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Gemüse pflanzen für Anfänger: Wann, wie, wo?!

Du möchtest Gemüse pflanzen? Deine Hände in die krümelige Erde stecken und ihr eine richtig leckere, üppige Ernte hervorlocken?

Wenn du mich fragst: Das klingt nach einem ziemlich guten Plan! ;)

Aber gerade, wenn du noch nicht so viele Erfahrungen im Gemüse pflanzen hast, ist es sehr klug, wenn du dich im Vorhinein mit ein paar Praktiken des Pflanzens vertraut machst.

Keine Panik, damit meine ich nicht, dass du dich wochenlang in Gartenbüchern vergraben sollst, um das gesammelte Garten-Wissen der weiten Welt zu studieren. (Auch wenn das ziemlich viel Spaß macht. ;))

Es reichen schon ein paar ausgeklügelte Methoden, damit du gleich in deinem ersten Gemüsegarten-Jahr, stolz wie Bolle, ein voll bepacktes Erntekörbchen mit einer Vielzahl von Gemüsen in deine Küche tragen kannst.

In diesem Artikel verrate ich dir kurz und knackig meine besten Tipps und Tricks zum Gemüse pflanzen, die ich zu Beginn meines Gartenabenteuers auch sehr gerne gekannt hätte. :)

Gemüse pflanzen
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Gemüse pflanzen nach Plan!

Nimm dir die Zeit, deine Gemüse-Abenteuer zu planen. Damit steigerst du nicht nur deine Erträge, sondern sorgst auch dafür, dass du und deine Liebsten das ganze Jahr über Gemüse aus eurem eigenen Freiluft-Supermarkt ernten könnt.

Ich stehe total darauf, Anbaupläne zu erstellen, weil der einfach so ein richtiger Gamechanger in meinem Gemüsegarten war. ;)

Einen ausgeklügelten Pflanzplan für den eigenen Gemüsegarten zu erstellen, kann am Anfang ein bisschen zu rauchenden Köpfen führen, weil es einfach sooo viel zu beachten gibt! Fruchtfolgen müssen durchdacht und die Gemüse mit den passenden Beet-Partnern verkuppelt werden. Im besten Fall solltest du auch noch eine gestaffelte Aussaat und Ernte berücksichtigen, damit du wirklich das ganze Jahr Gemüse aus dem eigenen Garten ernten kannst.

Wenn du deinen eigenen Anbauplan erstellen möchtest, dann hilft dir dieser Artikel weiter: In 6 Schritten zum Gemüsegarten-Pflanzplan

Falls du jetzt aber sagst: „Ok, Marie, das ist ja alles schön und gut. Ich habe aber einfach nicht die Zeit, so einen Plan auszuknobeln!“ – kein Problem:

Ich habe für dich schon die gesamte Planung erledigt und du kannst dir meinen Pflanzplan gerne herunterladen. Du kannst den Beetplan entweder 1:1 übernehmen oder an deine eigenen Bedürfnisse anpassen.

Gemüsepflanzen vorziehen oder direkt säen?

Ich versuche, so viele Gemüse wie möglich direkt auszusäen, weil das viel weniger Arbeit macht und die Pflanzen oft um einiges kräftiger im Beet stehen als ihre vorgezogenen Kollegen.

Direkt gesäte Pflanzen können ihre zarten Wurzeln nämlich gleich in die Erde strecken und bilden dadurch ein viel stärkeres Wurzelsystem aus. In trockenen Sommern ist das ein enormer Vorteil, weil die Gemüsepflanzen sich besser selberversorgen können und nicht gleich verdursten, nur weil du eine Woche im Urlaub bist. 

Und Hand aufs Herz – wenn du schon mal selber Jungpflanzen vorgezogen hast, dann kennst du bestimmt die dünnen, schwächlich aussehenden Jungpflanzen auf der Fensterbank, die einfach nicht kräftig wachsen wollen? Bei mir hat es auch eine Weile gedauert, bis ich die richtigen Tricks und Kniffe für gesunde und kräftige Jungpflanzen draufhatte, sodass die später im Beet eine richtig gute Figur machen.

Durch die Voranzucht kannst du deinen Pflanzen einen enormen Wachstumsvorsprung verschaffen. Besonders die Sonnenanbeter unter den Gemüsen wie Tomaten, Paprika oder Aubergine brauchen diesen Vorsprung, weil sie erst nach den letzten Frösten in die Beete gepflanzt werden können. Und um eine richtig dicke Ernte abzuwerfen, benötigen sie genügend warme Tage für das Wachstum und die Ausbildung viiieler fantastischer Früchte. :)

Wenn du Lust hast, mehr über die Anzucht von Jungpflanzen zu lesen, dann bitte einmal hier entlang. 

Gemüse pflanzen

Nur die Harten kommen in den Garten!

Bevor du deine vorgezogenen Gemüse in das Freiheit entlässt und in deine Beete pflanzt, empfehle ich dir, deine Jungpflanzen erst einmal abzuhärten. Was das bedeutet?

Abhärten bedeutet, dass du deine Pflanzen Schritt für Schritt an die kühleren Temperaturen und das Tageslicht gewöhnst. Im Haus stehen sie nämlich relativ warm und haben noch nie den Wind und die Sonne auf ihren zarten Blättern gespürt. 

Achtung: Auch Pflanzen aus dem Gartencenter oder dem Baumarkt sind nicht immer an direktes Sonnenlicht gewöhnt.

Für das Abhärten hast du mehrere Möglichkeiten:

  • Du kannst deine Pflanzen in ein Gewächshaus oder in einen Frühbeetkasten stellen. Dabei ist es wichtig, zu beachten, dass die Temperaturen den Gefrierpunkt nicht unterschreiten. In kalten Nächten kannst du die Pflanzen mit einem zusätzlichen Kälte-Schutz wie einem Gartenvlies ausstatten.
  • Alternativ kannst du deine Topf-Pflanzen tagsüber für einige Stunden nach draußen stellen. Nachts und wenn kühlere Temperaturen erwartet werden, holst du die Frostbeulen wieder ins Haus. Die Pflanzen können sich so langsam an Wind und Wetter gewöhnen.

Kleiner Tipp: Stelle deine Pflanzen in den ersten Tagen nicht in direktes Sonnenlicht, sodass sie keinen Sonnenbrand bekommen.

Gemüse pflanzen: Von Sonnenanbeterinnen und Schatten-Chillern

Kommt dir das bekannt vor? Es gibt einige Menschen, die heiße Temperaturen viel besser vertragen als andere Mitmenschen und umgekehrt.

Genauso ist das auch bei Gemüse, Kräutern oder Sträuchern. Ein hitzegestresster Salat geht im Sommer viel schneller in die Blüte und auch der Blumenkohl bildet größere und hübschere Köpfe, wenn er nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist.

Während also einige Kandidaten viel lieber im Schatten chillen, würdest du den wärmeliebenden Gemüsen wie Zucchini oder Tomaten keine Freude machen, wenn du sie in eine kühle Ecke im Garten pflanzt. Sie sind wahre Sonnenanbeter und lieben es, ihre Blätter in die volle Sonne zu strecken.

Wenn du genauer wissen möchtest, welche Gemüse zu den Schatten-Chillern oder Sonnenanbeterinnen gehören, dann lese gerne hier weiter.

Gemüse pflanzen

Manche Gemüsepflanzen sind richtige Vielfraße

Während manche Gemüse keine Düngung brauchen, weil sie auch auf kargen Böden gut gedeihen oder sogar in Symbiose mit Bakterien selber Stickstoff aus der Luft fixieren können, haben andere Gemüsepflanzen richtig großen Hunger!

Kohl, Tomate oder Kürbisgewächse gehören beispielsweise zu den sogenannten “Starkzehren” und brauchen eine gute Nährstoffversorgung, damit sie eine dicke Ernte abwerfen.

Diese hungrigen Mäuler kannst du sehr einfach stopfen, indem du den Pflanzen eine Grunddüngung mit auf den Weg gibst. Wenn ich Starkzehrer pflanze, gebe ich einfach eine Portion Hornspäne oder einen anderen organischen Langzeitdünger mit in das Pflanzloch.

Die Vielfräße haben so richtig gute Startbedingungen für ihr Wachstum und damit habe ich bisher die besten Ergebnisse erzielt. :)

Gemüse tiefer pflanzen?

Du hast deine Pflänzchen an Wind und Wetter gewöhnt und sie sind jetzt bereit, ins Beet gepflanzt zu werden? Super! Dann lass uns nur noch kurz darüber sprechen, wie tief du dein Gemüse einpflanzen solltest.

Denn auch hier haben die Gemüse ganz spezielle Vorlieben. Salat, Knollensellerie oder Kohlrabi finden es zum Beispiel nicht sonderlich angenehm, wenn ihnen die Erde bis zum Hals steht.

Bei Tomaten oder Paprika ist es genau anders herum, die kannst du easy peasy tiefer pflanzen. Sie bilden aus dem Stängel heraus ganz viele neue Wurzeln aus. Und etwas zu lang geratene Pflänzchen kannst du ziemlich gut kaschieren, wenn du sie etwas tiefer pflanzt. ;)

Kleiner Tipp: Generell kannst du die meisten Gemüse problemlos bis zu den Keimblättern in ihr neues Erdreich einpflanzen.

Wenn du das Pflanzloch ausgehoben hast, holst du dein Gemüse für die Pflanzung ganz vorsichtig aus dem Topf, sodass keine Wurzeln abbrechen und die Pflanzen auch sonst nicht beschädigt werden.

Setze sie anschließend in das ausgehobene Loch, in das du bei Bedarf etwas Dünger mit hineingegeben hast. Steht die Pflanze gut in ihrem neuen Zuhause, kannst du das Loch wieder mit Erde auffüllen.

Jetzt gießt du deinen Gemüsezögling mit ordentlich viel Wasser an, damit er gut  anwächst und die nach dem Pflanzen oft lockere Erde an die Wurzeln gespült wird. Aber Vorsicht, das Gemüse soll hier nicht wegschwimmen. ;) Es ist ganz klug, für das junge Gemüse eine zarte Brause zu verwenden, die den harten Wasserstrahl abmildert. Gerade in den ersten Tagen ist es besonders wichtig, den Boden feucht zu halten.

Yei, schon hast du es geschafft und deine Gemüsepflänzchen sind aus der Kinderstube ausgezogen und können sich jetzt in der freien Wildbahn behaupten. ;)

Gemüse richtig pflanzen: Wer mag was?

Wie du siehst, reicht es nur in den seltensten Fällen aus, einfach eine Hand mit Saatgut in das Beet zu werfen und zu hoffen, dass im Sommer ein prächtiger Gemüsegarten gewachsen ist.

Viele Gemüse sind Individualisten und beschenken dich erst mit einer reichen Ernte, wenn du ihre Vorlieben bei der Aussaat oder Pflanzung kennst. Wenn du dich näher mit den einzelnen Gemüsen beschäftigen willst, findest du hier einige Gemüse-Portraits, die keine Wünsche deiner Gemüse offen lassen:

Gemüse-Pflanzen

Obst-Pflanzen

Gemüse-Pflanzen

Gemüse pflanzen im Hochbeet – was gibt es da zu beachten?

Du hast ein Hochbeet und möchtest dieses bepflanzen?

Hochbeete sind super für den Gemüsebau geeignet. Deine Pflanzen finden hier nämlich die besten Wachstumsbedingungen vor: Sie werden von Sonnenlicht verwöhnt und durch die Befüllung mit Kompost können sie ihre Wurzeln in nährstoffreiche und lockere Erde stecken.

Bei der Bepflanzung eines Hochbeetes ist es besonders wichtig, auf eine sinnvolle Fruchtfolge zu achten. Im ersten Anbaujahr stehen noch reichlich Nährstoffe zur Verfügung, so dass es sinnig ist, Starkzehrer anzupflanzen. Im Folgejahr würde ich dann Mittelzehrer und Schwachzehrer empfehlen.

Wenn du noch mehr Tipps haben möchtest, wie du dein Hochbeet bepflanzen könntest oder nicht genau weißt, welche Pflanzen zu den Starkzehrern, Mittelzehrern oder Schwachzehrern gehören, dann ließt gern hier weiter: Fruchtfolgen planen im Gemüsegarten.

Willst du dein Gartenwissen noch weiter vertiefen? Dann schmöker gerne eine Runde durch diese Artikel:

Richtig pikieren: Wann, wie, welche Pflanzen?

So förderst du dein Bodenleben im Biogarten

Warum du deine Beete nicht umgraben solltest – und was du stattdessen machst!

Naa, hast du jetzt auch so Lust aufs Gemüse pflanzen? Falls du noch mehr Tipps und Erfahrungen hast– ab in die Kommentare damit! :)

Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

4 Kommentare

  1. Angela sagt

    Hallo! Wenn man im Hochbeet die Erde jedes Jahr mit neuer auffüllt und neuen Kompost hinzufügt, ist dann die Fruchtfolge trotzdem ein Thema?

    • Saskia Wurzelwerk sagt

      Hallo Angela, das liegt ein bisschen daran, wieviel Erde du tatsächlich auffüllst. Wenn es mehr als 20 cm sind, kannst du tatsächlich etwas lockerer mit der Fruchtfolge sein!
      Liebe Grüße,
      Sassi von Wurzelwerk :)

  2. Ursel Baier sagt

    Leider habe ich verpasst Tomaten zu sähen. Kannst du mir bitte sagen ob es alte Tomatensorten auch als Pflanze bekomme. Bin leider noch nicht richtig fündig geworden. Vielen Dank
    Ursel

  3. Helene Donderer sagt

    Hallo Marie, deine Ausführungen, Tips und Erfahrungen finde ich ganz toll! Ich habe schon sehr lange einen Garten mit Hochbeet usw. und kann dennoch viel von dir lernen!
    Danke!
    Meine Frage an dich: woher hast du deinen Samen?

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