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Die 7 größten Fehler beim Mulchen von Gemüsebeeten

Eins vorweg: Mulchen ist großartig! Wir mulchen den Großteil unseres Gartens mit Hackschnitzeln. Das Ganze nennt sich Back To Eden-Methode und spart uns eine Menge Arbeit. Durch den bis zu 40 cm dicken Mulch müssen wir nämlich kaum noch gießen und jäten.

Durch das dicke Mulchen müssen wir unseren Garten nicht umgraben, was sehr bodenschonend ist. Gleichzeitig schützt der Mulch den Boden vor Erosion und zersetzt sich langsam zu schwarzem Humus. Hört sich toll an? Ist es auch!

Damit Mulch funktioniert, gibt es aber einiges zu beachten. Ich habe beim Mulchen anfangs viel falsch gemacht und möchte diese Fehler heute mit dir teilen. So bleibt dir hoffentlich eine Menge Ärger erspart. Hier sind meine 7 größten Fehler beim Mulchen von Gemüsebeeten:

Zu dünn mulchen

Um genügend Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Unkraut wirksam zu unterdrücken, sollte die Mulchschicht mindestens 10 cm dick sein. Klar ist eine dünnere Schicht besser als gar keine. Aber nur wenn du dich traust, richtig viel organisches Material auf deine Beete zu packen, wirst du auch alle Vorteile vom Mulchen mitnehmen können.

Durch eine dünne Mulchdecke wachsen Unkräuter einfach durch und der Boden ist nicht gut genug bedeckt, um auch in Trockenperioden noch feucht zu bleiben.

Beim Aussäen

Vor der Aussaat solltest du den Mulch mit einem Rechen beiseite ziehen. Er wird erst wieder um die Pflanzen herum verteilt, wenn sie einige cm groß sind. Auch wenn ich in manchen Büchern gelesen habe, dass es möglich wäre, direkt in den Mulch zu säen, hat das in meinem Garten noch nie geklappt. Wie auch? Pflanzen brauchen Erde, in der sie wurzeln können, und nicht Hackschnitzel oder Grasschnitt.

Mit zu viel Grasschnitt mulchen

Grasschnitt vom Rasenmähen ist ein ausgezeichneter Mulch. Allerdings darf er nicht dicker als 5 cm aufgetragen werden, ansonsten fängt er an zu faulen und wird schleimig. Um das zu verhindern, mische ich den Grasschnitt mittlerweile 1:1 mit Hackschnitzeln oder anderen groben braunen Materialien.

Dabei versuche ich genau wie beim Kompostieren, ein Auge auf das C/N-Verhältnis zu haben. Wenn du mehr dazu wissen willst: Hier findest du den passenden Artikel.

Stickstoffdiebe

Der Mulch wird nach und nach von Bakterien zersetzt und in Humus verwandelt. Dafür benötigen die Bakterien allerdings Stickstoff, einen wichtigen Pflanzennährstoff. Den entziehen sie dem Boden und so kann es passieren, dass für die Pflanzen nicht mehr viel übrigbleibt.

Wir beugen dem vor, indem wir unseren Pflanzen von Zeit zu Zeit etwas Mist auf dem Mulch verteilen. Hühnermist eignet sich dafür am besten und kann auf eine dicke Mulchdecke sogar frisch (also ohne vorherige Kompostierung) aufgetragen werden. Der Mist versorgt sowohl die Pflanzen als auch die Bakterien mit Stickstoff und alle sind glücklich.

Es hilft außerdem, die Mulchschicht möglichst nicht mit der darunterliegenden Erde zu vermischen. So haben die Bakterien weniger Möglichkeiten, dem Boden Stickstoff zu entziehen.

Mulch und Schnecken

Wir haben extrem viele Schnecken in unserem Garten. Als ich dann auch noch altes Heu zum Mulchen genommen habe, ist die Population geradezu explodiert. Feuchtes Stroh oder Heu finden Schnecken nämlich super und nutzen es, um sich tagsüber vor Trockenheit und Sonne zu verstecken. Die scharfkantigen Hackschnitzel jedoch meiden die Schnecken eher, als dass sie sie aufsuchen. Sie bieten also zu einem gewissen Grad einen Schneckenschutz.

Gemüsebeete-mulchen-Gemüsegarten-Heu

Saurer Boden durch Mulchen?

Insbesondere, wenn du mit Rindenmulch mulchst, kann es passieren, dass der Boden zu sauer wird. Ich hatte zwar noch nie Probleme mit zu saurem Boden, aber ich nutze auch keinen Rindenmulch auf den Gemüsebeeten. Rindenmulch ist toll für Wege und Staudenbeete, aber im Gemüsegarten würde ich den nicht ausbringen.

Schlechte Bodenerwärmung im Frühjahr

Gerade im Frühjahr, wenn man die ersten Samen in die Erde bringen will, ist der Boden unter einer Mulchschicht noch kälter als ohnehin schon. Außerdem frieren Hackschnitzel bei Minusgraden zu einer undurchdringlichen festen Schicht zusammen.

Deswegen bin ich dazu übergegangen, den Mulch einige Tage vor dem Aussäen beiseite zu ziehen, damit die ersten Sonnenstrahlen den Boden besser erwärmen können. Das erfordert zwar etwas Planung, aber da ich nach den Maria Thun-Aussaattagen aussäe, stehen die Tage, an denen ausgesät wird, ohnehin schon Wochen vorher in meinem Kalender.

Ich möchte auf Mulch in meinem Garten nicht verzichten. Die Fehler, die mir unterlaufen sind, waren teilweise bitter, aber ich mache sie nicht noch einmal – und du jetzt bestimmt auch nicht mehr. :) Die Vorteile einer dicken Mulchschicht sind einfach unschlagbar.

Womit mulchst du deine Beete? Oder hast du mit Mulchen nichts am Hut? Hat beim Mulchen immer alles so geklappt, wie du es dir vorgestellt hast? Teile deine Erfahungen in den Kommentaren!

118 Kommentare

  1. Sonja sagt

    Hallo Ihr Lieben,
    Marie Danke für Deinen Blog der ist auch für Nichtanfänger einfach super. Ich mulche zwischen dem Gemüsse dünn, also max 5cm, mit allem was Schnecken nicht schmeckt: Pfefferminze, Ringelblume, Zitronenmelisse, Salbei, Rosmarin, Lavendel, .. um die Salatpflanzen zu schützen. Einfach zerschnibbelt zwischen die Pflanzen streuen. Hilft so einigermassen und mulcht auch gegen Unkraut.

  2. Sonja sagt

    Hallo Ihr Liebe,
    Marie Danke für Deinen Blog der ist auch für Nichtanfänger einfach super. Ich mulche zwischen dem Gemüsse dünn, also max 5cm, mit allem was Schnecken nicht schmeckt: Pfefferminze, Ringelblume, Zitronenmelisse, Salbei, Rosmarin, Lavendel, .. um die Salatpflanzen zu schützen. Einfach zerschnibbelt zwischen die Pflanzen streuen. Hilft so einigermassen und mulcht auch gegen Unkraut.

  3. Noemie sagt

    Liebe Marie
    Mein frisches Schichtmulchbeet (ca. 20 cm. abwechselnd frischer Gras- und Astschnitt, zwischendurch etwas Hornmehl und Kompost, und zuoberst ca. 5 cm Heu) hat nach einer Woche intensiver Regenfälle in den unteren Schichten zu schimmeln begonnen.
    Ich habe bisher keine Erfahrung mit Mulchen und bin dementsprechend etwas überfordert. Ist der Schimmel ein Problem? Oder ist er einfach Teil des Verrottungsprozesses? Was könnte ich dagegen tun?
    Danke und liebe Grüsse
    Noemie

  4. Kristina sagt

    Hallo Marie,

    Kann man nicht trockene Pferdeäpfel und Stroh vermischt zum mulchen nehmen? Müsste doch perfekt passen?

    Liebe Grüße Kristina

  5. Christine Nowak sagt

    Hallo Marie, viiiieeeelen Dank für deine tollen Tipps- bin ganz begeistert von deinen Videos. Ich hab letztes Jahr mit Stroh und Hanfhächsel gemischt. Was mach ich jetzt damit? Übern Winter ist liegengeblieben- und dann? Das verrottet ja nicht. Gibst du das dann am Kompost oder lässt du es gleich für die nächste Saison?
    Ganz herzliche Grüße
    Christine

  6. Brigitta Kieni sagt

    Hallo Marie habe von jemandem viele Tannenholzschnitzel bekommen. Kann ich die auch für den Gemüsegarten nehmen oder wird der Boden zu sauer? Oder nur für Heidelbeeren und eventuell andere Beeren? Vielen Dank für die Antwort liebe Grüsse Brigitta

  7. Rüdsch sagt

    Hey schöne Marie, wer lesen kann ist weit vorne. Ich habe es bei dir jetzt gelesen.

    Schöne Osterzeit trotz der ernsten Lage

  8. Sascha sagt

    Hallo Marie,
    ist es auch möglich mit Sägespänen vom Holz machen und Grasschnitt zu mulchen? Vermutlich müsste man für die atmungsaktive Struktur trotzdem etwas Hackschnitzel zugeben?
    LG Sascha

  9. Andreas sagt

    Hallo Marie!
    Achtet ihr bei den Hackschnitzel daraus, aus welchem Holz diese hergestellt werden? Sind generell Nadelgehölze geeignet?

  10. Elena sagt

    Hallo Marie,
    Danke fur deine Beiträge – ich bin inzwischen dabei, mir einige Beete nach der Back-to-eden Methode anzulegen.
    Eine Frage bezüglich Rindermulch (davon habe ich noch ein paar Säcke), die ich gerne zwischen meine (noch) konventionellen Erdbeerbeete ausbringen würde, um den Unkrautwuchs zu unterdrücken. Meinst du, das wäre OK oder würde es den direkt angrenzenden Beeten zu viel Stickstoff entziehen?
    LG
    Elena

  11. Sarina sagt

    Liebe Marie,

    woher beziehst du deine Hackschnitzel? Das mit dem Mulchen probiere ich dieses Jahr aus. Seit unserem Einzug wächst in unserem Beet leider nur wenig. Hab schon einiges zur Bodenverbesserung probiert. Bisher mit wenig Erfolg. Einiges kommt gar nicht erst und vieles verschwindet mit den ersten Keimblättern, weshalb ich die Direktsaat anfing zu meiden, obwohl sie soviel besser wäre. Nun würde ich gern weiteren großen Kostenaufwand vermeiden wollen und mur Stroh ist ja auch eher nicht von Vorteil. Hühnermist haben wir leider nicht und Pferdemist ist zu agressiv, um ihn auf dem Stroh aufzubringen. Bin noch etwas ratlos. Freue mich aber immer wieder sehr über deine tollen Beiträge.

    Liebe Grüße Sarina

    • Admin sagt

      Liebe Sarina,

      in Baumpflegebetrieben fallen gaanz viele Hackschnitzel als „Abfallprodukt“ an, es lohnt sich also, da mal nachzufragen!
      Ansonsten kannst du deinen Boden auch sehr gut mit Kompost aufpeppen. ;)

      Viele Grüße,
      Jacky
      -Gemüsegarten-Coach-

  12. Dorothee Weiss sagt

    Liebe Marie,

    vielen Dank für Deine tollen Tipps und die Weitergabe Deiner Erfahrung. Ich mulche mit dem gebrauchten Strohpellets aus meinen Kaninchenkäfigen. Wenn die Hasen in die Pellets pinkeln lösen diese sich auf, so das ich eine mit Urin und Hasenkötteln angereicherte Masse aus kleinen Strohpartikeln auf die Beete ausbringen kann. Ich gebe sie überall dort auf das Beet wo nicht gerade das steht, was in ich in den nächsten Wochen ernten möchte (Hygiene).

  13. Hi, den Blog finde ich sehr gut gelungen. Ich habe es mit dem Mulchen bei uns auch versucht. In puncto Wasser und Unkraut super, aber bei uns fühlen sich auch dann immer mehr Mäuse(Wühl/Feld) wohl. Die man nur schwer wieder los wird. Hast du für mich einen Tipp/Empfehlung was man anders machen könnte? Danke und liebe Grüße

    • Hey Caro,
      ich habe die Erfahrung gemacht, dass Mäuse sich in Holzhackschnitzeln nicht wohlfühlen. ;)
      Viele liebe Grüße zurück!
      Marie

  14. Hallo Marie, ich lese schon eine Weile mit. Ich bin Anfängerin und habe jetzt meinen ersten Garten. Was ist mit Mulch gemeint, wenn es kein Rindenmulch sein darf?

    • Marie sagt

      Du kannst ganz verschiedene Materialien verwenden: Stroh, Rasenschnitt, Holzhackschnitzel, Laub usw. :) Ich mische gerne grüne und braune Materialien beim Mulchen, das funktioniert am besten.

  15. Kathrin sagt

    Liebe Marie,

    denkst du, würde auch Sägespäne bzw. Hobelspäne (jeweils gemischt mit Rasenschnitt) klappen oder sind die zu fein?
    Lieben Dank für deine Antwort und Daumen hoch für deinen Einkoch-Kurs. Ich liiieeebe ihn! :-)

  16. Appenroth sagt

    Nachbarn Mulchen haben das genau neben unserer Terasse begonnen und es,stinkt aber der liebe Nachbarn ist sehr uneinsichtig was kann ich tun

  17. Anja sagt

    Was auch hilft, ist einen oder mehrere Ziegelsteine um oder an Pflanzen zu legen. Unter ihnen bleibt es auch feucht. Außerdem lieben Regenwürmer diese Bodendächer. Ich mulche dann ganz normal auch auf die Steine drauf, denn wir haben hier in Südamerika eine richtige Trockenzeit, wo auch kein Morgentau mehr auf die Pflanzen kommt. Da hilft nur diese Art von Stein-Mulch. Allerdings muss der Stein auf dem Erdboden liegen, ich wühle ihn immer ein bisschen rein, liegt Mulch drunter, dann schimmelt dieser.
    Man kann leider ja auch nicht alle Pflanzen so fett zumulchen, z.B. Pfefferminze oder wilden Rucola. Die Sorten hier sind sehr feinstängelig. Dort mulche ich mit Reisschalen, wenngleich man Pfefferminze auch abmähen, mulchen und sie dann durch den Mulch wieder rauswachsen lassen kann. Doch trotzdem brauchen diese Pflanzen bei mir in der Trockenzeit Wasser. Gießt man auf den Mulch, pappt der zusammen. Deshalb habe ich in bestimmten Beeten immer 2-Liter-Plasteflaschen mit ein paar Kieselsteinen drinnen halb eingegraben (den Boden natürlich abgetrennt). In die gieße ich das Wasser. Der Mulch bleibt locker, das Wasser geht tief in die Erde und verdunstet nicht.

    Guter Artikel.
    LG

  18. Jasmin sagt

    Hallo Marie.
    Ich finde deinen Blog Super. Lese ganz viel darin nach. ?

    Haben jetzt auch angefangen unsere Beete zu Mulchen. Aktuell noch nur mit Grasschnitt.
    Klappt bisher gut.
    Mein Mann hat jetzt gelesen, dass es sehr hartnäckiges ( sich stark vermehrendes) Gras gibt, das die Samen gleich in den Spitzen hat und auch wenn man das Gras sehr kurz hält, der Samen im Grasschnitt ist.

    Wie sind deine bzw eure Erfahrungen? Habe jetzt schon ein bisschen Angst, dass in unseren Beeten überall Gras aufgeht …
    Vielen Dank schon einmal im voraus.

  19. Hallo Marie,
    ich habe Ihren Blog beim stöbern entdeckt und auch gleich einen Link gesetzt. Da spricht Herzblut und eigene Erfahrung. Das tut richtig gut bei den vielen Blogs, die ohne Ahnung Ergoogletes zusammentragen und damit Geld verdienen wollen.

  20. Manne sagt

    Würde mich auch mal interessieren, wie Beete mit 40 cm Mulch aussehen und vor allen Dingen bei welchem Gemüse das angewendet wird.
    Danke und liebe Grüße
    Manne

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