Haltbarmachen, Hühner & Enten, Tierhaltung
Kommentare 72

Wie du Eier 8+ Monate haltbar machst – ohne Kühlung!

Wenn du Hühner hast, schwimmst du zurzeit vermutlich in Eiern. Sobald die Tage länger werden, geben die Hennen nämlich wieder richtig Gas und legen was das Zeug hält, sodass man oft gar nicht mehr weiß wohin mit den ganzen Eiern.

Deswegen zeige ich dir in diesem Artikel, wie du überschüssige Eier mit einer super einfachen, fast in Vergessenheit geratenen alten Methode haltbar machen kannst. Dann kannst du nämlich im Winter, wenn die Hennen ihre Legepause machen, immer noch eigene Eier essen.

Eier, die du nach dieser Methode haltbar machst, kannst du ohne Kühlung acht Monate und länger aufbewahren. Unglaublich, oder?

Ich bin so begeistert von dieser Methode, dass ich schon super lange vorhabe, einen Artikel darüber zu schreiben. Und hier ist er jetzt endlich. Viel Spaß! :)

Merke dir diesen Artikel auf Pinterest!

Winterpause? Dafür gibt’s doch künstliche Beleuchtung!

Einige von euch werden jetzt vermutlich sagen, dass ihre Hennen gar keine Winterpause machen, weil sie eine künstliche Beleuchtung im Stall haben. Wenn man das Licht im Stall abends brennen lässt, simuliert das nämlich längere Tage und die Hühner legen auch im Winter fleißig Eier.

Das ist jetzt natürlich Ansichtssache, aber ich finde, dass die Hennen sich die Winterpause verdient haben, und möchte sie nicht durch zusätzliche Beleuchtung „pushen“. Und für alle, die das genauso handhaben, ist es so praktisch, im Frühling Eier für den Winter haltbar zu machen. Und zwar so:

Zubehör und Zutaten

Du brauchst…

  • Einen Eimer oder Topf mit Deckel (lichtundurchlässig)
  • Löschkalk
  • Wasser
  • und natürlich frische Eier

So machst du deine Eier haltbar

Wenn du Hühner hältst, kennst du das bestimmt: Gerade bei Regenwetter sind oft auch verdreckte Eier in der Legebox – die solltest du nicht zum Haltbarmachen verwenden, sondern frisch essen. Ich nehme zum Haltbarmachen nur saubere Eier, die ich am selben Tag aus dem Nest geholt habe.

Eier frisch aus dem Nest haltbar machen

Du füllst jetzt einfach einen Liter Wasser in deinen Topf oder Eimer und verrührst zwei Esslöffel Löschkalk darin, bis er sich aufgelöst hat und das Wasser milchig trüb ist. Dann schichtest du die Eier mit der Spitze nach unten in deinen Topf oder Eimer.

Am Anfang hast du vermutlich noch zu wenig Eier, um sie so dicht in den Topf zu füllen, dass sie nicht umkippen, aber in den nächsten Wochen füllst du immer wieder frische Eier in den Topf, sodass du sie bald gut aufstapeln kannst.

Es ist wichtig, dass die Spitze nach unten zeigt, weil die Luftblase im Ei ansonsten aufsteigen und die Eihaut ablösen könnte, sodass Keime in das Eiinnere eindringen könnten. Das gilt übrigens auch für Eier, die du frisch lagerst: Die Spitze sollte immer nach unten zeigen.

Die Eier sollten im Topf immer von Flüssigkeit bedeckt sein. Wenn sich dein Topf im Laufe der nächsten Wochen mit frischen Eiern füllt, musst du eventuell nochmal mehr Löschkalk-Lösung ansetzen, die du dann nachfüllst.

So lagerst du die Eier

Deckel drauf und ab damit in den Küchenschrank. ;) Du brauchst keine Kühlung, um deine Eier nach dieser Methode haltbar zu machen. Solange die Eier vor Licht geschützt sind, halten sie acht Monate und länger. Ich habe schon 1 ½ Jahre alte Eier gegessen, die noch einwandfrei waren.

Als kleinen Vergleich habe ich ein Ei, das ich vor einem Jahr eingelegt habe, mit einem frischen Ei vergleichen. Beide Eier sind von derselben Henne, links siehst du das haltbar gemachte Ei und rechts das frische:

Eier haltbar machen: Vergleich frisches und "altes" Ei

Der einzige Unterschied, den ich feststellen konnte, ist, dass das Eiweiß des haltbar gemachten Eis flüssiger ist.

Wenn ich im Winter Eier brauche, nehme ich sie einfach aus dem Eimer, wasche sie einmal kurz ab und verwende sie genau wie frische Eier.

Was ist Löschkalk überhaupt?

Vereinfacht ausgedrückt besteht Löschkalk aus Muschelschalen oder Kalkstein, die verbrannt und anschließend gelöscht werden, das ist also ein ganz natürliches Produkt. Es ist wichtig, dass du wirklich Löschkalk verwendest, nicht etwa ungelöschten Kalk oder gemahlenen Kalkstein.

Löschkalk ist super günstig. Ich habe vor ein paar Jahren ein kleines Eimerchen voll für ein paar Euro gekauft, das vermutlich noch viele, viele Jahre reichen wird.

Ich bin absolut begeistert davon, wie einfach es ist, Eier nach dieser Methode haltbar zu machen, und wie zuverlässig das Ganze funktioniert. Uns ist noch kein einziges Ei schlecht geworden, das wir auf diese Weise eingelegt haben.

Aaaber: Ganz egal, welche Lebensmittel du haltbar machst, verlass dich dabei immer auf deinen gesunden Menschenverstand und deine Sinnesorgane. ;)

Das Ganze funktioniert nicht mit gekauften Eiern

Gekaufte Eier kannst du mit dieser Methode nicht haltbar machen, weil sie oft vor dem Verkauf gewaschen wurden. Durch das Waschen wird die Schutzschicht, die das Ei natürlicherweise umgibt, zerstört, sodass die Eier nicht mehr lange haltbar sind.

Also immer nur Eier verwenden, bei denen du mit Sicherheit weißt, dass sie nicht gewaschen wurden.

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du über diesen Link einkaufst. Du zahlst dadurch natürlich keinen Cent mehr, aber es ist eine tolle Möglichkeit, wie du diesen Blog unterstützen kannst.

72 Kommentare

  1. Tanja sagt

    Wie toll ist denn dieser Bericht?!! Vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrung und vor allem das Erklärung „warum“ dies und das so gemacht werden sollte. Total hilfreich, spannend und motivierend! Liebe Grüsse aus Frankreich T.

  2. Erika Margesin sagt

    Super Anleitung. Vielen Dank dafür 😊
    Meine Frage: Ist es normal, dass der Löschkalk sich unten absetzt?

  3. Barbara Schmitt sagt

    Ich habe gelesen, dass Löschkalk in der Verwendung stark ätzend ist und sich in Verbindung mit Wasser ein ätzendes Gas bilden kann. Atemwege und Augen sind daher unbedingt zu schützen! (Man kann sogar davon erblinden, oder sich die Atemwege verätzen).
    Dieser Hinweis fehlt in einem Bericht, wie ich finde.

  4. Anna Lipp sagt

    Hallo Marie
    Ich finde diese Methode echt toll, bin gerade beim Anfang. Hab die erste Schicht Eier eingelegt. Der Kalk setzt sich nach einiger Zeit immer am Boden ab und oben schwimmt trübes Wasser. Gehört das so?
    Und irgendwie schaffe ich es nicht,dass die Eier mit der Spitze nach unten liegen bleiben ;-)
    LG Anna

  5. Annie sagt

    Spannend, davon habe ich noch nie gehört, obwohl wir immer selber Hühner hatten. Aber wir haben die Eier im kalten dunklen Vorratsgewölbe gelagert und spätestens nach einem Monat verbraucht, da war das wohl nicht nötig.
    Ich erinnere mich, dass Löschkalk stark ätzend ist, die Haut reizt und keinesfalls in die Augen spritzen darf. Ist diese Kalklösung denn dann nicht mehr alkalisch?

  6. willi ulrich sagt

    wenn man wie ich, 81 jahre alt ist, weiß man noch von Früher: bei kleinen rissen im kellerbeton, kaufte man das Produkt „Eiwohl“- das Hühnerhalter zum Eier haltbar machen verwendeten“, um diese Risse, wenn Grundwasser an den Kellerwänden hochstieg, abzudichten. Ich habe dies selbst sogar unter Druck, bei einfliessendem Wasser, sofort und seit über 40 Jahren dauerhaft abgedichtet!

  7. viktoria schindler sagt

    Hallöchen und vielen Dank für diese gute Idee. Meine Oma legte ebenfalls Eier in Löschkalk ein – wo kann ich den bekommen? Kann ich Plastikeimer nutzen?

    Auf jeden Fall vielen Dank und herzliche Grüsse

  8. Katrin Reh sagt

    HALLO 😊
    Ich hab gestern den Beitrag mit dem Eier haltbar machen gesehen und habe mit meiner Mama darüber gesprochen. Sie meinte die Rumäna-Oma“ (Flüchtlinge, nach dem 2. Weltkrieg) hat das auch so gemacht hat.
    Ihre Oma hingegen, hat die Eier in Getreide in einen großen Steingutgefäß im Sommer für den Winter eingelegt.

  9. petra sagt

    Grüß dich Marie,

    ich habe eine Frage.

    Wie bekomme ich es hin die Eier mit der Spitze nach unten in den Topf zu stellen ohne dass sie umkugeln???? Ich bin gerade am verzweifeln. :( lg petra

  10. Pia Kröner sagt

    Hallo liebe Marie,
    Ich habe mir einen Eimer Löschkalk gekauft, weil ich die Idee genial finde.
    Leider löst sich der Löschkalk nicht auf. Wenn ich ihn verrühre, sieht es milchig aus. Der Kalk trennt sich aber wieder vom Wasser.
    Kann mir jemand sagen was falsch läuft?
    LG Pia

  11. Günter Voss sagt

    Meine Mutter hat früher Eier anders eingelegt! Sie hat AugustEier in Zeitungspapier eingeschlagen und ins einen steintopf geschichtet mit der spitze nach unten dicht an dicht .deren steintopf wurde lichtundurchlässig verschlossen und ins den Keller gestellt. Die Eier hat sie dann zum backen und kochen genommen. Aber wie gesagt nur August Eier warum ich weiß es nicht.

  12. Kati sagt

    Hallo Marie,
    ich habe kein Land, wo ich groß was anbauen könnte, aber ich finde deine Beiträge einfach megainteressant und lese sie mit großer Aufmerksamkeit.
    Löschkalk ist also ein Pulver das im Wasser aufgelöst wird.
    Als ich Kind war, da hatten wir Brocken von Kalk gekauft und selber gelöscht, damit hatten wir Wände gestrichen, aber auch Mörtel gemacht, aber, dass man damit die Eier konservieren kann, davon hatte ich vorher nie gehört.
    Vielen Dank dafür

  13. Angelika sagt

    Hallo Marie, ich lese gerade ganz viel über die Gefahren von Löschkalk. Kannst du bitte nochmal genau sagen worauf man da achten muss?

  14. Hallo Marie.
    Habe dich durch Zufall gefunden bei der Suche nach Tipps für die Tomaten Anzucht. Dass du jetzt auch noch Tipps für die Hühner hast, finde ich genial. Ich halte seit acht Jahren 5-8 „glückliche“ Hühner und einen Hahn.
    Im Frühjahr habe ich so viel Eier, dass ich jede Woche meinen Kindern und Enkeln welche bringe. Im Winter habe ich gar keine, aber ich finde -genau wie du- das ist in Ordnung. Jetzt geht die Zeit wieder los wo ich zu viele Eier habe, und ich finde es toll von einer Methode zu hören, mit der man sie haltbar machen kann. Ich werde das auf jeden Fall ausprobieren.
    Ich hab’s eigentlich nicht zu sehr mit den sozialen Medien und habe mich noch nie bei jemandem auf der Seite eingetragen. Von deinen guten Tipps möchte ich aber keinen mehr vermissen. Was muss ich da tun?
    Meine Website ist wahrscheinlich nur am Rande interessant, aber ich habe sie mal mit aufgeführt.
    Liebe Grüße von Angelika

  15. Iris sagt

    Was mache ich wenn ein Ei in der kalklake geplatzt ist?Habe es irgendwann erst bemerkt…Snd die restlichen Eier geniessbar?

  16. Sandra sagt

    Eier in Deutschland sind in der Regel nicht gewaschen und kônnen deshalb auch ungekühlt verkauft werden. Anders in den USA dort sind die verkauften Eier immer gewaschen und müssen deshalb dort auch gekühlt verkauft werden.

  17. 🦎Ellen🦎 Brandes sagt

    Hallo,
    bin auf dem Land in den 50er Jahren aufgewachsen.
    Eier wurden im Winter im sogenannten „ Wasserglas“ im Steinguttopf mit Deckel ( Teller) aufbewahrt. Ist das das Gleiche?
    Damals hieß es, man dürfe diese Eier nicht roh essen.
    Sie schmeckten anders als frische Eier und im Frühjahr waren alle froh, wenn es wieder frische Eier gab.
    Gruß, Ellen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert