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Kräftige Tomaten selber ziehen und pikieren

Du möchtest deine Tomaten selber ziehen? Hach, du wirst es lieben, die kleinen Pflänzchen beim Wachsen zu beobachten! Was dabei wichtig ist, damit du schon bald kräftige, gesunde Tomaten in deinen Garten auspflanzen kannst, schauen wir uns jetzt an! Los geht’s…

Inhaltsverzeichnis
So klappt das Tomaten selber ziehen!
Wann säe ich Tomaten? Das richtige Timing macht’s
Tomaten selber ziehen: In 5 Schritten zur Keimung
Nach der Keimung: Das kleine Tomaten-ABC
Tomaten selber ziehen und pikieren – aber richtig!

So klappt das Tomaten selber ziehen!

Tomaten selber ziehen lohnt sich absolut! Denn auf keinem Jungpflanzenmarkt ist die Auswahl an Sorten so groß wie im Saatguthandel. Es gibt hunderte, wenn nicht tausende verschiedene Sorten.

Damit aus den Tomatensamen deiner Wahl dann auch gesunde und kräftige Pflanzen wachsen, die eine dicke Tomatenernte abwerfen, solltest du ein paar Dinge beachten. Also, Ärmel hochgekrempelt und Saatguttütchen gezückt*: Wir werden ab jetzt unsere Tomaten selber ziehen!

… Und ja, es stimmt: Tomaten sind eher anspruchsvolle Früchte! Aber wenn du die Bedürfnisse deiner Tomatenpflanzen kennst, steht einer dicken Ernte der schmackhaften Früchte nichts mehr im Wege. Du willst alle wichtigen Tomateninfos auf einen Blick? Dann hol dir meinen Tomaten-Masterplan!

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    Wann säe ich Tomaten? Das richtige Timing macht’s

    Tomaten ziehst du immer im Haus vor, statt sie direkt in deinen Beeten auszusäen. Ihnen ist es vor Mitte Mai draußen nämlich viiiel zu kalt. Wenn du sie aber erst danach säst, bist du zu spät dran, um noch vor dem Herbst deine Tomaten ernten zu können. Ganz schön tricky, oder?

    Also, ran an die Indoor-Anzuchtstation! :) Dort startest du mit dem Tomaten Säen am besten Anfang bis Mitte März. Vielleicht bist du vor lauter Garten-Vorfreude versucht, mit dem Aussäen schon im Januar anzufangen, aber glaub mir: Wenn du deine Tomaten zu früh aussäst, müssen sie viel zu lange „ausharren“, bis sie Mitte Mai endlich nach draußen dürfen und sind dann längst nicht mehr so kräftig wie später gesäte Pflanzen.

    Hast du das Glück, deinen Tomatenpflanzen für ihr späteres Leben ein Gewächshaus bieten zu können? Jackpot! Darin werden sich die Pflanzen so richtig wohl fühlen. Gewächshaustomaten darfst du ein klitzekleines bisschen eher säen. Ins Gewächshaus dürfen sie ja schon kurz vor den Einsheiligen umziehen und dann dort ihre Wurzeln ausstrecken.

    Tomaten selber ziehen: In 5 Schritten zur Keimung

    Es ist gerade März und die Tomatensamen vor dir warten sehnsüchtig darauf, in die Erde zu kommen? Dann starten wir jetzt gleich los mit der Anzucht und legen den Grundstein für deine üppige Tomatenernte! Damit sich das Tomaten selber ziehen auch lohnt, machst du am besten von Anfang an alles richtig:

    Schritt 1: Das brauchst du für die Aussaat!

    Du kannst zum Tomaten selber ziehen eine fertige Anzuchterde verwenden. Die ist feinporig und nährstoffarm, genau so, wie Jungpflanzen es am liebsten mögen. :) Ich nehme stattdessen auch gerne gesiebten, reifen Kompost – das funktioniert meiner Erfahrung nach auch super gut.

    Tomaten selber ziehen – mit dem richtigen Equipment.

    Schritt 2: Pflanzgefäß vorbereiten

    Zunächst füllst du deinen Topf oder die Aussaatschale mit Erde, lässt aber noch einen guten Zentimeter Platz nach oben.

    Dann stellst du den Topf auf den Untersetzer und feuchtest die Erde gut an. Sie sollte sich danach so anfühlen wie ein gut ausgedrückter nasser Schwamm. Wichtig ist, dass das Gießwasser später immer ablaufen kann, dein Gefäß sollte deshalb unbedingt Löcher auf der Unterseite haben.

    Schritt 3: Her mit den Samen!

    Als nächstes verteilst du die Tomaten Samen auf der feuchten Erde, sodass sie ungefähr einen Zentimeter Abstand zueinander haben. Danach bedeckst du sie ebenfalls circa 1 cm dick mit Erde, drückst das Ganze vorsichtig an und wässerst das Töpfchen mit einer sanften Brause von oben*.

    Obacht: Ein zu starker Wasserstrahl würde deine Samen wieder an die Oberfläche spülen, sei also ganz behutsam.

    Tomaten säen und angießen

    Schritt 4: Wir basteln ein Tomaten-Treibhaus

    Um deinen Tomaten die Keimung so richtig leicht zu machen, holen wir jetzt einen kleinen Garten-Hack aus der Trickkiste hervor. Dafür spannst du einfach ein Stück Frischhaltefolie über das Töpfchen. Die Frischhaltefolie sorgt dafür, dass die Erde feucht bleibt und funktioniert wie ein kleines Mini-Treibhaus.

    Tomatensamen haben es beim Keimen nämlich gern behaglich warm. Am liebsten keimen sie bei muckeligen 25 °C. Stell sie also am besten an einen warmen Ort. Wie hell es dort ist, spielt bis zur Keimung keine große Rolle.

    Nicht vergessen: Falls du gleich mehrere Sorten aussäst, solltest du jetzt daran denken, die Töpfe zu markieren. Die jungen Pflänzchen sehen später nämlich alle erstmal ziiiiemlich ähnlich aus, und du wirst sehen, wie schwer es ist, sie dann noch auseinander zu halten. ;)

    Schritt 5: Warten, befeuchten und lüften…

    Jetzt heißt es: Abwarten. Bis zur Keimung kann es nämlich je nach Sorte zwischen ein paar Tagen und 1-2 Wochen dauern. In dieser Zeit sollten die Anzuchttöpfe im Warmen stehen bleiben.

    Achte darauf, dass die Erde nie austrocknet. Das ist vor der Keimung eine absolute Katastrophe und macht den gerade geschlüpften Pflänzchen meist den Garaus. Zu nass sollte es aber auch nicht sein, sonst kann sich Schimmel bilden. Gar nicht so leicht, da die rechte Balance zu finden…

    Schimmel verhinderst du übrigens auch, indem du die Folie regelmäßig entfernst und Luft an die Erde lässt. Dein Mini-Treibhaus kannst du danach ja in Sekunden wieder zusammenbauen. ;)

    Tomaten eslber ziehen und pikieren
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    Nach der Keimung: Das kleine Tomaten-ABC

    Schauen die ersten grünen Spitzen aus der Erde heraus? Herzlichen Glückwunsch! Dann ist jetzt ein Umzug angesagt.

    A: Die Sache mit dem Licht beim Tomaten selber ziehen

    Ab jetzt brauchen deine Tomatenpflanzen nämlich ganz viel Licht und ein kühleres Plätzchen. So leid es mir tut: Wenn du kräftige Tomaten selber ziehen möchtest, wirst du dich von der Vorstellung verabschieden müssen, dass eine Fensterbank dafür ausreicht. Selbst an einem Südfenster bekommen deine Tomaten nämlich früh im Jahr noch nicht so viel Licht, wie sie brauchen.

    Deshalb benutze ich in den ersten Monaten des Jahres spezielle LED-Pflanzenlichter, die ich über den Pflanzen aufhänge. Nicht nur über den Tomaten, über allen Jungpflanzen, die ich selber ziehe. Falls du dich wunderst, wieso die Lampen so bunt sind: Sie leuchten nur in den Lichtfarben, die für das Wachstum der Pflanzen optimal sind: rot und blau.

    Tomaten selber ziehen mit Pflanzenlichtern

    B: Die optimale Temperatur zum Tomaten selber ziehen

    Ich weiß, du meinst es nur gut mit den jungen Pflanzen, wenn du sie an einen schön warmen Ort stellst. Aber leider tut das den frisch geschlüpften Tomaten gar nicht gut. Eine zu warme Temperatur ermuntert sie nämlich, sich auf die Suche nach mehr Licht zu machen.

    Das Ergebnis? Deine Tomaten vergeilen. Aus ihnen werden lange, dünne, instabile Jungpflanzen, die später keinen guten Stand im Beet haben. Um das zu vermeiden, solltest du deine zarten Tomatenpflanzen an einen kühlen Ort stellen. Circa 15-18 °C sind optimal. Zu kalt darf es natürlich auch nicht werden, da sind die Tomätchen schon ein bisschen empfindlich.

    C: Tomaten Jungpflanzen richtig gießen

    Neben einem kühlen, hellen Ort brauchen deine Tomaten in den ersten Tagen gar nicht soooo viel Aufmerksamkeit. Du solltest nur darauf achten, dass du sie regelmäßig gießt. Pitschnasse Füße mögen die Pflänzchen allerdings nicht, gönn ihnen also kein Dauer-Fußbad.

    Wenn du dein Tomaten-ABC kennst, werden aus den kleinen Keimspitzen schon bald muntere Pflänzchen heranwachsen. Wart’s ab! :)

    Wenn du nicht nur Tomaten selber ziehen, sondern auch noch viiiele weitere Gemüsepflanzen mit Erfolg anpflanzen und beernten willst, dann komm doch in meinen Onlinekurs „Gemüsegarten starten“! Da teile ich all meine besten Tipps für gesunde Pflanzen eine dicke Gemüseernte mit dir*!

    Tomaten selber ziehen und pikieren – aber richtig!

    Eine ganz wichtige Kleinigkeit steht jetzt aber noch an: Schon bald solltest du deine Tomaten pikieren. Wenn sie nach den Keimblättern das erste Paar richtiger Blätter bekommen, ist es soweit!

    Tomaten pikieren“ bedeutet, dass du die einzelnen Tomatenpflanzen vorsichtig mit einem Holzstäbchen aus der Erde hebst (möglichst, ohne die Wurzeln zu beschädigen) und dann in einen eigenen Topf umpflanzt. So haben sie genug Platz, um weiter zu wachsen.

    Ein wichtiger Schritt beim Tomaten selber ziehen: Tomaten pikieren

    Der neue Topf sollte einen Durchmesser von 9-11 cm haben und mit frischer Anzuchterde oder gut gereiftem Kompost gefüllt sein. Beim Tomaten Pikieren setzt du die Pflanzen nochmal etwas tiefer in die Erde, bis kurz unter das erste echte Blattpaar. Nach dem Pikieren noch gut angießen – und schon bist du wieder einen Schritt näher an deiner Traumernte. ;)

    Pssst: Wenn einige deiner Tomatenpflänzchen ihre Keimblätter nicht richtig entfaltet haben, solltest du sie aussortieren. Das ist schon ein klares Indiz dafür, dass sie zu keinen besonders ertragreichen Pflanzen wachsen würden…

    Wenn du jetzt noch ein bisschen weiter in der Tomatenwelt schmökern willst, schau gerne bei einem dieser Artikel vorbei:

    Cocktailtomaten anbauen: 5 Schritte bis zum Tomatenhimmel!

    Deine Tomatenblüten fallen ab? So rettest du deine Früchte und verdreifachst deine Ernte!

    Tomaten richtig düngen – Wann, wie, mit welchem Dünger?

    Hast du noch mehr Tipps für alle, die ihre Tomaten selber ziehen wollen? Was sind deine Lieblingssorten? Lass mir gern einen Kommentar da!

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    36 Kommentare

    1. Ronja sagt

      Hallo liebe Marie 😊
      lieben Dank für deinen tollen Blogg! Wir haben schon einige Tipps von dir erfolgreich umgesetzt und freuen uns schon riesig über unsere eigenen Tomaten 😊
      Nur in einem Punkt muss ich dir widersprechen 🙊 In unserem Wohnzimmer haben wir eine lange Fensterfront, Süd-West ausgerichtet. Von 25 Tomaten haben 20 gekeimt und sind kräftig gewachsen, ohne extra LED Licht. Mitte März ist vormittags schon sehr hell, an nicht Regentagen, ab Mittag strahlt die Sonne bis zum Abend. Vor dem Haus sind aber auch keine Häuser die Licht „klauen“. Im Beet sind die Tomaten auch sehr kräftig und Robust gewachsen und tragen auch sehr reich Früchte 😊 lediglich ein Kohlrabi Zögling ist geschossen, aber die werd ich einfach zukünftig erst Mitte April vorziehen. Wie gesagt, das sind natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen, ich brauche keine extra LED Lampe kaufen. Bei anderen funktioniert das vielleicht nicht.
      Ganz Liebe Grüße 😊

    2. Juuuuuuulchen sagt

      DANKE euch und euren tollen Beiträgen !
      Es sind jetzt schon alle ganz neidisch auf meine riesigen, kräftigen Pflanzen !!! :)
      Das wird ein tolles (Tomaten-) Jahr ! <3

    3. Christine Steidle sagt

      Hallo Marie,
      Darüber ist im Netz nichts zu finden!
      Habe meine Tomaten am 25.5.23 ausgesät, es war auch noch Löwe im zunehmenden Mond, was besonders günstig ist. Die Erde ist Tomaten und Gemüseerde, das Pflanzloch habe ich mit Brennnesselhack ausgebettet. Die normalen Tomaten sind erst 10cm hoch, die Cocktail 20cm.
      Kannst du mir sagen wie lange es dauert bis sie anwurzeln und wachsen. 🤔Vielen Dank

      • Saskia Wurzelwerk sagt

        Hallo Christine, uh, das ist tatsächlich einfach schon sehr spät zum Tomaten aussäen und es ist ganz normal, dass sie noch so winzig sind. Ich würde sie weiter wachsen lassen, aber noch ein paar Jungpflanzen kaufen, um die Ernte zu sichern.

        Liebe Grüße,
        Sassi von Wurzelwerk :)

    4. Jullia Pachinger sagt

      Liebe Marie!
      Danke für deine ausführlichen Tipps!
      Werden die Plfanzen nach dem Pikieren wieder unter das Pflanzenlicht gestellt?

      • Saskia Wurzelwerk sagt

        Hallo Jullia, ja, sie brauchen dann auf jeden Fall wieder ausreichend Licht! Ganz viel Freude beim Vorziehen! :)

    5. Iris sagt

      Hallo Marie!

      Ich liebe, liebe, liebe, deine Videos, deinen Blog, dein Buch,… usw. :-)

      Ich habe durch dich letztes Jahr meinen Jungpflanzen eine Lampe gekauft. Die Parikas finden die spitze, die Tomaten sind eher semi-begeistert. Ca. eine Woche nach dem Pikieren werden die Keimblätter gelb und fallen ab. Teilweise fallen anschließend auch gesunde gründe Blätter ab. Letztes Jahr dachte ich, ich habe es mit dem Gießen übertrieben, aber jetzt hab ich genau die gleichen Symptome. Komischerweise trifft es die Fleischtomaten immer am schlimmsten, die fallen komplett zusammen.

      Kann hier die Ursache dafür in der Beleuchtung liegen?

      Über einen Tipp wäre ich seeeehr dankbar :-)

      Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg

      Iris

    6. Carmen sagt

      Guten Morgen ☀️
      Ich bin auch großer Fan vom Blog und schau mir einiges ab.
      In einem kühlen Raum unter der Lampe (die hatten wir über einem Meerwassersquarium) sind meine Tomatenpflänzchen jetzt schon 8-15 cm groß. Wir wohnen in Süddeutschland, ab nächster Woche soll es tagsüber sonnige 20 Grad warm werden. Nun frage ich: wie gewöhne ich die Pflanzen an Wärme? Mögen sie es jetzt nachmittags in die Wärme zu kommen und dann abends wieder rein bis ich sie in ca 4 Wochen in den Garten pflanze oder wie lange mögen sie es kühl?
      Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar!
      Grüße Carmen

    7. Salomé sagt

      So gute Tomaten hatte ich noch nie Vielen vielen Dank!!!!!!!!!!!!!!!!
      Salomé (11 Jahre)

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