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Wintergemüse: Geerntetes Gemüse im Schnee

Wintergemüse anbauen: So klappt’s mit der Winterernte!

Wintergemüse ist genau das Richtige für dich, wenn du im Herbst nur schweren Herzens deine Beete räumst und es im Frühjahr gar nicht erwarten kannst, dass das Gartenjahr endlich wieder anfängt. Denn die gute Nachricht ist: Mit Wintergemüse kannst du rund um´s Jahr gärtnern! :)

Inhaltsverzeichnis
Fünf Gründe für Wintergemüse
Welche Gemüse wachsen im Winter?
Wintergemüse anbauen – so klappt‘s!
 #1: Basics im Wintergarten
 #2: Wintergemüse unter Dach und Fach
 #3: Das richtige Timing für Wintergemüse
 #4: Die Fruchtfolge im Wintergarten
 Wintergemüse oder kein Wintergemüse?

Fünf Gründe für Wintergemüse

Gärtnern geht nur im Sommer? Da lachen ja die Hühner! Ich habe die letzten Jahre immer mehr Wintergemüse angebaut, die ich inzwischen weder im Garten noch auf dem Teller missen möchte. Deinen Gemüsegarten rund ums Jahr zu nutzen, lege ich dir deshalb unbedingt ans Herz! Hier kommen fünf Gründe, warum ich Wintergärtnern toll finde:

1. Nutze deine Beete und werde Winter-Selbstversorger!

Es funktioniert: Auch im Winter kannst du richtig viele Gemüsearten anbauen! Natürlich wachsen sie nicht alle in den frostigen Monaten: Aubergine, Zucchini und Co verabschieden sich spätestens im Oktober, weil es ihnen dann zu ungemütlich wird. Danach stehen allzu viele Gemüsebeete leer, bis im Frühjahr neue Jungpflanzen einziehen.

Das muss aber nicht sein! Denn es gibt so viele Wintergemüse, die der Kälte trotzen und es dir auch im Winter ermöglichen, dein eigenes Gemüse zu ernten. Ich finde es toll, meine Beete so noch besser nutzen zu können und auch im Winter richtig viel aus ihnen herauszuholen – im wahrsten Sinne des Wortes! Und wer sich – wie ich – größtenteils selbst versorgen will, der kommt um Wintergemüse nicht herum. :)

Wintergemüse: Buntes Ofengemüse aus dem Garten

2. Wintergemüse ist bunt und abwechslungsreich!

Du denkst bei Wintergemüse an Kopfkohl und Pastinaken und stellst dir das eher langweilig vor? Dann sei gespannt auf die bunte Vielfalt, die du auch im Winter ernten kannst. Du wirst sehen, da geht einiges!

Denn außer Weiß-, Rot- und Rosenkohl gibt es auch frisches Blattgemüse wie MangoldGrünkohl, Lauch und Spinat; knackige Wintersalate wie Feldsalat, Postelein und Radicchio – und natürlich die ganze Palette an Wurzelgemüse: Möhren, Pastinake und Co.

Hier findest du einen Überblick über die Gemüse, die du auch im Winter ernten kannst:

WintergemüseFamilieFür wen geeignet?
FeldsalatBaldriangewächsAlle
MöhreDoldenblütlerAlle mit ersten Gartenerfahrungen
PastinakeDoldenblütlerAlle mit ersten Gartenerfahrungen
MangoldFuchsschwanzgewächsAlle
SpinatFuchsschwanzgewächsAlle
Rote BeteFuchsschwanzgewächsAlle mit ersten Gartenerfahrungen
SchwarzwurzelKorbblütlerAlle mit ersten Gartenerfahrungen
TopinamburKorbblütlerAlle
EndivieKorbblütlerAlle
AsiasalatKreuzblütlerAlle mit ersten Gartenerfahrungen
GrünkohlKreuzblütlerAlle mit ersten Gartenerfahrungen
PalmkohlKreuzblütlerAlle mit ersten Gartenerfahrungen
Kopfkohl (Rot-, Weißkohl)KreuzblütlerEher Fortgeschrittene Gärtner*innen
RosenkohlKreuzblütlerAlle mit ersten Gartenerfahrungen
SteckrübeKreuzblütlerAlle
WirsingKreuzblütlerEher Fortgeschrittene Gärtner*innen
BlumenkohlKreuzblütlerEher Fortgeschrittene Gärtner*innen
PosteleinQuellkrautgewächseAlle
LauchZwiebelgewächseAlle mit ersten Gartenerfahrungen
WinterheckenzwiebelZwiebelgewächseAlle mit ersten Gartenerfahrungen

3. Frische, Geschmack und Immunbooster zum Selberernten!

Wintergemüse anzubauen, liefert dir gleich mehrere Vorteile: Du weißt ganz genau, wo das Gemüse auf deinem Teller herkommt und kannst immer ernten, was du gerade brauchst. Das frisch geerntete Gemüse strotzt nur so vor Vitaminen und Mineralstoffen. Und gerade im Winter können wir die ein oder andere Vitaminbombe gut gebrauchen, oder? Deshalb ist mein Motto: Aus der Erde direkt auf den Teller!

Es gibt da allerdings auch Ausnahmen: Zu Sauerkraut verarbeiteter Kopfkohl wird erst durch die Fermentation ein regelrechter Immunbooster. Rohes Sauerkraut steckt voller Vitamin C, Mineralstoffe und Milchsäurebakterien und ist dadurch super gesund. Ich mache jedes Jahr mein eigenes Sauerkraut, und schlemme dann den ganzen Winter lang aus dem Gärtopf. Mmmmhhh…! :)

Frisches Wintergemüse schmeckt oft super intensiv und süß, ist dir das schon mal aufgefallen? Die kalten Temperaturen sorgen nämlich dafür, dass viele Gemüse aufhören, Zucker in Stärke umzuwandeln. Und wenn der Zucker als solcher in den Pflanzen eingelagert wird, schmecken die einfach süßer! Vielleicht hast du das schonmal bei Möhren oder Pastinaken beobachtet?

4. Entdecke neue Gemüsewelten! ;)

Wer weiß, vielleicht kommst du im Wintergarten ja auch auf den Geschmack von eher unbekannteren Gemüsearten, die es im Supermarkt einfach nicht gibt. Hast du schonmal Schwarzwurz, Flowersprouts oder Topinambur probiert? Ich wette, mindestens eines dieser Gemüse ist neu für dich! Wie wär’s damit, das dieses Jahr einfach selbst anzubauen?!

5. Dein Boden wird’s dir danken!

Wachsen auch im Winter Gemüsepflanzen in deinen Beeten, muss dein Boden nicht blank und leer überwintern. Denn das ist etwas, was ihm gar nicht gefällt! Du tust deinem Boden und all den Bodentierchen einen riesigen Gefallen, wenn du dafür sorgst, dass die Oberfläche immer bedeckt ist.

Und die beste Lösung dafür sind… Pflanzen! Warum dann nicht gleich Wintergemüse? Das macht schließlich nicht nur den Boden, sondern auch dich glücklich!

Wenn du dich im Winter aber lieber auf das Sofa verkrümelst und deinen Garten bis zum Frühling gerne in Ruhe lässt, kannst du auch mit einer Gründüngung oder einer dicken Mulchschicht dafür sorgen, dass es deinem Boden an nichts fehlt und er gesund über den Winter kommt.

Wintergemüse: Hochbeet mit Minitunnel

Wintergemüse anbauen – so klappt‘s!

Egal ob im Sommer oder im Winter – die Basics beim Gemüseanbau sind immer dieselben: Es geht darum, deinen Schützlingen die bestmöglichen Bedingungen zu bieten, damit sie gesund bleiben, kräftig werden und leckeres Gemüse produzieren. Aber da die Ausgangssituation im Winter eine ganz andere ist als im Sommer, solltest du beim Anbau von Wintergemüse ein paar Dinge beachten:

#1: Basics im Wintergarten

Der Sommer mit seinen langen Tagen, warmen Nächten und Sonnenschein satt bietet den meisten Pflanzen ideale Bedingungen für das Wachstum. Denn für ihren Stoffwechsel brauchen sie vor allem eines: Licht! Das ist im Winter eher Mangelware. Die Pflanzen betreiben daher viel weniger Photosynthese und wachsen nur noch sehr langsam.

Da der ganze Stoffwechsel dann sozusagen auf Sparflamme läuft, brauchen deine grünen Freunde auch weniger Wasser und Nährstoffe. Ums Gießen und Düngen musst du dir bei deinem Wintergemüse also eher keine Gedanken machen. Im Gegenteil: Im Winter ist manchmal sogar zu viel Wasser da, und das Wintergemüse schaut mit dauernassen Wurzeln wie ein begossener Pudel aus den Beeten. 

#2: Wintergemüse unter Dach und Fach

Es gibt einige Gemüse, die für den Winter zwar geeignet sind – aber denen es im Freiland so ganz ungeschützt doch zu kalt wird. Diese Kandidaten kannst du mit verschiedenen Methoden ziemlich simpel vor Regen, Schnee und Frost schützen, und sie so auch im Winter anbauen.

Vom Gemüsevlies über Treibhaushauben und Frühbeetkasten bis hin zum Gewächshaus gibt es für jedes Wintergemüse eine passende Anbaumethode. Aber keine Sorge, eine ganze Reihe an Gemüse lässt sich auch im Winter ohne größeres Equipment im Freiland anbauen.

Für den Einstieg ist ein gutes Wintervlies perfekt: Du kannst es bei ganz vielen Gemüsearten einsetzen! Es puffert kalte Temperaturen ab, schützt dein Gemüse gerade in frostigen Nächten und wirkt wahre Wunder!

Wintervlies für den Gemüsegarten im Winter

Informier dich vor deinem ersten Winterabenteuer im Gemüsegarten am besten gut, welches Gemüse welche Temperaturen noch toleriert und ab wann es dann doch zu ungemütlich wird.

#3: Das richtige Timing für Wintergemüse

Eigentlich müsste es nicht „Wintergärtnern“, sondern „Winterernten“ heißen. Denn all die Gemüse, mit denen du in den kalten Monaten deinen Erntekorb füllst, säst, pflanzt und pflegst du schon ab dem Frühsommer. Ja – Wintergärtnern fängt schon im Sommer an!

Denn sobald die Tage kürzer und kälter werden, wachsen auch die Wintergemüse nur noch langsam. Sie benötigen den Sommer, um groß und robust genug zu werden, damit sie später dem Frost trotzen können. Die meisten Wintergemüse sind auch eher gemächlich unterwegs und brauchen viiiiel Vorlauf, um aus ihren Kinderschuhen hinauszuwachsen. Lauch und Blumenkohl sind typische Beispiele für solche Schnarchnasen. ;)

Was du im Winter ernten möchtest, solltest du dir daher bereits im Frühjahr überlegen und rechtzeitig mit der Anzucht und Pflanzung beginnen. Wenn es für eine Aussaat schon zu spät ist, schau doch mal, ob du noch Jungpflanzen der Wintergemüse deiner Wahl bei dir in der Nähe bekommst. So kannst du auch etwas später im Jahr noch ins Wintergemüsegame einsteigen. ;)

Um all die Aussaattermine für deine Gemüseernte nicht zu verpassen, gibt’s hier einen fix und fertigen Aussaatkalender für dich: Einfach herunterladen und du hast alle wichtigen Aussaaten und Pflanzungen immer auf einen Blick parat!

#4: Die Fruchtfolge im Wintergarten

Für die Planung deiner Wintergemüse solltest du die Fruchtfolge im Gemüsegarten genauso beachten wie für die Sommergemüse auch. Denn sonst schaffst du geradezu Oasen für Krankheiten und Schädlinge, wo sie ideal überwintern können.

Das ist immer eine kleine Herausforderung, denn ganz viele wunderbare Leckereien aus dem Wintergarten gehören zu ein und derselben Pflanzenfamilie: den Kreuzblütlern. Blumenkohl, Rüben, Rosenkohl, Rucola, Brokkoli, Rettich, Grünkohl und viele weitere sind so eng miteinander verwandt, dass sie von denselben Schadtierchen und Krankheiten heimgesucht werden.

Um zu vermeiden, dass sich die in deinen Beeten einnisten, solltest du nach dem Anbau von Kreuzblütlern immer sechs Jahre warten, bis du im selben Beet wieder Mitglieder dieser Pflanzenfamilie anbaust. Es ist daher super hilfreich, wenn du mehrere Beete hast, wo deine Lieblingsgemüse Jahr für Jahr das Beet wechseln können.

Wintergemüse: Kohl im Winterbeet

Wintergemüse oder kein Wintergemüse?

Surprise: Nicht jede Gemüsepflanze, die im Winter aus der Erde schaut, ist ein Wintergemüse! Es gibt da nämlich auch noch die überwinternden Gemüse. Das sind die Kandidaten, die du zwar schon im Spätsommer oder Herbst pflanzt, aber erst im folgenden Jahr erntest.

Ein typisches Beispiel für überwinternde Gemüse sind Dicke Bohnen. Sie werden im Spätsommer gesät, machen ihren ersten Wachstumsschub im Herbst, und verharren dann als junge, aber frostharte Pflanzen über den Winter im Boden. So haben sie einen ordentlichen Wachstumsvorsprung gegenüber den Bohnen, die erst im Frühjahr gesät werden und können bei den ersten Sonnenstrahlen und Plusgraden bereits munter weiterwachsen.

Auch Knoblauch erntest du in der Regel erst im Folgejahr, nachdem du im Sommer die Zehen in die Erde gesteckt hast. Im Winter gibt’s da leider noch nichts zu holen, da ist Geduld angesagt. ;)

Merk dir diesen Artikel auf deiner Garten-Pinnwand!

Na, konnte ich dich mit meiner Begeisterung für Wintergemüse anstecken? Es ist wirklich ein grandioses Gefühl, auch im Winter noch Gemüse aus dem eigenen Garten ernten zu können. Was glaubst du, wie die Verwandtschaft staunt, wenn du ihnen an Weihnachten selbst geernteten Rosenkohl servierst? Darum nichts wie los: Schnapp dir deinen Gartenplan und schreib auf, welche Wintergemüse du in den kalten Monaten genießen willst!

Wenn du noch ein bisschen weiterschmökern magst zum leckeren Wintergemüse, lies gerne hier weiter:

Rosenkohl pflanzen: Der komplette Guide vom Anbau bis zur Ernte!

Der komplette Grünkohl-Guide: Pflanzen, Anbauen & Ernten

 Rucola anbauen – die komplette Anleitung!

Hast du schon mal Wintergemüse angebaut? Schreib mir in den Kommentaren gerne von deinen Erfahrungen!

Kompost anlegen in 5 Schritten: So machst du richtig guten Kompost!

Kompost anlegen ist eine der wichtigsten Aufgaben im Garten, um einen perfekten Nährstoffkreislauf zu schaffen: Deine Pflanzen bekommen mit Kompost Dünger und werden nach der Ernte selber zu Kompost, der dann wiederum der nächsten Pflanzengeneration nutzt. Deshalb solltest du in deinem Garten unbedingt ein Fleckchen für Kompost reservieren – das spart nicht nur Geld, sondern ist auch richtig nachhaltig!

Inhaltsverzeichnis
In aller Kürze: Kompost anlegen
Kompostsysteme & der richtige Standort
Anleitung zum Kompost anlegen
Nach dem Kompost anlegen: Die Pflege
Verwendung von Kompost
Kompost anlegen auf dem Balkon
Probleme beim Kompost anlegen

In aller Kürze: Kompost anlegen

Du möchtest nicht lange fackeln, sondern am liebsten sofort mit dem Kompost anlegen beginnen? Dann schau doch mal in meine Tabelle, da habe ich dir sämtliche Schritte kurz und knackig zusammengefasst!

Kompost anlegen: Die ArbeitsschritteGewusst wieTipps und Tricks
# 1: passenden Standort finden und Kompostbehälter aufstellengut erreichbar, windgeschützt, beschattetunbedingt direkt auf dem Erdboden anlegen
# 2: passendes Material zerkleinern und in den Komposter füllenGartenabfälle, angewelkter Grasschnitt, Küchenabfälle, Stroh, Kleintiermistkeine Essensreste, Fleisch oder Milchprodukte, keine Teile von kranken Pflanzen oder Unkräutern
# 3: Kompost in Schwung bringen und richtig pflegen10 % fertigen Kompost oder Gartenerde untermischen, EM dazugebenKompost Starter aus 10 l Wasser, 1 Würfel Hefe und 1 kg Zucker mischen und über den Komposthaufen gießen
# 4: Kompost umsetzennach 3 bis 6 Wochen, so gelangen die äußeren Schichten nach innenwenn du deinen Kompost nicht umsetzt, dauert es nur länger bis er fertig ist. ;)
# 5: Kompost verwendenMulch, Dünger, AussaaterdeKompost je nach Reifestadium entsprechend verwenden

Du siehst: Das Kompost anlegen ist nicht besonders kompliziert. Und wenn dein Kompost fertig ist und du das schwarze Gold vor dir liegen hast, kannst du es als wunderbar nährstoffreiche Erde in deinen Beeten verwenden. Besonders Starkzehrer wie Tomaten freuen sich ganz besonders über Komposterde.

Apropos Tomaten: Isst du die auch so gerne wie ich und kannst gar nicht genug von den runden Dingern bekommen? Dann lad dir doch meinen Tomatenguide herunter! Da zeige ich dir, wie du ganz einfach und mit ein paar kleinen Kniffen zu einer üppigen Tomatenernte kommst.

Hier kannst du ihn herunterladen:

Kompostsysteme & der richtige Standort

Jetzt geht es in die konkrete Planungsphase: Denn ja, auch zum Kompost anlegen braucht es ein paar Überlegungen vorab: Du willst schließlich den perfekten Platz zum Komposthaufen anlegen finden, und musst dich für das passsende Komposter Modell entscheiden.

Der richtige Komposter Standort

Da, wo du deinen Komposthaufen anlegen möchtest, musst du unbedingt ganz unkompliziert mit einer Schubkarre hinkommen. Außerdem sollte der Platz windgeschützt liegen und Schatten haben und es wäre vielleicht auch nicht verkehrt, wenn du deinen Kompost ein bisschen verstecken könntest? Denn so riiiiichtig dekorativ ist er ja nicht! ;)

Bäume und Sträucher eignen sich prima als Sicht- und Sonnenschutz in Kompostnähe. Wenn da, wo du den Komposthaufen planst, noch nichts wächst, kannst du auch einfach neu pflanzen.

Psst: Wie wäre es mit Beerensträuchern? Die bringen dir nicht nur Schatten, sondern auch eine leckere Ernte! ;)

Kompost anlegen: Himbeeren als Sichtschutz

Ohne Beschattung würde dein Kompost während eines heißen Sommers schnell austrocknen und anschließend stellen die Bodenorganismen beleidigt ihre Arbeit ein. Es dauert dann viiel länger, bis dein Kompost endlich fertig ist.

Die Bodenorganismen, die für die Umwandlung von organischen Abfällen in nährstoffreiche Erde verantwortlich sind, solltest du auch sonst bei Laune halten: Sie möchten ihre Arbeit gerne immer am selben Ort verrichten und nicht umziehen müssen. Wenn der Komposthaufen seinen festen Platz hat, arbeiten sie effizienter und zügiger.

Mehr Informationen zu Bodenorganismen und wie du dein Bodenleben fördern kannst, findest du in diesem Video:

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Mehr Informationen

Außerdem solltest du direkt auf dem Erdboden den Kompost anlegen und zwar auf einem Untergrund, der wasserdurchlässig ist. So kann sich keine Staunässe bilden.

Kompostsysteme

Du hast einen schönen Kompostplatz gefunden? Prima, dann musst du nur noch den passenden Kompost Kasten finden! Es gibt verschiedene Kompostsysteme:

  • Holzkomposter bestehen meistens aus einfachen Holzbrettern und haben keine Abdeckung. Dadurch wird die Rotte nicht so heiß wie in einem verschlossenen Komposter und Gerüche können sich ungehindert ausbreiten. Du verwendest aber ein natürliches und nachhaltiges Material.
  • Du kannst auch im Schnellkomposter oder Thermokomposter Kompost anlegen. Das sind verschlossene Kunststoffbehälter. Wenn sie eine Entladeklappe haben, kannst du den fertigen Kompost ganz bequem herausnehmen. Sie sollten aber mindestens 200 Liter fassen, damit die Verrottung schnell und effektiv abläuft. Wenn du dich für einen Schnellkomposter entscheidest, achte auf einen Kunststoff, der UV-stabil und wetterfest ist.
  • Offene Komposthaufen sollten mindestens 1,20m breit, 80cm hoch und mehrere Meter lang sein. Beim Kompost schichten lässt du die Seiten schräg abfallen. Offene Haufen eignen sich vor allem für sehr große Gärten, in denen viel Material anfällt.

Anleitung zum Kompost anlegen

Zum Kompost anlegen brauchst du – ganz genau: Kompostgut! ;) In Küche und Garten fallen viele organische Abfälle an.

Braune Materialien wie Stroh, Hackschnitzel, Laub oder Äste enthalten viel Kohlenstoff (C).

„Grüne“ Materialien wie Reste vom Gemüseschnibbeln, Grünschnitt, Brennnesseln, Kaffeesatz, Mist, Jauche und Grasschnitt enthalten viel Stickstoff (N).

Für eine optimale Rotte sollte das C/N-Verhältnis des Kompostguts etwa zwischen 15:1 bis 25:1 liegen. Einfacher gesagt: Kompost richtig anlegen bedeutet, immer mehr braune als grüne Materialien auf den Haufen zu geben. Wenn es möglich ist, füllst du braune und grüne Kompost Schichten außerdem immer abwechselnd ein.

Wenn du deine organischen Abfälle möglichst klein schneidest, können die Bodenorganismen besser arbeiten. Dafür eignet sich ein Häcksler hervorragend, aber auch eine einfache Gartenschere leistet schon gute Dienste!

Zu klein muss es aber gar nicht werden. Ein bisschen Luft darf ruhig durch deinen Kompost zirkulieren. Ansonsten können die Materialien anfangen zu schimmeln.

Kompost anlegen: Äste zum Kompostieren

Was darf in den Kompost?

Von Garten- und Küchenabfällen über Stroh, Mist, Federn, Pappe, Tee- oder Kaffeesatz: Die allermeisten organischen Rohstoffe sind auf dem Komposthaufen gut aufgehoben.

Auch Schalen von Eiern und Biozitrusfrüchten kannst du ganz problemlos kompostieren, wenn du sie in kleinen Stücken dazugibst und gut mit dem übrigen Kompost vermischst.

Die Verrottung von Laub, Rinden und Holz dauert länger, deshalb solltest du für diese Materialien besser einen eigenen Kompost anlegen.

Was darf nicht in den Kompost?

Gekochte Essensreste, Fleisch, Milchprodukte und Gebäck können Ratten anziehen und haben daher auf dem Komposthaufen nichts verloren.

Abgesehen davon gibt es auch anderes kritisches Kompostgut:

  • Unkraut gehört nicht auf den Kompost: Bei der normalen „Haus-Kompostierung“ liegen die Komposthaufen meistens offen da und erhitzen sich deshalb nicht so stark, wie es nötig wäre, um Samen und Wurzelunkräuter unschädlich zu machen. Mit der Komposterde aus diesem Kompost würdest du Unkräutern den roten Teppich ausrollen und es wieder in deine Beete eintragen.
  • Teile von kranken Pflanzen dürfen aus demselben Grund nicht auf dem Komposthaufen landen. Für Unkräuter und kranke Pflanzen würde ich deshalb einen getrennten Kompost anlegen, dessen Erde ich nur unter Büschen und Bäumen, aber nicht auf meinen Beeten ausbringe.
  • Grasschnitt kann zwar grundsätzlich auf den Kompost, aber nur in dünnen Schichten. Außerdem sollte er bereits leicht angewelkt sein, damit sich nicht so leicht faulige Schichten bilden.
  • Hobelspäne und Sägemehl solltest du nur in kleinen Mengen kompostieren, damit die Drahtwürmer deine Beete nicht zu ihrem neuen Lieblingsaufenthaltsort erklären.

Kompost in Schwung bringen

Du kannst es kaum abwarten, bis nach dem Kompost anlegen aus deinen Gemüseabschnitten und Gartenabfällen wunderbare neue Erde entstanden ist? Dann habe ich hier ein paar Tricks für dich, wie du deinen Kompost auf Trab bringst:

  • Damit die Bodenorganismen so richtig durchstarten können, mischst du ungefähr zehn Prozent tonhaltige Gartenerde oder fertigen Kompost unter die Abfälle.
  • Du kannst Effektive Mikroorganismen (EM) nutzen, die du mit Wasser vermischst und auf deinen Kompost gießt. Mit ihrer Hilfe kompostieren deine Abfälle nicht nur wesentlich schneller, EM-Kompost ist auch nährstoffreicher und fault nicht so schnell wie herkömmlicher Kompost.
  • Alternativ dazu kannst du dir einen Kompost Starter aus 10 l Wasser, 1 Würfel Hefe und 1 kg Zucker mischen und über den Komposthaufen gießen. Diese Aufbaunahrung lieben die Bodenorganismen!

In meinem „Gemüsegarten starten“-Onlinekurs zeige ich dir übrigens nicht nur noch mehr Tipps und Tricks zum Kompost anlegen, sondern du lernst auch, wie du dich ohne viel Mühe ein Stück weit selbst versorgen kannst. Supermarkt war gestern – wir bauen unser Obst und Gemüse jetzt selber an! :)

Kompost anlegen: 1x1 des Kompostierens
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Wann ist der Kompost fertig und wann bringe ich ihn aus?

Wann dein Kompost fertig ist, hängt von verschiedenen Dingen ab: Je nachdem wie fleißig du beim Kompost umsetzen bist, welches organische Material in deinem Komposter verrotten soll und welche Jahreszeit gerade ist, dauert das Kompostieren einige Wochen oder viele Monate.

Dein Kompost ist fertig, wenn er nach Waldboden riecht und keine großen Stücke mehr zu sehen sind. Einzelne unverrottete Teile kannst du mit einem Kompostsieb heraussieben und zurück auf den Haufen werfen.

Die beste Zeit, um Kompost auszubringen, ist das Frühjahr. Dann packst du eine 1 bis 2 cm dicke Schicht auf deine Beete und arbeitest sie leicht ein. Fertigen Kompost, den du nicht gleich verwendest, lagerst du abgedeckt, damit der Regen keine Nährstoffe auswäscht.

Im Sommer ist der Kompost ein wunderbarer Dünger für starkzehrende Pflanzen wie Tomaten oder Kohl.

Apropos Tomaten: Hast du dir schon dir meinen Tomatenguide heruntergeladen? ;)

Wenn du Kompost im Herbst ausbringen möchtest, solltest du das nur tun, solange der Boden noch warm ist und ihn mit einer Mulchdecke schützen.

Nach dem Kompost anlegen: Die Pflege

Auch wenn dich dein Komposthaufen bei der Arbeit eigentlich nicht braucht, gibt es paar Faktoren, die für eine zügige Verrottung wichtig sind und auf die du achten solltest.

  • Temperatur
    In einem geschlossenen Komposter erreichst du höhere Temperaturen als in einem offenen Komposter, das heißt, die Verrottung geht entweder schneller oder dauert etwas länger, je nachdem.
  • Feuchtigkeit
    Zu wenig Feuchtigkeit lässt die Bodenorganismen vertrocknen und verzögert die Verrottung. Ist der Kompost zu nass, kommt nicht mehr genug Luft ins Innere und er fault. Woher also wissen, wie viel Wasser gut ist? Mein Tipp: Wenn sich das Innere des Komposthaufens wie ein ausgedrückter Schwamm anfühlt, ist alles genau richtig!
  • Sauerstoff
    Beim Kompost anlegen solltest du darauf achten, dass Schichten aus Grasschnitt oder Tonerde nicht zu dick geraten. Sonst gerät nämlich kein Sauerstoff mehr ins Innere des Haufens und die für die Kompostierung wichtigen Bakterien sterben.
Kompost anlegen: Gemüseabfälle und Eierschalen

Verwendung von Kompost

Wenn schon ein wenig Zeit seit dem Kompost anlegen vergangen ist, gibt es mehrere Kompost-Reifestadien, die du jeweils auf unterschiedliche Weise verwenden kannst.

  • Reifestadium 1: Mulch
    Die Temperatur des Komposts ist deutlich abgefallen, er riecht neutral, aber es sind noch gröbere Stückchen zu erkennen. Dieser Kompost eignet sich perfekt zum Mulchen.
  • Reifestadium 2: Kompost Dünger
    Die Temperatur des Komposts ist deutlich abgefallen und es sind nicht mehr viele gröbere Stückchen zu erkennen. Der Geruch erinnert an Walderde. Jetzt kannst du ein paar Schaufeln Kompost als Kopfdüngung für Starkzehrer wie Tomaten und Gurken verwenden.
  • Reifestadium 3: Aussaaterde
    Der Kompost riecht angenehm nach Walderde und es sind keine größeren Stücke mehr zu sehen. In diese Erde kannst du probemlos säen und pflanzen.

Kompost anlegen auf dem Balkon

Du gärtnerst auf dem Balkon und hast keinen Platz für Kompost? Kein Problem! In diesem Fall kannst du deine Gemüseabfälle wunderbar in einer Wurmkiste kompostieren. Die ist nicht nur geruchsneutral, sondern auch super effektiv.

Wurmkisten kannst du entweder selber bauen oder fertig kaufen. Die zukünftigen Bewohner (Rote Mistwürmer) gibt es online.

Eine andere Möglichkeit ist ein Bokashi Eimer , in dem du deine Gemüseabfälle fermentierst und in nährstoffreiche Erde verwandelst.

Probleme beim Kompost anlegen

Nicht immer läuft beim Kompost anlegen alles problemlos. Deshalb habe ich dir hier die häufigsten Probleme zusammengetragen – natürlich mitsamt passenden Lösungen:

Problem #1: Mein Kompost stinkt!
Wenn dein Komposthaufen stinkt, fault er, statt zu verrotten.

► In diesem Fall öffnest du den Haufen und kontrollierst, ob der Boden darunter wasserdurchlässig ist. Dann ist Kompost umschichten angesagt! Dabei mischst du trockenes Material unter. Falls dein Komposter eine Abdeckung hat: Ist sie dicht?

Problem #2: Mein Kompost schimmelt!
Schimmel ist ein Zeichen dafür, dass der Kompost zu trocken ist.

► Komposthaufen umsetzen und etwas reifen Kompost untermischen. Das aktiviert ihn neu. Dann gönnst du dem Kompost ein paar Kannen Wasser. In der folgenden Zeit kontrollierst du deinen Kompost regelmäßig auf ausreichende Feuchtigkeit und gießt ihn, falls er zu trocken ist.

Problem #3: Mein Kompost wird einfach nicht fertig!

► Wenn dir alles viiiel zu langsam geht, kannst du alle drei bis vier Wochen deinen Kompost umsetzen. Dadurch kommt Sauerstoff hinein und aktiviert die Bodenorganismen, die dann so richtig Vollgas geben können. ;)

Du wirst sehen, mit den richtigen Tipps und Tricks ist das Kompost anlegen gar nicht schwer. Dein Gemüse wird in dem „schwarzen Gold“ ganz bestimmt prächtig wachsen und dir eine dicke Ernte bescheren. Darum nichts wie los, such gleich mal nach einem schönen Platz für deinen zukünftigen Komposter! :)

Außer Kompost anlegen interessieren dich noch ganz viele andere Gartenthemen? Dann lies gerne hier weiter:

Gemüsegarten für Anfänger: Crashkurs in 11 Schritten

Mehr Permakultur für deinen Garten! 9 konkrete Ideen & Methoden

Wie mein Garten fast von selbst unkrautfrei bleibt

Was hast du für Tipps zum Kompost anlegen? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!

Quitten verarbeiten ohne Muskelkater: Die besten Tricks

Du möchtest dieses Jahr endlich auch Quitten verarbeiten? Im Winter leckere Schätze aus dem Vorratsschrank zu holen und in Sommerduft zu schwelgen, lässt das Selbstversorger-Herz höherschlagen! Doch Quitten können zum echten Härtefall werden, weil ihr Fruchtfleisch so fest ist. Deswegen teile ich heute mit dir, wie ich Quitten verarbeite – ganz ohne Muskelkater am Tag danach. Daraus werden dann super leckere Kostbarkeiten für deine Vorratskammer!

Ein Hoch auf die Quitte
Vor dem Quitten verarbeiten: Richtig ernten
So lagerst du einen Goldschatz
Quitten Verarbeiten, Tipps für den Härtefall
Rezepte zum Quitten verarbeiten
Quittengelee
Quittenbrot
Quittenchutney

Ein Hoch auf die Quitte

Pssst, ich habe einen Goldschatz in meiner Vorratskammer! Ja, wirklich, ganz hinten links. Den hole ich immer um Weihnachten herum raus, wenn ich die Sonne vermisse. Du nicht? Das ändern wir heute! Mein Goldschatz besteht nämlich aus Quitten und du kannst ihn selbst herstellen.

Quitten sind ein großartiges Obst, das ich dir wärmstens ans Herz legen kann. Ich liebe diese urigen goldgelben Herbstkugeln und den wunderbaren Duft beim Quitten Verarbeiten. Schon der Baum ist eine echte Zier, denn er blüht mit großen zartrosa Blüten, wenn Äpfel und Birnen schon längst verblüht sind.

Ein Riesenvorteil der Quitte: Sie ist unglaublich robust, pflegeleicht und einfach zu handhaben. Durch die späte Blüte musst du dir keine Gedanken über Frostschäden machen. Für Krankheiten ist der Baum kaum anfällig, Maden rennen sich an den harten Quitten den Kopf ein, er trägt zuverlässig und macht sein Ding, ohne viel Tamtam, so gefällt mir das!

Aber wenn es ums Quitten verarbeiten geht, interessieren uns natürlich vor allem die Früchtchen! Naja, zum Anbeißen sehen sie zwar aus, davon würde ich aber eher abraten, wenn dir deine Zähne lieb sind. Rohe Quitten sind wirklich bitter und hart und ihr Pelz ist auch nicht das, was ich mir auf der Zunge wünsche.

Quitten Verarbeiten beginnt deswegen immer mit dem Abreiben des Pelzes. Dieser Flaum enthält Bitterstoffe, die du lieber nicht für den Winter konservieren möchtest. Anschließend müssen sie gekocht, gedörrt oder gebacken werden – so wird’s dann richtig lecker!

Und nicht nur lecker kann die Quitte, sie bringt auch ordentlich Vitamin C und A, Zink, Eisen, Kalium und Folsäure mit. So wird das Quitten Verarbeiten zur echten Wintervorsorge, denn die Leckereien halten gesund und wirken der Wintermüdigkeit entgegen.

Psssst: Du kannst übrigens ganz viele mega leckere und gesunde Wintervorräte ganz einfach selber machen. Der absolute Superfood-Hack für Selbermacher? Fermentieren – und Kimchi, Sauerkraut und Einlegebohnen ganz einfach selbst in die Hand nehmen. Wie du an die ganze Sache herangehst, zeige ich dir Schritt für Schritt in meiner Fermentieren-Checkliste. Einfach deine Email-Adresse eintragen und schon flattert sie in dein Postfach!

Du hast noch keinen Quittenbaum?

Dann pflanz dir doch so ein Goldbäumchen in den Garten! Das robuste Bäumchen sollte in keinem Selbstversorger Garten fehlen! Hier findest du eine Anleitung zum Pflanzen von Obstbäumen, die du auch für Quittenbäume nutzen kannst.

Bevor es ans Pflanzen geht, musst du aber entscheiden, ob du eine Apfel- oder Birnenquitte haben möchtest. Die Früchte ähneln dann jeweils Birne oder Apfel in ihrer Form. Die Birnenquitten sind die weicheren, hier kann du also bereits mit der Sortenwahl Muskelkraft sparen. ;)

Bis dein Baum Früchte trägt, kannst du im Herbst mal in der Nachbarschaft herumschauen.  Die Chancen stehen nicht schlecht, dass du welche geschenkt kriegst. Die Bäume in den Gärten tragen oft so üppig, dass die meisten mit dem Quitten Verarbeiten gar nicht hinterherkommen. Dabei können Quitten sooo vielseitig eingesetzt werden! Ob herzhaft oder süß – sie bringen immer eine ganz besondere Note auf deinen Teller.

Lass und die letzten Stolpersteine beim Quitten verarbeiten jetzt aus dem Weg räumen. Dann steht deinem Goldschatz in der Vorratskammer nichts mehr im Wege!

Vor dem Quitten verarbeiten: Richtig ernten

Im Oktober ist es so weit und du kannst die Quitten ernten. Wichtig ist, dass du deine Goldernte vor dem ersten Frost in Sicherheit bringst. Sonst hast du schnell einen matschigen, eher braunen Schatz…

Zum Quitten Verarbeiten ist es wichtig, dass die Früchte wirklich reif sind. Das erkennst du an der herrlich goldenen Farbe, dem betörenden Duft und daran, dass du den Flaum leicht abstreifen kannst. Wenn du Marmelade und Gelee machen möchtest, solltest du sie genau dann ernten, wenn sie reif sind. Zu diesem Zeitpunkt ist der Pektingehalt nämlich am höchsten.

Vor dem Quitten verarbeiten müssen die Früchte gesammelt werden: Korb mit Quitten.

So lagerst du einen Goldschatz

Du hast nicht gleich nach dem Ernten Zeit zum Quitten verarbeiten? Kein Problem, dein Goldschatz ist lagerfähig! In diesem Fall erntest du an einem trockenen Tag, lässt den Pelz dran und bringst den Schatz an einen kühlen, dunklen, trockenen Ort. So hält die Ernte etwa vier Wochen durch, in denen du deine Quitten verarbeiten kannst. Dabei werden sie sogar noch aromatischer, yams!

Aufgepasst! Goldschätze sind manchmal ein bisschen eigen: Die Quitte verträgt die Anwesenheit von normalsterblichen Genossen, wie Äpfeln oder Kartoffeln nicht besonders gut. Ihre Hoheit lagert lieber allein, sonst verändert sie schonmal den Geschmack der anderen durch ihren intensiven Duft!

Quitten Verarbeiten, Tipps für den Härtefall

Erster Tipp: Beim Quitten Verarbeiten kannst du die Quitten auch mit der Brotschneidemaschine schneiden. So bekommst du sie in handliche Scheiben, die du dann kinderleicht würfeln und entkernen kannst.

Wenn du allerdings ein feines Mus herstellen willst, solltest du darauf lieber verzichten. Da gibt es nämlich noch eine extra Variante. Vielleicht hast du selbst schon festgestellt: Um das Kerngehäuse ringsherum sitzen harte kleine Steinchen, die du bestimmt nicht in deinem Mus haben möchtest. Gerade diese Schicht ist so richtig steinhart. Also kommen wir zu Tipp Nummer zwei beim Quitten Verarbeiten:

Viertel die Quitten so, dass du möglichst durch Blüte und Stielansatz schneidest. Jetzt kannst du ziemlich einfach Blüte und Stiel bei jedem Viertel entfernen. Diese Viertel-Stücken gibst du mitsamt Kerngehäuse in den Topf und kochst sie weich, das dauert etwa 30 Minuten.

Dann kannst du den steinigen Teil mit einer Gabel heraushebeln und hast „Quitten-Filet“ und weder Finger noch Nerven verloren. Klar, es dauert, die „Steingehäuse“ zu entfernen, aber mir ist diese meditative Arbeit viel lieber als das martialische Geächze mit dem Messer. :)

Mit diesen beiden Tipps bist du gerüstet für das eigentliche Quitten Verarbeiten. Was soll es sein? Quittengelee wie bei Oma? Quittenbrot zum Naschen? Oder vielleicht mal etwas verrücktes, wie Essig oder Chutney?

Rezepte zum Quitten verarbeiten

Als Selbstversorgerin ist es mir immer wichtig, möglichst die ganze Frucht zu verarbeiten. Dafür ist diese Kombi richtig klasse: Erst Quittengelee und aus den Resten dann Quittenbrot zaubern!

Du bist Einkochneuling? Dann schau doch noch kurz bei der Schritt für Schritt Anleitung zum Einkochen vorbei. Gerade die Basics rund um die Vorbereitung sind dabei super wichtig.

Selbstgemachtes Quittengelee

Quittengelee

Das brauchst du:

  • 2 kg Quitten
  • 40 ml Zitronensaft
  • Ca 1 ½ Liter Wasser
  • 500 g Gelierzucker 1:2
  • 1 Vanilleschote

Und so geht´s:

  1. Wie immer ist der erste Schritt beim Quitten Verarbeiten, den Pelz abzureiben und sie evtl. kurz abzuwaschen. Der Zitronensaft sollte startklar sein, denn er hat gleich einen Eileinsatz!
  2. Die Quitten verarbeiten, wie oben im Tipp beschrieben: in Viertel schneiden, Blüte und Stielansatz herausschneiden und mit Kerngehäuse in den Topf legen. Gib den Zitronensaft direkt dazu und gieße ihn mit Wasser auf, sodass die Quitten abgedeckt sind, damit sie nicht braun werden. Bei mir sind das 1 ½ Liter.
  3. Jetzt können deine Quitten gemütlich 30 Minuten vor sich hin köcheln, bis sie weich sind, aber noch nicht zerfallen. Wirf sicherheitshalber nach spätestens 20 Minuten mal einen Blick in den Topf.
  4. Um den Saft zu gewinnen, seihst du ihn vorsichtig durch ein sauberes Tuch oder ein feines Sieb ab. Nicht drücken, einfach den Saft ablaufen lassen, sonst wird das Gelee trüb. Außerdem kannst du sonst später das Kerngehäuse nicht mehr aus den Vierteln entfernen.
  5. Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden, das Mark herauskratzen und zum Saft geben.
  6. Jetzt hast du den Saft, den du zu Gelee einkochen kannst! Wiege ab wieviel Saft es genau ist. Mit genauso viel Gelierzucker kochst du es im Topf auf und lässt dein Gelee etwa 4 Minütchen aufkochen. Rühren nicht vergessen!!!
  7. Mach am besten eine Gelierprobe und habe Hinterkopf, dass es im Glas auch nochmal fester wird. Wenn du zufrieden bist, füllst du das Gelee sofort so heiß wie möglich in deine sterilen Gläser ab. Fest verschließen und fertig ist das Quittengelee.

Alles was du jetzt im Sieb oder im Tuch hast, musst du auf keinen Fall wegwerfen, wir wollen ja die gesamten Quitten verarbeiten. Du kannst daraus nämlich super leckeres Quittenbrot machen, yams!

Quittenbtor selber machen

Quittenbrot

Das brauchst du:

  • Vorgekochte Quitten
  • Zucker entsprechend der Quittenmenge
  • Kokosflocken, gehackte Nüsse oder Zucker

Und so geht´s:

  1. Jetzt erlebst du, warum Quitten Verarbeiten Meditation ist! Das Kerngehäuse muss raus, und zwar mit dem steinigen Teil drumherum. Das geht nach dem Kochen mit einem Messer ganz einfach.
  2. Die entkernten Quittenviertel pürierst du einfach zu einem feinen Mus. Dieses Mus wiegst du ab und gibst die gleiche Menge Zucker dazu. Jetzt kommt wieder der meditative Entspannungs-Teil beim Quitten verarbeiten: Koche das Mus bei mittlerer Hitze 45-60 Minten ein und dabei immerzu rüüüüüüüühren, sonst brennt es dir an!
  3. Puh, Geschafft! Jetzt nur noch ein tiefes Blech oder eine große Backform einfetten und die Masse etwa 2 cm dick darauf streichen.
  4. Quitten Verarbeiten muss auch mal einfach sein, deswegen trocknet das Quittenbrot jetzt von ganz allein 3-4 Tage an einem warmen Plätzchen vor sich hin.
  5. Das fertige Quittenbrot schneidest du in Würfel und wälzt sie in Kokosflocken, Zucker oder gehackten Nüssen. So kleben sie nicht so leicht zusammen, aber ich lege trotzdem immer Backpapier zwischen die einzelnen Etagen. In einer luftdichten Dose ist es so super lange haltbar.

Schon gewusst? Dem Quittenbrot ganz ähnlich ist Fruchtleder. Die Süßigkeit kannst du aus Beeren, Pflaumen, Trauben und vielem anderen Obst ganz einfach selber herstellen. Yams!

Quitten verarbeiten, z.B. zu Chutney

Quittenchutney

Quitten Verarbeiten geht aber auch herzhaft! Probier doch mal mein Quitten Chutney, das bringt ordentlich Pepp auf den Teller.

Das brauchst du:

  • 1 kg Quitten
  • 200 g Rohrzucker
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Stückchen Ingwer
  • 1 Messerspitze Sternanis
  • 1 Messerspitze Muskat
  • ½ TL Zimt
  • 180 ml heller Essig
  • Öl, Salz und Pfeffer

Und so geht´s:

  1. Quitten verarbeiten beginnt immer gleich: Zuerst den Flaum abreiben und kurz abwaschen. Die Quitten müssen in kleine Würfel geschnitten werden. Wenn du eine Brotschneidemaschine in der Nähe hast, dann ist das ihr Auftritt. Schneide dickere Quitten Scheiben, entferne das Kerngehäuse und würfle die Scheiben.
  2. Die Quittenwürfel vermengst du jetzt mit dem Zucker und etwas Salz und lässt das so etwas ziehen.
  3. Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch fein hacken. Zuerst die Zwiebeln in Öl in einer großen Pfanne braten, bis sie Farbe bekommen. Jetzt den Knoblauch dazu geben und auch noch kurz anrösten. Vorsicht: Knoblauch wird schnell (nach ungefähr 2 Minuten) bitter beim Anbraten.
  4. Zuletzt kommt nun alles in die Pfanne. Wenn deine Pfanne da überfordert ist, kannst du auch auf einen großen Topf umsteigen.
  5. Die Quitten mit dem Sud, allen Gewürzen und dem Essig in Topf oder Pfanne geben und ca. 20 Minuten köcheln lassen. Dabei immer wieder rühren, damit es nicht unten ansetzt.
  6. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und wenn du glücklich damit bist, in sterile Gläschen abfüllen. Das kochend heiße Chutney so schnell wie möglich verschließen.

Jetzt bist du gut versorgt mit allen Tipps und Tricks zum Quitten verarbeiten. Einem leckeren Winter, steht also nichts mehr im Wege, yay! Vergiss nicht, dir deine Checkliste fürs Fermentieren zu holen, um dein Winterglück perfekt zu machen.

Wenn du jetzt so richtig im Vorratskammer-Fieber bist, dann komm doch in meinen Kurs „Obst und Gemüse haltbar machen“! Dort lernst du, wie du deine Ernte sicher und einfach haltbar machst und das ganze Jahr über genießen kannst. Ich würde mich freuen, wenn du mit dabei bist! :)

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So, jetzt aber ran ans Quitten Verarbeiten, mach dir deinen eigenen Vorratskammer-Goldschatz. Und wenn du das nächste Mal einen Eimer Quitten zum Verschenken herumstehen siehst, dann teile doch die Tipps für den Härtefall und mach damit die Welt ein bisschen goldener!

Noch mehr Vorratsglück gefällig? Dann schau doch mal hier vorbei:

7 clevere Tricks für eine gut sortierte Vorratskammer

Einkochen für Anfänger: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung

Leckeren Apfelsaft selber machen – auch ohne Entsafter!

Quitten verarbeiten – bist du schon dabei? Verrate in den Kommentaren gern dein Lieblingsrezept!

Gartenarbeit im Herbst: Daran solltest du denken!

Es gibt Gartenarbeit im Herbst, die du erledigen solltest, bevor die ersten Stürme über das Land fegen und die ersten frostigen Nächte Einzug halten. Jetzt ist die beste Zeit dafür, neue grüne Freunde in deinen Garten einziehen zu lassen, alles winterfest zu machen und deine mehrjährigen Pflanzen auf die nächste Saison vorzubereiten. Sieht aus, als würde es ein heißer Herbst? Da kannst du drauf wetten! :)

Los geht´s, ich zeige dir 9 Gartenaufgaben, die jetzt im Herbst anstehen:

Inhaltsverzeichnis
#1 Frostbeulen retten! Frostempfindliche Gemüse ernten
#2 Bei Puste bleiben! Der letzte Einkochmarathon
#3 Keine tränenreiche Angelegenheit! Zwiebeln stecken
#4 Simsalabim! Laubhaufen in Mulch verwandeln
#5 Freie Logis! Laubhaufen für die Igel-Überwinterung
#6 Frühbeetkasten aufbauen und Wintervlies ausbreiten!
#7 Aus der Reserve locken! Chicorée ernten und treiben
#8 Neue Freunde: Beerensträucher und Obstbäume pflanzen
#9 Ein Haufen toller Sachen! Kompost bearbeiten

#1 Frostbeulen retten! Frostempfindliche Gemüse ernten

Auch wenn du am liebsten deine Augen hartnäckig davor verschließen möchtest: Der Sommer ist vorbei und es wird schrittweise immer kälter. Und weil Gemüselieblinge wie Tomaten, Süßkartoffeln, Paprika und Auberginen Wollpullover strikt ablehnen, Kälte aber ungeheuer übelnehmen, besteht deine erste Gartenarbeit im Herbst darin, sie vor dem ersten Frost zu ernten oder mitsamt der Pflanze ins Haus zu holen. Am besten verfolgst du genau den Wetterbericht, damit du weißt, wann es gefährlich wird für deine grünen Sonnenanbeter. 

Ob du deine Früchte einfach erntest oder mit der ganzen Pflanze zusammen ins Haus holst, hängt davon ab, ob die Früchte nachreifen.

Tomaten nachreifen lassen als Gartenarbeit

Deine grünen Tomaten erntest du zum Beispiel einfach ab: Tomaten nachreifen lassen geht ganz entspannt im Haus. Wenn du nicht möchtest, dass alle auf einmal rot werden, lagerst du ein paar in der warmen Küche und den Rest an einem kühleren Ort. So reifen immer nur so viele nach, wie du verputzen kannst!

Auch Auberginen reifen nach. Sie sollten auf jeden Fall eine dunkelviolette Farbe haben, wenn du sie isst. Unreife Auberginen enthalten nämlich sehr viel Solanin und das ist giftig für den Menschen.

Süßkartoffeln schmecken auch schon, wenn sie noch nicht ganz ausgereift sind bei der Ernte. Du kannst sie dann nur nicht so lange lagern, sondern solltest sie möglichst bald aufessen. Aber es gibt wirklich Schlimmeres, oder? ;)

Paprika und Chili sind da schon etwas schwieriger: Wenn du sie grün erntest, reifen sie nicht nach. Deshalb wartest du bei dieser Gartenarbeit die warmen Mittagsstunden im Herbst ab, wenn die Temperatur draußen und drinnen ungefähr gleich ist und holst die ganze Pflanze ins Haus. Sollten deine Paprika oder Chili im Beet und nicht im Kübel zuhause gewesen sein, kannst du sie auch vorsichtig mit möglichst vielen Wurzeln ausgraben und in einen Topf setzen. Dann rettest du sie in dein kuscheliges Zuhause und stellst sie an einen möglichst hellen und sonnigen Ort. So reifen die empfindlichen Früchtchen in Ruhe ab, während es draußen schon so richtig ungemütlich ist.

Im Winter, wenn du und deine Beete bis auf die Wintergemüse ein wenig Gärtnerpause machen, kannst du dir in Ruhe überlegen, was nächstes Jahr auf deinen Beeten wachsen soll. Als kleine Planungshilfe kannst du dir dazu gern den Gemüsegarten-Beispielplan herunterladen! Da habe ich schon alles zu Anbaupausen, Mischkultur und Fruchtfolge berücksichtigt.

#2 Bei Puste bleiben! Der letzte Einkochmarathon

Bei der nächsten Gartenarbeit im Herbst geht es in die letzte Runde für dieses Jahr: Jetzt heißt es, noch einmal alle Kräfte mobilisieren und den Rest deines Erntesegens in Gläser packen! So hast du auch im tiefen Winter jederzeit die Möglichkeit, ein wenig Sommerfeeling zu tanken.

Gemüse wie Tomaten, Kohl, Sellerie und Rote Bete schmecken nicht nur super lecker, wenn du sie fermentierst sie sind auch richtig gesund! Oder du kochst sie im Druckkessel sicher ein und hast dann dein eigenes köstliches „Fastfood“ immer griffbereit.

Kürbis, Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch kannst du auch prima naturbelassen lagern, wenn sie gut abgetrocknet sind.

Wenn du lieber Videos schaust als Texte zu lesen, ist hier übrigens die YouTube-Variante dieses Artikels:

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#3 Keine tränenreiche Angelegenheit! Zwiebeln stecken

Mit dieser Gartenarbeit im Herbst legst du den Grundstein für eine dicke Ernte von Zwiebeln und Knoblauch im nächsten Jahr! Knollen, die den Winter über im Beet standen, sind größer und früher erntebereit als ihre Geschwister, die erst im Frühjahr in die Erde kommen.

Auch für Blumenzwiebeln ist jetzt die richtige Pflanzzeit. Wenn du Krokus, Narzisse, Tulpe und Co in den Boden bringst, blüht dir nächstes Jahr im Frühling aber mal so richtig was! ;)

#4 Simsalabim! Laubhaufen in Mulch verwandeln

Deine Bäume und Büsche werfen ihre Blätter in Massen ab? Super, dann kannst du in Kindheitserinnerungen schwelgen und mit den Füßen wunderbar im Laub rascheln! :)

Wenn du genug geraschelt hast, rechst du die Blätter zu einem Laubhaufen zusammen und transportierst sie zu deinen Beeten. 

Auf den Beeten verteilst du das Laub als wunderbar schützende und nährende Mulchschicht. So bist du die Blätter gut los und deine Beete tragen eine dicke Kuscheldecke. Der Boden friert nicht aus und im Frühjahr kannst du die Reste dann als Dünger leicht in den Boden einarbeiten.

Psst: Leider eignet sich nicht jedes Laub als Mulchschicht! Gerbsäurehaltige Blätter von Haselnuss, Kastanie und Eiche dürfen nicht mit ins Beet, weil sie den Boden sauer machen würden. Diese Blätter hebst du dir lieber auf für die nächste Gartenarbeit im Herbst!

#5 Freie Logis! Laubhaufen für die Igel-Überwinterung

Für Igel sind Laubhaufen eine tolle natürliche Unterkunft! Blätter, die du nicht für deine Beete brauchen kannst, rechst du deshalb am besten an einer ruhigen Stelle in deinem Garten zu einem großen Laubhaufen zusammen.

Wetten, dass über kurz oder lang ein Igel zum Überwintern auftaucht? Diese kleinen Flohtaxis sind super nützliche Helfer bei der Bekämpfung von Gemüse-Schädlingen. Darum ist es gut, wenn du welche im Garten hast – ganz abgesehen davon, dass es wirklich sehr sehr nette Zeitgenossen sind. :)

Generell ist Laub ein Tausendsassa – du kannst es nämlich auch noch für viele andere Gartenarbeiten im Herbst nutzen.

#6 Frühbeetkasten aufbauen und Wintervlies ausbreiten!

Ein Frühbeetkasten ist eine feine Sache: Er schützt deine Wintergemüse vor Frost, Wind und Niederschlägen. Während es draußen stürmt und schneit, stehen deine Wintergemüse gemütlich unter ihrem Deckel und können ganz in Ruhe weiterwachsen.

Wusstest du, dass ein Frühbeetkasten einen Temperaturunterschied von fünf Grad und mehr ausmacht? Darum ist es eine wichtige Gartenaufgabe im Herbst, den Frühbeetkasten herauszuholen und auf dein Beet zu setzen. Deine Gemüse werden es dir danken! :)

Im zeitigen Frühjahr ab März kannst du dann schon Spinat, Mangold und Frühlingszwiebeln unter der schützenden Haube anbauen.

Gemüse, die bereits im Beet stehen und noch keine Lust auf Frost haben, kuschelst du in ein Wintervlies ein. So überstehen sie vergnügt und munter kältere Phasen. Das hat auch den Vorteil, dass du sie erst dann vom Beet holen kannst, wenn das Wasser in deinem Kochtopf schon blubbert! ;)

Salate, Spinat, Feldsalat, Rucola, Rote Bete, Sellerie, Lauch und junge Kohlpflanzen freuen sich sehr über ein schützendes Vlies.

Gartenvlies zum Frostschutz

#7 Aus der Reserve locken! Chicorée ernten und treiben

Chicorée ist die Gartensaison über ein unkompliziertes Gemüse: Er wächst einfach so vor sich hin und stellt keine großen Ansprüche.

Erst jetzt im Herbst steht die nächste wichtige Arbeit im Garten an: du ziehst ihn nun vorsichtig aus der Erde heraus und schneidest die Blätter ungefähr vier Zentimeter über dem Ansatz ab. Die Wurzeln pflanzt du dann so in einen Topf, dass der Blattansatz noch herausschaut und stülpst einen Eimer darüber.

Dann stellst du ihn bei 12° bis 14° Grad in den Keller. Chicorée braucht es stockdunkel und mäßig feucht, um schöne bleiche Köpfe auszutreiben.

Nur Chicorée ist langweilig? Du kannst auch Kopfsalat in der kalten Jahreszeit anbauen! Da wartet also gleich noch eine Gartenarbeit im Herbst auf dich. ;)

#8 Neue Freunde: Beerensträucher und Obstbäume pflanzen

Der Herbst ist der perfekte Zeitpunkt für diese Gartenarbeit: Hole dir Beerensträucher und Obstbäume in den Garten! Da die Pflanzen dann nämlich keine Energie in Blätter und Früchte stecken müssen, können sie sich voll und ganz darauf konzentrieren, viele schöne Wurzeln zu bilden und sich tief im Boden zu verankern. Wenn du also mit dem Gedanken spielst, dir neue Freunde zu suchen, solltest du diese Jahreszeit dafür unbedingt nutzen.

Fruchtmumien, die an deinen Beerensträuchern oder Obstbäumen hängen, entfernst du spätestens jetzt im Herbst sorgfältig. Die Monilia-Fruchtfäule – ein Pilz – hat diese Früchte befallen und ist der Grund dafür, dass sie verschrumpelt und ausgetrocknet sind.

Wenn sie hängen bleiben dürfen, verschaffst du dem Pilz eine prima Überwinterungsmöglichkeit! Im nächsten Jahr kann er dann nämlich gleich ungebremst loslegen und sich auf deine neuen Früchte stürzen. Deshalb entsorgst du Fruchtmumien auch in der Biotonne und nicht auf dem Kompost.

Gartenarbeit im Herbst
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#9 Ein Haufen toller Sachen! Kompost bearbeiten

Kompost ist das Gold des Gärtners! Diese fruchtbare Erde lässt deine grünen Lieblinge wachsen und gedeihen und bietet auch für Bodentierchen und Mikroorganismen eine perfekte Lebensgrundlage. Im Herbst steht die Gartenarbeit an, dem Kompost ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken und ihn anzulegen oder zu pflegen.

So sorgst du dafür, dass alles, was im Lauf des Jahres an Grünzeug so angefallen ist, bald wieder zu fruchtbarer Erde wird. Wenn dein Kompost keinen Deckel hat, deckst du ihn ab, damit er nicht zu viel Regen abkriegt und fault.

Wenn im Herbst alle Gartenarbeit getan ist, kannst du dem Winter gelassen ins Auge blicken: Dein Garten ist jetzt optimal vorbereitet und bestens für den Neustart im Frühjahr gerüstet.

Also ab ins warme Wohnzimmer mit dir, um bei einer Tasse heißen Tee über den Pflanzplänen fürs nächste Jahr zu brüten! :) Mein Gemüsegarten-Beispielplan ist dir dabei bestimmt eine super Hilfe!

Wenn du nach weiteren Anregungen für deine Gemüsebeete suchst, schau gerne auch hier vorbei:

Die Milpa und ihre Geheimnisse: Mischkultur von Mais, Kürbis und Bohnen!

So erntest du rund ums Jahr eigenes Gemüse!

Einmal pflanzen, für immer ernten: DAS Survival-Gemüse!

Welche Gartenarbeit liegt dir im Herbst besonders am Herzen? Ich freue mich auf deine Kommentare!

Sauerkraut selber machen: Einfaches Rezept + Checkliste

Sauerkraut selber zu machen, ist längst nicht so kompliziert, wie viele denken. Es macht sogar richtig Spaß – und selbst gemachtes Sauerkraut schmeckt vieeel besser und ist sogar gesünder als das, was du im Supermarkt kaufen kannst.

Inhaltsverzeichnis
Sauerkraut: Selbstgemachtes Superfood
Zubehör & Zutaten
In 9 Schritten vom Kohlkopf zum fertigen Sauerkraut
Selbstgemachtes Sauerkraut richtig lagern

Sauerkraut: Selbstgemachtes Superfood

Sauerkraut ist richtig gesund! Die Zutaten – ballaststoffreicher Weißkohl und etwas Salz – sind schonmal eine gute Basis, aber zum Superfood wird das Kraut erst im Topf: Da fermentiert es nämlich und reichert dabei Vitamin C und jede Menge gesunder Milchsäurebakterien an. Besser geht’s kaum!

Es gibt allerdings einen Clou: Sowohl Vitamin C als auch die lebendigen Milchsäurebakterien werden bei großer Hitze zerstört – seine volle Gesundheitswirkung hat Sauerkraut deshalb nur dann, wenn du es roh isst.

Das ist auch der Grund, warum selbstgemachtes Sauerkraut so viel gesünder ist als das meiste, das du kaufen kannst: Sauerkraut aus dem Supermarkt ist in den allermeisten Fällen einmal hoch erhitzt worden und hat dadurch Vitamine und probiotische Bakterien eingebüßt.

Das selbstgemachte Sauerkraut kannst du immer frisch und roh verwerten. Warm machen darfst du es natürlich trotzdem, nur kochen sollte es nicht.

Und weil es wirklich nicht schwer ist, Sauerkraut selber zu machen, kommt hier ein einfaches Rezept für alle, die es mal ausprobieren wollen. Die Anleitung kommt direkt aus dem Onlinekurs „Vorratskammer starten“ – wenn du Lust auf mehr Rezepte zum Fermentieren und Einkochen hast, dann schau da unbedingt mal vorbei!

Pssssst Wenn du noch nie fermentiert hast, dann lade dir jetzt unbedingt meine Checkliste zum Fermentieren herunter. Einfach deine Emailadresse eintragen und die Checkliste flattert in dein Postfach!

Sauerkraut selber machen – so geht’s!

Hier kommen die Zutaten und das Zubehör, das du brauchst, wenn du Sauerkraut selber machen willst:

  • Weiß- oder Rotkohl. Zum Fermentieren am Besten Bio-Gemüse verwenden.
  • unjodertes Speisesalz
  • einen Gärtopf, Schraubgläser oder Einkochgläser
  • passende Deckel für den Gärtopf oder die Gläser
  • eine Reibe oder einen Krauthobel
  • eine große Schüssel
  • einen Krautstampfer oder einen stabilen Holzlöffel
  • und die Gewichte, mit denen du das Sauerkraut beschweren wirst. Sie sollten in dein Glas oder deinen Steintopf passen, zum Beispiel eine kleine Tasse oder Schale. Wenn du eins hast, ist ein Fermentiergewicht aus Glas ideal.

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Schritt 1: Zubehör abkochen

Sauberkeit ist beim Fermentieren super wichtig. Deswegen solltest du als allererstes alle Gegenstände, die mit dem Sauerkraut in Berührung kommen, spülen und mit kochend heißem Wasser sterilisieren.

Das gesamte Zubehör sollte mindestens fünf Minuten in heißem Wasser stehen. Ich fülle die Gefäße bis zum Rand mit heißem Wasser und begieße das restliche Zubehör in einen großen Topf mit heißem Wasser.

Das Sterilisieren macht etwas Arbeit, bewahrt dich aber vor frustrierenden Rückschlägen und schimmeligem Sauerkraut.

Wichtig: Das Zubehör muss abkühlen, bevor du damit fermentierst. Schließlich willst du die Mikroorganismen, die beim Fermentieren so wichtig sind, ja nicht brutzeln. ;)

Schritt 2: Weißkohl verlesen

Die Kohlköpfe waschen und auf Faulstellen oder Verletzungen untersuchen. Zum Fermentieren solltest du nur einwandfreies Bio-Gemüse verwenden.

Ganz wichtig: Leg dir jetzt am besten ein bis drei große Weißkohl-Blätter beiseite. Die brauchst du später, um den Kohl im Glas oder Gärtopf abzudecken.

Kraut hobeln für Sauerkraut

Schritt 3: Kraut reiben

Jetzt reibst du den Weißkohl – dafür ist ein Krauthobel super geeignet. Anschließend füllst du den geriebenen Kohl in eine große Schüssel, wiegst ihn und gibst einen bis zwei Esslöffel Salz pro Kilo Weißkohl dazu. Das Salz gut unter den Kohl mischen.

Achtung: Es ist wichtig, dass du wirklich nur jodfreies Salz zum Fermentieren verwendest. Jod wirkt nämlich antibakteriell und bremst dadurch die Milchsäurebakterien beim Fermentieren aus.

Wenn du Gewürze verwenden möchtest, kannst du sie jetzt einfach unter das Sauerkraut mischen – am leckersten finde ich Zwiebeln, Pfeffer, Lorbeer und Nelken.

Schritt 4: Sauerkraut einstampfen

Und jetzt stampfst du dein Kraut, was das Zeug hält! Am einfachsten geht das mit einem großen Holzstampfer, du kannst das Gemüse aber auch mit sauberen Händen durchkneten oder mit einem Kochlöffel stampfen.

Du hast genug gestampft und geknetet, wenn so viel Saft ausgetreten ist, dass dein Kraut komplett im eigenen Saft steht.

Pssst, kleiner Tipp für alle, denen das zu anstrengend ist: Stattdessen kannst du auch eine 2%ige Salzlake ansetzen und dem Kohl beigeben. Das funktioniert auch und erfordert weniger Muskelarbeit. ;)

Selbstgemachtes Sauerkraut in den Gärtopf füllen

Schritt 5: Selbstgemachtes Sauerkraut einfüllen

Jetzt füllst du das Gemüse in die sterilen Gefäße. Dabei gibst du immer schichtweise eine zehn Zentimeter dicke Schicht Kohl in dein Gefäß und stampfst ihn nochmal fest ein, um alle Lufteinschlüsse zu entfernen.

Gläser kannst du zu zwei Dritteln befüllen, bei Gärtöpfen lässt du ca. 5 cm Platz bis zum Rand. Wenn du deine Gefäße höher befüllst, können die Säfte beim Fermentieren überlaufen und eine ganz schöne Schweinerei verursachen…

Kraut einstampfen

Schritt 6: Gewichte auflegen

Damit dein Kraut fermeniert und nicht schimmelt, gibt es eine wichtige Regel zu beachten: Das Sauerkraut muss immer, immer, immer von Flüssigkeit bedeckt sein. Sobald etwas vom Kraut an die Luft gelangt, fängt es garantiert an zu schimmeln.

Damit dein Sauerkraut komplett unter der Salzlake bleibt, musst du es also beschweren. Dafür deckst du es zunächst einmal ab – dafür hast du dir praktischerweise die äußeren Blättern von einem Kohlkopf aufgehoben. Die Blätter verhindern, dass einzelne Weißkohl-Schnipsel an die Oberfläche treiben.

Anschließend beschwerst du das Ganze. Im Gärtopf gibt es dafür die zugehörigen Gewichte – und im Glas nimmst du einfach einen Eierbecher, einer kleinen Tasse oder ein Fermentiergewicht. Du kannst sogar einen passenden Stein aus dem Garten nehmen, wenn du ihn vorher gut wäschst und abkochst.

Gärgewichte im Topf platzieren

Wenn dein Sauerkraut (und auch die Kohlblätter) nicht vollständig von Flüssigkeit bedeckt sind, musst du jetzt noch eine 2%ige Salzlake ansetzen und etwas davon auf dein Sauerkraut geben.

Schritt 7: Deckel drauf – fertig ist das selbstgemachte Sauerkraut!

Du bist fast fertig! Jetzt noch den Gärtopf oder die Gläser locker verschließen. Beim Fermentieren entstehen Gase, die entweichen können müssen. Deshalb legst du den Deckel nur locker auf deinen Topf oder dein Glas auf. Bei Schraubgläsern drehst du den Deckel nur ganz locker zu.

Wenn du im Gärtopf fermentierst, musst du jetzt außerdem die Wasserrinne auffüllen. Sie ist eine richtig clevere Lösung, dieverhindert, dass Keime aon außen in den Topf eindringen.

Weil beim Fermentieren Säfte aufsteigen und überlaufen können, solltest du deine Gefäße (egal ob Glas oder Gärtopf) anschließend auf einer wasserfesten Unterlage lagern.

Sauerkrauttopf verschließen

Schritt 8: Die warme Phase bei selbstgemachtem Sauerkraut

Damit die Fermentierung richtig in Fahrt kommt, lagerst du das Sauerkraut in den ersten sieben bis zehn Tage bei Zimmertemperatur. Dein Sauerkraut wird vermutlich anfangen, zu schäumen und zu zischen – keine Panik, das ist ganz normal.

Schritt 9: Die kalte Phase bei selbstgemachtem Sauerkraut

Jetzt kannst du dein Sauerkraut schonmal probieren! Wahrscheinlich braucht es aber noch ein paar Wochen, um seinen typischen Geschmack auszubilden. Es fermentiert nämlich weiter fröhlich vor sich hin und wird dabei immer saurer. Damit das nicht zu schnell geht, stellst du das Sauerkraut ab sofort kühl. Bei niedrigen Temperaturen sind die Milchsäurebakterien nämlich träge und das Kraut fermeniert nur noch langsam weiter.

Ein guter Platz dafür findet sich im Keller, in einem kühlen Treppenhaus oder einer frostfreien, aber kühlen Garage. Im Kühlschrank funktioniert es natürlich auch. Bei Schraubgläsern drehst du den Deckel, den du vorher ja nur locker aufgelegt hattest, jetzt fester zu.

Selbstgemachtes Sauerkraut richtig lagern

Damit dein selbstgemachtes Sauerkraut lange frisch und lecker bleibt und sich kein Schimmel einschleicht, solltest du während der Lagerung ein paar Dinge beachten

Denk dran:

  • Das Sauerkraut bleibt während der Lagerung weiter auf einer Unterlage stehen. Es kann nämlich immer noch Saft überlaufen.
  • Es ist wichtig, dass du regelmäßig überprüfst, ob dein Gemüse noch vollständig von Lake bedeckt ist. Fülle die Wasserrinnen deiner Gärtöpfe auf, sobald Wasser verdunstet ist.
  • Die Gewichte bleiben während der gesamten Lagerung auf dem Sauerkraut liegen, sodass es immer unter die Salzlake gedrückt wird. Wenn du Gemüse aus einem größeren Gefäß entnimmst, verwende dafür einen sauberen Löffel und bedecke das Gemüse anschließend wieder komplett mit Lake.
Marie mit riesigem Weißkohl, aus dem sie Sauerkraut macht

Tadaaaa – du hast es geschafft: Aus deinem Kohl ist Sauerkraut geworden! Das waren ganz schön viele Informationen, was? Hier ist nochmal ein kleiner Überblick über die einzelnen Schritte:

Sauerkraut selber machen – die Kurzfassung

  1. Zubehör sterilisieren
  2. Weißkohl putzen und waschen
  3. Weißkohl reiben
  4. Den geriebenen Kohl salzen, würzen und stampfen bis Flüssigkeit austritt
  5. In die Gefäße einfüllen und fest einstampfen
  6. Mit Kohlblättern und Gewicht abdecken, sodass das gesamte Sauerkraut von Flüssigkeit bedeckt ist
  7. Im Zweifel Salzlake nachfüllen
  8. Sieben bis zehn Tage warm lagern
  9. Anschließend bis zum Verzehr kühl lagern
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Wenn dich jetzt das Fermentier-Fieber gepackt hat, dann findest du hier weitere Inspirationen für prickelnde, saure, selbstgemachte Köstlichkeiten aus Gemüse:

Kimchi selber machen – das ultimative Rezept für Einsteiger!

Tomaten fermentieren: Spritziger Sommer-Snack!

Gurken einlegen: süß-saure Sommerträume im Glas

Hast du noch mehr Tipps rund um das Thema Sauerkraut selber machen? Oder sind dir vielleicht Fragen aufgekommen? Dann lass uns doch ein wenig in den Kommentaren schnacken. :)

*Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

Frische geerntete Birnen zum Einkochen.

Birnen einkochen: 3 Rezepte zum Dahinschmelzen!

Birnen einkochen ist eine tolle Idee, um das leckere Obst aus dem Garten rund ums Jahr genießen zu können. Kaum ein anderes Obst bringt diese verführerische Süße mit, die sofort auf der Zunge zergeht. Besonders im Winter schmecken sie sooo gut – zu Schokopudding, im Kuchen oder als Kompott. Was die wenigsten wissen: Wie vielseitig eingekochte Birnen sind, wenn du die richtigen Rezepte hast. Und genau die bekommst du heute!

Inhaltsverzeichnis
Birnensorten, die sich gut einkochen lassen
Das richtige Zubehör um Birnen einzukochen
1. Rezept: Birnenkompott nach Omas Art
2. Rezept: Orientalisches Birnen-Chutney
3. Rezept: Birnenmus ohne Zucker
Geistreich: Birnen in Alkohol

Wann sind Birnen reif und lecker? In den zwei Minuten, in denen sie weder steinhart noch matschig sind! Birnenliebhaber wissen, wie viel Warheit da drin steckt: Viele Sorten schmecken zwar super köstlich, aber leider nicht gut lagerfähig.

Einige Birnenarten kannst du sogar nur wenige Tage lang aufheben, bevor sie sie weich und faulig werden. Deswegen zeige ich dir heute, wie du deine Ernte in köstliche Vorräte verwandelst, die dich aus dem Regal heraus so lecker anlachen, dass du sie sicher bald weggeschlemmt hast!

Welche Sorten gibt es und welche eignen sich gut zum Birnen Einkochen?

Es gibt mittlerweile einige tausend Birnensorten – da kann man schnell mal den Überblick verlieren! Grundsätzlich kannst du aber alle Birnensorten einkochen.

  • Alte Birnensorten:

Das sind alle Sorten, die es schon vor 1950 gab. Leckere Vertreter davon sind „Gellerts Butterbirne”, „Gute Luise”, „Nordhäuser Forellenbirne” und „Williams Christbirne”. 

  • Neue Birnensorten: 

Der Begriff „neu“ ist etwas großzügig gefasst. Er meint alle Sorten, die erst nach 1950 aus den Kreuzungen alter Sorten entstanden sind. Dazu gehören „Hortensia”, „Concorde” und „Nojabrskaja”.

  • Resistente Birnensorten

Diese Birnen sind tough und lassen sich von Krankheiten, Schädlingen und späten Frosteinbrüchen nicht so leicht unterkriegen! Zu den robusten Typen zählen „Alexander Lucas”, „Condo” und die „Bayerische Weinbirne”.

  • Kochbirnen

Diese Kandidaten sind die „Urform“ der Birnen – sie schmecken frisch vom Baum nicht sehr gut, weil sie weder besonders süß noch besonders saftig sind. Kochbirnen entwickeln ihre Qualitäten erst beim – Überraschung! – Kochen und Einkochen. ;)

Da behalten sie nämlich ihre feste Konsistenz bei, statt wie ihre edleren Cousins breiig zu werden und zu zerfallen. Mit ihrem Geschmack verfeinern sie Gerichte wie Steckrübeneintopf oder Bohnen und Speck. Kochbirnen kannst du auch prima im Ganzen zu Hutzelbirnen trocknen.

Beispiele für Kochbirnensorten sind „Rote Kochbirne”, „Lange Grüne Winterbirne” und „Großer Katzenkopf”. 

Du suchst noch nach Inspirationen zum Einkochen und Fermentieren?

Meine absoluten Einkoch-Geheimtipps sind Zimtpflaumen und orientalisches Birnenchutney – in beides könnte ich mich reinsetzen. ;) Na, bist du neugierig geworden? Dann hol dir das Rezepte-eBook mit meinen sieben liebsten Rezepten zum Einkochen und Fermentieren! Du kannst dich einfach mit deiner eMail-Adresse hier eintragen und schon flattert das Rezepte-eBook in dein Postfach:  

Was brauche ich alles für das Birnen Einmachen?

Für das Einkochen von Birnen brauchst du kein besonderes Equipment. Das meiste hast du bestimmt schon zu Hause! Du brauchst:

  • 1 großer Topf
  • 1 kleiner Topf
  • Schraubgläser oder Weckgläser* 
  • Waage
  • Gemüsemesser
  • Brettchen
  • Stabmixer
  • sauberes Geschirrtuch
  • Thermometer
  • Küchenuhr

Deckel und Gummiringe* der Weckgläser sterilisierst du, indem du sie für fünf Minuten in Essigwasser kochst. Jetzt lässt du alles auf einem sauberen Geschirrtuch abtropfen, bis du mit dem Abfüllen beginnst. 

Ältere Einkochgläser befüllst du dann so, dass immer noch zwei bis drei Zentimeter Abstand zum Glasrand bleiben. Das ist wichtig, weil sich der Inhalt beim Einkochen ausdehnt und mächtig hochsteigt. Wenn du keinen Platz für diesen Expansionsdrang eingeplant hast, drückt sich das Einkochgut frech zwischen Deckel und Rand nach draußen. Das kann auch ein Grund dafür sein, dass sich im Glas kein Vakuum bildet. Und soll ja auf keinen Fall passieren! Die neueren Weck-Einkochgläser* kannst du aber getrost bis zum Rand voll füllen, bei denen hält sich das Vakuum trotzdem.

Beim Einkochen im Wasserbad ist es sehr wichtig, dass das Wasser im Einkochtopf und das Einkochgut in den Gläsern ungefähr dieselbe Temperatur haben. Du solltest das Wasser im Einkochtopf also erwärmt haben, bevor du die Gläser hineinstellst. Damit du immer weißt, wieviel Grad dein Wasser hat, stellst du ein Thermometer hinein.

Die Einkochzeit beginnt übrigens erst dann, wenn die erforderliche Temperatur erreicht ist!

Bevor ich dir jetzt einige meiner Lieblingsrezepte zum Birnen-Verarbeiten verrate, möchte ich dir aber noch eine ganz wichtige Sache ans Herz legen: Einkochen im Wasserbad für Kompott oder heiß einfüllen für Marmeladen ist nur bei säurehaltigen Lebensmitteln wie den meisten Obstsorten eine sichere Einkochmethode. Bei säurearmen Lebensmitteln wie Gemüse und Fleisch musst du entweder Säure zugeben oder eine Temperatur von über 100° Celsius beim Einkochen erreichen, um schädliche Mikroorganismen wie Botulibakterien wirksam zu zerstören!

Bei den Birnen müssen wir uns deswegen keinen Kopf machen, aber wenn du nicht-säurehaltige Lebensmittel wie die meisten Gemüse einkochen möchtest, beschäftige dich unbedingt mit dem Thema Botulismus.

Birnenkompott einkochen

Jetzt geht es aber los: Birnen einkochen!

Na, hast du nach soviel Theorie schon eine ganz weiche Birne? ;)

Dein Birnbaum ist geplündert und ein Berg leckerer, saftiger Birnen liegt auf dem Küchentisch? Dann lass uns loslegen, Birnen verarbeiten!

Birnen einkochen nach Omas Rezept: Birnenkompott

Du brauchst:

  • Saft einer Zitrone
  • 1 kg Birnen
  • 100 ml trockener Weißwein oder Birnensaft
  • 150 g Zucker
  • 4 Gewürznelken
  • 1 Zimtstange

Einen kleinen Topf ein paar Zentimeter hoch mit Wasser füllen und den Zitronensaft dazugeben.

Birnen waschen, schälen und vierteln. Das Kerngehäuse entfernen und sofort in das Zitronenwasser legen. Dann eine Minute lang im Zitronenwasser blanchieren. Gut abschrecken und abtropfen lassen.

Im selben Topf 400 ml Wasser, den Wein, den Zucker, die Nelken und die in Stücke gebrochene Zimtstange ca. drei Minuten lang unter Rühren kochen.

Birnenviertel in die sterilen Gläser füllen. Mit dem Zuckersud auffüllen und verschließen.

Die Gläser in einen großen Topf mit erwärmtem Wasser stellen und 30 Minuten bei 90 °C einkochen.

Das Kompott ergibt ungefähr fünf Gläser mit 250 ml Fassungsvermögen und schmeckt super zu Eis, Pfannkuchen oder Grießauflauf!

Birnen einkochen auf exotisch: Orientalisches Birnen-Chutney

Du brauchst:

  • 600 g Birnen geputzt und gewürfelt
  • 50 g getrocknete Datteln, in kleine Stücke geschnitten
  • 50 g getrocknete Feigen, in kleine Stücke geschnitten
  • 1 rote Zwiebel, fein gewürfelt
  • ½ Chilischote, in kleine Stücke geschnitten 
  • 100 ml Balsamico Bianco
  • 125 ml Birnensaft
  • 1 Sternanis
  • ½ Zimtstange
  • Salz, Zucker
  • 250 g Gelierzucker 2:1

Alle Zutaten in einem Topf gut vermischen und unter Rühren zum Kochen bringen. Drei Minuten lang kochen und mit Salz und Zucker abschmecken. Sternanis wieder herausfischen.

Chutney in sterilisierte Gläser füllen und sofort verschließen.

Die Gläser in einen großen Topf mit erwärmtem Wasser stellen und

30 Minuten bei 90 °C einkochen.

Das Chutney ergibt vier Gläser mit 250 ml Fassungsvermögen und schmeckt genial zu Fleisch und Fisch oder Gemüsebratlingen.

Du willst nicht nur Birnen einkochen? Dann probier doch auch mal dieses Apfelchutney! Auch für Kirschen, Mirabellen, Marmelade und Apfelmus habe ich auch tolle Rezepte parat, schau doch mal rein!

Birnenchutney einkochen

Kann ich Birnen einkochen ohne Zucker zu verwenden?

Jepp, selbstverständlich kannst du deine Birnen auch ganz ohne Zucker einkochen! Die Voraussetzung dafür ist, dass du besonders sauber arbeitest. Wie wäre es, statt dem allgegenwärtigen Apfelmus einmal zuckerfreies Birnenmus einzukochen?

Birnenmus ohne Zucker

Du brauchst:

  • 1 kg Birnen

Birnen putzen und klein schneiden. In einen Topf geben und aufkochen, bis sie zu zerfallen beginnen. Mit einem Stabmixer pürieren und unter Rühren weitere fünf Minuten kochen lassen. Dann in sterilisierte Gläser füllen und Gläser sofort verschließen.

Die Gläser in einen großen Topf mit erwärmtem Wasser stellen und bei 90° Celsius 30 Minuten lang kochen. Herausnehmen und abkühlen lassen.

Das Birnenmus ergibt ungefähr vier Gläser mit einem Fassungsvermögen von 250 ml und ist so richtig lecker zu Eis, Pfannkuchen und Vanillepudding.

Welche Methoden gibt es noch, um Birnen haltbar zumachen?

Außer dem klassischen Einkochen im Wasserbad kannst du deine Birnen auch dörren! Dazu schneidest du sie in Scheiben, die ungefähr fünf Millimeter dick sind und trocknest sie bei 50° oder 60° Celsius ungefähr zehn bis zwölf Stunden.

Viele Kräuter wie Basilikum lassen sich durch Trocknen übrigens auch super haltbar machen!

Gedörrte Birnenchips

Birnen in Alkohol

Eine geistreiche Methode, Birnen haltbar zu machen, ist es, sie in Alkohol einzulegen! ;)

Du brauchst:

  • 2 kg Birnen
  • 1 kg Zucker
  • 375 ml Wasser
  • 500 ml Birnengeist 

Birnen schälen, vierteln und das Kernhaus herausschneiden. Zucker mit Wasser vermischen und in einem Topf aufkochen, bis ein dicklicher Sirup entsteht.

Sirup über die Früchte gießen und abgedeckt 24 Stunden ziehen lassen. Dann die Birnen herausnehmen und gut in einem Sieb über dem Topf abtropfen lassen.

Den Sirup so lange sprudelnd kochen, bis nur noch die Hälfte der Flüssigkeit übrig ist. Die Birnen hineingeben und weitere 24 Stunden ziehen lassen, dann wieder herausnehmen. Den restlichen Sirup mit dem Birnengeist mischen. Die Birnen in Gläser schichten und vollständig mit der Flüssigkeit bedecken-

Die eingelegten Birnen ergeben ungefähr drei Gläser mit einem Fassungsvermögen von einem Liter und sind eine Delikatesse zu Nachspeisen und Wildgerichten. Du kannst ihnen aber auch einfach einen Soloauftritt verschaffen und sie pur genießen! 

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Beim Birnen Einkochen kannst du in jedem Fall kreativ werden – mit ihrem sanften süßen Geschmack sind sie sehr anpassungsfähig und lassen sich harmonisch in jede Geschmacksrichtung einpassen. Also frisch an Werk!

Du bist auf den Geschmack gekommen und magst noch tiefer einsteigen ins Haltbarmachen? Dann lies gerne hier weiter:

6 Techniken, mit denen du Obst und Gemüse haltbar machen kannst

Die perfekte Tomatensauce einkochen: saugut & super schnell!

Quitten verarbeiten ohne Muskelkater: Die besten Tricks

Welche Tipps und Tricks hast du auf Lager beim Birnen Einkochen? Ich bin gespannt auf deine Kommentare!

*Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

Apfelbaum pflanzen

Apfelbaum pflanzen – In 7 Schritten zur eigenen Apfelernte!

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Apfelbaum pflanzen? Der war vor zehn Jahren! ;) Falls du da noch keinen Apfelbaum gepflanzt hast, wird’s jetzt aber höchste Zeit! Also zieh deine Gummistiefel an und nichts wie raus in den Garten! Ich zeige dir, wie es geht.

Inhaltsverzeichnis
Wann soll ich meinen Apfelbaum pflanzen?
Apfelbaum pflanzen in 7 einfachen Schritten
Unterlage und Wüchsigkeit von Apfelbäumen
Wer bestäubt hier wen? Befruchter-Apfelbaum pflanzen
Viele bunte Apfelsorten! Welchen Apfel soll ich wählen?

Wann soll ich meinen Apfelbaum pflanzen?

Der Herbst ist der beste Zeitpunkt zum Apfelbaum pflanzen! Dann hat dein Bäumchen bis zum nächsten Frühjahr nämlich ausreichend Gelegenheit, seine Wurzeln tief in die Erde zu strecken und am neuen Standort heimisch zu werden. Ein weiterer Vorteil: Du musst weniger gießen, weil es im Herbst mehr Niederschläge gibt.

Grundsätzlich kannst du aber das ganze Jahr über deinen Apfelbaum pflanzen.

Es kommt allerdings ganz darauf an, in welcher Form du ihn zu dir holst. Junge Apfelbäume kannst du entweder im Topf kaufen oder wurzelnackt. Die wurzelnackte Variante kommt ganz ohne Topf und Erde daher – du kaufst ein Bäumchen, dessen Wurzelballen ganz frei liegt. Das sieht dann ungefähr so aus:

Apfelbaum pflanzen wurzelnackt

Bäumchen im Topf haben den Vorteil, dass du sie zu jeder Jahreszeit pflanzen kannst – sie sind nämlich nicht so empfindlich wie wurzelnackte Bäume. Sie sind aber auch deutlich teurer. Die günstigeren, wurzelnackten Bäume kannst du von Oktober bis April setzen, solange es frostfrei ist.

Egal ob wurzelnackt oder im Topf: Für die Pflanzung deines Apfelbaums hast du mehrere Monate Zeit – ganz anders ist es mit Gemüse!

Damit das richtig wächst, will es zum rechten Zeitpunkt ausgesät sein. Und damit du keinen Aussaat- und Pflanzzeitpunkt mehr verpasst, habe ich hier etwas für dich: Meinen Aussaatkalender mit allen wichtigen Aussaatterminen! Lass mir einfach deine Emailadresse da, und der Kalender flattert in dein Postfach:

Es geht los: Apfelbaum pflanzen in 7 einfachen Schritten

Ihr seid startklar, du und dein neues Apfelbäumchen? Dann zeige ich dir jetzt Schritt-für-Schritt, wie du es deinem zukünftigen Mitbewohner an seinem Plätzchen gemütlich machst!

Schritt 1: Apfelbaum wässern

Bevor du loslegst, kürzt du bei deinem wurzelnackten Apfelbaum die Hauptwurzeln um ein paar Zentimeter und entfernst alle Wurzeln, die abgeknickt, verletzt oder vertrocknet sind. Dann stellst du ihn ein paar Stunden lang in einen Kübel mit Wasser. Containerware kommt ohne Plastiktopf in das Wasserbad. Hier musst du auch nicht die Wurzeln schneiden. Auf diese Weise kann sich dein Bäumchen nochmal so richtig satt trinken, bevor es ans Apfelbaum pflanzen geht.

Schritt 2: Pflanzloch graben

Jetzt ist Muskelkraft gefragt: Für deinen Apfelbaum brauchst du ein Pflanzloch, das bei Containerware mindestens doppelt so breit und ungefähr doppelt so tief ist wie der Topf. Der Baum soll aber nur so tief in den Boden kommen, dass seine Veredelungsstelle eine Handbreit über der Erde liegt.

Für wurzelnackte Bäume gräbst du ein Loch, das ungefähr 50 bis 60 Zentimeter breit ist und so tief, dass die Veredelungsstelle auch hier circa eine Handbreit über der Erdoberfläche liegt.

Psst: Wenn du deinen Meterstab über das Pflanzloch legst und dein Bäumchen hineinstellst, kannst du ganz leicht sehen, ob du schon tief genug gebuddelt hast!

Dann kannst du noch etwas Kompost ins Pflanzloch geben, damit dein Apfelbaum gleich ein bisschen Futter vorfindet, wenn er seine Wurzeln ausstreckt.

Spaten am richtigen Ort zum Apfelbaum pflanzen

Schritt 3: Holzpflock einschlagen

Bevor es ans Apfelbaum pflanzen geht, brauchst du noch einen Holzpflock als Stütze! Er sorgt dafür, dass dein Baum kein Fähnchen im Wind ist, sondern sich tapfer behaupten kann und stabil im Boden steht. Der Pflock sollte so hoch sein, dass du ihn einen guten halben Meter in den Boden einschlagen kannst und er dann bis zum Beginn der Baumkrone reicht.

Wenn du in einer besonders windigen Gegend wohnst, ist es sinnvoll, zwei Pfähle einzuschlagen. Doppelt hält einfach besser! ;) Die Holzpflöcke sollten ungefähr 30 bis 40 Zentimeter Abstand zum Stamm haben.

Schritt 4: Es ist soweit: Den Apfelbaum einpflanzen!

Nach all diesen Vorbereitungen kannst du jetzt endlich dein Bäumchen aus dem Wassereimer holen und es in die Pflanzgrube setzen.

Ganz wichtig: Die Veredelungsstelle muss sich ungefähr eine Handbreit über dem Boden befinden! Nur so wächst dein Baum nachher, wie er soll.

Jetzt füllst du die ausgehobene Erde in das Pflanzloch zurück und trittst sie vorsichtig fest. Du willst deinen Apfelbaum ja nicht verletzen!

Vermutlich bleibt dir Erde übrig: Aus der baust du rund um dein Pflanzloch einen Gießrand. So bleibt das Wasser da, wo du es haben willst.

Jetzt kannst du noch eine sogenannte Baumscheibe anlegen: Dazu mulchst du die Pflanzstelle bis zum Gießrand mit Holzhackschnitzeln. Das schützt deinen zarten jungen Baum vor Unkraut und Krankheiten und hält die Feuchtigkeit im Boden.

Apfelbaum stützen und festbinden

Schritt 5: Apfelbaum anbinden

Jetzt hast du es schon fast geschafft – du musst dein Bäumchen nur noch an den Holzpfahl binden! Dazu braucht es ein wenig Achtsamkeit: Du legst nämlich einen Strick in der Form einer Acht um Stamm und Holzpflock.

Dann umwickelst du die Mitte des Stricks ein paarmal und machst schließlich am Holzpflock einen Knoten. Den kannst du noch mit einer Krampe oder einem Nagel sichern, damit der Strick nicht im Lauf der Zeit herunterrutscht und deinem Apfelbaum nichts mehr nutzt.

Schritt 6: Apfelbaum schneiden

Nach dem Apfelbaum pflanzen braucht dein Bäumchen noch einen sogenannten Pflanz- oder Erziehungsschnitt, damit es eine schöne Krone ausbildet.

Dazu kürzt du den Leittrieb und drei bis vier Seitenäste um ungefähr ein Drittel ein – weitere Seitenäste schneidest du ganz heraus. Die verbliebenen Seitenäste sollten alle dieselbe Länge haben, damit eine Pyramidenform entsteht. Wenn sie sehr steil stehen und so dem Leittrieb Konkurrenz machen, bindest du sie mit einem Strick nach unten.

Du möchtest noch mehr über das Schneiden von Apfelbäumen lernen? Dann bitte einmal hier entlag, dem Thema habe ich nämlich einen eigenen Artikel gewidmet:

Apfelbaum schneiden – So geht es!

Schritt 7: Wasser marsch: Apfelbaum angießen

Wuuhuu, es ist vollbracht! Herzlichen Glückwunsch zum neuen Gartenbewohner! :) Jetzt musst du nur noch eine Gießkanne holen und ihn so richtig durchdringend gießen. Und dann heißt es Geduld haben, bis du die ersten leckeren Äpfel vernaschen kannst!

Die erste Ernte vom eigenen Apfelbaum

Wählen mit Bedacht: Unterlage und Wüchsigkeit von Apfelbäumen

Du hast einen eher kleinen Garten, würdest aber super gern ein oder zwei Apfelbäume darin haben? Kein Problem – für jede Gartengröße gibt es den passenden Baum! Sogar auf dem Balkon kannst du mit der richtigen Unterlage einen Apfelbaum pflanzen!

„Unterlage“ meint dabei den Stamm mit Wurzelballen, auf den deine ausgewählte Apfelsorte veredelt ist. Die Unterlage bestimmt, ab welcher Höhe der Baum seine Krone entwickelt.

Es gibt folgende Stammhöhen:

  • Hochstämme entwickeln ab 180 bis 220 Zentimeter ihre weit ausladende Krone. Sie brauchen viel Platz im Garten und werfen auch einen großen Schatten. Schnitt und Ernte sind wegen der Höhe schwierig. Deshalb sind Hochstämme für die meisten Hausgärten nicht gut geeignet. Allerdings bringen sie besonders viel Ertrag und haben die längste Lebensdauer.
  • Halbstämme haben ihre weit ausladende Krone ab einer Höhe zwischen 100 bis 160 Zentimeter und können vier bis sechs Meter hoch werden. Auch Halbstämme wollen viel Platz in deinem Garten haben!
  • Niederstämme beginnen mit der Krone auf einer Höhe von 80 bis 100 Zentimetern und sind einfach zu beernten und zu schneiden. Deshalb eignen sich Niederstämme für kleinere Gärten gut.
  • Buschbaum oder Säulenapfel: Das ist die kleinste und schwachwüchsigste Unterlage. Ihre fruchttragenden Äste beginnen ab einer Höhe von 40 bis 60 Zentimetern. Darum kannst du sie auch in einen großen Topf auf dem Balkon pflanzen, wenn du sie regelmäßig schneidest und sie im Winter vor dem Durchfrieren der Erde schützt.

Auch mit einem kleinen Garten hast du viele Möglichkeiten! Du kannst nämlich nicht nur einen passenden Apfelbaum pflanzen, sondern auch mit ein paar Kniffen eine dicke Gemüseernte einfahren!

Welchem Apfelbaum du in deinem Garten ein neues Zuhause gibst, ist eine wichtige Entscheidung. Du solltest ihn deshalb möglichst in einem Fachbetrieb mit entsprechender Beratung kaufen, damit du viele Jahre Freude an deinem neuen Mitbewohner hast.

Apfelbaum pflanzen: Äpfel in Korb

Wer bestäubt hier wen? Befruchter-Apfelbaum pflanzen

Wenn du dich nun für einen Apfelbaum entschieden hast, ist das leider erst die halbe Miete:  Apfelbäume sind nämlich Fremdbefruchter. Das heißt, dein Bäumchen braucht ein weiteres Bäumchen einer anderen passenden Apfelsorte für die Bestäubung.

Manche Sorten sind schlechte Bestäuber oder blühen zu unterschiedlichen Zeiten – kurz: Es ist gar nicht so einfach mit dem Kinder- äääh Apfelwunsch!

Gute Befruchtersorten sind „Cox Orange“, „James Grieve“, „Jonathan“ oder „Ingrid Marie“. Am besten fragst du aber in der Baumschule nach, welche Sorte als Befruchter für deine auserwählte Apfelsorte in Frage kommt.

Wenn du in deinem Garten keinen Platz hast für eine Befruchtersorte, kannst du einen Apfelbaum pflanzen, auf den mehrere Sorten veredelt sind. Die bestäuben sich dann gegenseitig. Oder du setzt in die Nähe einen kleinen Zierapfel: Der blüht lange wunderschön und kann mit Hilfe der Bienen deinen Apfelbaum perfekt bestäuben. In professionellen Apfelplantagen wachsen deshalb am Rand oft verschiedene Zierapfelsorten. So müssen sich die Betreiber keine Gedanken um die Befruchtung machen.

In diesem Artikel habe ich übrigens einen richtig coolen Trick für die Bestäubung von Tomaten auf Lager!

Viele viele bunte Apfelsorten! Welchen Apfel soll ich wählen?

Bevor du ans Apfelbaum pflanzen gehen kannst, musst du dich natürlich zuerst für eine Apfelsorte entschieden haben. Es gibt sooo viele verschiedene Äpfel – welchen sollst du bloß nehmen?

Dazu solltest du überlegen:

  • Welche Wuchsform passt in deinen Garten? 
  • Welche Äpfel magst du am liebsten: Sind es die süß-milden oder eher die säuerlich-knackigen Sorten?
  • Möchtest du deinen Apfel möglichst früh direkt vom Baum naschen oder ist es dir lieber, ihn später zu ernten und einlagern zu können?
  • Ist dein Apfelbaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge oder bringt ihn so schnell nichts zum Kränkeln?
  • Möchtest du eine historische Sorte oder eine moderne Sorte anbauen?

Mit den Antworten auf diese Fragen solltest du in einem Fachbetrieb schnell zu deinem Wunschapfel kommen. :)

Apfelbaum pflanzen PIN
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Einen Apfelbaum pflanzen ist nicht schwer und du hast jahrelang ungespritzte, knackige und vitaminreiche Äpfel zum Schlemmen – also worauf wartest du noch? Je schneller du pflanzt, desto eher kannst du ernten! ;)

Du bist fertig mit Apfelbaum pflanzen und möchtest dich schon mal informieren, was du mit den Früchten anstellen kannst, außer sie sofort aufzuessen? Dann lies gerne hier weiter:

Leckeren Apfelsaft selber machen – auch ohne Entsafter!

Apfelessig selber machen: Einfaches und gelingsicheres Rezept

Apfelmus einkochen: Das weltbeste Rezept

Möchtest du auch einen Apfelbaum pflanzen? Ich bin gespannt auf deine Apfel-Pläne!

Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

Knoblauch pflanzen – So gehts! + Fermentieren-Checkliste 2025

Er ist beim Kochen nicht wegzudenken und total unkompliziert im Anbau: Knoblauch. Für die meisten Gerichte reichen zwar schon ein paar Zehen, aber im Garten können wir gar nicht genug Knoblauch Pflanzen haben, oder? Und es ist tatsächlich absolut machbar, den eigenen Jahresbedarf selbst anzubauen. Ziemlich gut, oder? Also, lasst uns Knoblauch anpflanzen, pflegen, ernten und einlagern! Hier liest du, wie es geht!

Inhaltsverzeichnis
Das richtige Pflanzgut: Brutknöllchen oder Zehen?
Geschmacksfrage: Welche Sorte darf es sein?
Knoblauch anpflanzen: So klappt das Timing!
Knoblauch pflanzen: So geht’s!
Knobi in der Mischkultur
Knoblauch Pflanzen richtig pflegen
Knoblauch ernten & einlagern: So geht es!

Auf die Plätze, fertig, los: Wir pflanzen Knoblauch!

Damit du richtig dicke Knoblauchknollen ernten kannst, bekommst du heute einen kompletten Anbau-Leitfaden: Vom Knoblauch pflanzen bis hin zu den wichtigsten Anbautipps für eine dicke, fette Ernte.

Bevor du mit deiner Pflanzaktion loslegst, müssen wir allerdings noch ein paar Basics rund um das richtige Pflanzgut, die Sortenwahl und das beste Timing dafür klären. Los geht’s!

Übrigens: Wenn du lieber Videos schaust, als zu lesen, kannst du mir hier beim Knoblauch anpflanzen über die Schulter schauen:

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Mehr Informationen

Das richtige Pflanzgut: Brutknöllchen oder Zehen?

Du hast die Wahl zwischen zwei verschiedene Arten, Knoblauch in die Erde zu bringen:

Option Nummer Eins: Knoblauch stecken. Klassischerweise steckst du einfach einzelne Knoblauchzehen in die Erde. Geht schnell und ist unkompliziert. Einziger Nachteil: Für jede geerntete Knolle musst du eine Zehe deiner vorherigen Ernte als Saatgut einplanen, also je nach Sorte immer um die 15 % deiner Ernte.

Option Nummer Zwei: Brutknöllchen auspflanzen. Es gibt auch die Möglichkeit, Knoblauch aus Brutknöllchen zu ziehen. Das kannst du einfach mal ausprobieren, wenn du selber schon Knoblauch angepflanzt hast, der geblüht hat.

An der Blüte bilden sich nämlich die Brutknöllchen (auch Bulbillen genannt), die ein bisschen wie Miniknoblauchzehen aussehen. Allerdings brauchst du bei dieser Variante ein bisschen Geduld, denn bis sich eine richtige Knoblauchknolle aus den Brutknöllchen bildet, dauert es zwei Jahre. 

Im ersten Jahr bilden sich aus den Brutknöllchen die Rundlinge, die noch nicht in Zehen unterteilt sind und mild schmecken.

Also: Knoblauch aus Brutknöllchen zu ziehen ist umständlicher und dauert länger. Der Vorteil ist aber, dass du keine Knoblauchzehen zum Pflanzen “opfern“ musst. Ich entscheide mich allerdings meistens für die schnellere Variante und baue Knoblauch durch das Stecken der Zehen an. :)

Pflanzknoblauch zum Knoblauch stecken im Herbst

Geschmacksfrage: Welche Knoblauchsorte darf es sein?

Wenn du Pflanzknoblauch kaufen möchtet, hast du die Wahl zwischen vielen verschiedenen Sorten. Ich habe mit den Sorten Ljubascha, Vallelado, Morado, Vekan und Cledor schon gute Erfahrungen gemacht.

„Ljubascha“ ist eine ukrainische Sorte mit wundervoll intensivem Geschmack. Die Sorte zeichnet sich durch gute Lagerfähigkeit, Robustheit, Winterhärte und extra großen Knollen und Zehen aus. Ein echter Allrounder also. :)
Mit ein bisschen Glück und dem richtigen Timing findest du hier Bio Pflanzgut für diese Sorte.

Die Sorte „Vekan“ bildet zwar eher kleine Knollen aus, hat aber einen tollen Geschmack und mundet mir auch richtig gut. Leider ist es eher schwierig, von dieser Sorte Pflanzknoblauch zu bekommen.

„Morado“ und „Vallelado“ sind ertragreiche Sorten mit dickeren Knollen, die auch lecker schmecken, aber etwas milder sind.

Übrigens: Noch wichtiger als die Sorte ist, dass dein Pflanzknoblauch aus Deutschland kommt. Deswegen am besten auf dem Wochenmarkt, beim Bauern, im Onlineshop deines Vertrauens oder bei Saat- und Pflanzgutherstellern nach Knoblauch fragen und nicht unbedingt im Supermarkt Knoblauch zum Pflanzen kaufen. Der kommt nämlich oft aus China und ist deshalb so gar nicht an unsere klimatischen Verhältnisse angepasst. Dementsprechend traurig sieht er dann im Beet aus …

Was ist „Softneck“ und „Hardneck“-Knoblauch?

Neben den verschiedenen Sorten kann Knoblauch auch noch in die zwei Gruppen „Hardneck“ und „Softneck“ aufgeteilt werden. 

Hardnecks haben, wie der Name schon vermuten lässt, einen harten Stiel und sind generell kältetoleranter als die Softneck-Sorten, weshalb sie auch super für den Überwinterungsanbau geeignet sind. 

Softneck-Sorten können einfacher maschinell angebaut werden und sind deswegen auch oft im Supermarkt zu finden. Geschmacklich sind sie aber nicht ganz so aromatisch wie die Hardneck-Sorten. Man kann sie jedoch auf Grund des weichen Stiels super zu schönen Zöpfen flechten, da sind die wirklich ein echter Hingucker. 

geerntete Knoblauch Pflanzen zu Zöpfen geflochten

Knoblauch anpflanzen: So klappt das Timing!

Du hast dir eine Sorte ausgesucht und Pflanzgut besorgt? Dann kann es jetzt losgehen! Generell gibt es zwei Zeitpunkte im Jahr, an denen du Knoblauch pflanzen kannst:

  • Im Herbst Knoblauch stecken: Knoblauch, den du im Herbst pflanzt, kommt im September oder Oktober in die Erde. Die Zehen treiben dann schon einmal aus, bevor der Knoblauch über den Winter eine Pause einlegt. Im nächsten Frühjahr hat der Knoblauch dann bereits einen ordentlichen Wachstumsvorsprung und kann bis zum Sommer schön dicke Knollen ausbilden. 
  • Im Frühjahr Knoblauch pflanzen: Wenn du im Herbst vergessen hast, Knoblauch zu stecken, kannst du auch noch im Frühjahr Knoblauch anpflanzen. Den kannst du noch im selben Jahr, wenn im Sommer die Blätter zu zwei Dritteln gelb geworden sind, ernten. Der im März gesteckte Knoblauch hat natürlich viel weniger Zeit, seine Knollen auszubilden, und ist dementsprechend meistens kleiner als der Herbstknoblauch. Aber kleiner Knoblauch ist immer noch besser als kein Knoblauch. ;)

Übrigens: Knoblauch eignet sich richtig gut zum fermentieren. Also falls du Lust auf Experimente mit deiner Knobi Ernte hast und fermentieren spannend klingt, dann trag dich ein und die Checkliste landet in deinem Postfach :)

Knoblauch pflanzen: So geht’s!

Knoblauch ist nicht sonderlich anspruchsvoll, was seinen Standort angeht. Er braucht weder Vollsonne, noch einen super nährstoffreichen Boden. Kurzum: Knoblauch gelingt so gut wie immer und überall. :)

Bevor du den Knoblauch steckst, bereitest du ihm trotzdem erstmal ein gemütliches Gemüsebett, ähm -beet. :) In Kompostbeeten funktioniert das richtig gut. Wenn du noch keinen Kompost auf deinen Beeten ausgebracht hast, freut sich der Knoblauch auf jeden Fall, wenn du vor dem Pflanzen noch ein bisschen was davon auf den Beeten verteilst. 

Es kann aber sinnvoll sein, das Beet vor dem Pflanzen mit einer Grabegabel vorsichtig zu lockern. So kann der Knoblauch seine Wurzeln richtig gut ausbilden, während die Bodenschichten intakt bleiben. Wenn die Knollen dann erntebereit sind, ist es auch viel einfacher, sie aus der lockeren Erde herauszuziehen. 

Zum Pflanzen suchst du dir dann ein paar besonders schöne und dicke Knoblauchknollen heraus, brichst sie auseinander und steckst die dicksten Zehen einzeln in die Erde. Dabei ist es ganz wichtig, dass der spitze Teil der Zehe noch oben schaut, denn dieser Teil keimt später und soll dann ja nach oben wachsen. Aus dem platten, unteren Teil sprießen die Wurzeln. 

Marie beim Knoblauch stecken

Ich baue meinen Knoblauch, genau wie das andere Gemüse auch, am liebsten in Reihen an, weil das Mulchen und Jäten dann viel leichter ist. Für das Knoblauch Stecken empfehle ich dir einen Pflanzabstand von 15 x 25 cm. Also einen Reihenabstand von 25 cm und einen Pflanzabstand innerhalb der Reihe von 15 cm.

Zum Reihen-Ziehen kannst du eine Schnur spannen, so werden die Abstände schön gleichmäßig. Das klingt jetzt etwas spießig, aber gerade Reihen erleichtern dir die Arbeit im Garten wirklich enorm. ;)

Innerhalb einer Reihe machst du ungefähr 5 cm tiefe Löcher in die Erde und setzt die Zehen hinein. Dann verschließt du das Pflanzloch und drückst den Boden leicht an. Falls du statt Zehen Brutknöllchen pflanzt, steckst du die nur 1-2 cm tief in den Boden.

Wenn es am Pflanztag sehr trocken ist, kannst du den Knoblauch angießen. Ich mache das normalerweise nicht, aber wenn für Wochen kein Regen angekündigt ist, hilft das dem Knoblauch, ein bisschen Fahrt aufzunehmen. Er soll schließlich auch noch ordentlich wachsen, bevor es dann in die Winterpause geht!

Knoblauch pflanzen in der Mischkultur

Du weißt ja, dass ich ein großer Fan von Mischkultur bin – und mit Knoblauch funktioniert die wunderbar. Ganz klassisch kannst du das Zwiebelgewächs super zwischen deine Erdbeeren setzen, mit denen versteht Knoblauch sich nämlich prima.

Salat und Gurken eignen sich ebenfalls, um Knoblauch zwischen die Reihen bzw. unter die Pflanzen zu setzen. Auch Möhren und Pastinaken sind tolle Beetnachbarn, weil der Knoblauchgeruch die Möhrenfliege vertreibt.

Knoblauch wächst außerdem auch in der Nähe von Obstbäumen gut. Da musst du aber darauf achten, dass er nicht komplett im Schatten steht. Ein bisschen Sonne braucht dein Knoblauch nämlich schon.

Knoblauch Pflanzen im Beet

Knoblauch Pflanzen richtig pflegen

Nach dem Setzen heißt es jetzt natürlich: Waaarten… Du kannst in den nächsten Monaten aber einiges dafür tun, damit dein Knoblauch ordentlich wächst, kräftig wird und dir dicke Knollen liefert. Schauen wir uns das mal genauer an:

Pflegetipp #1: Unkraut? Nein, danke.

Was Knoblauch gar nicht gerne mag, ist Unkraut. Halte dein Beet also am besten von Anfang an schön frei von Unkräutern.

Ich habe dank meiner Kompostbeete zum Glück sowieso nur wenig mit Unkraut zu kämpfen, weil kaum welches aufkommt. Was auch gegen Unkraut hilft ist Mulchen, aber beim Knoblauch am besten nicht zu dick, damit die Knolle nicht anfängt zu faulen. Eine fünf Zentimeter dicke Schicht reicht völlig aus. 

Wenn bei dir die Beikräuter nur so aus dem Boden sprießen, kann ich dir mein Gartensystem mit Kompostbeeten und Mulch sehr ans Herz legen. Damit musst du kaum noch jäten* und sparst dir super viel Arbeit. :)

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, melde dich doch für das Gemüsegarten – Bootcamp an! Das ist ein Minikurs für 0 €, in dem ich dir zeige, wie du deine eigenen Kompostbeete anlegst und erfolgreich mir dem Gemüsegärtnern startest.

Pflegetipp #2: Knoblauch düngen

Düngen musst du den Knoblauch in Kompostbeeten nicht. Wenn du ihn aber auf normalem Mutterboden, also gewöhnlicher Gartenerde, anbaust, kann es sein, dass dein Knoblauch ein paar extra Nährstoffe* benötigt.

Wenn der Knoblauch bereits im Frühjahr gelbe Blätter oder gelbe Blattspitzen bekommt, kannst du ihn mit etwas Brennnesseljauche wieder aufpäppeln. Vorbeugend kannst du auch in den Kompost rund um das Pflanzloch von Anfang an schon etwas Urgesteinsmehl* geben. Davon zehrt deine Knoblauchpflanzen dann noch lange.

Regelmäßige Düngung braucht der Knoblauch aber nicht. Übrigens genauso wenig wie üppige Wassergaben. Knoblauch ist nämlich kein besonders durstiges Pflänzchen und kommt mit wenig bis mäßig viel Wasser bestens zurecht.

Knoblauch Pflanzen: Gekappte Blütenstiele

Pflegetrick #3: DER Trick für dicke Knollen

Wenn du richtig dicke Knollen ernten willst, steht im Frühsommer noch das Ausbrechen der Blütenknospen an. Das ist deswegen wichtig, damit die Pflanze ihre Energie nicht in das Ausbilden der Blüten, sondern in die Knollen steckt, die du später ernten willst. 

Kleiner Tipp: Die Blütenknospen musst du keinesfalls auf den Kompost werfen, die sind nämlich richtig lecker – du kannst sie einfach frisch essen. Ich trockne, fermentiere oder koche sie sogar manchmal ein, denn so kann ich super die Zeit überbrücken, in der der Lagerknoblauch schon langsam zur Neige geht. 

Knoblauch ernten & einlagern: So geht es!

Knoblauch ist eine der wunderbaren Gemüsepflanzen, von denen du auch mit einem kleinen Garten deinen gesamten Jahresbedarf selbst anbauen kannst – denn sooo viel Knoblauch brauchst du ja gar nicht. Zumindest im Vergleich zu Kartoffeln. ;)

Knoblauch hat außerdem den riesigen Vorteil, dass sich die Knollen bei richtiger Lagerung über Monate halten, ganz ohne einkochen oder einfrieren – einfach so. Wenn du Knoblauch lange einlagern möchtest, dann bau lieber Hardneck-Sorten an. Aus denen kannst du zwar keine dekorativen Zöpfe flechten, aber sie sind einfach besser haltbar als die Softneck-Sorten.

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Raus aus der Erde: Knoblauch ernten

Du kannst Knoblauch ab dem späten Frühling frisch ernten*. Dann ist der Knoblauch zwar noch nicht lagerfähig, aber du kannst die ganze Knolle und das gesamte Grün zum Kochen verwenden. Der frische Knoblauch schmeckt dann zwar nicht so kräftig wie die „fertigen“ Knollen, aber trotzdem super lecker.

Die „reifen“ Knollen erntest du, wenn ungefähr zwei Drittel des Laubs gelb geworden sind, das ist in der Regel gegen Mitte Juli. Die Knollen sollten dann noch fest geschlossen sein. Wenn du zu lange wartest, gehen die Knollen auf und sind dann nicht mehr so lagerfähig und anfälliger für Pilzkrankheiten.

Ganz wichtig: Hör auf, deinen Knoblauch zu gießen, sobald die Blätter anfangen, gelblich oder braun zu werden. Denn ab jetzt ist es dein Ziel, dass die Pflanzen trocknen und das Grün abstirbt – so bereitest du die Ernte vor.

Zum Ernten lockerst du das Beet um die Pflanzen herum mit einer Grabegabel, dann lassen sich die Knoblauchpflanzen leichter aus der Erde ziehen.

Am praktischsten ist es, die Knollen gleich auf dem Beet zu säubern. Dazu einfach das äußerste Blatt um die komplette Knolle herum ablösen, das ist meistens ohnehin sehr locker. Danach kleibt keine feuchte Erde mehr am Knoblauch und die Knolle ist sauber.

Dann hängst du deine Knoblauchpflanzen in kleinen Bündeln für mindestens zwei Wochen an einem luftigen, überdachten Ort zum Trocknen auf. Das Trocknen ist ganz wichtig, damit der Knoblauch danach gut lagerfähig ist. Ich mache das gerne in meinem Gewächshaus. Du findest bestimmt auch einen Ort dafür, zum Beispiel einen überdachten Balkon, ein Carport oder deinen Heizungsraum.

Nach der Knoblauch Ernte: Knoblauchzehen trocknen

Knoblauch lagern

Wenn deine Knoblauchpflanzen durch und durch trocken sind, kannst du sie zu Zöpfen flechten und in der Küche aufhängen. Ich schneide stattdessen oft auch einfach das Laub ab und lagere die Knollen in großen Körben*.

Am längsten hält sich Knoblauch an einem trockenen, luftigen, eher kühlen und dunklen Ort. Gut lagerfähige Sorten kannst du so bis zu acht Monaten aufbewahren. Aber mal unter uns, mein Hunger auf Tsatsiki, Pasta Aglio e Oglio und Knoblauchbaguette sorgt in der Regel dafür, dass ich allen Knoblauch schon weit früher komplett verputzt habe. ;)

Du siehst, Knoblauch anbauen ist absolut nicht schwer. Die würzige Knolle ist kein anspruchsvolles Gemüse, sondern wächst problemlos an den allermeisten Standorten – liebend gern zum Beispiel im Erdbeerbeet. Pflege braucht er auch nicht viel.

Darum: Lass uns Knoblauch anpflanzen! Lad dir den Aussaatkalender herunter, schnapp dir deine Knollen und bereite dein Beet vor für diesen aromatischen Allrounder, ohne den so viele Gerichte langweilig wären. Eins kann ich dir versprechen: Vampire werden deinen Garten so bald garantiert nicht mehr aufsuchen. ;)

Lust auf noch mehr Anleitungen für eine dicke Gemüseernte? Dann schau doch gerne bei einem dieser Artikel vorbei:

Gemüse pflanzen für Anfänger: Wann, wie, wo?!

Kürbis pflanzen – der komplette Guide vom Säen bis zum Ernten!

Zwiebeln stecken, anbauen und ernten – die komplette Anleitung!

Hast du noch mehr Tipps zum Knoblauch pflanzen? Dann teil sie doch in den Kommentaren!

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Säen und Pflanzen im September

Aussaat & Pflanzen im September + Gemüsegarten-Pflanzplan 2025

Gärtnern macht auch im Spätsommer richtig Freude und mit ein wenig Planung landet auch im Herbst noch frisches Gemüse im Erntekorb. Damit du weißt, was jetzt noch in die Erde kann, findest du hier eine Übersicht über alles, was du im September säen und pflanzen kannst – plus die wichtigsten Gartenarbeiten für diesen Monat.

Inhaltsverzeichnis
Vorziehen im Haus
Draußen aussäen
Draußen pflanzen
Gemüsegarten-Beispielplan
Gartenarbeiten im September

Vorziehen im Haus

Diese Pflanzen kannst du im September im Haus vorziehen, um sie später auszupflanzen:

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Mehr Informationen

Draußen aussäen

Diese Gemüsearten kannst du im September direkt im Garten aussäen:

Draußen pflanzen

Hier ist eine Liste mit Pflanzen, die du im September im Garten pflanzen kannst:

  • Knoblauch
  • Wintersteckzwiebeln
  • Kohl (ins Frühbeet oder ins Gewächshaus)

Gemüsegarten-Beispielplan

Den Gemüsegarten-Beispielplan kannst du 1:1 auf deine Beete übertragen, ganz ohne Kopfzerbrechen über passende Mischkultur-Partner, Vor-, Nach- und Zwischenkulturen oder was wann gesät oder gepflanzt werden muss.

Wenn du gerade keine Zeit oder Lust hast, dir deinen eigenen Anbauplan zu erstellen, dann trag dich hier doch einfach ein und du bekommst unseren fix und fertigen Pflanzplan für einen Gemüsegarten:

Gartenarbeiten im September

Alles, was jetzt schon größer als 10 cm ist, freut sich über eine schützende Mulchschicht. Ob Rasenschnitt, Laub oder Holzhäcksel, Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden, reduziert den Gießaufwand und hilft dir ganz nebenbei, Unkraut in Schach zu halten.

Abgeerntete Beete musst du nicht brachliegen lassen. Jetzt ist genau die richtige Zeit, um noch schnell winterhartes Blattgemüse auszusäen, oder du gönnst deinem Boden eine kleine Pause mit einer Gründüngung. Die Gründüngerpflanzen schützen Nährstoffe vor Auswaschung, erhalten die Bodenstruktur und liefern jede Menge Futter für alles, was unter der Bodendecke lebt. Bodengesundheit ist soooo wichtig!

Apropos Boden: Herbstzeit ist Kompostzeit! Jetzt sammeln sich Erntereste, Laub und Schnittgut perfekt, um daraus mit wenig Aufwand nährstoffreichen Kompost für das nächste Gartenjahr anzusetzen. Wie du richtig guten Kompost ansetzt, kannst du hier nachlesen.

Bestimmt hast du deinen Ernteüberschuss schon eingekocht, fermentiert, oder auf eine andere Art und Weise haltbar gemacht. Wie wäre es, dein eigenes Saatgut aus deinen Lieblingssorten zu gewinnen? Lies gerne hier weiter, wenn du neugierig geworden bist!

Kribbelt es dir jetzt auch in den Fingern? Dann schnapp dir deine Handschuhe und ab gehts in den Garten.



Du möchtest noch tiefer ins Thema einsteigen? Dann stöber doch gern in den folgenden Artikeln weiter:

Gartenarbeit im Herbst: Daran solltest du denken!

In 6 Schritten: Gemüsegarten-Pflanzplan erstellen [mit 0€-Plan]

Kimchi selber machen – das ultimative Rezept für Einsteiger!

Wielche Aussaaten hast du für den September geplant? Schreib mir gern in den Kommentaren, was du dieses Jahr im Garten noch vorhast!

Dieser Beitrag gehört zur Wurzelwerk GmbH und enthält Werbung für unsere eigenen Produkte und Partnerprodukte.

Äpfel im Erntekorb

Apfelmus einkochen: So wird dein Vorratsschrank zum Paradies!

Apfelmus einzukochen ist der absolute Klassiker, wenn du deine Apfelernte haltbar machen möchtest. Ob als süße Beilage zu Pfannkuchen, im Kuchen oder einfach pur gelöffelt – selbstgemachtes Apfelmus schmeckt unvergleichlich lecker und kommt ganz ohne künstliche Zusätze aus. Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du Apfelmus einkochen kannst, damit du deine Äpfel das ganze Jahr über genießen kannst.

Inhaltsverzeichnis
Apfelmus einkochen im Überblick
Welche Äpfel eignen sich für Apfelmus?
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Apfelmus einkochen
Tipps zur Haltbarkeit & Lagerung
Ideen zur Verwendung von Apfelmus

Apfelmus einkochen im Überblick

Du möchtest sofort loslegen? Hier kommt das Grundrezept auf einen Blick:

  1. Gläser und Deckel sterilisieren.
  2. 3 kg Äpfel waschen, schälen, entkernen und klein schneiden.
  3. Mit etwas Wasser langsam erhitzen bis sie zerfallen.
  4. Pürieren, 500 g Zucker unterrühren und nochmal kurz aufkochen.
  5. Kochend heiß in die Gläser füllen und sofort fest verschließen.
  6. Für eine bessere Haltbarkeit 10 Minuten im Wasserbad einkochen.

Welche Äpfel eignen sich eigentlich für Apfelmus?

Am besten eignen sich säuerliche Apfelsorten wie Boskoop, Elstar, Cox Orange oder Berlepsch. Sie zerfallen schnell beim Kochen, haben ein intensives Aroma und du benötigst weniger Zucker. Natürlich kannst du auch süße Äpfel verwenden – dann brauchst du gar nicht oder nur wenig nachzuzuckern.

Außer Apfelmus gibt es übrigens noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, Äpfel haltbar zu machen: Zum Beispiel als Apfelringe, Apfelkekse, Apfelmark, eingefrorene Apfelmuffins, Apfelsaft und Apfelessig. Viele der Rezepte findest du in meinem Onlinekurs »Vorratskammer starten*« – schau gern mal vorbei, vielleicht ist er ja genau das Richtige für dich!

Du bist gerade vor allem am Apfelmus einkochen interessiert? Dann sichere dir unbedingt noch meine Checkliste zum Einkochen – die kostet kein Geld, lässt sich fix herunterladen und gibt dir einen super Überblick über alles, was du beim Einkochen beachten solltest. Einfach deine Emailadresse eintragen und dann flattert sie in dein Postfach:

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Apfelmus einkochen

Schritt 1: Gläser vorbereiten

Damit dein Apfelmus lange haltbar bleibt, müssen die Einmachgläser gründlich gereinigt und sterilisiert werden. Koche sie dafür 10 Minuten in Essigwasser aus. Denk am besten auch an alle anderen Utensilien, die du verwendest, vor allem die Schöpfkelle und gegebenenfalls den Einfülltrichter.

Schritt 2: Äpfel vorbereiten

3 kg Äpfel gründlich waschen, schälen und entkernen. Schneide sie in kleine Stücke und gib sie direkt in einen großen Topf, damit sie nicht oxidieren und braun werden. Ein Spritzer Zitronensaft zusätzlich erhält die Farbe, ist aber optional. Wenn deine Äpfel wenig Säure haben, darfst du dabei gern großzügig sein. ;)

Schritt 3: Äpfel weichkochen

Gib etwas Wasser in den Topf (ca. 100 ml pro Kilo Äpfel) und lass die Apfelstücke zugedeckt langsam warm werden, bis sie anfangen zu zerfallen. Je nach Sorte dauert das 10–15 Minuten.

Marie kocht Apfelmus ein

Schritt 4: Pürieren oder stückig lassen

Nun kannst du entscheiden: Magst du dein Apfelmus samtig fein, dann püriere es mit dem Pürierstab. Wenn du lieber Stückchen im Mus hast, zerdrücke die Äpfel einfach mit einem Kartoffelstampfer.

Schritt 5: Zucker ahoi!

Klassisch wird Apfelmus nur mit Zucker und Zitrone abgeschmeckt. Ich mische in der Regel 500 g Zucker unter 3 kg Äpfel. Hier kommt es aber ein bisschen auf deinen Geschmack an. Du kannst dein Apfelmus auch noch verfeinern – mit Zimt, Vanille oder einer Prise Muskat.

Schritt 6: In Gläser abfüllen

Jetzt füllst du das heiße Apfelmus randvoll in die vorbereiteten Gläser, machst den Rand nochmal sauber und verschließt sie anschließend gut.

Hast du Twist-off-Gläser genutzt? Dann sollte der Deckel bald nach innen ploppen – das zeigt dir an, dass die Gläaser dicht sind und sich ein Vakuum gebildet hat.

Schritt 7 (optional): Einkochen

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du dein Apfelmus jetzt noch im Wasserbad einkochen. Worauf es dabei ankommt, findest du in deiner Checkliste. Und wenn du zu dem Thema noch mehr wissen möchtest, kannst du gerne hier weiterlesen.

Falls du Weckgläser zum Einkochen* nutzt, kommst du um diesen Schritt nicht drum herum. Erhitze dafür Wasser in einem großen Kochtopf bis es fast kocht und stelle die Gläser dann vorsichtig hinein. Sie sollten 10 Minuten einkochen, bevor du sie vorsichtig aus dem Wasserbad heraushebst*.

Frisch eingekochtes Apfelmus in der Vorratskammer

Tipps zur Haltbarkeit & Lagerung

  • Kühl, dunkel und trocken gelagert hält sich eingekochtes Apfelmus in der Regel ein Jahr.
  • Achte darauf, dass die Deckel beim Abkühlen ein Vakuum ziehen. Bei Weckgläsern entfernst du nach dem Einkochen die Klammer. Bleiben die Gläser auch jetzt noch fest geschlossen, hat sich auch hier ein Vakuum gebildet.
  • Angebrochene Gläser solltest du im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 5 Tagen aufbrauchen.
  • Bei Apfelmus merkst du ein verdorbenes Glas beim Anbrechen: In der Regel bildet sich sichtbarer Schimmel – dann solltest du das Apfelmus lieber nicht mehr essen.
Marie hat ein ganzes Glas selbst eingekochtes Apfelmus weggeputzt!

Ideen zur Verwendung von Apfelmus

Apfelmus passt prima zu süßen Leckereien wie Waffeln, Kaiserschmarrn oder Pfannkuchen, macht sich aber auch im morgendlichen Porridge oder Müsli ganz wunderbar.

Aber es ist auch eine tolle Ergänzung zu herzhaften Gerichten wie Käsespätzle oder Kartoffelpuffern. Ohne den süßsaure Geschmack wären diese Gerichte nur halb so lecker. ;)

Wusstest du, dass du Apfelmus auch als Eiersatz beim Backen nutzen kannst? Es hat eine ähnliche Funktion und klebt den Teig zusammen. Aber natürlich ist Apfelmus auch sonst eine ganz famose Zutat beim Backen – von Apfeltaschen oder Apfelkuchen.

Apfelmus einkochen ist wirklich kinderleicht und eine wunderbare Möglichkeit, deine Apfelernte zu konservieren. Mit nur wenigen Zutaten und etwas Zeit füllst du dir deine Vorratsregale mit einem echten Allrounder. Probiere auch verschiedene Varianten aus – so hast du immer Abwechslung auf dem Teller.

Merk dir den Artikel zum Apfelmus einkochen auf Pinterest!

Wenn du Lust hast, noch mehr Haltbarmach-Rezepte für die Vorratskammer auszuprobieren, dann stöbere doch mal hier:

Fruchtleder: Gesunde Süßigkeiten selber machen

Pflaumen einkochen: 3 Rezepte, die süchtig machen!

Mirabellen einkochen: So machst du die leckeren Früchte haltbar!

Hast du schon mal Apfelmus eingekocht? Schreib mir gern in die Kommentare, welche Sorten du am liebsten verwendest und ob du lieber stückig oder fein püriert magst!

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