Fermentieren, Garten, Haltbarmachen
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Mangold zubereiten: Vom Grünzeug zum Gaumenschmaus

Dein Mangold wächst prächtig und nun suchst du nach Rezepten, wie du deinen Mangold zubereiten kannst? Was im Garten so viel Freude bringt, sorgt in der Küche nämlich oft für ratlose Gesichter. In Supermärkten sucht man Mangold meistens vergeblich – genauso wie die Mangold-Rezepte in vielen Kochbüchern.

Damit sich das schleunigst ändert, verrate ich dir hier alles, was du für die Zubereitung von Mangold wissen solltest. Außerdem gibt es meine allerliebsten Mangold-Rezepte obendrein!

Wenn dir Mangold im Garten noch fehlt, dann erfährst du in meinem Beispiel-Gartenplan, wie du ihn am besten in deine Fruchtfolge integrieren kannst. Den Gartenplan kannst du dir hier ganz schnell und einfach herunterladen:

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    Mangold zubereiten: 5 Techniken

    #1 Fermentierte Mangoldstiele

    Die bunten Mangold-Stiele gewinnen durch die Fermentation ganz neue Aromen dazu. Dabei werden sie säuerlich – das solltest du schon mögen. Leider verlieren die hübschen Stiele nach ein paar Tagen ihre bunte Farbe – aber da drücken wir einfach mal ein Auge zu. ;)

    Mangold zu fermentieren ist super simpel. Außer sterilen alten Passataflaschen, Mangoldstielen und nicht jodiertem Salz brauchst du keine weiteren Zutaten.

    Du schneidest die geputzten Stiele in ca. 1,5 cm große Stücke und füllst sie dicht in deine Flaschen. Das Ganze füllst du dann mit Wasser auf.

    Die Flaschen lässt du nun bei Zimmertemperatur für drei Tage stehen. Am zweiten und dritten Tag wechselst du das Wasser. Dabei wird am dritten Tag, bevor neues Wasser ein- gefüllt wird, pro Flasche ein Teelöffel Salz auf den Mangold gegeben.

    Danach verschließt du die Flaschen fest und drehst sie einmal schnell um sich selbst, um Luftbläschen aus der Flüssigkeit heraus zu bekommen. Anschließend lagerst du sie an einem kühlen und dunklen Ort. Nach einer Woche kannst du den fermentierten Mangold in der Küche zubereiten.

    Mir schmeckt der fermentierte Mangold roh im Salat oder in einer bunten Gemüsepfanne total gut. :)

    Psst: Auch Gurken kannst du auf diese Weise super lecker einlegen! :)

    #2 Gedünsteten Mangold zubereiten

    Mangold, aus dem das meiste Wasser verdunstet ist, bietet eine tolle Grundlage, um allerlei schmackhafte Füllungen daraus zu zaubern – für Quiches, Teigtaschen und Co.

    Dafür dünstest du die kleingeschnittenen Blätter und Stiele bei schwacher Hitze, bis der Mangold so in sich zusammengefallen ist, dass kaum noch Wasser austritt.

    Meine allerliebsten Blätterteigtaschen haben so eine Mangoldfüllung. Mit Feta und Schwarzkümmel, mmmhhhhh…

    Zubereitung von Teigtaschen mit Mangold

    Gedünsteter und gewürzter Mangold ist übrigens auch eine himmlische Beilage. Hast du schon mal Mangoldgemüse zu Fisch und Zitrone probiert? Köstlich!

    Ich gebe beim Dünsten gerne auch schon Zwiebeln und Knoblauch dazu. Wenn ich noch Lauch, Grünkohl oder Spinat im Kühlschrank habe, die dringend gegessen werden wollen, dann finden auch die ihren Platz beim Mangold in der Pfanne.

    #3 Roher Mangold

    Ja, Mangold lässt sich roh essen. Roher Mangold schmeckt aber herber und intensiver als gekochter Mangold. Deshalb setze ich rohen Mangold nur in kleinen Mengen ein. Mein Tipp: Ganz junge, zarte, fein gehackte Mangoldblätter geben deinem Salat ein tolles Geschmackshighlight.

    Oder du mixt aus Mangold, Banane, Zitronensaft und deinen Lieblingszutaten einfach einen grünen Smoothie!

    Roher Mangold enthält allerdings relativ viel Oxalsäure. Die kennt man sonst vor allem von Rhabarber. Oxalsäure ist in größeren Mengen gesundheitsschädigend, daher solltest du keine allzu großen Portionen davon zu dir nehmen.

    Ich will die Pferde aber nicht scheu machen: Du müsstest schon sehr große Mengen rohen Mangold essen, um deine Gesundheit zu strapazieren.

    Es geht dabei auch wirklich nur um rohen Mangold. Durch den Kochprozess wird der Säuregehalt nämlich vermindert. Gekochter Mangold ist daher ganz unbedenklich, davon kannst du also so viel essen, wie du lustig bist.

    Mangold zubereiten
    Merk dir diesen Artikel auf deiner Garten-Pinnwand!

    #4 Gekochter Mangold

    Natürlich kannst du Mangold ganz klassisch zubereiten, indem du ihn kochst oder blanchierst. Dabei blüht das Stielgemüse so richtig auf. Es lohnt sich allerdings, vor dem Kochen die Stiele aus den Blättern heraus zu schneiden und mit etwas Vorsprung ins Kochwasser zu geben, denn sie brauchen ein bisschen länger, bis sie gar sind.

    Gekocht findet sich Mangold in ganz unterschiedlichen Gerichten wieder: In Gemüselasagne, Kokoscurry oder Risotto – Mangold ist da ein echter Verwandlungskünstler und fügt sich in die unterschiedlichsten Geschmackswelten ein.

    Kurz in kochendem Wasser blanchiert, kannst du übrigens ein tolles Pesto aus deinem Mangold zaubern! Auch für Rouladen eignen sich blanchierte Mangoldblätter ganz hervorragend.

    Gericht mit Mangold zubereitet

    #5 Gegrillte Mangoldstiele

    Wie wär’s mal mit etwas ganz anderem vom Grill? Dann probier doch mal, wie dir die bunten Blätter gegrillt schmecken.

    Mangold bekommt beim Grillen eine leicht rauchige Note. Auf dem Teller rundet das eine „Chimichurri“ Sauce perfekt ab! Das ist eine fruchtig-frische Sauce aus gehackter Petersilie, Knoblauch und Zitronensaft.

    Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen und ich bekomme Lust, Berge von Mangold zu ernten und in der Küche zuzubereiten!

    Mangold zubereiten – der verkannte Alleskönner

    Du siehst, Mangold lässt sich vielfältig in der Küche zubereiten! Aber das ist nicht die einzige Stärke von diesem Kandidaten, denn wenn es eine richtig zuverlässige Gemüsepflanze gibt, dann ist es Mangold. Er muss nicht mühsam vorgezogen werden, sondern kann von Anfang an ins Freiland. Dort wächst er dann genügsam vor sich hin und bietet dir über mehrere Wochen oder sogar Monate treu seine Blätter zur Ernte und ihrer leckeren Zubereitung an.

    Schlechter Boden? Verregneter Sommer? Kühle Nächte? Der robuste Mangold stellt keine Ansprüche an dich und verzeiht dir (fast) alles. Auch Schnecken lassen deine Mangoldpflanzen links liegen, was ziemlich praktisch ist.

    Eigentlich verwunderlich, denn Mangold sieht sooo verlockend aus. Die Blätter und Stiele können je nach Sorte nicht nur weiß, sondern auch gelb, orange, aprikosenfarben, rot oder rosa sein.

    Pssst: Falls dein Mangold bisher immer nur weiß und grün war, dann probier doch bei der nächsten Aussaat mal die Sortenmischung „Rainbow“ aus. Da wird es im Beet dann kunterbunt zugehen, versprochen! Auch die Sorte „Feurio“ bringt richtig viel Farbe ins Beet – tiefrot und feurig!

    Mangoldsorte Rainbow

    Auch im Hochbeet fühlt sich Mangold pudelwohl. Wer dort die besten Beetpartner für ihn sind, erfährst du in diesem Artikel:
     
    Die 9 besten Gemüse für dein Hochbeet!

    Mangold kannst du das gesamte Gartenjahr hindurch ernten und zubereiten. Da er auch eisigen Temperaturen trotzt, bleibt er bis weit in die kalte Jahreszeit hinein stehen und liefert dir seine vitamin- und eisenreichen Blätter auch dann, wenn viele Gemüsepflanzen schon im tiefsten Winterschlaf sind.

    Kein Wunder also, dass die Pflanze in fast jedem Gemüsegarten aus dem ein oder anderen Beet hervorschaut. ;)

    Traumpartner für das Gemüse mit Sti(e)l

    Du baust bereits Berge von Mangold im Garten an und kannst noch ein wenig Inspiration gebrauchen, wie du deinen Mangold clever kombinieren kannst? Dann bitte Bühne frei für die Mangold-Traumpaare!

    • Mangoldlasagne mit Ricottakäse
    • Mangoldrouladen mit Hackfleisch- oder Sojafüllung
    • Fisch im Mangoldmantel
    • Mangoldcurry mit Kokosmilch
    • Mangoldquiche mit Kirschtomaten und Parmesan

    Dir fällt bestimmt noch viiiel mehr ein. Bei der Vielfalt ist deine Lust auf Mangold jetzt hoffentlich geweckt! Und wenn nicht, dann solltest du den Mangold in deiner Beetplanung vielleicht doch lieber durch ein anderes Gemüse ersetzen. ;)

    Du hast Lust, noch ein bisschen weiter zu schmökern? Dann wirst du hier bestimmt fündig:

    Apfelessig selber machen: Einfaches und gelingsicheres Rezept

    Basilikum ernten und trocknen: Dein Sommerfeeling im Glas

    Das leckerste Kimchi-Rezept – Kimchi schnell & einfach selber machen!

    Wie bereitest du deinen Mangold gerne zu? Ich freue mich, wenn du deine liebsten Mangold-Rezepte mit uns teilst!

    14 Kommentare

    1. Kathia sagt

      Hallo liebes Wurzelwerk Team!
      Vieeeeeeeeeelen Dank für die super spannenden Beiträge! Ich versuche, so gut ich kann, passendes im Garten umzusetzen:)

      Ich habe eine kleine Mangold-Frage: in diesem wie auch im letzten Jahr bekam unser Mangold auf den Blättern weißliche Flecken, sieht fast staubig aus. Ich trau mich nun nicht mehr an die Pflanzen ran, obwohl sie richtig gut stehen.
      Wisst ihr, was das bedeuten/sein könnte?

      Herzliche Grüße aus Thüringen
      Kathia

    2. Isabelle sagt

      Hallo.
      Ich bin schon dabei dein Rezept für das Fermentieren von Mangold zu machen.
      Nun ist schon Tag 3 und ich bin mit deinen Mengenangaben bezüglich Salz völlig überfordert.
      Ich kenne deine Flaschengrösse nicht und weiss somit nicht wieviel Salz ich nehmen soll.

      Ich habe ein 750g Weckglas gefüllt mit Mangold. Zum Fermentieren kenne ich die Grössenangabe 2% auf das Wasser. Kann ich hier auch davon ausgehen?
      Du nimmst ja einen Teelöffel auf die „ominöse“ Flaschengrösse ;-)

      Passataflaschen = 250ml?

      freue mich auf Rückmeldung, lg Isabelle

      • Katrin von Wurzelwerk sagt

        Hallo liebe Isabelle,
        pro Liter Wasser brauchst du 20 bis 30 g Salz. Schau doch mal in unseren Artikel Gemüse fermentieren rein, da findest du jede Menge Tipps und Tricks zum Fermentieren! :)
        Viel Erfolg und guten Appetit!

    3. Antje Biedermann sagt

      Hallo! Ich hab den fermentierten Mangold ausprobiert, in Passata-Flaschen. Dazu zwei Fragen:

      1. Soll die Flasche die ersten zwei Tage offen bleiben oder (wovon ich ausgehe) soll ich den Schraubverschluss nur leicht andrehen?

      2. Meine Mangoldstücke treiben trotz Flasche an der Oberfläche. Soll ich dennoch beschweren?

      Ganz lieben Dank für eine Antwort! Du machst grossartige Arbeit!

      • Liebe Antje,
        vielen lieben Dank! :)
        zu Frage 1: Ja genau, den Schraubverschluss drehst du nur leicht zu.
        und zu Frage 2: Die Mangoldstücke sollten alle unter der Flüssigkeit liegen. Wenn es passiert, dass sie rausschauen, solltest du sie so beschweren, dass sie unter Wasser gedrückt werden.
        Liebe Grüße
        Luci von Wurzelwerk

    4. Hanna sagt

      Mariiiiieee!!!
      Ich habe aus Versehen die Blätter vom Mangold auch mit in die Flaschen gemacht… Funktioniert es trotzdem???
      Und wenn mensch alles richtig macht, wie lange ist der fermentierte Mangold dann haltbar?
      Über eine Antwort würde ich mich supermegadoll freuen,
      Vielen tausend Dank für die ganzen Infos die du mit uns teilst…
      Ich suchte jede Nacht deinen Blog !
      Ist einfach klasse!

      • Luci sagt

        Liebe Hanna,
        das freut mich, dass dir der Blog von Wurzelwerk so gut gefällt. :)
        Wenn alles mit ausreichender Flüssigkeit bedeckt ist, sollte es auch mit den Mangoldblättern klappen. Mit der Zeit werden sie nur etwas matschig.
        Ist der pH-Wert nach der Fermentation einmal sehr niedrig, hält das Ferment sehr lange. Manchmal passiert es jedoch, dass durch Verunreinigungen beim Herausnehmen das Ferment doch schlecht wird. Deswegen kann ich dir nicht hundertprozentig sagen, wie lange es hält. Vertraue dabei sehr deiner Nase und deinen Augen. Bildet sich Schimmel oder riecht es nach einiger Zeit sehr stark nach Hefe, dann isst du es besser nicht.
        Ganz liebe Grüße
        Luci von Wurzelwerk

    5. Birgit sagt

      Hallo Marie, ich habe den Mangold im Hochbeet und beernte ihn je nach Witterung mit ein wenig Kälteschutz den ganzen Winter über. Unser Lieblingsgericht sind Nudeln mit Feta und Mangold. Die Stiele dünste ich einfach mit Zwiebeln an. Grüße Birgit

    6. Christine Täubel sagt

      Der Bericht ist sehr aufschlussreich ,freue mich auf den Frühling werde das probieren, hoffe es gelingt mir.

    7. Analysia sagt

      Hallo Marie,
      bei Sternekoch Stefan Marquard habe ich eine sehr spannende Zubereitung gelesen, die sowohl für Gemüse, aber auch für andere Lebensmittel anwendbar ist.
      Das Gemüse wird mit einer Salz-Zucker-Mischung aktiviert.
      Wir haben das schon mit verschiedenen Gemüsesorten probiert, das Gemüse zieht etwas Saft und in diesem kann man es dann braten oder dünsten … .
      Sehr lecker, der Geschmack wird nicht verwässert, sondern intensiviert. Festere Gemüse lasse ich länger als 5 Minuten aktivieren.
      Beim Mangold habe ich Stiele und Blätter getrennt behandelt und geschmort.
      https://www.sternekueche-macht-schule.de/fileadmin/user_upload/SmS_Aktiviertabelle_2019.pdf
      Liebe Grüße, Analysia

    8. Bianca sagt

      Hallo Marie, ich lese Deinen Blog immer sehr gerne, danke Dir dafür :-)
      Meinen Mangold lasse ich im Herbst einfach stehen und ernte die Herzblätter nicht ab. Er treibt fast in jedem Frühling sehr früh wieder aus, so dass ich von ihm frisch ernten kann, bevor der Spinat und so reif sind. Und die Sämlinge von Frühjahr schneide ich zum Sommer hin auch einfach genau so ab, dann schießen sie bei Hitze nicht so schnell und ich kann mehrmals ernten bis zum Frost. LG, Bianca

    9. Claudi sagt

      Hallo Marie
      In der Schweiz gibt es ein traditionelles Gericht aus Mangold. Es kommt aus dem Kanton Graubünden und heißt Capuns.
      Liebe Grüße

    10. Alexandra H. sagt

      Juhuu!
      Auf deinen Tipp hin habe ich dieses Jahr Mangold angebaut und der steht wunderschön im Garten. Ich kannte das Gemüse nur bisher nicht und hab keinen Schimmer, was ich damit nun hätte machen können, da kommt dein Artikel wie gerufen! Vielen lieben Dank! Die nächsten Tage gibt es dann Mangold für alle :D
      Viele Grüße aus Osthessen, Alexandra

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