
    Wie Du, bin auch ich begeistert von der Schönheit der Schöpfung und hoffe Du kannst weiter Kraft daraus ziehen. Mir hilft da noch die Internet Seite jw. org mit vielen schönen positiven Gedanken, Filmen, Liedern. Sie ist in über 1000 Sprachen erhältlich kostenlos und unverbindlich.
    Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und bleibt gesund
    Deine Tabitha

  7. Die Informationen, die Sie hier zum Thema Gartenunterhalt mitteilen, sind sehr übersichtlich. Jetzt sollte ich eine bessere Entscheidung treffen können. Meiner Meinung nach sollte man dies immer auf eine gut informierte Weise tun.

  8. Ich bin ein Freund von mehrjährigen Pflanzen, sie sind wunderbare Helfer bei der Garteninstandhaltung. Zudem müssen sie nicht in jedem Jahr neu gepflanzt werden. Das Ziehen der Reihen und das Umgraben kosten immer Zeit, die oft fehlt.

  9. Ursula Eggert sagt

    hallo, Marie. lese deine Artikel mit Leidenschaft. habe einen 6000 qm. grossen Garten. hatte als wir ihn bekamen keinerlei Ahnung vom Gärtnern. du schreibst immer von Hackschnitzeln ,was genau meinst du damit Gekauften Rindenmulch? etwas selbst hergestelltes

    • Marie sagt

      Hallo Urusula,
      danke, das freut mich! :)
      Mit Hackschnitzeln meine ich keinen Rindenmulch, sondern gehäckselte Zweige, und Holz. Wir bekommen Hackschnitzel umsonst von verschiedenen Baumpfegebetrieben, die froh sind, das Zeug loszusein. Man kann natürlich auch selbst häckseln, aber für uns hat es sich schon oft gelohnt, einfach mal bei diesen Firmen nachzufragen.
      Am liebsten nehme ich Hackschnitzel, die einen hohen Anteil von Blättern haben, weil sie mehr Stickstoff enthalten.
      Viele Grüße!

  10. Elamanu74 sagt

    Mulchen ist gut und schön. Leider freuen sich aber auch die Nacktschnecken über den feuchten Unterschlupf. Und die gibts bei uns in rauhen Mengen. Von den Gemüsepflanzen bleibt dann oft wenig übrig….

  11. Buch7, sehr schön! Seit einer Weile nutze ich das auch privat und für meinen NachhaltigkeitsBlog. Daumen hoch!

    LG und guten Rutsch,
    Kerstin

  12. Vielen lieben Dank für den Artikel :-) Für mich kommt er zur rechten Zeit, denn ich plane gerade das neue Gartenjahr mit der (wundervollen) Einschränkung, dass etwa Anfang Februar das Geschwisterchen zur Welt kommt. Da sind Tipps für einen pflegeleichten Garten sehr willkommen :-)

    Ich sollte wirklich mal in Gemüseschutznetze investieren. Und Mulchen hatte ich mir für dieses Jahr sowieso vorgenommen. Das hab ich in den letzten Jahren nicht gemacht.

    Ich benutze dieses Jahr zum ersten Mal den Kraut&Rüben-Gartenkalender. Da sind auch die Mondtage drin. Und drei Tage säen und pflanzen im Monat sind ja hoffentlich auch mit Säugling möglich :-)

    Liebe Grüße und einen schönen Jahreswechsel,
    Gesa

  13. Leona sagt

    …wieder mal richtig gute Tipps :)
    Mich hält nichts mehr ab davon einen Garten anzulegen. 2018 werde ich einen Schrebergarten begärtnern und ich freue mich schon sehr darauf!

    Leo

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