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Unkraut bestimmen: Was wächst da im Gemüsebeet?

Du möchtest in deinen Gemüsebeeten das hartnäckige Unkraut bestimmen, um es dann effektiv loszuwerden? Sehr gut! Denn um ungebetene Gäste aus den Beeten zu verbannen – und um zu vermeiden, dass du versehentlich die falschen Pflänzchen auszupfst – solltest du wissen, was genau sich da in deinen Beeten eingenistet hat. Das finden wir jetzt heraus: Auf geht’s, Unkraut bestimmen!

Inhaltsverzeichnis
Kraut, Unkraut oder Beikraut?
Unkraut bestimmen: 9 verdächtige Kandidaten
Unkraut bestimmen & loswerden – Training inklusive!

Kraut, Unkraut oder Beikraut?

Hach, ich weiß: Unkraut kann ganz schön viele Nerven, Zeit und Mühe kosten. Am liebsten wäre es uns doch, wenn Brennnessel, Löwenzahn und Co gar nicht erst in unserem Garten einziehen würden. Wobei … Löwenzahnsirup ist eigentlich etwas Feines, und auch Brennnesseltee ist nun wirklich nicht sooo verkehrt.

Weder Löwenzahn noch Brennnessel sind also immer „Un“kraut. Zum lästigen Gartenbewohner werden sie erst, wenn sie am falschen Ort wachsen: Da, wo wir lieber unsere Blumen, Gemüsepflanzen, Stauden oder Kräuter haben möchten – in den Beeten.

Und seien wir mal ganz ehrlich: So richtig nett ist es nicht von uns, die Pflanzen alle in einen Topf zu werfen und als Un-Kraut zu bezeichnen. Unschön, unerträglich, ungewollt: Alles Un-Wörter, die eher negativ behaftet sind. Deshalb nennen um Fairness bemühte Gartenfreunde die un(!)geliebten Pflanzen auch lieber „Beikraut“.

Vom Unkraut zum Beikraut

Ein Beikraut wächst halt bei den Gemüsepflanzen. Ich finde, es ist eine schöne Bezeichnung, denn es transportiert eine gewisse Gelassenheit und Akzeptanz dafür, dass Unkraut einfach zum Gärtnern dazugehört. Weil der Begriff aber noch nicht so weit verbreitet und geläufig ist, nenne ich es hier trotzdem einfach mal weiterhin Unkraut. Wir wollten ja schließlich auch Unkraut bestimmen!

Also: Auch wenn du gleich ganz viele Pflanzen aus deinem Garten wiedererkennen wirst, heißt das nicht, dass du sie unbedingt alle sofort überall auszupfen musst. Denn auch sie haben ihre Daseinsberechtigung und ihren Platz im Ökosystem. Wie traurig wären schließlich die Bienen, wenn nirgends mehr sattgelber Löwenzahn blühen würde?!

Wenn du ganz clever bist, verweist du das Unkraut von vornherein vom Platz. Dafür lädst du dir einfach als kleinen Spickzettel meine Mischkulturtabelle herunter und kombinierst die Gemüsepflanzen in den Beeten dann so, dass sie sich perfekt ergänzen. Denn bei einer gut durchdachten Mischkultur ist deine Beetfläche so gut ausgenutzt, dass für Unkraut gar kein Platz mehr bleibt!

Einfach deine Emailadresse eintragen und – zack! – schon flattert die Mischkulturtabelle in dein Postfach!

Unkraut bestimmen: 9 verdächtige Kandidaten

Ich habe für dich 9 der häufigsten Unkräuter zusammengestellt, von denen dir einige aus deinem Garten bestimmt schon verdächtig bekannt vorkommen. So kannst du hoffentlich leicht das richtige Unkraut erkennen und erfährst, wie du es ohne viel Verschlimmbesserei schnell wieder loswirst – oder im besten Fall sogar nutzen kannst. 

Ackerwinde ist die Kletterkünstlerin der Unkräuter

Ackerwinde

Blattformlänglich, mit einer Spitze und zwei spitzen Ecken
Blütetrichterförmige, weiße Blüten mit zartrosa Streifen
BlütezeitJuni – September
Wuchshöhebis 80 cm; klettert an allem hoch, was ihr in den Weg kommt
VermehrungWurzelunkraut

Die Ackerwinde macht ihrem Namen alle Ehre und windet sich mit ihren bis zu 2 Meter langen Trieben um alles herum, was ihr in die Quere kommt. Dabei kann sie im wahrsten Sinne des Wortes deinen Gemüsepflanzen die Luft abschnüren. Das wollen wir nicht!

So wirst du die Ackerwinde los: Da sie ein super ausgeklügeltes, weit verzweigtes Wurzelwerk hat, über das sie immer wieder austreibt, solltest du die Winde mitsamt der kompletten Wurzel entfernen. Sollte die Winde jedoch an einem Ort wachsen, wo sie dich nicht stört, dann freu dich über die wunderschönen Blüten – die Insekten in deinem Garten machen das sicherlich auch und statten ihr gern einen Besuch ab!

Ackerschachtelhalm ist die perfekte Grundlage für eine Jauche

Ackerschachtelhalm

BlattformUm den Stängel herum verzweigen sich ringförmige, in Etagen angeordnete, kleine Ästchen
Blütebildet keine Blüten, sondern Sporenähren, die wie lange dünne Pilze aussehen
BlütezeitMärz – Mai
Wuchshöhe10 – 50 cm
VermehrungWurzelunkraut

Du hast dieses Unkraut mit deinem detektivischen Spürsinn im Garten entdeckt? Dann siehst du mit etwas Fantasie wahrscheinlich jede Menge kleine Tannenbäumchen. So niedlich er auch wirken mag, so faustdick hat es der Ackerschachtelhalm hinter den Ohren.

So wirst du den Ackerschachtelhalm los: Es ist ein widerstandsfähiger Zeuge der Urzeit und dementsprechend hartnäckig. Seine Mammut-Wurzeln reichen bis 1,60 m tief in den Boden. Versuche trotzdem, so gut es geht, das verzweigte Wurzelsystem des Ackerschachtelhalms auszubuddeln. Tschakka – du schaffst das! ;)

So nutzt du den Ackerschachtelhalm: Aus dem nährstoffreichen Schachtelhalm kannst du einen wunderbaren Sud herstellen, der die Abwehrkräfte deiner Pflanzen stärkt und gegen Schädlinge wie Blattläuse und Mehltau wirkt. Es lohnt sich also, ihn nicht zu entsorgen. Wenn du die Pflanzen gut trocknest und aufbewahrst, kannst du dir deinen Pflanzensud brauen, wann immer du ihn brauchst.

Unkraut bestimmen: Ist es Ampfer?

Ampfer

BlattformGroße, ovale, manchmal rötliche Blätter, mit einer ausgeprägten Spitze
BlüteKleine, glockenförmige, rötliche Blüten
BlütezeitJuli – August
WuchshöheBis zu 1 m
VermehrungHartnäckiges Wurzelunkraut. Selbst aus kleinsten Wurzelstücken wachsen neue Pflanzen

Ampfer kann dem Gärtnerherz ganz schön zusetzen. Er ist einfach sooo hartnäckig und kommt immer wieder, so lange du nicht die gesamte Wurzel einer Pflanze entfernt hast.

So wirst du Ampfer los: Pack das Übel bei der Wurzel und mach dich gefasst, tiiiiief zu graben. Die Wurzel dieses Gartenbewohners kann locker einen Meter tief in den Boden reichen. Und deine Mission ist es, die gesamte Wurzel zu entfernen! Also, Ärmel hochkrempeln, Spaten gezückt und los geht’s!

Brennnesseln sind super Nährstofflieferanten

Brennnessel

Blattformeiförmig zugespitzte Blätter mit gesägtem Blattrand und feinen Brennhaaren
Blüteunscheinbare, rispenförmige weiße Blüten, die kleine Nussfrüchte bilden
BlütezeitJuni – Oktober
WuchshöheBis zu 1,50 m
VermehrungTreibt aus der Wurzel immer wieder aus, Aussamung über den Wind

Die Brennnessel ist weit verbreitet und das wohl bekannteste Unkraut. Dieses Unkraut bestimmen kann wahrscheinlich so gut wie jeder! Und sei es durch eine schmerzhafte Begegnung. Der Name sagt schließlich schon alles: Besser nicht anfassen! Oh, schon passiert? Nicht so schlimm. Das schlaue Unkraut will sich mit seinen kleinen Brennharen an den Blättern schließlich nur vor Fressfeinden schützen.

So wirst du Brennnesseln los: Wenn sie noch klein sind, dann kannst du sie unkompliziert mitsamt der Wurzel entfernen. Handschuhe an und beherzt rausreißen! Versuche unbedingt, die Brennnesseln vor der Samenbildung zu entfernen, sonst hast du bald einen ganzen Brennnesselwald im Garten.

Bei größeren Exemplaren musst du den Boden vielleicht mit der Grabegabel lockern, um das feurige Kerlchen bei der Wurzel packen zu können. Trau dich! Du weißt: Nur die Harten kommen in den Garten! ;)

So nutzt du Brennnesseln: Aus Brennnesseln kannst du eine tolle Jauche ansetzen. Sie ist ein hervorragender Gartenallrounder, um dein Gemüse mit Nährstoffen zu versorgen oder kleine Plagegeister zu vertreiben. Alternativ dazu kannst du die Blätter von jungen Brennnesseln ernten, um daraus deine eigene Teemischung herzustellen.

Aber vielleicht gibt es auch ein Fleckchen in deinem Garten, wo die Brennnessel einfach Brennnessel sein darf, viele Schmetterlinge anlockt und den großen Appetit einiger Raupen stillt?

Franzosenkraut kann superschnell dein Beet in einen grünen Teppich verwandeln

Franzosenkraut

BlattformEiförmig und am Rand grob gesägt, Stängel und Blätter sind mit feinen Härchen überzogen
Blütekleine weiße Blüten mit meist 5 Blütenblättern, mit gelber Mitte
BlütezeitJuni – Oktober
Wuchshöhebis 60 cm
VermehrungÜber Aussamung

Dieses Unkraut mit seinen zarten, weißen Blüten bildet in rasanter Geschwindigkeit unfassbar viele Samen aus. Eine Pflanze kann bis zu 100.000 Samen produzieren! Sie wird deinen Gemüsegarten dicht an dicht zieren und jedes Fleckchen unbewachsenen Boden einnehmen, wenn du nicht rechtzeitig einschreitest.

So wirst du das Franzosenkraut los: Wenn du in deinen Gemüsebeeten dieses Unkraut bestimmen konntest, dann lautet die Devise: Nicht lang warten, Unkraut zupfen starten. An sonnigen, trockenen Tagen kannst du dieses Kraut gut mit der Hacke loswerden. Einfach früh am Morgen starten, in der Sonne liegen lassen, und am Abend ist es dann mit etwas Glück schon vertrocknet und kommt nicht wieder.

Obacht: Wenn das Kraut bereits Samen ausgebildet hat, dann lieber nicht hacken. Vorsichtig jäten und ab damit in den Eimer, den du dann gaaaaanz weit weg beförderst.

Quecke ist die Starke unter den Unkräutern

Gemeine Quecke

BlattformAufrechte, große Grashalme
BlütePlatte Ähre mit feinen Blütchen, die sich rechts und links abwechseln
BlütezeitJuni – August
Wuchshöhe50 – 150 cm
VermehrungHartnäckiges Wurzelunkraut. Selbst aus kleinsten Wurzelstücken wachsen neue Pflanzen. Vermehrt sich aber auch über den Wind.

Quecke erkennen ist für ungeübte Augen gar nicht so leicht! Auf den ersten Blick wirst du sie bestimmt einfach für ein groß gewachsenes Grasbüschel halten. Streng genommen ist sie das auch. Sie kommt in vielen Wiesen als Teil einer bunten Gräsermischung ganz natürlich vor.

Das besondere an Quecke ist ihr Wurzelwerk, das sich mehrere Meter lang unter der Erde erstrecken kann und an unterschiedlichsten Stellen aus der Erde hervorkommt. Ein kleines Wurzelstückchen genügt, damit daraus eine dicke Pflanze wächst.

So erkennst du Quecke: Wenn an dem verdächtigen Grasbüschel also sehr stabile, weiße, lange Wurzeln dranhängen, dann hast du es wahrscheinlich mit Quecke zu tun. Mein Beileid!

So wirst du die Gemeine Quecke los: Dieser Kandidat ist ein wahrer Iron-Man unter den Unkräutern: Robust, zäh, langatmig und hartnäckig. Selbst gegen die allerbeste Pappe* und Kompost geht die Quecke leider sehr erfolgreich in den Ring. Aus einer einzigen Pflanze können in einem Jahr 150 Nachkommen entstehen! Du solltest also unbedingt fix wie nix dieses Unkraut loswerden, am besten schon, bevor du deine Beete anlegst.

Da hilft nur eins: Grabegabel schnappen, vorsichtig den Boden auflockern und dann versuchen, die Pflanze mitsamt dem gesamten Wurzelwerk aus der Erde zu ziehen. Selbst kleine Wurzelteilchen lieber gut absammeln, da wächst sonst gleich wieder ein Grasbüschel draus. Deine Erfolgsformel: Hartnäckiger als die Quecke sein und dranbleiben!

Giersch, mal Freund, mal Feind

Giersch

Blattformeiförmig, scharf gesägt, Blätter sind in drei Blattgruppen unterteilt, die je drei Blätter aufweisen
Blüteweiße Doldenblüten
BlütezeitMai – September
Wuchshöhe30 – 100 cm
VermehrungWurzelunkraut

Sobald Du einen Hauch von Frühjahr spürst, wird auch der Giersch munter. Wenn du Giersch erstmal in deinem Garten hast, dann gleich sehr schnell sehr viel. Denn er vermehrt sich über sein Rhizom – regelrechte unterirdische Tentakeln – in alle Richtungen und bildet überall fleißig neue Pflänzchen.

So wirst du Giersch los: Nimm lieber gleich einen Spaten in die Hand und pack das Giersch Unkraut bei den Wurzeln!

Löwenzahn ist der Frühlingsgarant im Gemüsebeet

Löwenzahn

BlattformBlattansatz direkt am Boden, die Blätter stehen in Rosettenform. Sie sind eiförmig bis länglich sowie tief eingeschnitten und gezackt
Blütesonnengelb
BlütezeitApril – Juli
Wuchshöhe10 – 30 cm
VermehrungVermehrt sich über Wurzelstücke & durch Aussamung über den Wind

Eine Pusteblume in der Hand, kräftig pusten und die kleinen Fallschirme tanzen in alle Richtungen davon… Hach, erinnert dich das auch so sehr an deine Kindheit? Jeder einzelne Samen segelt so zu seinem Platz, wo er bald schon ganze Wiesen in gelbe Teppiche verwandelt. Das sieht nicht nur wunderschön aus, sondern ist auch ein eindeutiges Zeichen für uns, dass der Frühling endlich angekommen ist.

Ihn im Garten zu beherbergen und den Löwenzahn loswerden zu wollen, ist eine echte Herausforderung – denn er hat supertiefe Pfahlwurzeln, die bis zu einem Meter (!) in die Erde reichen können.

So wirst du Löwenzahn los: Hier ist dein Unkrautstecher gefragt. Stich damit den Löwenzahn inklusive der kompletten Wurzel aus. Hier ist frühes Handeln gefragt: Warte das Pusteblumenstadium bloß nicht ab – denn dann gibt es für den Löwenzahn kein Halten mehr.

Vogelmiere ist die Lieblingsspeise vieler Vögel

Vogelmiere

Blattformoval und spitz
Blüteweiß und sternförmig
BlütezeitFebruar – November
Wuchshöhe5 – 40 cm
VermehrungSamenunkraut

Im Namen versteckt sich schon, was sich hinter dieser Pflanze verbirgt: eine Leckerei für Vögel. Gerade Hühner sind verrückt auf die Miere und deren Samen. Einmal Vogelmiere, immer Vogelmiere – halte dich fest: Dieses Unkraut bildet jedes Jahr 10.000 bis 20.000 Samen aus, die bis zu 60 Jahre keimfähig bleiben!

Die Vogelmiere kann so aus deinen Beeten einen grünen Mieren-Teppich machen, denn sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, jegliches Fleckchen blanken Boden zu bedecken.

So wirst du Vogelmiere los: Sie kommt zwar in großer Zahl daher, ist aber leicht zu jäten. Du kannst sie ohne große Anstrengung von Hand aus deinem Gemüsebeet zupfen oder bei sonnigem Wetter die Hacke verwenden.

Unkraut bestimmen, jäten und entsorgen

Unkraut bestimmen & loswerden – Training inklusive!

Bei mir im Garten gibt es Ecken, wo alle Pflanzen nach Lust und Laune wachsen dürfen. Aber meine Gemüsebeete sind für mein Gemüse reserviert! Damit das dauerhaft und ohne viel Jäten und Unkraut zupfen gelingt, kommt hier ein Anti-Unkraut-Training mit 4 ultimativen Tipps!

1. Tipp: Finde heraus, mit wem du es zu tun hast!

Vielleicht hast du die Störenfriede aus deinen Gemüsebeeten in einem der Steckbriefe oben ja schon wiedergefunden? Sehr gut! Bleib trotzdem noch dran – denn es gibt eine ganz grundsätzliche Einteilung von Unkräutern, die im Umgang mit ihnen ungemein hilfreich ist.

Es gibt nämlich sogenannte Wurzel- und Samenunkräuter. Diese Einteilung bezieht sich auf die vorrangige Vermehrung der Pflanzen. Die ist super wichtig für dich, denn du willst bestimmt nicht, dass sich die beharrlichen Individualisten noch weiter in deinem Gemüsebeet ausbreiten. Hier kommt der entscheidende Unterschied:

Wurzelunkräuter vermehren sich über ihre Wurzeln und treiben aus ihnen immer wieder aus. Ihnen genügen oft schon winzige, in der Erde übriggebliebene Wurzelteile, um daraus eine neue Pflanze zu bilden. Das bedeutet, dass du diese Unkräuter mit der kompletten Wurzel aus der Erde ausbuddeln solltest.

Samenunkräuter hingegen vermehren sich über ihre Samen. Sie nutzen für den Transport Wind, Wasser oder auch über Tiere. Samenunkräuter solltest du im besten Fall jäten bevor sie blühen und ihre Samen ausbilden. Wenn eines sich in der Nähe deiner Gemüsebeete auf einer Wiese oder im Rasen einen Platz gesucht hat, dann mähe dort so rechtzeitig, dass die Kräuter gar nicht erst zur Samenbildung kommen. Oft kommst du dann um ein regelmäßiges Mähen nicht drumrum.

Viele Unkräuter sind so schlau, dass sie sich gleich über Wurzeln UND Samen vermehren.  Sie wollen unbedingt sicherstellen, dass die nächste Generation gesichert ist und es viiiiiele Nachkommen gibt.

2. Tipp: Lege unkrautsichere Beete an!

Jetzt kommt mal eine gute Nachricht: Du kannst deine Beete von Anfang an so anlegen, dass sie ziemlich unkrautsicher sind. Ich habe mein komplettes Gartensystem auf unkrautsicheren Beeten basiert. Eine dicke Schicht samenfreier Kompost unterdrückt dabei Unkrautsamen und Wurzelunkräuter in tieferen Erdschichten.

Wenn du Lust hast, so richtig mit System zu gärtnern, dann schau doch mal in meinem Onlinekurs zum Gemüsegärtnern vorbei! Denn meine ganz besonderen, unkrautsicheren Beete können noch viiiiiel mehr als dir das Jäten ersparen!

3. Tipp: Mulch, Mulch, Mulch

Mulchen ist der Geheimtipp schlechthin gegen Unkraut! Mit einer dicken Schicht Hackschnitzel, Stroh oder Grasschnitt verhinderst du, dass junge Unkrautpflanzen sich ihren Weg ans Sonnenlicht bahnen. Nebenbei profitierst du auch noch von einem besseren Wasserhaushalt! Unbedingt empfehlenswert – 5 von 5 Sternen!

4. Tipp: Unkraut richtig entsorgen

Du tust dir einen großen Gefallen, wenn du das aus den Beeten gezupfte Unkraut nicht auf deinem normalen Komposthaufen, sondern es auf einem separaten Haufen entsorgst. Sonst passiert es schnell, dass du die Unkrautwurzeln oder Samen im nächsten Jahr auf deinen Gemüsebeeten verteilst und so regelrecht anbaust. Und dann hast du den Salat – ähhm – das Unkraut…

Unkraut bestimmen
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Viele Unkräuter haben großartige Eigenschaften, sind aber auch oft hartnäckige Gesellen, die sich selbst mit einigen Tricks ihren Platz nicht so leicht streitig machen lassen wollen. Aber du kennst dich jetzt aus und kennst die Schwachstellen der häufigsten Unkäuter!

Hast du in deinem Garten schon das Unkraut bestimmen können? Dann schnapp dir jetzt Hacke und Unkrautstecher und lasse gar nicht erst zu, dass deine Beete sich in Löwenzahnparadiese und Ampferwälder verwandeln. Ach ja: Denk dran, dir deine Mischkulturtabelle herunterzuladen und ab sofort clevere Pflanzenpartnerschaften einzuplanen!

Dein Gemüsegarten ist schon unkrautfrei und du hast richtig Lust, große Gartensprünge im Gemüsebeet zu machen? Dann kommen hier ein paar Tipps zum Weiterschmökern für dich:

Gemüsebeet anlegen in 5 Schritten – ganz ohne Umgraben!

Gemüseanbau für Anfänger: In 9 Schritten zur dicken Ernte!

Mulchen: Der Geheimtipp für einen pflegeleichten Garten!

Konnte ich dir beim Unkraut bestimmen weiterhelfen? Welches Unkraut macht dir im Garten schwer zu schaffen? Lass mir gern einen Kommentar da!

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21 Kommentare

  1. Beate sagt

    Hallo Nicole,
    Bei mir hat der Gundermann über den Winter mein Gemüsegarten zugewuchert. Habe mir gedacht, wäre schön, wenn es wie eine Gründung wirken würde oder welche Vorteile hat Gundermann sonst noch, kennt sich da jemand aus?

    • Saskia Wurzelwerk sagt

      Hallo Beate, du kannst ihn essen, aber schmeckt schon sehr würzig, deswegen brauchst du doch eher nur kleine Mengen. ;) Da hilft leider nur Jäten, weil er sonst schnell alles überwuchert…

  2. Tami sagt

    Ich habs auch mit der Quecke zu tun :( In dem Kohlbeet habe ich vor ein paar Wochen mit Pappe gemulcht, das scheint sie aufzuhalten. Einfach flächendeckend ausgelegt und dann kleine Löcher rein geschnitten, um den Kohl einzupflanzen. Bis jetzt hat sich da noch kein Halm durch gekämpft. Funktioniert leider nur mit größeren Pflanzen, und nicht so gut mit Wurzelgemüse – und wo ich den Lauch auspflanzen soll, ohne ihn zwischen der Quecke zu verlieren ist mir auch ein Rätsel :(

  3. Ulrike sagt

    Hallo,
    ich nutze auch viel zum Essen, in fast jeden Salat Giersch, junge Löwenzahnblatter, Gänseblümchenblüten kleingeschnitten. Schmeckt super und ist sehr gesund. Habe auch schon Gierschquiche gemacht (durften nur die Kinder nicht vorher wissen :-). Brennessel trockne ich als Tee (entwässert), nehme sie für Jauche und lass etwas für die Falter. Also essen und regelmäßig durch jäten in Schacht halten, dann nimmt es nicht überhand.

  4. Claudia sagt

    Ich esse mein Beikraut mit liebend gern auf, z.B. als griechische Chorta Variante mit Brennessel, Giersch, Löwenzahn (blanchiert) mit viel Knoblauch, Zitrone, Olivenöl und Salz. Köstlich!

  5. Margarethe sagt

    Giersch wächst ein paar Jahre nicht mehr an den Stellen, wo man Dahlien stehen hatte -zumindest an kleineren Flächen funktioniert das sehr gut…

  6. Claudius sagt

    Hi Marie,
    danke für die prima Liste an Un-/Beikräutern. Das ist eine Liste, die wirklich die lästigsten Kräuter beinhaltet. So ein line-up kann sicherlich beliebig und standorttypische variierend erweitert werden. Was ich z.B. noch hinzufügen müsste, ist die Brombeere. Auch ein Überlebenskünstler. Auch Rainfarn (Tanacetum vulgare) muß bei mir Erwähnung finden.
    Erstaunlicherweise haben wir in den letzten Jahren bei uns auch eine Boretschplage.
    Beste Grüße
    Claudius

  7. Viktoria sagt

    Ich habe von meiner Urgroßmutter ein ganz köstliches Rezept mit Sauerampfer. Deshalb Pflanze ich Sauerampfer immer extra an und würde ihn niemals wie Unkraut entfernen! Das Rezept ist eine Sauerampfersuppe. Dazu gebe ich einige Kartoffeln, gekochte Eier, Hirse, Dill, Rindfleisch, Salz und Pfeffer und natürlich den geschnittenen Sauerampfer. Ich serviere es mit einem Kleks Schmand. Schmeckt meiner Familie von Generation zu Generation.

  8. Martina sagt

    Also so wie Anneliese sehe auch ich das meiste von den genannten als leckeres Gemüse :-)
    #Giersch #Brennnessel #Löwenzahn #Franzosenkraut #Vogelmiere
    nur die Quecke könnte sich den Weg in meinen Garten wirklich sparen :))))

  9. Luise Becher sagt

    Ich habe Ackerschachtelhalm und Giersch als ständige Gartenbegleiter. Wir haben unseren Schrebergarten von einem älteren Ehepaar übernommen,die länger nichts mehr an Gartenpflege geschafft hatten.Dementsprechend zugewuchert war alles.Und soviel Giersch wie bei uns nun im Garten wächst,kann ich leider nicht essen.🙈…ich lasse ihn an einigen Stellen gewähren und ziehe ihn in meinen Beeten ständig heraus. Fertig wird man damit leider nie.Und der Ackerschachtelhalm wühlt sich leider auch durch meine Kompostbeete hoch🫣

  10. Daniela F. sagt

    Hallo Ihr Lieben,
    vielen Dank für diesen tollen und informativen Artikel.
    In meinem ersten Garten herrschte im Grunde eine Monokultur von Quecke, gespickt mit Ampfer, Löwenzahn und Giersch. Die Vogelmiere hatte ich LEIDER nicht im Garten, gilt sie doch als Zeigerpflanze für nährstoffreiche Böden (da war ich glatt neidisch auf meinen Gartennachbar, der immer über die Vogelmiere fluchte). Der Quecke kann man recht gut beikommen, da sie relativ flach wurzelt (etwa 30 cm tief, was der Einstichtiefe einer Grabegabel entspricht). Allerdings erfordert der feste Wurzelfilz viel Kraft. Ich hatte damals die Gartenfläche mit der Grabegabel umgegraben, den Wurzelfilz ausgeschüttelt, um möglichst viel Erde aus dem Ballen herauszubekommen und (WICHTIG!:) den Boden/das Beet danach für einige Wochen ruhen gelassen. Übersehene Wurzelstücke sind dann meist wieder ausgetrieben und konnten ganz leicht mithilfe einer Grabegabel herausgehoben werden. Auch der Löwenzahn wurde nur selten lästig, zumal die Grünfinken in meinem Garten ganz wild auf die Samen waren.
    Meine ganz persönliche Freundin ist die Ackerwinde, die in meinem jetzigen Garten in jeder Ecke gefühlt zu Tausenden zu spriessen scheint. Die wird mir sicher noch einen langen Atem abverlangen.
    Liebe Grüsse

  11. Nora Strieder sagt

    Danke für die Info samt Bildern und Beschreibung dazu 😎 hab so schon ein paar erkannt dank dir!!

  12. Martina sagt

    Hallöchen, ich gehe jedes Jahr in den Löwenzahn, pflücke mir die Blüten. Das mache ich mir Löwenzahnhonig und auch Sirup. Schmeckt einfach lecker.
    Giersch wächst vor unserem Wohnungsblock. Daraus mache ich mir Tee,
    einpaar Blätter mit an den Salat.
    Seit dem habe ich auch keine Gicht-Schmerzen mehr.

  13. Sabine sagt

    Hallo Ihr Lieben, also ich kann Annemarie (Beitrag vom 02. Mai) nur beipflichten. Ich habe zum Glück das Privileg einen grossen Garten zu haben, aber auch bei mir sind die so genannten Unkräuter reguliert sehr willkommen und wandern in Salat, Pestos, u.v.m., auch meine Hunde bekommen davon regelmässig etwas ab ins Futter. Speziell Löwenzahn ist eine super Heilpflanze die bis auf die Zellebene wirkt und absolut alles davon ist geniessbar. Ich stelle sogar für eine befreundete Heilpraktikerin eine Wurzeltinktur her, welche sie bei der Lymphdrainage einsetzt. Honig mit Löwenzahnblüten angesetzt ist auch grandios. Löwenzahn ist ebenso ein Bodenheiler, aber mir ist klar, dass den nicht jeder im Garten haben mag, vor allem wenn er überhand nimmt. Im Frühjahr fressen auch gerne die Hühner davon. Also schlussendlich ab und an bedenken, dass viele der Unkräuter wirklich auch Heilkräuter sein könnten.

  14. Nicole sagt

    …bei uns sitzt der Gundermann überall drin und zwischen -ausserhalb der Gemüsebeete;-)

  15. Katrin sagt

    Liebe Annemarie,
    den gleichen Gedanken hatte ich auch.
    So viele Unkräuter lassen sich prima essen und sind so gesund und schmackhaft ;-)

  16. Besold Annemarie sagt

    Hallo,
    ich habe einen winzigen Reihenhausgarten (ca 50qm) und freue mich jedes Jahr, wenn endlich mein Unkraut zu wachsen beginnt. Giersch, Löwenzahn (hab ich extra angepflanzt, reiße aber auch jeden Tag die verblüten Blüten aus, dann nimmt er nicht überhand), Lattich, Knoblauchsrauke, Bärlauch, Scharbockskraut, Gänsedistel und anderes. Sobald die ersten Blättchen da sind, wird geerntet. Jeden Tag kann ich jetzt im April mehrere Schüsseln sammeln und essen. Kleingeschnitten aufs Brot, über Salat und fast jedes Essen (heute gabs Müsli mit Giersch), ein Teil wird zu Smoothie verarbeitet und ein Teil für den Winter eingefroren. Im Nährstoffvergleich schlägt Unkraut jedes Kulturgemüse. Rezepte findet man im Internet inzwischen jede Menge. Junger Giersch schmeckt übrigens hervorragend, ein bisschen wie Petersilie. Also mein Tipp heißt essen, essen essen.
    lg Annemarie

  17. Christine sagt

    Lieben Dank für die Tipps.
    Kann man aus dem Unkraut-Komposthaufen noch anderweitig nutzen, wenn er nicht für die Beete geeignet ist?
    Viele Grüße

    • Saskia Wurzelwerk sagt

      Hallo liebe Christine, diese Erde kannst du super nutzen, um sie unten ins Pflanzloch von Bäumen zu geben oder für die unterste Schicht eines Hochbeetes. Dort unten machen ein paar Unkrautsamen keinen Ärger. ;)
      Ganz liebe Grüße,
      Sassi von Wurzelwerk :)

  18. Kerstin Kuckeburg sagt

    Hallo, zu dem Kommentar was am meisten in meinem Garten an Unkraut vorkommt und schwierig ist, ist der sogenannte giersch. Liebe Grüße Kerstin. PS. Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. 😁

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