Selbstversorgung
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Möglichkeiten zur Selbstversorgung – das komplette Basiswissen

Als wir unseren ersten Garten angelegt haben, hatten wir keine Ahnung von dem, was wir taten. Wir haben herumprobiert – viele Fehler gemacht (nicht, dass wir jetzt keine mehr machen würden, aber es werden mit der Zeit weniger ;) ) – und manchmal kam es mir so vor, als würde nichts so funktionieren, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Und ich bekomme jeden Tag Emails von Menschen, denen es genauso geht. Da steckt man all die Arbeit (und Liebe!) in einen Garten und am Ende wächst nichts.

Wahnsinnig frustrierend, oder? Ich weiß genau, wie das ist…

Aber das muss gar nicht sein. Seitdem wir strukturierter und mit mehr Plan an die Sache herangehen, funktioniert es nämlich erstaunlich gut. Der Garten macht kaum noch Arbeit und platzt im Sommer regelmäßig aus allen Nähten. Das Wissen dafür haben wir uns nach und nach aus verschiedenen Büchern und Blogs zusammengeklaubt und mir ist mittlerweile klar, dass Knowhow der Schlüssel zum Erfolg ist.

Ich fand es aber gar nicht so einfach, gute und anfängerfreundliche Informationen zum Thema Gemüsegarten und Selbstversorgung zu finden. Klar, im Internet findet man so ziemlich alles. Aber ich habe schnell gemerkt, dass es schwierig ist, wenn man Informationen befolgt, die man aus so vielen unterschiedlichen Quellen zusammengesammelt hat. Erstens widersprechen sie sich häufig und zweitens ist mindestens die Hälfte davon ist absoluter Müll.

Gestern habe ich mir zum Beispiel ein PDF zum Thema Bodenverbesserung* von einem sehr erfolgreichen englischsprachigen Blog heruntergeladen. Und was steht drin? Dass man keinen Kompost ausbringen soll, weil der Boden sonst austrocknen würde. Bitte was?!

Ich fand es jedenfalls sehr schwer, gute Informationen zu finden, und hätte mir einen Leitfaden gewünscht, dem ich vertrauen und folgen kann.

Warum ich überhaupt davon anfange?

Weil ich genau diesen Leitfaden gefunden habe. Ich habe das Buch gefunden, das ich mir in unseren Selbstversorger-Anfängen immer gewünscht habe, und das will ich unbedingt mit euch teilen. Dieses Buch hätte mir gerade in der Anfangszeit so weitergeholfen!

Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten

Die Rede ist von Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten von Andrea Heistinger und der Arche Noah. Michael vom Experiment Selbstversorgung hat mir vor ein paar Monaten davon vorgeschwärmt, und wenn er auf seinem Blog ein Buch empfiehlt, ist es allermeistens verdammt gut. Ich hatte vorher schon einige Bücher von Andrea Heistinger gelesen und war jedes Mal begeistert. Mir war sofort klar, dass ich das Buch einfach haben musste. ;)

Als es dann angekommen ist, hatte ich eigentlich überhaupt keine Zeit, es zu lesen. In der Uni standen Klausuren an und dann waren da noch ein paar andere Projekte, die unbedingt erledigt werden wollten.

Eigentlich…

Aber ich konnte nicht anders. In einem mehrstündigen Marathon habe ich die Hälfte des Buches in mich aufgesogen – und das will was heißen, das Buch umfasst nämlich an die 500 Seiten.

Michael hat nicht übertrieben, es ist wirklich sehr gut. Mit Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten hat Andrea Heistinger ein Buch geschrieben, das ich wahrscheinlich noch in zwanzig Jahren aus dem Regal ziehen werde, um Sachen nachzuschlagen oder einfach ein bisschen zu schmökern.

Selbstversorger = Einsiedler!?

Das Buch beginnt mit einem theoretischen Teil, der sich mit der alten bäuerlichen Landwirtschaft genauso befasst wie mit der modernen Selbstversorgung. Super spannend! Vor allem, weil Andrea Heistinger mit dem Klischee aufräumt, Selbstversorgung würde bedeuten, dass man sich als Einsiedler irgendwohin zurückzieht, wo man vom Rest der Gesellschaft abgeschottet versauert.

Ein guter Teil des Buches dreht sich nämlich um gemeinschaftliche Möglichkeiten der Selbstversorgung, sei es in einer CSA (solidarischen Landwirtschaft), auf einem Selbsterntefeld oder einem Gemeinschaftsgarten. Selbstversorgung geht nur mit einem eigenen großen Garten? Von wegen! Im Kapitel „Gemeinsam anbauen“ findet man viele Ideen, wie man auch ohne Garten und mitten in der Stadt mehr Ernährungssouveränität erlangen kann.

Gemüsegarten-Grundlagen

In dem Buch steht einfach alles, was man wissen muss, wenn man Obst und Gemüse anbauen will. Vom Anlegen eines Gartens über die Pflege bis zur Ernte, Verarbeitung und Lagerung ist alles ausführlich und gut verständlich erklärt. In den Pflanzenportraits zu den einzelnen Gemüsearten habe ich einige Tipps gefunden, die ich noch gar nicht kannte und dieses Jahr unbedingt ausprobieren will.

Besonders gut finde ich die Tabellen, mit denen man den eigenen Flächenbedarf berechnen kann oder aus denen man ablesen kann, von welchen Gemüsearten man wie viel anbauen sollte. Sehr praktisch, wenn man gerade über seinem Anbauplan grübelt. ;)

Abgerundet wird das Buch von einem Kapitel über Hühner- und Bienenhaltung und einem Kalender mit Aussaat- und Ernteterminen und den Arbeiten, die im jeweiligen Monat anfallen.

Hol dir deinen Aussaatkalender!

Hast du keine Lust mehr für jedes Gemüse das Samentütchen rauszukramen, um auch ja nicht den richtigen Aussaatzeitpunkt zu verpassen? Dann hol dir den Aussaatkalender!

Hier findest du die besten Aussaatzeitpunkte für deine Pflanzen, damit du dich lückenlos das ganze Jahr über mit frischem Gemüse versorgen kannst. Jeden Monat siehst du das perfekte Aussaatfenster für drinnen, draußen und die passenden Pflanzzeitpunkte für deine Jungpflanzen.

Einfach ausdrucken und loslegen, also trag dich gerne ein:

Das fand ich blöd!

Mich hat ein wenig stutzig gemacht, dass die Autorin selbst (zumindest zurzeit) gar keine Selbstversorgung betreibt. Ich weiß zwar, dass Andrea Heistinger sich mit Gemüse super gut auskennt. Und offensichtlich ist sie trotzdem in der Lage, eins der besten Selbstversorgerbücher zu schreiben, die mir bisher unter die Finger gekommen sind. Aber das war ein Punkt, der mir etwas unauthentisch vorgekommen ist.

Außerdem sollte man wissen, dass es in allererster Linie ein Gartenbuch ist. Ich weiß, das macht der Titel ziemlich deutlich, aber ich will es trotzdem nochmal erwähnen. Hühner- und Bienenhaltung werden zwar angerissen, aber die Kapitel sind sehr kurz und geben höchstens einen groben Überblick. Andere Aspekte der Selbstversorgung wie die Erzeugung von Milch oder Fleisch werden in dem Buch nicht behandelt.

Aber als Gartenbuch ist es einfach super. Ein Nachschlagewerk mit geballten Infos zum Thema Selbstversorgung. Eine Selbstversorger-Bibel, in der alles drinsteht, was man wissen muss, wenn man sich mit Obst und Gemüse selbstversorgen will, praxisorientiert und fundiert. Wenn ich mir nur ein Buch zum Thema Gemüsegarten anlegen würde, wäre es definitiv dieses.

Nebenbei was Gutes tun

Falls du glaubst, das Buch könnte dir weiterhelfen, und es gerne kaufen möchtest, habe ich eine große Bitte an dich:

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Wenn du meinen Blog schon länger verfolgst, weißt du wahrscheinlich, wie toll ich buch7 finde und dass ich neuerdings ein buch 7-Partner bin, juhu! Das bedeutet, dass du mit deinem Einkauf bei buch7 neben der Spende auch diesen Blog unterstützt und es mir ermöglichst, noch mehr Artikel zu veröffentlichen.

Deswegen:

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Dankeschön! :)

Hast du Lust noch tiefer in die Selbstversorgung einzusteigen? Dann lies direkt hier weiter:

Selbstversorgung aufbauen: Wenn ich von 0 anfangen müsste, was würde ich tun?

So erntest du rund ums Jahr eigenes Gemüse!

Gemüsegarten planen – Schritt für Schritt mit Beispielplan

Falls du noch Fragen zu dem Buch hast, schreib mir gerne einen Kommentar! Oder kennst du das Buch schon? Dann würde ich mich freuen, zu hören, wie du es findest. Und falls du noch mehr Tipps für richtig gute Gartenbücher hast, immer her damit! Ich bin unersättlich. ;)

*Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop

13 Kommentare

  1. Moritz Weigel sagt

    Liebe Marie,
    danke für den Buchtipp. Ich habe es gekauft und auch schon mal reingeschnuppert. Prima! Ich selbst hatte zuvor schon ein ähnlich gutes Werk gefunden, was nicht ganz so dick ist, aber auch aus viel Erfahrung heraus und sehr praxisbezogen geschrieben ist. Es ist von Margarete Langerhorst „Meine Mischkulturenpraxis“.
    Herzliche Grüße
    Moritz

    • Marie sagt

      Hi Moritz,
      oh ja, das Buch ist toll! Das von Margarete Langerhorst steht auch auf meiner Lese-Liste. :)
      Viele Grüße zurück! Marie

      • Moritz Weigel sagt

        Ja, vor allem aber ist Margarete Langerhorst als Persönlichkeit einfach wunderbar! Ein Besuch bei ihr und ihrem Garten war für mich sehr, sehr lehrreich.
        Herzliche Grüße
        Moritz

  2. Ursula Eggert sagt

    hallo, Marie. mein Lieblingsautor ist John Seymore. ich habe so viele Gartenbücher und bin auch sauer über die widersprüchlichen Aussagen, wie soll man sich da orientieren als Neuling. Aber die sind so einfach und lustig geschrieben, das ich gleich Lust habe was zu machen.

  3. Laura sagt

    Hey! Danke für den Buchtipp. Das scheint noch eine gute Ergänzung für meine kleine-große Gemüse-/Garten-/Selbstversorger-Bibliothek zu sein.
    Ich lese gerade aktuell von John Seymour „Selbstversorgung aus dem Garten“ und muss sagen, dass es bis jetzt mit Abstand mein Lieblingsbuch ist. Es ist total authentisch geschrieben. Es deckt alle möglichen Varianten und Altenrativen ab mit dazugehörigen Vor- und Nachteilen. Es ist Mega detailliert, informativ und ausführlich! Ich habe mir in den letzten Monaten so viele Bücher gekauft und Online gelesen und habe schon so oft gesagt, ich wünsche mir DAS EINE Buch… bis jetzt ist es das von John Seymour. Hätte ich das nur schon eher gehabt!! Gestern habe ich mir den zweiten Band „…Vom Leben auf dem Lande“ bestellt. Ich werde deine Empfehlung auch testen und bin gespannt auf den Vergleich. LG & frohes Gemüsegärtnern

  4. Sandra sagt

    Hallo Marie, danke für die tolle Buchvorstellung!
    Ich finde es auch prima dass du mit diesem Verlag arbeitest. Da kann sogar ich einen kleinen Beitrag leisten…
    Hab mir eben das Buch bestellt und bin schon ganz gespannt.
    Gerade lese ich das Buch ‚ Der große Weg hat kein Tor‘, welches du auch empfohlen hast. Es ist super interessant. Mir geht es genauso wie dir. Es gibt so viele verschiedene Tips, dass man gar nicht weiß worauf man am Besten vertraut.
    Viele Grüße, Sandra.

    • Marie sagt

      Jaa, Der große Weg hat kein Tor ist unglaublich gut. Es freut mich, dass es dir gefällt!
      Alles Liebe und viel Spaß beim Lesen!

  5. Hallo Marie,
    ja, tatsächlich ist das Baby da. Es ist ein kleiner Junge geworden (wir haben uns ja wieder überraschen lassen) und er ist so ein lieber, süßer kleiner Kerl. Wir sind alle ganz verliebt.

    Das freut mich, dass ich dazu beitragen konnte. buch7 ist wirklich die bessere Wahl :-)
    Liebe Grüße,
    Gesa

  6. Hallo Marie!
    Ich finde es super, dass Du jetzt mit buch7 zusammenarbeitest. Sehr gut! :-)
    Liebe Grüße,
    Gesa

    • Marie sagt

      Hey!
      Ehrlich gesagt hast du das mit deiner (absolut berechtigten) Amazon-Kritik angeregt. Das war genau der Schubser, den ich gebraucht habe, um nach Alternativen zu suchen.
      Ist dein Baby schon da? :)
      Alles Liebe!
      Marie

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