Garten, Gemüsegarten, Pflanzplan erstellen
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Gemüsebeet planen: Schritt für Schritt mit Beispielplan

Gut geplant ist halb geerntet! ;) Auch wenn du es kaum abwarten kannst, rauszugehen und die Hände in die Erde zu stecken:

Nimm dir vorher kurz die Zeit, deine Gemüse-Abenteuer zu planen. Dadurch steigerst du nämlich nicht nur deine Erträge. Du sorgst auch dafür, dass du über das ganze Jahr hinweg leckeres Gemüse aus deinem Garten ernten und essen kannst.

Yams! :)

Jetzt stehst du vielleicht da und denkst: „Wie plane ich meine Gemüsebeete denn so richtig effizient?! Marie, ich glaube, das überforderst mich jetzt!“

Da kann ich dir gleich mal eins sagen: Das kriegst du locker hin! Es ist nämlich gar nicht so schwer, ausgeklügelte Gemüsebeete zu planen, wenn du auf ein paar Dinge achtest.

Außerdem bekommst du weiter unten im Artikel auch einen fertig ausgeklügelten Beetplan, den du entweder 1:1 ganz ohne Kopfzerbrechen übernehmen oder an deine eigenen Bedürfnisse anpassen kannst.

So oder so wird am Ende also der fertige Pflanzplan stehen. Also, legen wir gleich los!

Gemüsebeet planen

Gemüsebeet planen Schritt 1: Wer die Wahl hat, hat die Qual – Gemüse auswählen

Damit beginnt die Planung deiner Gemüsebeete – und der erste Schritt ist super einfach:

Du pflanzt an, was du gerne isst. Als Anfänger wählst du dabei am besten Gemüsearten, die unkompliziert und robust sind.

Mangold oder Zucchini machen kaum Probleme und eine dicke Ernte ist dir so gut wie sicher. Wenn du auf der Suche nach weiteren Gemüsen für Anfänger bist, dann bitte einmal hier entlang.

Stell dir deine “Muss ich anbauen”-Liste zusammen und weiter geht’s.

Gemüsebeet planen Schritt 2: Mengenlehre – Wieviel von welchem Gemüse baue ich an?

Zuerst malst du dir den Grundriss deiner Beete maßstabsgetreu auf ein Blatt Papier.

Dann nimmst du dir die Liste mit den Pflanzen, die du dieses Jahr anbauen möchtest, und schreibst dazu, wie viel Fläche du für die Gemüsearten jeweils einplanst. Dafür überlegst du dir einfach, was du und deine Familie am liebsten esst. Von den Lieblingsgemüsen natürlich viel mehr einplanen als vom Rest – versteht sich, oder?

Gemüsebeet planen

Gemüsebeet planen Schritt 3: Vom Nimmersatt zum Genügsamen: Die Fruchtfolge

Es gibt super viele Gemüsearten, und alle stellen verschiedene Ansprüche an Boden und Düngung. Zum einen hätten wir da die Starkzehrer wie Kürbis oder Tomaten, die richtig großen Hunger haben und viele Nährstoffe brauchen, um prächtig zu gedeihen. Dann gibt es noch die Mittelzehrer wie Karotten oder Rote Bete und Schwachzehrer wie Erbsen oder Bohnen. Diese Gemüse sind nicht so große Vielfraße und haben einen viel geringeren Nährstoffbedarf.

Wenn du in einem Gemüsebeet Starkzehrer einplanst, dann ist es wichtig, den Boden gut vorzubereiten. Am besten arbeitest du eine Portion Kompost in die Beete mit ein und düngst die Pflanzen mit einem Langzeitdünger.

Im zweiten Jahr folgen auf die Starkzehrer im selben Beet die Mittelzehrer. Sie brauchen weniger Nährstoffe und profitieren von den Düngergaben aus dem ersten Jahr.

Im dritten Jahr folgen dann die Schwachzehrer, die keinen zusätzlichen Dünger brauchen.

Deswegen teilst du jetzt den Platz auf deinen Gemüsebeeten in drei Bereiche auf: Du planst einen Bereich für die Stark-, einen für die Mittel- und einen für die Schwachzehrer.

Die drei Gemüsegruppen rücken dann jedes Jahr einfach einen Bereich weiter, sodass die Nährstoffe im Boden von den Pflanzen richtig gut ausgenutzt werden können.

Auf diese Weise verhinderst du auch, dass sich Pflanzenkrankheiten in deinem Garten ausbreiten. Wenn du jedes Jahr Kohl in ein- und demselben Beet anbaust, dann wird der Boden nur einseitig beansprucht. Krankheiten und Schädlinge, die es auf die Kohlpflanzen abgesehen haben, befinden sich im Schlaraffenland und können ordentlich schlemmen.

Aus diesen Gründen gruppierst du jetzt die Pflanzen, die du anbauen möchtest in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer. Hier findest du eine Liste, die dir zeigt, zu welcher Gruppe die einzelnen Gemüsearten jeweils gehören.

Nun legst du noch fest, welche Gruppe wo in deinen Gemüsebeeten wachsen soll.

Gemüsebeet planen

Gemüsebeet planen Schritt 4: Die Mischung machts!

Der nächste Schritt in der Gemüsebeet Planung ist das Verkuppeln von passenden Beetpartnern. Einige Pflanzengemeinschaften tun sich nämlich richtig gut, während andere sich hingegen gegenseitig im Wachstum hemmen.

Als clevere GärtnerInnen machen wir uns diese synergetischen Kräfte zum Vorteil und überlegen uns schon bei der Planung, welche Gemüse gerne nebeneinander wachsen. 

Das Ganze nennt sich Mischkultur und ist eine tolle Möglichkeit, um Schädlinge und Krankheiten auf natürliche Weise fernzuhalten. Das bekannteste Beispiel sind Karotten und Zwiebeln: Die Karotte sendet Duftstoffe aus, die die Zwiebelfliege abwehren und der Duft der Zwiebel hält die Karottenfliege auf Abstand. Genial, oder?

Darum stellst du jetzt in jeder deiner drei Gruppen gute Beetnachbarn zusammen und trägst sie in deinen Beet-Grundriss ein. Hier findest du übrigens eine Liste mit meinen liebsten Mischkulturpartnern im Gemüsebeet. :)

Gemüsebeet planen Schritt 5: Tetris im Gemüsebeet

Viele Gemüse stehen nicht die ganze Saison über auf dem Beet. Auberginen sind ein typisches Sommergemüse und werden erst Mitte Mai nach den Eisheiligen gepflanzt. Den Platz im Beet kannst du optimal ausnutzen, wenn du vorher noch ein schnellwachsendes Raketen-Gemüse wie Salat oder Radieschen anbaust. ;)

Super viele Hauptkulturen lassen nämlich noch Platz für eine Vor- oder Nachkultur. Hauptkulturen sind Gemüse, die für einen langen Zeitraum im Beet stehen: zum Beispiel Kartoffeln, Tomaten, Kürbisse oder Mais.

Wenn du die Gemüse klug kombinierst und vor oder nach der Hauptkultur schnellwachsende Gemüsearten anbaust, kannst du in einem Beet easy peasy dreimal ernten!

Hier findest du eine Liste mit Gemüsen, die besonders schnell wachsen. Das sind die perfekten Lückenfüller für dein Beet-Tetris.

Schreibe in deinen Beete-Grundriss, wie lange die einzelnen Gemüsearten von der Aussaat oder Pflanzung bis zur Ernte brauchen. Dann siehst du, wo noch Platz für andere Kulturen ist. Das ist ein bisschen kniffelig – aber dieser Schritt lohnt sich! ;)

Gemüsebeet planen

Gemüsebeet planen Schritt 6: Das schmeckt nach mehr: gestaffelte Aussaat

Um kontinuierlich frisches Gemüse zu ernten, musst du regelmäßig säen. Alle Gemüsearten, die schnell wachsen (wie Salat oder Möhren), säst du alle vier Wochen neu aus. So hast du nicht einmal eine große Schwemme und den Rest des Jahres nichts mehr zu ernten.

Ich bin großer Fan von dem Aussaatkalender von Maria Thun, der mir richtig gut als Orientierungshilfe in der Gemüsebeet Planung dient.

Durch den Kalender habe ich feste Termine, an denen gesät und gepflanzt wird und das hilft mir dabei, regelmäßige Aussaaten einzuhalten. Wenn du mehr wissen willst: Den passenden Artikel über den Maria Thun Kalender findest du hier.

Kleiner Tipp: Auf den Saatguttütchen steht, wann du dein Gemüse aussäen kannst und wie lange es bis zur Ernte auf dem Beet steht. Wenn du diese Angaben als Richtwert nimmst, kannst du dir einen Aussaatplan für das ganze Jahr erstellen und deine Ernte staffeln.

Tadaa – Geschafft! Deine Gemüsebeete tiptop zu planen war doch gar nicht so schwer, oder?

Gemüsebeete-Beispielplan

Falls du jetzt sagst: „Ok, Marie, das ist ja alles schön und gut. Ich habe aber einfach nicht die Zeit, so einen Plan auszuknobeln!“ – kein Problem!

Dann kannst du dir einfach meinen schon fertig ausgeklügelten Beetplan herunterladen und für deinen Garten verwenden. Dort habe ich schon die gesamte Planung erledigt – und zwar so, dass du das ganze Jahr über frisches Gartengemüse erntest. Ohne Kopfzerbrechen über Fruchtfolge, Mischkultur, Vor- und Nachkulturen.

Na, was steht auf deiner “Muss ich anbauen”-Liste? Hast du noch mehr Tipps zum Thema “Gemüsebeet planen”? Ich freue mich über deinen Kommentar!

Ich habe dir den Maria Thun Kalender in diesem Artikel bei meinem Partner buch7 verlinkt. Buch7 spendet einen Teil des Kaufpreises an soziale, kulturelle und ökologische Projekte. Das ist endlich mal eine gute Alternative zu Online-Giganten wie Amazon. :)

Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

7 Kommentare

  1. Gertrud sagt

    Hallo Marie,
    ich habe mir deinen Plan im letzten Jahr ausgedruckt. Wie mache ich jetzt weiter? Rücke ich die Beeete alle eins weiter? Oder muß ich komplett neu ausklügeln, wegen der Fruchtfolge und so?
    Liebe Grüße

    • Saskia Wurzelwerk sagt

      Hallo liebe Gertrud, schön, dass du mitgärtnerst!! :) Das kommt ganz auf die Sorten an, die du angebaut hast. Für eine leichtere Planung gibts in unserem „Gemüsegarten starten“- Onlinekurs viele Tipps und ein Beetplanpuzzle.
      Ganz liebe Grüße,
      Sassi von Wurzelwerk :)

  2. Klaus Axmann sagt

    ..moin auch. Ich lebe mittlerweile in Frankreich und bin durch Recherchen auf diese Seite gestoßen. Allerdings scheint die Stelle, wo es um die Zusendung eines Pflanzplans gibt, nicht zu funktionieren..!??

    • Hallo Klaus,
      auf dieser Seite kannst du dir den Pflanzplan zuschicken lassen! Hat es geklappt?
      Liebe Grüße
      Luci von Wurzelwerk

  3. Sascha Beckers sagt

    Hallo!
    Ich habe eine Frage zum Anbauplan.
    Kartoffeln sind doch Starkzehrer. Stehen die im Anbauplan nicht bei den Schwachzehrern?
    Grüße Sascha!

  4. Thorsten Glöck sagt

    Hallo Marie.
    Ich habe mir deinen Pflanzplan heruntergeladen und ausgedruckt. Jetzt
    habe ich aber mal eine Frage zu den Gurken die auf dem Plan stehen.
    Säst du die Gurken erst im Mai oder hast du die vorgezogen und dann Ausgeplanzt?
    Wenn du die ausgesät hast würde mich interessieren welche Sorte du genommen hast und wann du mit der Ernte beginnen konntest?
    Ansonsten mach weiter so. Dein Angagement finde ich super und ich schaue regelmäßig bei dir vorbei.
    Man kann so viel lernen und es macht so viel Spaß.
    Liebe Grüße aus dem Westerwald.

  5. Renate Schönherr sagt

    Ich habe bereits einen Garten. Aber ich würde gerne dazu lernen, um mehr Erfolg bei der Ernte zu bekommen. Vielen Dank.. Renate

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