Kräutergarten
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Dill pflanzen, pflegen und ernten – Die komplette Anleitung!

Dein Dill macht, was er will? Oder möchtest du zum ersten Mal Dill pflanzen? Bei uns ist Dill im Kräutergarten ein absolutes Must-have! Denn was wären Gurkensalat oder saure Gurken ohne Dill? Nicht halb so lecker! Frischer als aus deinem Freiluft-Supermarkt wirst du ihn nirgendwo bekommen. Dill pflanzen ist absolut unkompliziert – solange du seine besonderen Ansprüche erfüllst!

Inhaltsverzeichnis
Der beste Standort für Dillpflanzen
Dill säen und pflanzen
Gute Dill Mischkulturpartner
Dill anbauen: Pflege & Düngung
Wann und wie Dill ernten?
Verwendung in der Küche und Hausapotheke

Der beste Standort für Dillpflanzen

Auf einem feuchten und nährstoffreichen Boden steht Dill besonders gern, kommt aber auch mit anderen Böden gut zurecht. Nur Staunässe und sandige Böden, die sehr schnell austrocknen, machen ihm zu schaffen. Ein windgeschützter Standort in der Sonne oder im Halbschatten ist zum Dill pflanzen optimal – unser grüner Freund mag es warm und kuschelig. Wenn der Frost in den Garten einzieht, ist die Dillzeit vorbei.

Das leckere grüne Kraut eignet sich wunderbar für den Anbau auf dem Balkon. Damit sich die Dillpflanzen bei dir pudelwohl fühlen, brauchen sie einen Topf mit einem Volumen von mindestens 2 l. Aber Achtung: Eine ausgewachsene Dillpflanze in der Blüte kann bis zu stattlichen 1,20 m groß werden.

Wenn du deinen Dillpflanzen also nicht regelmäßig den grünen Schopf scheren, sondern auch ihre tolle Blütenpracht bewundern möchtest, sollte der Topf zum Dill pflanzen etwas größer und vor allem schwerer sein, damit er nicht umkippt. Pssst: Es gibt auch extra niedrige Dillsorten für den Anbau in Töpfen!

Dill pflanzen: Dillblüte

Dill säen und pflanzen

Dill säst du am besten direkt ins Beet und harkst ihn nur leicht ein. Dann können die Pflänzchen an Ort und Stelle wurzeln und müssen nicht von der Anzuchtschale ins Beet oder in den Topf wandern. Das Kraut ist nämlich kein großer Fan von Umzügen, weshalb du Dill besser nicht eng gesät in Anzuchtschälchen vorziehst und ihn auch nicht pikierst.

Wenn du deinen Dill aber unbedingt in einzelnen Töpfchen vorziehen und anschließend ins Beet pflanzen möchtest, brauchst du viel Fingerspitzengefühl. Am besten bist du dann besonders vorsichtig mit unserem empfindsamen Freund und legst seine Wurzeln nicht frei, sonst reagiert der Dill mürrisch und geht direkt in die Blüte oder lässt gestresst seine Blätter hängen.

Ins Freiland kannst du die Dillsamen ab April entweder breitwürfig oder in Reihen mit einem Abstand von 30 × 10 cm säen. Ich säe Dill am liebsten in mehreren Sätzen aus, damit ich über einen lang gestreckten Zeitraum Dill ernten kann.

Der häufigste Grund, warum der dickköpfige Dill im Sommer nicht keimt und dann plötzlich ein Jahr später als Überraschung im Beet auftaucht: Dill ist ein Kaltkeimer, das heißt, er braucht einen Kältereiz, um zu keimen. Den verschaffst du ihm, indem du ihn schon vor dem Winter in den Boden bringst oder das Saatgut für ein paar Tage in den Kühlschrank legst.

Falls du jetzt Lust bekommen hast, auch die Bedürfnisse von anderen Kräutern kennenzulernen, schau gerne bei diesem Youtube Video vorbei, da zeige ich dir, wie du es jedem Kraut recht machen kannst:

Gute Dill Mischkulturpartner

Dill ist ein toller Mischkulturpartner! Er kann die Keimfähigkeit anderer Gemüsesamen fördern und schreckt mit seinem Duft Schädlinge wie Blattläuse, Kohlweißlinge und Möhrenfliegen ab.

Der hübsche Doldenblütler geht gern mit Bohnen, Gurken, Möhren, Salat, Steckrüben und Kohl ins Beet.

Du möchtest Schädlingen und Krankheiten in deinem Garten vorbeugen und noch mehr Gemüse miteinander verkuppeln? Dann lade dir gerne meine Mischkulturtabelle herunter:

Dill anbauen: Pflege & Düngung

Dillpflanzen sind kleine Spätzünder und wachsen am Anfang recht langsam. Deshalb musst du ihnen aufdringliche Nachbarpflanzen vom Hals halten und die Beete bei Bedarf regelmäßig jäten*. Auch einen trockenen Boden mag Dill nicht so gerne. Wenn du ihn daher nicht breitwürfig, sondern in Reihen anbaust, freut er sich über eine Mulchschicht. Eine extra Düngung braucht dein grüner Freund nicht, wenn du mit Kompost gärtnerst.

Während den Sommermonaten musst du in deinem Garten gießen* und jäten wie ein Weltmeister? Das geht auch anders! Wenn du dein Gemüse in Kompostbeeten anbaust und mit einer organischen Mulchschicht verwöhnst, kannst du ganz beruhigt mit deiner Familie in den Urlaub fahren. ;)

Blattläuse machen dem Dill hin und wieder zu schaffen. Du kannst gegen die Blattläuse Neemöl oder eine Seifenlauge einsetzen. Hier habe ich für dich viele Tipps, wie du  Blattläuse ganz ohne Chemie bekämpfst.

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Wann und wie Dill ernten?

Etwa 6 Wochen nach der Aussaat kannst du deinen Dill ernten*. Dafür schneidest du einfach nach Bedarf die frischen Triebspitzen ab, sobald das grüne Kraut etwa 15 bis 20 cm hoch ist. Wenn du ganze Zweige zum Einmachen verwenden möchtest oder die Pflanze schon deutlich größer ist, kannst du deinem grünen Freund auch einen radikaleren Schnitt verpassen.

Es ist kein Problem, Dillpflanzen in der Blüte zu beernten, sie verlieren mit der Zeit zwar etwas Aroma – aber so eine Dilldolde im Glas zusammen mit fermentierten Salzgurken sieht dafür besonders hübsch aus.

Kleiner Tipp: Am meisten Aroma hat das Kraut an sonnigen Vormittagen. :)

Die Samen der Dillpflanzen erntest du, wenn sie braun sind und sich leicht von der Pflanze lösen lassen. Du möchtest nicht nur Kräuter wie Dill, sondern auch ganz viel leckeres Gemüse? Dann komm doch in meinen „Gemüsegarten starten“-Onlinekurs*, da zeige ich dir, wie du rund ums Jahr ohne Mühe eine dicke Ernte einfährst. Ich freue mich, wenn du mit dabei bist! :)

Dill pflanzen: Dillgurken im Glas

Verwendung in der Küche und Hausapotheke

Die zart gefiederten hellgrünen Blätter des Dills haben ein unverwechselbares Aroma. Außer Gurkensalat oder Saure Gurken kann Dill noch viel mehr: Der süßlich herbe Geschmack passt auch hervorragend zu Kartoffeln, Quark, Salaten, Saucen und Fisch.

In der Küche solltest du das frische Kraut nicht lange aufbewahren, da es schnell welkt und an Aroma verliert. Am längsten hält es sich eingeschlagen in ein feuchtes Tuch im Kühlschrank.

Du kannst das Dillkraut haltbar machen, indem du den Dill einfrierst oder trocknest.

Die getrockneten Samen werden schon seit langer Zeit als Heilmittel eingesetzt:

Dill-Tee hilft bei Blähungen, Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit, Menstruationsbeschwerden und Schlaflosigkeit. Dafür übergießt du einen Teelöffel zerstoßene Dillsamen mit 100 ml heißem Wasser und lässt alles zehn Minuten ziehen. Dann trinkst du den Tee in kleinen Schlucken.

Dill einfrieren

Der schnellste Weg, um Dill haltbar zu machen, ist das Einfrieren. Auf diese Weise hast du immer noch sehr aromatischen Dill zur Hand, wenn du ihn brauchst. Das sind die wichtigsten Schritte beim Dill einfrieren:

  • Nachdem du deine Dillernte in die Küche getragen hast, sortierst du alle Stängel und Krautteile aus, die braun oder vertrocknet sind – die willst du schließlich später nicht auf dem Teller haben.
  • Im nächsten Schritt kannst du den Dill vorsichtig mit kaltem Wasser waschen, damit später im Mund nichts knirscht. Wenn das Kraut nach dem Waschgang noch sehr nass ist, schüttle es sanft aus oder tupfe es mit einem Tuch behutsam trocken.
  • Nun schnappst du dir ein gutes Messer und schneidest oder hackst das Kraut klein.
  • Für den letzten Schritt brauchst du nur noch einen geeigneten Behälter oder eine Tüte, in die du das zerhackte Kraut hineingibst – und dann heißt es schon: ab in die Gefriertruhe damit!

Kleiner Tipp: Super lecker und blitzschnell zur Hand sind gefrorene Dillbutter-Würfel. Dafür mischst du den kleingehackten Dill mit zimmerwarmer Butter und drückst dieses Gemisch in Eiswürfelformen. Wenn die Würfel durchgefroren sind, kannst du sie in eine Tüte umfüllen. Die Dillbutter-Würfel gebe ich zum Beispiel im noch gefrorenen Zustand über Salzkartoffeln. Yams! :)

Dill pflanzen: Dillsamen

Dill trocknen

Beim Dill trocknen geht leider eine ganze Menge Aroma verloren. Trotzdem mag ich getrockneten Dill gerne, denn für Kräutermischungen ist der etwas mildere Geschmack der trockenen Dillspitzen gut geeignet. So kannst du Dill trocknen:

  • Wenn du deinen Dill trocknen möchtest, verzichtest du besser auf den Waschgang und klopfst das Kraut und die Dolden nur sanft aus.
  • Dann bindest du* den Dill zu kleinen Sträußen zusammen und hängst sie kopfüber an einem luftigen, trockenen und möglichst dunklen Ort auf. Achtung: Die Bündel sollten niemals der direkten Sonne ausgesetzt sein, sonst geht deinem Dill jede Menge Aroma flöten!
  • Wenn das Kraut und die Blütendolden nach etwa zwei Wochen rascheltrocken sind, hängst du es ab, zerkleinerst alles und füllst es in Papiertütchen oder braune Gläser.

Um Dillsamen zu ernten, schneidet du ganze Dolden mit etwas Stängel ab und hängst sie dann kopfüber an einem trockenen und luftigen Ort zum Nachtrocknen auf. Nun kannst du von unten eine Papiertüte über die Dillsträuße stülpen und sie mit einem Band an der Pflanze befestigen – dann purzeln die Samen direkt in die Tüte und sind dabei vor Sonnenlicht geschützt.

Dill ist ein ziemlich pflegeleichter Genosse im Kräuter- und Gemüsegarten, der mit seinem aromatischen Kraut, hübschen Blüten und heilenden Samen viel zu bieten hat. Wenn du die Samen vor der Aussaat einem Kältereiz aussetzt, wird Dill problemlos keimen und dir eine reiche Ernte bescheren. Und bevor du jetzt deine Saatguttütchen rauskramst und losziehst zum Dill pflanzen, lad dir noch schnell meine Mischkulturtabelle herunter! ;)

Du möchtest noch ein bisschen weiter auf dem Blog stöbern? Hier findest du drei weitere spannende Artikel über Kräuter im Garten:

Welche Kräuter zusammen pflanzen? 18 tolle Kräuterpaare!

Basilikum pflanzen – Schritt für Schritt mit Kräuterplan!

Kräuter pflanzen: Der perfekte Standort mit dem 3-Zonen-Beet!

Möchtest du dieses Jahr Dill pflanzen und ernten? Lasst uns in den Kommentaren unsere liebsten Rezepte mit Dill sammeln. Bei mir muss Dill unbedingt mit in die Gläser der Salzgurken – er heißt wohl nicht umsonst auch „Gurkenkraut“. ;)

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2 Kommentare

  1. Evamarie sagt

    Liebes Wurzelwerkteam,
    das ist mal wieder ein toller Artikel und macht mich gleich ein wenig ungeduldiger bis es draußen wieder richtig losgehen kann. Da fällt mir aber gleich wieder eine vielleicht etwas blöde Frage ein: Wenn ich Mischkulturen plane, weiß ich immer nicht, welchen Abstand ich zwischen den Pflanzen wählen soll. Ganz konkret: Dill braucht einen Abstand von 30 x 10 cm. Aber ich will Gurken und Dill zusammen pflanzen, welchen Abstand wähle ich dann zwischen Dill und Gurken? Pflanze ich die Gurken quasi dazwischen? Und dann müssen die Gurkenpflanzen auch einen Abstand zueinander haben….
    Ich stehe da auf dem Schlauch und würde mich über eine Antwort sehr freuen.

    • Saskia Wurzelwerk sagt

      Hallo Evamarie :) So eine Mischkultur ist eine super Idee. In dem Fall pflanzt du den Dill in 30 cm Abstand zur Gurke. Der Dill wächst ja nach oben, die Gurke rankt an einem Gerüst oder oder auf dem Boden. So nehmen die beiden sich kaum Platz weg. ;)
      Liebe Grüße,
      Sassi von Wurzelwerk :)

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