Einkochen, Haltbarmachen
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Tomatensoße einkochen: Ganz einfach mit meinem Lieblingsrezept!

Mit meinem Lieblingsrezept zum Tomatensoße einkochen kannst du große Mengen Tomaten sicher für den Winter haltbar machen und dir so in der trüben Jahreszeit ein Stück Sommer zurückholen. Deine Tomatenpflanzen hängen üppig voll mit lauter prall-reifen köstlichen Früchten und du weißt langsam schon gar nicht mehr, wohin mit dieser wunderbaren Ernte? Dann nichts wie ab in den Kochtopf damit: Ich zeige dir, wie es geht!

Inhaltsverzeichnis
Tomatensoße selbstgemacht: Sicher ist sicher
Übersicht: 5 Schritte zur Tomatensoße aus frischen Tomaten
Tomatensoße Rezept: Die Zutaten
1. Schritt: Einkochzubehör vorbereiten
2. Schrittt: Zutaten vorbereiten
3. Schritt: Kochen
4. Schritt: Abfüllen
5. Schritt: Tomatensoße Einkochen

Tomatensoße selbstgemacht: Sicher ist sicher

Unsere Tomatensoße soll natürlich super lecker werden – aber auch lange und verlässlich haltbar sein. Damit das klappt, ist es super wichtig, die richtige Methode zu nutzen. Im Wasserbad kannst du alle Lebensmittel sicher einkochen, die einen pH-Wert von unter 4,5 haben. Tomaten liegen aber leider genau auf der Grenze, das heißt, manche Sorten können auch darüber sein. Was bedeutet das nun fürs Tomatensoße einkochen? Ist das Wasserbad denn dann überhaupt eine sichere Methode?

Die Antwort auf diese Frage ist: Ja, wenn du Zitronensaft verwendest! Denn in der richtigen Menge setzt der saure Saft den pH-Wert so herab, dass du auch im Wasserbad deine Tomatensoße haltbar machen kannst.

Deshalb beachtest du die Mengenangaben im Rezept am besten ganz genau, damit du dir keine Gedanken um Botulismus machen musst. Das ist nämlich eine ernstzunehmende Lebensmittelvergiftung, die tödlich enden kann.

Du hast dich mit Botulismus noch gar nicht auseinandergesetzt und weißt daher nicht recht, was das überhaupt ist? In meinem Artikel zum Botulismus habe ich das Wichtigste dazu für dich zusammengefasst.

Keine Sorge: Wenn du beim Einkochen säurerarmer Lebensmittel sichere Rezepte verwendest, die du auch ganz genau befolgst, kannst du mit Spaß und Freude deine Tomatensoße haltbar machen und genießen. Die Basics zum Einkochen findest du in diesem Artikel!

Tomatensoße einkochen & später mit Nudeln verputzen

Übersicht: 5 Schritte zur Tomatensoße aus frischen Tomaten

Du stehst schon mit gezücktem Kochlöffel da und möchtest sofort loslegen mit dem Tomatensoße einkochen? Dann schau gern in diese Übersicht, da habe ich dir alle wichtigen Schritte kurz und knackig zusammengefasst. :)

So geht es
Schritt 1:
Einkochzubehör
vorbereiten
Gläser spülen*
– Deckel und Einkochringe* in Essigwasser fünf Minuten sprudelnd auskochen
Schritt 2:
Zutaten
vorbereiten
Zwiebel schälen und würfeln 
– Tomatenstrunk herausschneiden
– Tomaten halbieren
– Kräuter kleinschneiden
Schritt 3:
Kochen
– Zwiebel und Knoblauch anbraten
– restliche Zutaten dazugeben
– alles einkochen lassen
– pürieren und abschmecken
Schritt 4:
Abfüllen
– heiße Tomatensoße mit Trichter und Schöpfkelle in die Gläser füllen
– Schraubgläser: 2 Zentimeter Abstand zum oberen Glasrand
Weckgläser*: 0,5 – 1 Zentimeter Abstand zum oberen Glasrand
Schritt 5:
Einkochen
– Wasserbad und Tomatensoße sollen ungefähr dieselbe Temperatur haben
– 30 Minuten bei 90° C einkochen

In meiner Einkochen Checkliste findest du zusätzlich die 6 wichtigsten Grundregeln zum sicheren Einkochen. Damit kann nichts mehr schiefgehen beim Tomatensoße einkochen!

Lad sie dir gerne hier herunter:

Tomatensoße Rezept: Die Zutaten

Und jetzt kommt das Allerwichtigste – die Zutaten zum Tomatensoße einkochen:

  • 3 kg Tomaten
  • 1 große Zwiebel
  • 1-4 Knoblauchzehen
  • frische Kräuter (Rosmarin, Thymian, Oregano)
  • 5 EL Agavendicksaft
  • 5 EL Zitronensaft
  • Salz, Pfeffer
  • Öl zum Anbraten

Mehr brauchst du nicht für diese oberleckere einfache Tomatensoße!

Wenn du sehr viele Tomaten verarbeiten möchtest, kannst du dieses Rezept nach Belieben auch verdoppeln oder verzehnfachen, das ist überhaupt kein Problem. Du brauchst dann vielleicht nur mehrere Durchgänge für das Einkochen (und einen riiiesigen Kochtopf…). :)

Tomatensoße einkochen Schritt #1: Einkochzubehör vorbereiten

Egal, ob du Schraubgläser oder Weckgläser* verwendest, sie sollten auf jeden Fall sauber gespült sein. Du musst sie aber nicht sterilisieren, denn die Einkochzeit ist lange genug, um das für dich zu erledigen.

Deckel und Einkochringe kochst du* in Essigwasser fünf Minuten lang sprudelnd auf, damit sie wirklich sauber sind. Alle anderen Gerätschaften wie Trichter, Schöpflöffel usw. übergießt du mit kochendem Wasser.

Tomatensoße einkochen: Schöpfkelle und Trichter

Tomatensoße einkochen Schritt #2: Zutaten vorbereiten

So, alles ist sauber und bereit? Dann kümmern wir uns jetzt um die Zutaten!

Die Zwiebel und den Knoblauch schälst du und schneidest sie in Würfel. Dann brätst du die Zwiebelwürfel in Öl an, bis sie glasig sind. Jetzt kannst du den Knoblauch und die Kräuter zugeben.

Und nuun – Trommelwirbel – kommen die Stars der Soße an die Reihe: Deine köstlichen frisch geernteten Tomaten! Yeah! :)

Du wäschst deine Ernteschätze gut ab, schneidest den Stielansatz heraus, halbierst sie und ab in den Topf mit ihnen! Ja, richtig gelesen, es genügt vollkommen, sie einfach nur auseinanderzuschneiden. Das spart bei großen Mengen richtig viel Zeit!

Wichtig ist dabei nur, dass du alle schadhaften Stellen sorgfältig entfernst und angegammelte Tomaten aussortierst. An ihnen sitzen nämlich viele Fäulniserreger, die deine Soße schnell gären lassen. Und wenn du schon deine Tomatensoße selbstgemacht hast, soll sie sich doch möglichst lange halten, oder?

Falls du in deiner Tomatensoße keine Schale haben möchtest, musst du die Tomaten vorm Kochen schälen. Und das geht so:

Du ritzt die Tomaten oben kreuzweise ein und tauchst sie dann für 1 bis 2 Minuten in kochendes Wasser. Jetzt kannst du die Schale mit einem Messer abziehen.

Mich stört die Schale aber gar nicht – im Gegenteil! Denn in der Schale sitzen Vitamine und wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, die super gesund sind. Außerdem spare ich mir eine Menge doofer Arbeit. ;)

Wenn alle Tomaten im Topf sind, gebe ich noch etwas Wasser hinzu, damit nichts anbrennt. Das muss nicht viel sein, einfach nur ein kleiner Schuss. Wir wollen ja keine Suppe, sondern Tomatensoße einkochen.

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Tomatensoße einkochen Schritt #3: Kochen

Jetzt kommen auch Zitronensaft und Agavendicksaft in den Topf. Gut umrühren und kochen, bis die Tomaten zerfallen. Dann pürierst du alles so fein, wie du es haben möchtest.

Die fertige Soße lässt du unter regelmäßigem Rühren weiter köcheln, damit sie noch ein bisschen dicker wird. Sobald die Konsistenz für dich passt, schmeckst du alles kräftig mit Salz, Pfeffer und eventuell noch mehr Kräutern ab.

Währenddessen kannst du auch das Wasser in deinem Einkochtopf schon erhitzen, damit es nachher schneller geht.

Kleiner Tipp:
Es ist besser, die Soße erst dann zu würzen, wenn du sie nicht weiter reduzieren, also von der Konsistenz her dickflüssiger haben möchtest. Dadurch konzentriert sich nämlich auch die Würzung und vielleicht wird dir dann alles zu salzig oder zu scharf.

Noch viel mehr Tipps und Tricks zum Haltbarmachen findest du übrigens in meinem „Obst und Gemüse haltbar machen“-Onlinekurs! In einfachen Schritt-für-Schritt Anleitungen lernst du da alles, was du wissen musst, um deine Ernte sicher haltbar zu machen. Ob (Druck-)Einkochen, Dörren, Fermentieren oder Heiß abfüllen – du wirst zum Haltbarmachen-Profi und kannst so auch im Winter noch ein Stück Sommer genießen. Ich würde mich freuen, wenn du mit dabei bist! :)

Tomatensoße einkochen Schritt #4: Abfüllen

Wenn deine Tomatensoße jetzt von Geschmack und Konsistenz her perfekt ist, füllst du sie in deine vorbereiteten Gläser ab. Ein Trichter und eine Schöpfkelle sind sehr nützliche Helfer dabei! Sie sorgen dafür, dass nichts daneben geht und der Glasrand sauber bleibt. Bei Schraubgläsern lässt du mindestens 2 Zentimeter Platz zum oberen Glasrand, bei Weckgläsern* reichen 0,5 bis 1 Zentimeter. Das ist wichtig, damit es dir beim Einkochen nicht die Hälfte des Inhalts aus deinen Gläsern herausdrückt.

Dann kontrollierst du, ob die Glasränder wirklich sauber geblieben sind und wischst sie bei Bedarf ab. Jetzt kommen Schraubdeckel oder Deckel, Ringe* und Klammern* drauf und ab mit den Gläsern in den Einkochtopf!

Du kannst mir übrigens auch gerne zuschauen beim Tomatensoße einkochen:

Tomatensoße einkochen Schritt #5: Einkochen

Das Wasser im Einkochtopf sollte ungefähr dieselbe Temperatur haben wie der Inhalt der Gläser, damit die Gläser durch den Temperaturunterschied nicht platzen.

Ich gebe in das Einkochwasser immer noch einen kleinen Schuss Essig , damit sich an den Gläsern keine unschönen Kalkablagerungen bilden.

Wenn du richtig viele Gläser Tomatensoße einkochen möchtest, kannst du sie im Einkochtopf auch stapeln. Über dem obersten Glas sollten dann noch ungefähr 2 Zentimeter Wasser stehen.

Jetzt kommt der Deckel auf den Topf und ein Thermometer ins Wasser. Sobald das Thermometer 90 Grad zeigt, beginnt die Einkochzeit von 30 Minuten.

Marie mit Glasheber und Tomatensoße

Nach dieser Zeit stellst du den Herd ab und holst die Gläser aus dem Topf heraus. Am besten benutzt du dazu einen Glasheber! Denn damit verbrennst du dir nicht die Finger und hältst die Gläser sicher fest, auch wenn sie nass und rutschig sind. Die Gläser stellst du auf ein Geschirrtuch und lässt sie komplett auskühlen.

Voilá: So geht Tomatensoße aus frischen Tomaten haltbar machen!

Falls du Weckgläser* verwendet hast, nimmst du die Klammern* ab. Der Deckel sollte jetzt auch ohne Klammern bombenfest sitzen, wenn alles geklappt hat. Aber mit meiner Einkochen Checkliste weißt du ja genau, worauf du achten musst, um sicher einzukochen. ;)

Und wie wäre es mit ein paar richtig schicken Etiketten für deine Gläser? Ein paar Wochen später ist es nämlich oft schwierig, sich daran zu erinnern, was du wann eingekocht hast – und die Etiketten auf deinen Gläsern sehen außerdem so richtig edel aus!

Trag dich hier ein und ich schicke dir die Etiketten per Mail zu!

Du siehst: Tomatensoße einkochen ist gar nicht schwer, geht schnell und du füllst deine Regale mit gesundem Fastfood. Wenn´s mittags mal wieder schnell gehen muss, einfach Glas öffnen, ein paar Nudeln in den Topf werfen und fertig ist das gesunde leckere Mittagessen für deine Liebsten! Guten Appetit! :)

Du hast eine richtige Tomatenschwemme? Dann schau dir doch auch noch meine anderen Rezepte zum Tomaten verarbeiten ein – da ist bestimmt etwas für dich dabei!

Tomaten fermentieren-Rezept: Spritziger Sommer-Snack!

Tomaten trocknen – den Geschmack des Sommers einfangen

Tomaten einkochen: 5 super leckere Rezepte!

Welche Tipps und Tricks hast du zum Tomatensoße einkochen? Schreib sie gerne in die Kommentare!

*Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

44 Kommentare

  1. Sandra sagt

    Hallo Marie,

    nimmst du frische Zitronen oder den Zitronensaft aus der Flasche?
    Macht das einen Unterschied beim ph-Wert?
    Liebe Grüße Sandra

  2. Alice sagt

    Hallo,
    ich habe einen kleinen Tipp: Man kann die Tomaten bereits roh pürieren, dann bleibt von der Schale „optisch“ nichts übrig….Beim bereits gekochte Tomaten pürieren verheddern sich die grösseren Hautstücke immer in meinem Mixermesser und es bleiben so auch kleine Schalenröllchen in der Sauce zurück, was einige stören könnte…
    Liebe Grüsse
    Alice

  3. Hallo Marie

    Also ich mache Tomatensauce seit ich denke kann OHNE Zitronensaft und OHNE Dicksaft, bei Tomatensauce reicht nur Zwiebeln zuerst anbraten, dann Tomaten salz, Pfeffer und kochen lassen für ca. 1 Std. in letzen 5 minuten geben dazu einen grosse Bund frische Basilikum rühren danach in die saubere Gläser / Flasche Füllen geben zu machen und Sterilisieren, dass ist alles ORIGINAL ITALIENISCH sooo lecker und bleiben sehr lange haltbar bis 4-5 Jahren!!! Habe nie irgendetwas problemen gehabt, da braucht keinen Zitronensaft und keinen Dicksaft überhaupt nicht! liebe grüssen aus der Schweiz Anna-Maria

  4. Daniele D. sagt

    Hallo Marie,

    zunächst vielen Dank für den tollen Artikel. Ich habe schon 9 kg verarbeitet und es stehen weitere 9 kg an. Dieses Mal würde ich auf den Abgavendicksaft bzw. auf eine Süßung verzichten. Geht’s oder ist es Teil der Konservierung? Zitronensaft füge ich selbstverständlich hinzu. Vielen Dank im Voraus.

    Viele Grüße
    Daniele

    • Malin von Wurzelwerk sagt

      Huhu Daniele,
      Du kannst den Zucker/Agavendicksaft weglassen, hinzufügen oder auch austauschen – er hat nur eine Würzfunktion in diesem Rezept :)
      Liebe Grüße
      Malin von Wurzelwerk

  5. Sarah sagt

    Wie viel Liter Sauce ergibt das ca? Ich stehe gerade vor der Überlegung wie viele Gläser/Flaschen ich wohl brauche. 🤔

    • Malin von Wurzelwerk sagt

      Huhu Sarah,
      das kommt immer darauf an, wie saftig die Tomaten sind. Du kannst dich grob an der Kilozahl Tomaten (also 3 kg in diesem Fall) orientieren und diese als Liter nehmen und dazu dann noch die Flüssigkeit rechnen, die noch zugegeben wird. Das ist in diesem Fall nur der Zitronensaft, der nicht wirklich ins Gewicht fällt. Lass dir die Sauce schmecken :)
      Liebe Grüße
      Malin von Wurzelwerk

  6. Anna Maria Besold sagt

    Liebe Marie,
    ich hab auch noch einen Tipp. Mir war die Tomatensauce immer etwas zu dünn und ich musste sie solange einkochen. Inzwischen mache ich auch Pampe pur, aber ich entsafte die halbierten Tomaten im Dampfentsafter. Der Tomatensaft wird in Flaschen abgefüllt – kaufen wir nun nicht mehr, schmeckt super – und die Restpampe kratze ich aus dem Dampfentsafter, noch kurz aufgekocht und dann in Gläsern eingekocht.
    lg Annemarie

  7. Elke Vetter sagt

    Liebe Marie,
    zunächst ein wirklich ganz großes Kompliment für dein außerordentliches Engagement, deine Liebe zur Selbstversorgung und deinen unglaublichen Elan. Ich folge dir still schon eine ganze Weile.
    Zur Tomatensauce möchte ich gern zum einen einen praktischen Tipp und dann noch einen mikrobiologischen Tipp abgeben.
    1. Praktisch find ich, die Tomaten ungewürzt und ohne weitere Zusätze einzumachen, denn dann ist man später flexibler. Mal kann ich mir, während das Nudelwasser kocht, Zwiebeln und/ oder Knoblauch in Öl anschwitzen, ich kann die Sauce mal Basilikum-lastig,, mal mit Oregano, mal wild gewürzt, mal scharf, mal mild (Kinder) machen. Kleine Portionen nehme ich, um die Sauce eines Bratens oder ein Gulasch fruchtiger zu machen, ich kann auch die Tomatenmatsche für die Pizza draus machen …
    2. Das hat den mikrobiologischen Vorteil, dass ich die Tomatenmatsche nur wenige Minuten (4-8) durchkochen und, bei Bedarf leicht einreduziert, kochend in saubere, heiß ausgespülte Twist-Off Gläser (Deckel im Wasserkocher einmal aufkochen) füllen muss, die ich anschließen auf dem Kopf abkühlen lasse. Kein weiteres Einkochen notwendig, hält 12 Monate. Ich verwende Gläser wieder, in welchen ich Dinge eingekauft habe, z.B. Bambussprossen, Kapern, Sardellen. Praktisches Recycling.
    3. Mikrobiologisch ist es so, dass tatsächlich unterhalb der magischen pH-Wert-Grenze von 4,6 (manche Literatur spricht von 4,5. Das ist aber eher akademischer Natur) quasi keine humanpathogenen (den Menschen krank machende) Keime mehr wachsen. Beim Zusatz von Kochsalz, Zwiebeln/Knoblauch oder Öl kann sich das aber ändern und es kommen halophile (salzliebende) Keime zum Zuge. Oder eben Keime, die mit einer Fettsäurequelle auch den niedrigen pH-Wert packen, oder Keime, die die Schwefelquelle (Zwiebelgewächse) nutzen können, um sich trotzdem zu vermehren. Diese Mikroorganismen bewirken zwar meist nur Magen-Darm-Beschwerden bei gesunden Menschen, sind aber für sensible Gruppen (Alte, Kranke, Kinder) nicht völlig harmlos. Meist jedoch verderben sie das Produkt nur, so dass es nicht mehr gut schmeckt oder riecht.( Für die Spezialisten: Hefen, wie z.B. Zygosaccharomyces oder Yarrowia, Bakterien wie z.B. Alycyclobacillus, wenige Schimmelpilze).

    Daraus folgt: eine fertige Tomatensauce benötigt das zusätzliches Einkochen bei höheren Temperaturen, was aber leider auch einher geht mit einem weiteren Vitaminverlust und einer weitern Inaktivierung von Enzymen.

    Für alle, die sich keinen Einkochtopf leisten können oder wollen, ist also „Tomatenmatsch pur“ die deutlich einfachere und sichere Methode. Wollte ich hier mal erwähnen ;-)

    Einschub: Mikroorganismen waren die ersten Lebewesen auf unserem Planeten und sie werden egal, was wir Menschen machen, die Letzten sein, die überleben. Aber man sollte nie vergessen: der Mensch hat es geschafft, sich den Planeten „untertan zu machen“, obwohl die Mikroorganismen gut 250 Mio. Jahre Vorsprung hatten. Das lässt auch einen Schuss zu: unser Immunsystem ist ziemlich gut. Also keine Angst vor den Lebewesen, die wir nicht mit bloßem Augen sehen können und die doch den größten Teil unserer Biomasse auf diesem Planten ausmachen ;-)

    Ich wünsch dir, liebe Marie, dass du sehr bald für dich und deine Familie einen tollen Hof findest, den dir so schnell keiner mehr kündigt. Und mach weiter so! So engagierte Frauen wie dich braucht das Land! Und großes Kompliment für deine Beiträge zu Clostridium botulinum!

    alles Liebe,
    Elke

    Achso: ich habe Weinbau und Getränketechnologie studiert und arbeite seit mehr als 20 Jahren (auch) als Getränkemikrobiologin. Tomatensaft ist auch nur eine zu dünn geratene Tomatensauce :-)

    Zum Weiterlesen, wer Bock hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Bakterien#Das_älteste_Bakterium

  8. Claire sagt

    Hallo Marie,
    vielen Dank für alle deiner tollen Ratschläge!
    Welche Tomatensorte(n) würdest du für Tomatensauce empfehlen?
    Liebe Grüße, Claire

  9. Cordu sagt

    Hallo Marie,

    in deinem Rezept hast du eine Zwiebel mit drin. Bleibt es trotzdem noch sicher ?
    Co

    • Hallo Cordu,

      jep, die Zwiebeln werden ordentlich angebraten und können dann auch sehr gut eingekocht werden! :)

      Viele Grüße,
      Jacky
      >Gemüsegartencoach<

  10. Hab gut zugedreht. Nach dem Abkühlen ist richtig unterdruck drauf. Macht man ein Glas auf macht es „“ KLACK „“

    Danke für die Infos und das Rezept !

  11. Judith Strachotta-Fritz sagt

    Liebe Marie eine wichtige Frage zum Tomatensauce einkochen. Müssen die Schraubgläser nach dem befüllen richtig fest mit dem Schraubdeckel zu gedreht werden ? Dann kommen Sie ja in den Topf (Wasserbad)
    Platzt dann nicht das Glas, weil die Luft nicht entweichen kann, wenn es dann aufkocht ?
    Danke für Deine Rückmeldung !
    LG Judith

    • Marie sagt

      Hey Judith,
      die Gläser unbedingt gut zudrehen, die platzen nicht, weil die Deckel darauf ausgelegt sind, Luft wie ein Ventil nach draußen zu lassen. Wenn du die Deckel nur locker aufsetzt, kann sich kein Vakuum im Glas bilden.
      Viel Spaß! Marie

  12. Gabriele Riemer sagt

    Hallo Marie, vielen Dank für das leckere und unkomplizierte Rezept für die Tomatensauce. Ich habe mich erstmal mit 1 kg Tomaten an die Sache gewagt. Da mein Mann die Schalen in der Sauce nicht mag, habe ich anstelle des Häutens, die gekochten Tomaten mit der Flotte Lotte passiert und dadurch nicht nur die Haut sondern auch die Kernchen hausgefischt (nachdem ich die Sauce mit dem Pürierstab zerkleinert hatte). Auf jeden Fall werde ich noch mehr konservieren von der Sauce. Liebe Grüße Gabriele

  13. Margit sagt

    Hi,

    meine liebste Tomatensoße wird gebacken und dann eingekocht. Mega lecker!

    Backofen vorheizen, zwischen 230 – 250 Grad.

    Tomaten, ich nehme bevorzugt Ochsenherzen, waschen, vom Strunk befreien und in einen Bräter mit höherem Rand legen. Knoblauchzehen schälen und nach Geschmack so viele in die Hälfte stecken, wie man mag.

    Die Hälften mit Salz, Pfeffer und Zucker bestreuen, mit Olivenöl beträufeln und in den Backofen schieben. Ruhig etwas Röstiaromen zulassen.

    Alles in einen Schüssel geben, gewünschte frische Kräuter dazu und mit dem Zauberstab pürieren, evtl nochmal abschmecken.

    Die Sosse hält sich im Kühlschrank eine Woche und lässt sich auch super einfrieren.

    LG Margit

    Ich koche sie aber so auch ein.

  14. Anja sagt

    Hallo Marie,

    ich mag sehr gerne wenn ein paar Möhren mit in der Tomatensauce sind. Kann ich sie diesem Rezept einfach hinzufügen und etwas weniger Tomaten nehmen oder macht das etwas mit dem ph-Wert? Oder können sie vielleicht auch zusätzlich dazu?

  15. Anna sagt

    Hallo Marie
    Kann ich auf die gleiche Art auch Tomatensuppe einkochen oder mache ich die aus der Tomatensoße.

    • Marie sagt

      Das kannst du machen, das ist bestimmt lecker! :) Nur keine Sahne mit einkochen, die würde schlecht werden.

  16. Maria Walch sagt

    Hi Marie
    Danke für deine super Tipps!! :-)
    Geht das Einkochen auch im Steamer?
    Herzlichen Dank für deine Antwort und liebe Grüsse Maria

  17. Katrin Sokoli sagt

    Hallo Marie, kann man auch die Tomatensauce nach dem Kochen, in Schraubgläser füllen und einfach auf den Kopf stellen? Oder muss man sie trotzdem einkochen? Liebe Grüße Katrin

  18. Eva-Maria Karschewski sagt

    Schade, deine Anleitung kommt leider viel zu spät, ich hab schon 12 Liter Tomatensauce eingekocht, ohne Druckkessel und ohne Zitronensaft ? was mach ich jetzt damit? Ich hab’s in sterilisierte Flaschen abgefüllt und im Backofen im Wasserbad bei 100 Grad 1,5 Std eingekocht. Da ich noch viele Tomaten habe, werde ich das auf jeden Fall mit Zitronensaft machen – aber was mach ich mit den bereits eingekochten? Welchen Druckkochtopf hast du? Ich finde echt nichts brauchbares, nur kleine Schnellkochtöpfe….

    • Marie sagt

      Hey Eva-Maria,
      solange du die Tomatensauce vor dem Verzehr für 15 Minuten aufkochst, ist alles sicher, die Hitze würde eventuell vorhandene Toxine unschädlich machen.
      Mein Druckeinkochtopf ist von der Firma Presto, allerdings sind die Töpfe zurzeit weltweit ausverkauft, weil wegen Corona mehr Leute einkochen und weniger Töpfe produziert werden. :(
      Viele Grüße!
      Marie

  19. Dorothea sagt

    Über Marie, kann ich Tomaten auch in Schraubgläsern fermentieren, oder geht das wegen der Gasbildung nicht? Ich hatte auch schon überlegt, in die Deckel ein kleines Löchlein zu stanzen . Wie findest Du diese Idee? Oder kommt da zu viel Sauerstoff in das Glas? Fermentiergläser kann ich mir einfach nicht leisten. Danke für Deine guten Tipps!
    Dorothea

    • Marie sagt

      Du kannst den Deckel in den ersten Tagen einfach nur locker zudrehen, sodass Gase entweichen können. Danach kannst du ihn etwas fester zudrehen, das klappt super. :)

  20. Derendinger sagt

    Kann ich (im Notfall, mangels Zitronensaft) auch Zitronensäure verwenden? Wieviel?

    Wenn ich ein Messgerät hätte, wo mpsste der pH-Wert liegen?

    • Marie sagt

      Der pH-Wert muss unter 4,6 liegen, damit es sicher ist. Das geht auch mit Zitronensäure, aber ich kann dir da keine Mengenangaben geben, das müsstest du testen. :)

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