Gurken sind eines der tollsten Gemüse, die du in deinem Garten pflanzen kannst, sie gehören zum Sommer einfach dazu. Gurken aus dem Garten sind kleiner und haben eine rauere Haut als die Gewächshausware aus dem Supermarkt. Dafür schmecken sie umso besser!
Und damit das mit dem Gurken-Anbauen dieses Jahr auch richtig klappt, kommt hier eine komplette Anleitung von der Aussaat bis zur Ernte. Viel Spaß! :-)

Die besten Gurkensorten
Meine Lieblingssorten sind
- „Tanja“,
- „Marketmore76“
- und die Einlegegurke „Vorgebirgstrauben“
Alle drei Sorten sind robust und wachsen auch zuverlässig im Freiland, du brauchst also absolut kein Gewächshaus, um tolle Gurken anzubauen.
Wie viele Gurken soll ich pflanzen?
Zwei bis vier Pflanzen pro Person reichen für die komplette Gurken-Selbstversorgung.
Gute Beetpartner für Gurken
Dill, Bohnen, Kohl, Zwiebeln, Salat, Knoblauch, Mais, Paprika, Sellerie, Spinat
Der ideale Standort
Sandige Lehmböden bieten für Gurken eine gute Grundlage, da sich der Boden durch den hohen Sandanteil schneller erwärmt. Eine lockere Struktur mit einem hohen Anteil an Humus bzw. organischer Substanz ist darüber hinaus sehr willkommen.
Gurken brauchen einen sehr sonnigen Standort.
Wann sät und pflanzt man Gurken?
Wenn du deine Gurkenpflanzen selbst vorziehen möchtest, solltest du sie Mitte bis Ende April im Haus aussäen, damit sie Mitte Mai pflanzbereit sind.
Pro Quadratmeter Beetfläche kannst du etwa 1,5 Gurkenpflanzen anbauen, wenn du ihnen ein Rankgerüst zur Verfügung stellst.
Kleiner Tipp gegen Mehltau
Gurken sind sehr anfällig für Mehltau. Wenn du sie gestaffelt aussäst, kannst du den Schaden, den Mehltau anrichtet, aber reduzieren:
Wenn die älteren Pflanzen im Sommer von Mehltau befallen werden, sind die jungen oft noch vital genug, um weiter viele Früchte zu produzieren. Daher pflanze ich Mitte Mai (nach den Eisheiligen) vorgezogene Pflänzchen ins Freiland und säe gleichzeitig direkt im Beet die zweite Charge aus.
Beete vorbereiten
Gurken haben ein sehr ausgeprägtes Wurzelsystem, deswegen empfiehlt sich eine Lockerung des Bodens mit der Grelinette oder Grabegabel.
Es ist auch möglich, direkt eine Mist- oder Kompostgabe bei der Lockerung durchzuführen, denn Gurken sind Starkzehrer. Ich gebe immer ein paar Hornspäne ins Pflanzloch, sodass die Gurken gut mit Langzeitdünger versorgt sind.
Gurken anbauen und pflegen
Junge Gurkenpflanzen solltest du mit einem Schneckenkragen schützen, es ist nämlich super ärgerlich, wenn über Nacht alle Pflänzchen weggefressen werden. Nach drei bis vier Wochen sind die Gurkenpflanzen dann so groß, dass du die Schneckenkragen abnehmen kannst.
Wenn deine Pflanzen 10 cm hoch sind, kannst du sie zum ersten Mal mulchen. Im Sommer kannst du die Mulchdecke dann auf bis zu 20 cm erhöhen, das hilft, Wasser zu sparen und unterdrückt Unkräuter. Gurken benötigen trotzdem eine gleichmäßige Bewässerung, ansonsten bilden sie bittere, giftige Früchte aus.
Gurkenpflanzen düngen
Ich dünge meine Gurken gerne, indem ich eine Handvoll Hühnermist auf der Mulchdecke ausbringe. Der Regen spült die Nährstoffe an die Wurzeln und verdünnt den Mist so weit, dass die Pflanzen ihn gut vertragen.
Bei einer dünneren Mulchdecke wäre frischer Hühnermist zu scharf, stattdessen kannst du deine Pflanzen alle vier bis fünf Wochen mit verdünnter Brennnesseljauche düngen.

Die richtige Rankhilfe
Du solltest deinen Gurken eine Kletterunterlage bauen, damit sie in die Höhe wachsen, statt über den Boden zu kriechen. So bleiben die Früchte sauber und du kannst mehr Gurken auf derselben Fläche anbauen.
Ein einfaches Rankgerüst kannst du aufbauen, indem du drei lange Stangen am oberen Ende zusammenbindest und zu einem Tipi aufstellst. Wenn deine Gurken größer werden, solltest du sie regelmäßig am Rankgerüst hochbinden.
Hier findest du noch mehr Tipps für Rankgerüste, die du selber bauen kannst.
Gurken ernten
Junge Früchte schmecken nicht ganz so gut, wenn man zu lange mit der Ernte wartet, wird die Schale sehr hart und die Früchte enthalten viele Samen. Es gilt also, ein gutes Mittelstadium abzupassen. Schneide die Früchte am besten mit einem Messer ab, sonst kann es passieren, dass der Stängel deiner Pflanze bricht.

Die fiesesten Gurkenkrankheiten und -schädlinge
Der echte und der falsche Mehltau sind bei Gurken problematisch. Wenn du große Probleme mit Mehltau hast, solltest du auf resistente Sorten umsteigen. Noch wirkungsvoller ist es aber, die Gurken wie oben beschrieben gestaffelt auszusäen. Die jüngeren Pflanzen tragen nämlich auch dann noch reichlich, wenn die älteren schon vom Mehltau befallen sind.
Aber auch tierische Schädlinge können deinen Gurken zu schaffen machen. Blattläuse kannst du mit Seifenlauge besprühen oder sie mit einem Wasserstrahl von den Pflanzen spülen. Thripse und Spinnmilben kannst du bekämpfen, indem du gezielt Nützlinge ansiedelst oder die passenden Nützlinge kaufst und aussetzt. Das ist im Gewächshaus allerdings sehr viel wirkungsvoller als im Freiland.
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Liebe Marie, kannst Du in die Beschreibung der Rankgerüste noch ergänzen, nach welcher Himmelsrichtung sie ausgerichtet sein sollten, wenn man eine Art Dach (zwei Rankgitter,wie in der Abbildung) anordnet? Oder sind zwei Seiten sowieso ungeeignet?
Liebe Grüße, Jana
Hallo Marie, wieder ein super Bericht zur Gurkenanzucht. Ich sähe relativ früh im Haus Basilikum und nach dem pikieren dessen in die gleichen Töpfe stecke ich später dann die Gurkensamen. Angeblich soll der Basilikum den Gurkenmehltau unterdrücken. Die vergangenen Jahre war ich mit der Basilikumsaat immer zu spät, daher konnte ich noch keine eigenen richtigen Erfahrungen machen.
Liebe Grüße Eleonora
Hallo, sind Gutken einjährige Pflanzen und bedeutet das, dass ich sie entsorge wenn sie nicht mehr tragen? Lieben Dank
Yep, genau, Gurken sind einjährig! :)
Viele Grüße,
Jacky
>Gemüsegartencoach<