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Spinat anbauen: Meine Geheimtipps für eine super Ernte!

Im eigenen Garten Spinat anbauen ist gar nicht schwer! Mit meinen drei wichtigsten Tipps startest du mit der Spinatproduktion so richtig durch. Welche Tipps das sind, verrate ich dir natürlich in diesem Artikel!

Inhaltsverzeichnis
Spinat anbauen: Das Wichtigste auf einen Blick
Besonderheiten beim Spinat anbauen
#1: Die Wahl der Spinat Sorte entscheidet alles!
#2: Versetzt säen und häufig ernten!
#3: Spinat zur richtigen Zeit ernten!
Spinat anbauen: 5 Schritte von der Saat bis zur Ernte
1. Schritt: Beet vorbereiten
2. Schritt: Spinat säen
3. Schritt: Spinatpflanzen pflegen
4. Schritt: Schutz vor Krankheiten und Schädlingen
5. Schritt: Spinat ernten

Spinat anbauen: Das Wichtigste auf einen Blick

Spinatpflanzen können ein bisschen launisch sein, und machen nicht immer das, was sie sollen. Früher habe ich mich deshalb oft wahnsinnig über meinen Spinat geärgert: Erst wollte er gar nicht loswachsen, und wenn er dann endlich in Schwung kam, ist er immer gleich geschossen und in die Blüte gegangen.

Das muss aber nicht sein! Seit ich beim Spinat anbauen ein paar Dinge beachte, wächst und gedeiht Popeyes Leibspeise auch bei mir im Garten. Die wichtigsten Voraussetzungen für eine dicke Spinaternte findest du hier auf einen Blick:

Sortenwahl: Wähle je nach Jahreszeit unbedingt die passende Sorte. Manche Spinat Sorten sind nämlich echte Sensibelchen, was die Temperatur angeht. Die gute Nachricht: Für den Sommer gibt es wärmetolerantere Sorten, und fürs Spinat anbauen im Winter solche, denen die Kälte nichts ausmacht.

Standort: Spinat mag es gemäßigt: In heißen Sommern zieht er ein halbschattiges Plätzchen der prallen Sonne vor. Baust du Spinat im Winter an, freut er sich aber über einen sonnigen Standort. Zwischen seinen Wurzeln spürt der Spinat am liebsten lockeren, durchlässigen Boden.

Aussaat: Spinat anbauen klappt direkt von Anfang an im Beet, du musst die Pflänzchen also nicht im Haus vorziehen. Spinat ist ein Dunkelkeimer, achte deshalb darauf, ihn nach der Aussaat gut mit Erde zu bedecken.

Nährstoffbedarf: Spinat ist ein Mittelzehrer. Wie andere Blattgemüse auch solltest du deinen Spinat aber lieber nicht zu viel düngen, sonst riskierst du Nitratanreicherungen in den Blättern.

Ernte: Hier bist du ganz flexibel! Du kannst die Blätter ganz jung als Babyspinat für den Salat ernten, oder aber warten, bis richtig schön große, buschige Spinatpflanzen im Beet stehen. Entweder pflückst du dann einzelne Blätter, oder erntest direkt die ganze Pflanze.

Spinat anbauen: Spinat im Beet

Besonderheiten beim Spinat anbauen

Wie bei jedem Gemüse gibt es auch beim Spinat anbauen ein paar Dinge, auf die du ganz besonders achten solltest. Hier findest du nochmal allgemeine Basics, falls du noch nicht so viele Erfahrungen im Gemüseanbau gesammelt hast. Wenn du zusätzlich dazu meine drei extra Spinattipps befolgst, sollte da nichts mehr schief gehen!

#1: Die Wahl der Spinat Sorte entscheidet alles!

Vielleicht ist es dir auch schon mal passiert: Eben war dein Spinat noch ganz klein und kompakt, und am nächsten Tag geht er auf einmal blitzschnell in die Blüte. Das ist suuuper ärgerlich, weil es die ganze Ernte versemmeln kann!

Wenn du dich aber ein bisschen mit den Eigenheiten der Pflanze auseinandersetzt, wirst du schnell verstehen, warum dein Spinat diese Blitzaktion startet. Spinat ist nämlich eine Langtagspflanze. Das heißt, dass lange, sonnige Tage die Pflanzen nur so dazu anregen, schnell zu blühen. Der Spinat kann also gar nichts dafür, die Umstände sind schuld. ;)

Wegen dieser Umstände ist das Spinat anbauen aber besonders im Sommer ein bisschen heikel. Zum Glück gibt es Sorten, die schossfester sind als andere. Diese Spinatsorten fangen trotz langer, warmer Tage erst relativ spät an, zu blühen, und du hast länger Gelegenheit, deinen Erntekorb mit den grünen Blättern zu füllen.

Die passende Sorte auszuwählen ist daher das A und O beim Spinat anbauen. Passend zur Jahreszeit ausgesucht, bringt dir die richtige Sorte nämlich die besten Erträge. Wintersorten haben den Vorteil, dass sie kältetoleranter sind als die schossfesten Sommersorten.

Hier findest du meine Favoriten unter den Spinatsorten, mit denen ich schon gute Erfahrungen gemacht habe:

JahreszeitAussaatErnteSorte
FrühjahrEnde Februar – Mitte AprilMai – JuniThorin, Matador, Butterflay
SommerMitte April – Mitte JuliJuni – AugustGammason
HerbstMitte Juli – OktoberSeptember – DezemberThorin, Matador, Butterflay
WinterSeptember – Anfang OktoberAprilWinterriesen, Thorin

Kleiner Tipp: Am sichersten klappt das Spinat anbauen im Frühjahr und im Herbst. Denn dann ist es den launischen Spinatpflanzen weder zu warm, noch zu kalt.

#2: Versetzt säen und häufig ernten!

Spinatpflanzen sind nur kurz im Gemüsebeet zu Gast. Besonders in der warmen Jahreszeit ist der Zeitraum zwischen Aussaat und Ernte beim Spinat sehr überschaubar. Der Spinat wächst rasch und will dann flugs geerntet werden. Und schon ist das Beet wieder frei!

Das ist super praktisch, weil du nicht lange auf deine Spinatlasagne warten musst! ;) Gleichzeitig bedeutet es, dass aller Spinat, den du zu einem Zeitpunkt säst, in einem relativ kurzen Zeitraum geerntet werden will und du nur kurz etwas von dem frischen Grün hast.

Ganz anders ist das übrigens beim Mangold, dem großen Bruder vom Spinat: Er ist genügsam und robust, und lässt sich über lange Zeit hinweg ernten.

Damit das auch beim Spinat anbauen klappt, musst du einen kleinen Trick anwenden: Das Zauberwort heißt hier: „Gestaffelte Aussaat“. Damit ist gemeint, dass du mehrmals im Jahr kleinere Mengen Spinat säst, sodass du immer Pflanzen unterschiedlichen Alters in deinen Beeten stehen hast – und somit auch regelmäßig ernten kannst. Also: Denk dran, regelmäßig zu säen – dann gibt’s auch häufiger mal ein leckeres Spinatgericht! :)

Damit du keine Aussaattermine mehr verpasst, kannst du dir hier meinen Ausssaatkalender herunterladen. Außer für Spinat findest du darin auch die Aussaattermine vieler anderer, leckerer Gemüsearten. Einfach deine E-Mail-Adresse eintragen, und schon flattert der Aussaatkalender in deinen Posteingang!

#3: Spinat zur richtigen Zeit ernten!

Spinat verabschiedet sich manchmal sehr plötzlich in die Blüte. Das ist ärgerlich – denn nun wachsen nur noch kleinere Blätter nach, die vom Geschmack her eher bitter sind. Am besten erntest du deinen Spinat daher, bevor es so weit ist!

Um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, behältst du die Pflanzen gut im Auge, und achtest darauf, dass du deinen Spinat besonders in längeren Trockenperioden feucht hältst, und den Boden durch eine Mulchdecke vor dem Austrocknen schützt. Denn lange Trockenheit stresst die Pflanzen und gestresste Pflanzen fangen früher an, zu blühen.

Spinat erntest du im Idealfall am Nachmittag oder Abend eines sonnenreichen Tages. Dann ist der Nitratgehalt in den Blättern nämlich am geringsten, und zu viel Nitrat ist eher ungesund. Nichtsdestotrotz ist Spinat insgesamt natürlich suuuuper gesund – er strotzt nur so vor Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen. Je frischer, desto besser! :)

Spinat anbauen: Geerntete Spinatblätter in einer Schüssel.

Spinat anbauen: 5 Schritte von der Saat bis zur Ernte

Nun kennst du schon ein paar Tipps und Tricks rund um den Spinatanbau. Aber lass uns noch einmal ganz von vorne beginnen, damit dir von der Aussaat bis zur Ernte auch wirklich alle Schritte leicht von der Hand gehen und dein Spinat gesund und munter heranwächst!

Schritt 1 beim Spinat anbauen: Beet vorbereiten

Spinat liebt einen schön lockeren Gartenboden. Ich mache meinen Gartenboden so richtig fluffig, indem ich die Beete mit Kompost anlege. Zusätzlich lockere ich den Boden regelmäßig mit einer Doppelgrabegabel.

Auf Umgraben verzichte ich komplett  – das tut meinem Boden und all den Lebewesen darin richtig gut! Wie das funktioniert, zeige ich dir in meinem „Gemüsegarten Starten“ – Onlinekurs. Darin lernst du in über 50 Videoanleitungen die Grundlagen, um deinen eigenen Gemüse-Selbstversorgergarten zu starten. Komm gerne vorbei!

Für alle Gemüse, die du direkt ins Beet säst, solltest du ein schön feinkrümeliges Saatbett bereiten. Dazu kannst du den aufgelockerten Boden mit einer Harke schön gleichmäßig und eben harken. Die Samenkörner werden es dir danken!

Schritt 2 beim Spinat anbauen: Spinat säen

Ist dein Beet für die Aussaat gut vorbereitet, kannst du mit dem Spinat säen starten. Dazu ziehst du mit einem Abstand von 20 cm Rillen in dein Beet. Jede Rille sollte 3 cm tief sein, denn Spinat ist ein Dunkelkeimer. Erst wenn er tief genug in der Erde eingemummelt liegt, beginnt er zu keimen.

In jeder Rille säst du alle 4-5 cm einen Spinatsamen. Anschließend harkst du die Rillen vorsichtig zu und drückst sie leicht an. Nun musst du dein frisch besätes Beet noch ordentlich angießen* – und schon bist du mit dem Spinat säen fertig!

Kleiner Tipp: Gehörst du zu den Earlybirds im Garten, kannst du für eine super frühe Ernte deinen Spinat ab Ende Februar im Haus vorziehen. Dazu säst du die Pflanzen in einzelne Töpfe aus. Pro Topf legst du 3-4 Samen in die Erde.

Mit dem Auspflanzen beginnst du, sobald die Pflanzen 8-10 cm groß sind. Der Reihenabstand liegt wieder bei 30 cm. Innerhalb der Reihen setzt du die vorgezogenen Pflanzen, anders als bei der Direktsaat, 10 cm auseinander. Das machst du so, weil in jedem Topf ja mehr als eine Spinatpflanze wächst.

Schritt 3 beim Spinat anbauen: Spinatpflanzen pflegen

Als Mittelzehrer brauchst du Spinat nur mäßig düngen. Eine gute Gabe Kompost reicht in den meisten Fällen dicke aus, um deinen Spinat zufrieden zu stellen.

Im Sommer gebe ich den Jungpflanzen als Starthilfe einen kleinen Schuss verdünnte Brennesseljauche mit auf den Weg. Zu viel sollte es allerdings nicht sein, weil Spinat schnell Nitrat einlagert. Deswegen lasse ich im Winter diese erste Düngergabe sogar ganz weg.

Spinat möchte nicht auf dem Trockenen sitzen! Er findet es super, im leicht feuchten Boden zu stehen. Mit Staunässe kommt er jedoch gar nicht gut zurecht. Ich löse dieses Dilemma, indem ich meinen Spinat ordentlich mulche. So bleibt das Regenwasser lange im Boden, und die Spinatpflanzen brauchen keine Angst vor Trockenheit zu haben.

Wenn es im Sommer aber länger nicht regnet, solltest du deinen Spinat unbedingt zusätzlich gießen – sonst riskierst du, dass er vor lauter Stress anfängt, vorzeitig zu blühen.

Schritt 4 beim Spinat anbauen: Schutz vor Krankheiten und Schädlingen

Spinat ist ein sehr robustes Gemüse und nicht besonders anfällig für Krankheiten und Co. Trotzdem ist es wichtig, dass du auch beim Spinat die Fruchtfolgeregeln befolgst und in deinen Gemüsebeeten die richtigen Anbaupausen einhältst.

Nach dem Spinatanbau braucht dein Beet eine Pause von drei Jahren, bis der nächste Spinat einziehen darf. In dieser Zeit sollten auch Rote Bete und Mangold anderswo unterkommen. Beide sind nämlich so nah mit dem Spinat verwandt, dass sie ähnliche Krankheiten und Schädlinge anlocken.

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Schritt 5 beim Spinat anbauen: Spinat ernten

Wächst dein Spinat schön üppig, kannst du einzelne Blätter von deiner Spinatpflanze abernten. Dabei fängst du einfach mit den äußeren Blättern an, denn in der Mitte der Pflanze befindet sich das sogenannte Herz. Aus diesem Punkt wachsen immer wieder junge frische Blätter nach, daher solltest du es unbedingt stehen lassen.

Statt alle Blätter einzeln abzuernten, kannst du auch alles auf einmal 4 cm über den Boden abschneiden. Die 4 cm Abstand zum Boden sind sehr wichtig, denn so verletzt du nicht das Herz und die Pflanze wächst wieder nach.

Fängt dein Spinat bereits an zu blühen, erntest du ihn am besten komplett ab. Wenn du dadurch plötzlich unglaublich viel Spinat auf einmal im Erntekorb hast, kannst du deinen Spinat einfach blanchieren und einfrieren.

Oder du kochst eine rieeesige Auflaufform voller Lasagne und lädst all deine Freunde und Freundinnen zum Spinatessen ein! Lasst es euch schmecken! :)

Kleiner Tipp: Blühenden Spinat kannst du super als Mulchmaterial verwenden!

Na, bist du schon gespannt, wie dein eigener Spinat wohl schmecken wird? Dann warte nicht länger, sondern leg direkt los mit der Aussaat! Vergiss nicht, dir meinen Aussaatkalender herunterzuladen und los geht’s!

Weitere Anbautipps für reiche Ernten verrate ich dir in folgenden Artikeln:

Tomaten anbauen: 7 ultimative Tipps für eine dicke Ernte!

Zucchini pflanzen, pflegen & ernten – Der komplette Zucchini-Guide

Radieschen pflanzen, anbauen & ernten – der komplette Guide!

Wie erfolgreich bist du beim Spinat anbauen? Hast du einen besonderen Sortentipp? Schreib mir gerne in die Kommentare, welche Erfahrungen du beim Spinat anbauen gemacht hast!

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4 Kommentare

  1. Birgitta Hansen sagt

    Liebes Wurzelwerk-Team,
    Vielleicht könnt Ihr mir helfen?
    In meinem großen Topf wächst neben der Petersilie und dem Basilikum etwas, was ich für Spinat halten würde. Ich erinnere mich jedoch nicht, ihn ausgesät zu haben. Gibt es ein Merkmal, an dem ich Spinat eindeutig erkennen kann?
    Vielen Dank im Voraus
    Birgitta
    Ich könnte auch ein Foto schicken;)

    • Saskia Wurzelwerk sagt

      Hallo Brigitta, Spinat sieht im Keimblattstadium fast wie Gras aus, also zwei längliche dünne Keimblätter. Das ist eigentlich schon eine echte Besonderheit. Wenn dann noch schöne Spinatblätter folgen, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen…

      Liebe Grüße,
      Sassi von Wurzelwerk :)

  2. Magdalena sagt

    Hallo liebes Wurzelwerk-Team!

    Ich würd mich sooo sehr über Euer Spinat-Lasagne-Rezept freuen, vielleicht wär es möglich, es zu bekommen :)

    Danke und schöne Grüße
    Magdalena

  3. Ulla sagt

    Hallo Marie,
    Vielen Dank für deine tollen Tips und Anleitungen!
    Und für den Aussaatkalender! Der ist ja Gold wert!!!
    Jetzt meine Frage: Hast du in der Art auch eine Tabelle für die verschiedenen Düngermethoden und speziellen Düngergaben zu verschiedenen Wachstuumsstadien?
    Ich weiss nämlich immer nicht, wer wann Calcium oder Kalium oder was es sonst noch alles so gibt, braucht.
    Alles Gute für dich und deine Familie
    Ulla

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