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Apfelchutney – so machst du’s ganz einfach selbst!

Apfelchutney ist eine tolle Möglichkeit, deine Äpfel mal ganz anders haltbar zu machen. Kisten voller Lageräpfel, Apfelmus und Apfelsaft stehen schon in deinem Vorratsregal und am Baum hängen immer noch Äpfel, die verarbeitet werden wollen? Dann wag dich doch heute an dieses würzige Apfelchutney Rezept!

Inhaltsverzeichnis
Apfelchutney: Die richtige Menge macht‘s
Chutney – was ist das eigentlich?
Hier kommt dein Apfelchutney Rezept!
Variationen von Apfelchutney

Apfelchutney: Die richtige Menge macht‘s

Zugegeben: Apfelchutney brauchst du nicht in riesigen Mengen. Zu Kartoffelpuffen verputzt ihr bestimmt im Handumdrehen ein großes Glas Apfelmus, oder? Bei Apfelchutney reicht dir dieselbe Menge eine gaaanze Weile als aromatisches i-Tüpfelchen auf deinem Käsebrot oder zu herzhaften Fleischgerichten. 

Wenn du heute also eine große Menge Äpfel haltbar machen willst, dann verarbeite lieber nur einen Teil davon zu Apfelchutney – oder du hast bald einen Chutney-Vorrat, der jahrzehntelang bei dir im Regal steht. ;)

Es sei denn, du denkst schon zur Apfelzeit an Weihnachten und planst, dein Apfelchutney zu verschenken. So ein Chutney eignet sich nämlich hervorragend für einen mit Liebe gefüllten Geschenkkorb, den du mit lauter selbstgemachten Köstlichkeiten füllst. Neben Apfelchutney machen da auch Zimtpflaumen, ein Gläschen getrockneter Tomaten oder deine Lieblingsmarmelade eine gute Figur. :)

Wenn du noch auf der Suche nach ein paar Rezeptideen für lang haltbare, selbstgemachte Köstlichkeiten bist, dann schnapp dir doch meine sieben Lieblingsrezepte zum Einkochen und Fermentieren. Du kannst sie dir hier ganz einfach herunterladen:

Chutney – was ist das eigentlich?

Gute Frage! Chutneys sind dicke Soßen, die du auf Basis von zerkleinertem Obst oder Gemüse herstellst. Sie kommen ursprünglich vom indischen Subkontinent, und werden typischerweise mit den dort üblichen Gewürzen versehen.

Chutneys sind dank Essig und Zucker lange haltbar – und schmecken auch dementsprechend süß-sauer. Mit der passenden Gewürzmischung werden sie zur regelrechten Geschmacksexplosion, und peppen herzhafte Gerichte so richtig auf!

Ich weiß: Äpfel sind eher nicht das Obst, das für Indien typisch ist. Im Original wirst du auch eher Mango oder Ananas finden. Aber auch mit bei uns heimischem Obst funktioniert das Prinzip Chutney ganz wunderbar!

Probier doch mal, welche Sorte dir am besten schmeckt: Außer dieser Anleitung für Apfelchutney habe ich nämlich auch Rezepte für Pflaumenchutney, Zucchinichutney und Birnenchutney für dich.

Wenn es heute weiterhin Apfelchutney sein soll, dann ran an die Äpfel – wir legen los!

Apfelchutney, Käse und Cracker

Hier kommt dein Apfelchutney Rezept!

Bevor es losgeht, machen wir noch einen kleinen Sortencheck. Denn nicht alle Äpfel eignen sich gleich gut für dein Apfelchutney. Du möchtest in deinem fertigen Chutney nämlich noch kleine Apfelstückchen vorfinden, und das funktioniert leider nicht bei allen Apfelsorten.

Gut eignen sich vor allem feste Apfelsorten – das sind so ziemlich alle, die du auch für Apfelkuchen verwenden würdest. Wenn du gerade Äpfel verarbeiten willst, die beim Kochen schnell zerfallen, dann koch aus ihnen lieber eine Extraportion Apfelmus.

Du hast eine passende Sorte da? Dann stell dir jetzt noch genügend Einmachgläser bereit* und sterilisiere sie mit kochendem Wasser. Sauberes Arbeiten ist beim Haltbarmachen nämlich die halbe Miete!

Kleiner Tipp: Für Chutney eignen sich besonders kleine Gläser gut. Du brauchst meistens ja nur ein wenig Apfelchutney auf einmal. Große Gläser, die einmal geöffnet wurden, nehmen da nur unnötig lange viel Platz in deinem Kühlschrank ein.

Wenn du mehr darüber lernen willst, wie du dein Obst und Gemüse fachgerecht einweckst, fermentierst und auch ganz natürlich so einlagerst, dass es sich lange hält, dann schau doch mal in meinem „Obst und Gemüse haltbar machen“-Onlinekurs vorbei. Da nehmen wir all diese Techniken ganz genau unter die Lupe und du kriegst viele Rezepte zum Ausprobieren an die Hand.

Äpfel und Zwiebeln

Diese Zutaten brauchst du:

  • 1 kg Äpfel
  •  6 mittelgroße Zwiebeln
  •  1 daumengroßes Stück Ingwer
  •  1-2 TL neutrales Öl
  •  250 g brauner Zucker
  •  350 ml Weißwein- oder Apfelessig
  •  Saft einer halben Zitrone
  •  1 frische Chilischote
  •  Etwas Zimt und Pfeffer

So geht’s:

  1. Wir legen mit Schnippeln los! Schnapp dir deine Zwiebeln und schneide sie in kleine Würfel. Dann nimmst du dir die Äpfel vor, schälst sie und schneidest auch sie in kleine Würfel.
  1. Erhitze das Öl in einem Topf und dünste Zwiebeln und Äpfel an. Währenddessen schälst du dein Stück Ingwer, und reibst es anschließend auf einer relativ feinen Reibe. Alternativ dazu kannst du den Ingwer auch kurz in den Mixer schmeißen. Auch der zerkleinerte Ingwer kommt nun in den Topf.
  1. Wieg Zucker und Essig ab und stell dir beides bereit. Deine Chilischote schneidest du in feine Streifen und stellst dir die ebenfalls bereit.
  1. Nun fügst du den Zucker unter Rühren hinzu und löst ihn langsam auf. Anschließend löschst du das Ganze mit deinem Essig ab. Gib aber noch nicht die gesamte Menge dazu, sondern heb dir einen Teil auf. So kannst du die Konsistenz später noch anpassen.
  1. Zitronensaft, die gehackte Chili, Zimt und Pfeffer hinzufügen und gut unterrühren.
  1. Das Chutney langsam unter Rühren aufkochen. Wenn es zu dickflüssig wird, gibst du immer noch ein Schlückchen Essig dazu.
  1. Nun ist die Gelegenheit, dein Apfelchutney abzuschmecken. Ist das Verhältnis von Zucker und Essig ausgeglichen? Fehlt dir Schärfe? Balanciere dein Chutney aus, bis du so richtig zufrieden damit bist.
  1. Jetzt heißt es: Ab in die Gläser!* Damit dein Apfelchutney im Glas sicher verstaut ist und steril bleibt, kochst du es im Anschluss noch ein. Dazu stellst du die Gläser in einen großen Topf mit erwärmtem Wasser und kochst sie 30 Minuten bei 90° Celsius ein. Wie genau das geht, liest du bei meinem Rezept für Zimtpflaumen – das kannst du einfach für dein Apfelchutney übernehmen. Noch mehr Tipps dazu findest du übrigens in meinem Artikel Einkochen für Anfänger

Apfelchutney
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Variationen von Apfelchutney

Ganz nach Gusto kannst du das Rezept übrigens auch variieren – solange Essig und Zucker dabei sind, ist das gar kein Problem. Dann dürfen auch noch mehr würzende Zutaten dazu, ohne dass du riskierst, dass das Rezept nicht mehr sicher ist.

Der Fantasie sind keine Grenze gesetzt: Wie wäre es mal mit einem Apfelchutney mit Rosinen? Oder du nimmst für eine feurige Variante rote Zwiebeln und eine Extraportion Chili? Oder du ersetzt einen Teil der Äpfel durch Birnen und machst dein Chutney so richtig fruchtig! Mmmhh… :) 

Nachgefragt: Warum eignet sich eigentlich ausgerechnet Essig so gut, um Lebensmittel haltbar zu machen? Das erzähle ich dir in diesem Video:

Na, bist du auf den Geschmack gekommen? Von süß-sauer bis fruchtig-feurig ist beim Apfelchutney jede Geschmacksrichtung dabei – kein Wunder, dass es selbst das langweiligste Käsebrot so richtig aufpeppt!

Also: Apfelchutney selber machen ist wirklich nicht schwer – und wer weiß, wem du mit dieser würzigen Aufmerksamkeit eine kleine Freude machen kannst?

Wenn du noch tiefer eintauchen magst in die Welt der Würzpasten und Brotaufstriche, dann hol dir dein Rezeptbuch und lies unbedingt hier weiter:

Quitten verarbeiten ohne Muskelkater: Die besten Tricks!

Zucchinischwemme willkommen: Zwei köstliche Zucchini Rezepte!

Marmelade kochen: 5 einfache Schritte zum Glück auf dem Brot!

Bist du auch so ein Fan von Apfelchutney wie ich? Welche Variation von Apfelchutney schmeckt dir am besten? Lass mir gerne einen Kommentar da!

*Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

8 Kommentare

  1. Vorwerk Carolin sagt

    Hallo, das Chutney ist der Hammer. Ich hatte eher feste Äpfel, deswegen habe ich das Chutney grob püriert und es ist sehr sehr lecker geworden. Heute werden wieder 2 kg Äpfel verarbeitet. Viele Grüße, Carolin

  2. Hildburg Kruse sagt

    Hallo Marie,
    irgendwann hast du von einem Vlies zum abdecken für den Salat im Winter gesprochen. Magstdu mir bitte mitteilen welches es ist.Danke für deine Mühe.
    mit Grüßen von der heute sonnigen Nordsee. Hildburg

  3. Sandra sagt

    Hallo katrin
    Erstmals ganz herzlichen Dank für all deine super tips und tricks.
    Darf ich dich fragen, ob das rezept vom apfelchutney auch für mangos hergenommen werden kann?
    Herzlichen Dank und einen lieben Gruss.
    Sandra

  4. Michael Freitag-Parey sagt

    Hej, Marie.

    „Funktioniert“ ein Apfel-Chutney auch ohne Zwiebeln?
    Wenn ja wie bzw. welche Zutat wäre eine Alternative?

    Beste Grüße,
    Michael

  5. Hi Marie
    ich hab so viele Einmachgläser mit einem Bügel und Gummiring. Könnte ich die auch für das Chutney nutzen? Meine Weckgläser sind schon alle voll und Twistoff mag ich nicht nehmen, da ich den ollen Deckeln nicht mehr traue
    (verfärbt). LG Ute

    • Katrin von Wurzelwerk sagt

      Hallo Ute,
      du kannst gern auch deine Bügelgläser verwenden. Wenn sie vollständig abgekühlt sind, vergiss nicht, den Bügel zu öffnen! ;)

  6. Gudrun sagt

    Wieder mal ein Spitzentipp😊 Danke!
    Es ist einfach superlecker.
    Nur das mit den kleinen Gläsern und wenig Menge rächt sich bei mir. Da es auch auf Brot und in alle Pfannengemüse-und Soßen passt als Würzmittel, ist es schon zur Hälfte weg.

  7. Dagmar Müller-Dassow sagt

    Hallo,
    Dank Deiner unwiderstehlichen Tipps füllt sich meine Speisekammer Tag für Tag.
    In diesem Jahr wächst alles sehr üppig und ich stehe vor der großen Frage, wie ich meiner Quittenflut gerecht werden kann. Quittenbrot, Saft und Gelee habe ich aufgrund des hohen Zuckergehaltes vom Speiseplan gestrichen. Welche Möglichkeiten gibt es noch????
    Morgen bereite ich Zucchini- und Birnenchutney zu. Danke für Deine tollen Ideen.
    Dagmar

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