Du möchtest zum ersten Mal Brokkoli in deinen Garten pflanzen? Dabei solltest du einiges beachten, damit du ganz bald dicke, fette Brokkolis ernten kannst. Brokkoli anzubauen, ist zwar nicht suuuper kompliziert, aber gewisse Ansprüche hat er schon.
Deswegen kommt hier meine komplette Anbau-Anleitung. Dann musst du deinen Brokkoli bald nicht mehr einkaufen, sondern du gehst einfach in deinen eigenen kleinen Freiluft-Supermarkt hinterm Haus, wenn du gerade Appetit auf Brokkoli hast und erntest ihn direkt frisch vom Beet.
Also: Legen wir gleich los! ;)

Die besten Brokkoli-Sorten
Brokkoli „Calinaro“ hat eine schnelle Entwicklungszeit und ist besonders für den Herbstanbau geeignet. Er schmeckt mild-fein und hat dunkelgrüne Knospen.
Die Sorte „Ramoso Calabrese” stammt aus Kalabrien und entwickelt einen starken Haupttrieb mit einem mittelgroßen dunkelgrünen Kopf. Nach der Ernte bildet er immer wieder viele Seitentriebe aus, die du bis zum Herbst ernten kannst.
Wie viel Brokkoli soll ich pflanzen?
Wenn du fünf bis sieben Brokkoli-Pflanzen pro Person anbaust, hast du ausreichend Brokkoli, um dich damit selbstzuversorgen.
Gute Mischkulturpartner für Brokkoli
Rote Bete, Sellerie und Aubergine sind tolle Beetpartner. Wenn du einen späten Satz Brokkoli im August pflanzt, kannst du vorher in dem Beet noch Erbsen oder Kartoffeln anbauen.
Du suchst noch nach den richtigen Beetpartnern für deine anderen Gemüse? Dann bitte einmal hier entlang: 28 Gemüse und ihre wirksamsten Mischkultur-Partner.
Stattdessen kannst du dir aber auch einfach meinen kostenlosen Gartenplan herunterladen. Da habe ich das alles schon für dich ausgeknobelt und du musst nur noch rausgehen und loslegen:
Ideale Bedingungen für Brokkoli
Brokkoli wächst am liebsten auf tiefgründigen Böden mit einer guten Bodenstruktur und hohem Humusgehalt. Wir haben super gute Erfahrungen gemacht, ihn auf unseren Kompostbeeten anzubauen, die obendrein super schnell angelegt und sehr pflegeleicht sind.
Brokkoli vorziehen oder direkt ins Beet säen?
Brokkoli sollte unbedingt im Haus vorgezogen werden. So hat er einen Wachstumsvorsprung und du kannst den Pflanzabstand besser bestimmen.
Fünf bis sieben Wochen vor der Auspflanzung säst du deinen Brokkoli im Haus aus. Wie du kräftige und vitale Jungpflanzen vorziehst, kannst du in meinem Artikel „Tipps und Tricks für die Jungpflanzenanzucht“ nachlesen.

Wann Brokkoli pflanzen?
Sobald der Boden warm genug ist, ungefähr ab März, kannst du deine Zöglinge ins Leben entlassen und sie nach draußen ins Beet pflanzen.
Dabei sollten deine Pflanzen einen Abstand von 50 x 50 cm wahren, damit sie sich vom Nachbarn nicht bedrängt fühlen.
Wenn du die zeitigen Frühjahrssätze, die Mitte März gepflanzt werden, im Gewächshaus oder in einem Mini-Tunnel anbaust, sind sie richtig früh im Jahr erntebereit.
Und hier kommt noch ein super cooler Trick: Wenn du deine Anzucht “staffelst”, also zum Beispiel alle vier bis sechs Wochen neue Brokkoli-Pflanzen aussäst (und dann entsprechend auspflanzt), kannst du die ganze Saison über große und dicke Brokkoli-Blüten schlemmen – mhhh!
Brokkoli-Beete vorbereiten
Am besten lockerst du den Boden vor der Pflanzung mit einer Grabegabel oder Grelinette, ohne den Boden zu wenden. Ich gebe gerne Hornspäne als Langzeitdünger mit ins Pflanzloch, dann ist der immer hungrige Brokkoli erstmal versorgt.
Brokkoli pflanzen: Die Pflege
Sobald die Pflanzen zehn Zentimeter hoch sind, kannst du sie zum ersten Mal mulchen. Später im Jahr mulche ich dann ein zweites Mal, so dass die Mulchdecke insgesamt 15 bis 20 cm dick ist.
Nach vier bis sieben Wochen wird es Zeit, deinen kleinen Nimmersatt-Brokkoli noch einmal zu düngen. Dazu nimmst du Brennnesseljauche oder einen biologischen Flüssigdünger.
Wie alle Kohlarten hat auch der Brokkoli eine Menge fieser Schädlinge. Deswegen ist es wichtig, dass du deine Pflanzen mit einem engmaschigen Insektenschutznetz abdeckst, das diese Übeltäter aus deinen Beeten aussperrt. Im biologischen Anbau hast du ohne Netz leider kaum eine Chance, deinen Kohl unbeschadet bis zur Ernte zu bringen.

Wann Brokkoli ernten?
Wenn der Kopf gut ausgebildet ist und sich die Blüten noch nicht geöffnet haben, ist Erntezeit! Sollten deine Pflanzen schießen, bevor du zur Ernte kommst, ist das halb so wild. Die geschossenen Blüten eignen sich nämlich perfekt für einen Salat. Yummy!
Du willst mit super wenig Aufwand ganz viel Brokkoli ernten? Dann lass die Brokkoli-Pflanzen nach der Ernte der Hauptblüte einfach im Beet stehen. Auf diese Weise kannst du ohne viel Zutun noch gaanz viele weitere Sprösschen von deiner Pflanze ernten und –pssst– die kleinen Sprossen schmecken genauso gut wie die Großen. ;)
Krankheiten und Schädlinge von Brokkoli
Die mehlige Kohlblattlaus, die Kohldrehherzmücke und die kleine Kohlfliege versuchen gern, sich deinen leckeren Brokkoli einzuverleiben, bevor du es tun kannst. Mit einem engmaschigen Insektenschutznetz machst ihnen aber einen gründlichen Strich durch die Rechnung!
Bei den Krankheiten ist vor allem die Kohlhernie ein Problem. Das ist ein Pilz, der die Kohlwurzeln befällt und sie knotig und dick werden lässt. Die Pflanze kann keine Nährstoffe mehr aufnehmen und beginnt zu welken. Wenn du eine Fruchtfolge von sechs Jahren einhältst, kannst du dieser Krankheit bequem aus dem Weg gehen.
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Wie hoch sollten sie Insektenschutznetze denn so sein? Jetzt nicht nur im Bezug auf Brokkoli sondern ab welcher Höhe kriegt man das meiste Gemüse drunter, was man abdecken muss?