Dörren, Haltbarmachen
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Tomaten trocknen – den Geschmack des Sommers einfangen

Was schmeckt noch tomatiger als frische Tomaten? Genau, getrocknete Tomaten. Wenn du gerade mehr Tomaten erntest als du essen kannst, ist es höchste Zeit, dir einen kleinen Wintervorrat anzulegen. Denn wenn du einen Teil deiner Tomatenernte trocknest, kannst du auch in der kalten Jahreszeit noch von der Süße des Sommers zehren.

Um Tomaten zu trocknen, brauchst du nichts weiter als ein paar voll ausgereifte aromatische Tomaten. Die hängen gerade sowieso an deinen Tomatenpflanzen? Super, dann nichts wie ran an die Früchte! Los geht’s!

Drei richtig gute Gründe, deine eigenen Tomaten zu trocknen

Kennst du das? Du sehnst dich monatelang nach dem süßen Geschmack richtig leckerer reifer Tomaten und ziehst geduldig deine Tomatenpflänzchen groß. Und dann ist der Sommer auf einmal da und mit ihm die Tomatenschwemme. Endlich gibt es die aromatischen Früchte in Hülle und Fülle – viiiiel mehr, als du auf einmal essen kannst!

Erster guter Grund fürs Tomaten Trocknen: Deine Ernte clever verwerten

Früher sind manchmal Teile meiner Tomatenernte auf dem Kompost gelandet, weil ich mit verwerten und aufessen einfach nicht schnell genug hinterher gekommen bin.

Das ist zwar kein großes Drama, denn die Kompostwürmer freuen sich über die Leckerbissen und verwandeln faule Tomaten in fruchtbaren Kompost. Und der erfreut dann die nächste Tomatengeneration. So schließt sich der Kreis wieder und eigentlich geht nichts verloren.

Aber super schade ist es schon, denn es fließen ja viel Zeit, Liebe und Vorfreude in die Aufzucht der Tomaten. Viel besser ist es deshalb, die Tomatenschwemme schlau zu verwerten. Tomaten zu trocknen ist da eine super Möglichkeit, um deine Ernte schnell und unkompliziert haltbar zu machen.

Getrocknete Tomaten im Glas

Hier habe ich dir aufgeschrieben, wie du Tomaten erfolgreich anbaust, sodass du dich kaum vor ihnen retten kannst!

Zweiter guter Grund fürs Tomaten Trocknen: Die Tomatensaison verlängern

Die Tomatensaison ist trotz Schwemme leider kurz und das Ende schnell in Sicht. Auch deshalb lohnt es sich, einen Teil deiner Tomaten für den Rest des Jahres haltbar zu machen. Im Winter freust du dich dann garantiert über die Abwechslung, die deine Tomaten auf den Teller zaubern!

Psst: Neben Tomaten trocknen gehören bei mir Tomatensauce und Einkochen von Tomaten genauso selbstverständlich zum Sommer wie lange Abende am Lagerfeuer, Schwimmen im See und Faulenzen in der Hängematte!

Dritter guter Grund fürs Tomaten Trocknen: Den Geschmack des Sommers im Glas einfangen

Getrocknete Tomaten haben im Vergleich zur Sauce den unschlagbaren Vorteil, dass in ihnen alle Aromen und all ihre Süße konzentriert sind. So werden sie zu richtigen Highlights auf dem Teller! Sie kitzeln nicht nur deinen Gaumen, sondern sorgen für eine regelrechte Geschmacksexplosion im Mund. Yams! :)

Schon gewusst? Getrocknete Tomaten sind umami: Sie haben neben süß, sauer, salzig und bitter diese vierte herzhafte Geschmacksrichtung, die beim Essen für Glücksgefühle sorgt. Es gibt nicht viele Nahrungsmittel, die umami schmecken und sich super simpel haltbar machen lassen. Ein weiterer Grund, auf selbst getrocknete Tomaten nicht zu verzichten. Denn damit erweiterst du deinen Vorratsschrank um eine richtige Delikatesse, die auch im tiefsten Winter Urlaubserinnerungen weckt und mediterrane Stimmung verbreitet.

In deinen Regalen reihen sich schon die Gläser mit eingekochten Schätzen? Dann würden ihnen doch sicher die schicken Etiketten gut stehen, die ich für dich entworfen habe! Die sind nicht nur schön, sondern du behältst auch ganz einfach die Übersicht darüber, was du wann eingekocht hast.

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    Welche Tomaten eignen sich zum Trocknen?

    Grundsätzlich kannst du die allermeisten Tomaten trocknen. Sie sollten ganz ausgereift und top in Schuss sein. Also ohne Macken und Druckstellen. Die könnten nämlich dafür sorgen, dass die Tomaten schneller faulen als trocknen. Kleinere Macken kannst du aber auch einfach großzügig herausschneiden, wenn du deine Tomaten fürs Trocknen vorbereitest.

    Wenn deine getrockneten Tomaten auch noch fürs Auge so richtig was hermachen sollen, halte dich beim Trocknen an die roten Tomatensorten. Grüne und gelbe Sorten werden beim Trocknen nämlich schnell bräunlich und sehen dann nicht mehr so schön aus. Geschmacklich macht das aber keinen Unterschied. ;)

    Kleine Tomatensorten eignen sich leider nicht so gut, wenn du sie im Ganzen trocknen möchtest. Du kannst dann nämlich nicht feststellen, wie trocken die Tomaten im Inneren schon sind. Darum solltest du sie wenigstens einmal durchschneiden. Am besten nimmst du eine richtig leckere, mittelgroße, rote Tomatensorte – damit liegst du auf jeden Fall goldrichtig.

    Geerntete Tomaten zum Trocknen

    An die Tomaten, fertig, los!

    Du hast drei verschiedene Möglichkeiten, deine Tomaten zu trocknen: Im Backofen, im Dörrgerät oder in der Sonne. Alle drei haben Vor- und Nachteile, deshalb wählst du am besten die Trocknung aus, die für dich gut passt.

    Egal wie du es machst, es passiert im Grunde immer dasselbe: Wärme entzieht den Tomaten das Wasser. Der Trick dabei ist, die Tomaten möglichst zügig zu trocknen.

    Dauert das Ganze zu lange, können sich Schimmelpilze auf deinen Tomaten breit machen. Die fühlen sich auf den warmen und feuchten Früchten nämlich pudelwohl! Um das zu verhindern ist es wichtig, dass die feuchte Luft immer schnell abziehen kann. 

    Sind die Tomaten einmal trocken, bieten sie für Schimmelpilze keinen attraktiven Lebensraum mehr. Dadurch sind deine Tomaten dann haltbar.

    Tomaten an der Sonne trocknen – die nachhaltige Variante

    Sonnengetrocknete Tomaten sind die wohl nachhaltigste und günstigste Methode. Denn alles was du brauchst, ist Sonnenschein. Das ist in unseren Breitengraden aber auch genau das Problem: Du brauchst Sonnenschein! ;) Und zwar richtig verlässlichen, starken Hochsommersonnenschein für drei aufeinanderfolgende Tage.

    Solltest du in einem warmen, trockenen Klima wohnen, ist das natürlich keine große Herausforderung. Dann ist es eine tolle und energiesparende Methode, deine Tomaten an der Sonne zu trocknen. Sonnengeküsste Tomaten sind großartig!

    Auch Basilikum lässt sich gut trocknen und für den Winter haltbar machen!

    Wenn du dir nicht sicher bist, ob die Sonne in den nächsten Tagen verlässlich auftaucht, halte dich lieber an eine andere Methode. Sonst riskierst du, dass deine Tomaten nicht schnell genug trocknen und schlecht werden.

    So geht’s:

    • Tomaten waschen, abtrocknen und in schmale Schnitze schneiden.
    • Tomatenschnitze nebeneinander auf ein Gitter oder einen Rost legen und an einem sonnigen Platz aufstellen.
    • Die Tomaten tagsüber alle 2-3 Stunden auf dem Gitter wenden.
    • Nachts reinholen und morgens wieder rausstellen.
    • 3-4 Tage wiederholen, bis die Tomaten sich gummiartig anfühlen und biegsam sind.

    Lass dir deine Tomaten nicht stibitzen! Vögel entdecken die Leckerbissen nämlich schnell und bedienen sich dann gerne. Um das zu verhindern kannst du ein Netz über den Tomaten aufspannen. Achte dabei aber darauf, dass genug Platz bleibt, sodass deine Tomaten es luftig haben.

    Auch Schnecken machen dir das Leben schwer? Gegen die Schleimer habe ich viele Tipps für dich parat!

    Die Tomaten dürfen auf keinen Fall nass werden! Droht ein Regenschauer, hol deine Schätze rechtzeitig rein. Und lass sie abends nicht einsam und allein draußen zurück, sonst bekommen sie nachts Taunässe ab und das Trocknen geht wieder von vorne los.

    Kleiner Tipp: Damit deine Tomaten nicht am Gitter festkleben, kannst du es mit Olivenöl bepinseln, bevor du die Tomaten darauf ausbreitest. Wenn du den Rost auf eine dunkle Oberfläche – zum Beispiel ein schwarzes Backblech – stellst, trocknen die Tomaten noch schneller, weil die dunkle Farbe mehr Energie aufnehmen und in eine höhere Temperatur umwandeln kann. 

    Tomaten im Backofen trocknen – die schnelle Variante

    Das ist die Methode für alle – denn kaum jemand hat keinen Backofen zuhause! Allerdings muss dein Backofen aber Temperaturen bis 60° Celsius zuverlässig regeln und einhalten können, damit du ihn dafür nutzen kannst.

    Die Luftzirkulation erreichst du bei dieser Methode nur, wenn du den Backofen einen Spalt breit offenstehen lässt, damit die feuchtwarme Luft abziehen kann. Und genau da zeigt sich der große Nachteil dieser Methode: Sie ist leider ein unglaublicher Stromfresser.

    Deshalb rate ich dir nur dann dazu, deine Tomaten im Backofen zu trocknen, wenn du große Portionen verarbeitest und deinen Backofen ordentlich füllen kannst.

    So geht’s:

    • Tomaten waschen, abtrocknen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden.
    • Tomaten auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausbreiten.
    • In den Ofen stellen und diesen auf 60 °C und Umluft stellen.
    • Wichtig! Einen Holzlöffel in die Ofentür klemmen, damit diese leicht geöffnet bleibt.
    • Die Tomaten bleiben nun 7-10 Stunden im Ofen.
    • Regelmäßig checken, ob alles okay ist. Wenn sich Wasser auf dem Backblech sammelt, gießt du es ab. Bei mehreren Blechen sollten die Backbleche regelmäßig die Plätze tauschen, damit alle Tomaten gleichmäßig trocknen.
    • Gegen Ende der Trocknungszeit solltest du fertige Tomaten einzeln aus dem Ofen nehmen, da sie sonst irgendwann zu trocken werden und bitter schmecken können.
    Tomaten auf dem Bleck trocknen

    Tomaten im Dörrgerät trocknen – die Variante für gut Ausgestattete

    Du hast ein Dörrgerät zuhause? Jackpot! Dann hast du die allerbesten Voraussetzungen, um deine Tomaten erfolgreich zu trocknen.

    So geht’s:

    • Tomaten waschen, gut abtrocknen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden.
    • Dicht nebeneinander auf den mit Backpapier bedeckten Dörrgittern ausbreiten.
    • Bei 60°–70° Celsius im Dörrgerät dörren.
    • Nach ca. 3 Stunden die Tomaten einmal wenden.
    • Insgesamt 7–10 Stunden dörren, bis die Tomaten die gewünschte Konsistenz haben.

    Mit einem Dörrgerät öffnen sich dir neue Möglichkeiten des Haltbarmachens. Von A wie Apfelringe bis Z wie Zitronenverbenentee – es gibt soooo viele tolle Dinge, die du mit einem Dörrgerät im Handumdrehen selber machen kannst – und getrocknete Tomaten sind da ganz klar ein Favorit!

    Schau dich doch auch nach anderen Rezepten für den Dörrautomaten um. Es wäre schließlich schade, dein Dörrgerät nur zur Tomatenzeit aus dem Keller zu holen.

    Psst: Nach der Tomatenschwemme dauert es gar nicht mehr lange bis zur Apfelernte. ;)

    Getrocknete Tomaten richtig aufbewahren

    Am besten halten sich die getrockneten Tomaten in luftdichten Gläsern. Prima eignen sich Weckgläser* oder Bügelgläser dafür. Am besten stellst du sie in eine dunkle Vorratskammer oder einen Schrank. So bleibt das Aroma am besten erhalten.

    Aber mal ganz ehrlich… die getrockneten Tomaten sind sooo lecker, dass sie nie lange im Vorratsschrank bleiben.  Bei uns wandern sie gerne zusammen mit Oliven in einen Nudelsalat oder neben Ziegenkäse und gegrillter Zucchini auf eine Antipastiplatte.

    Na, läuft dir das Wasser schon im Mund zusammen? Dann nichts wie raus, Tomaten ernten und loslegen mit dem Trocknen! 

    Du brauchst noch ein bisschen Inspiration? Hier kommen noch ein paar Ideen zum Thema Haltbar machen:

    Tomaten fermentieren-Rezept: Spritziger Sommer-Snack!

    Suppe sicher einkochen mit Anti-Schimmel-Checkliste

    Botulismus: Tödliche Vergiftung durch Einkochen

    Hast du noch Tricks auf Lager zum Tomaten trocknen? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

    *Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

    11 Kommentare

    1. Carina sagt

      Hallo Marie, ich habe getrocknete Tomaten hergestellt und frage mich, ob es gut ist, sie zu vakuumieren und dann einzufrieren, damit ich sie auch im Winter nutzen kann. Ich habe sie sonst immer in Öl eingelegt, aber dann finde ich sie zum Snacken einfach zu ölig. Was hältst du davon? Muss ich sie vakuumiert überhaupt einfrieren?
      Liebe Grüße Carina

      • Saskia Wurzelwerk sagt

        Hallo Carina, das klingt nach einem schlauen Plan, das kannst du auf jeden Fall so machen! Aber viele bewahren sie auch einfach in einem luftdichten Glas auf und es funktioniert gut. Deine Variante wäre die „Nummer super sicher“, falls doch noch etwas Restfeuchtigkeit in den Tomaten ist…
        Viel Spaß beim Haltbarmachen :)

    2. Liebe Lilli,

      das ist eine sehr geniale Idee!! Wenn man das Auto in die Sonne stellt, wird es zum Solarbetriebenen Backofen. Das werde ich nachmachen.

      Vielen Dank, dass Du die Idee geteilt hast. ❤️

      Liebe Grüße
      Angela

    3. Cordula sagt

      Hallo liebe Marie und Team.
      Ich brauch mal euren Rat. Habe kleine Tomaten in meinen Dörrautomaten zum trocknen wie folgt gelegt.
      .. Tomaten waschen, .. abtrocknen
      .. halbieren
      .. auf die Dörrgitter gelegt das sie sich nicht berühren
      .. einstellung 10 std bei 60°
      .. zwischendurch Kontrolle und Tablett wechsel
      .. nach 10 std noch nicht trocken
      .. noch mal 10 std eingestellt
      .. zwischendurch kontrolle und Tablettwechsel
      .. danach immer noch nicht knackig
      .. 4 Tage noch so stehen gelassen, immer noch nicht knackig sondern biegsam
      .. dann die Tomaten in ner Maschiene klein gemixt.
      .. das Tomatenpulver ist kein Pulver sondern klebt, wird im Glas fest wie gekörnte Brühe wenn sie feucht geworden ist. Wenn ich die Tomaten schüttel lockert sich das ,,Pulver,, wieder. Steht es ist es wieder ein ,,Klumpen,, .
      Kannst du mir sagen was ich falsch gemacht habe?
      .. Du wirst dich vielleicht fragen ,, Warum macht sie Pulver draus? ,,
      In einem anderen Blog habe ich gesehen das man aus Tomatenpulver mit bisschen Wasser angerührt Tomatenmark selbst herstellen kann.
      Lg und du und dein Team ihr seit der Hammer. Ich habe schon so viel gelernt durch dich und gärtnere schon mutiger und vielfältiger.
      Danke für deine tollen Videos und Beiträge
      Cordula

      • Luci sagt

        Liebe Cordula,
        Tomatenpulver habe ich leider noch nicht selbst hergestellt. Ich kann mir vorstellen, dass es richtig lange trocknen muss, um ein schönes Pulver zu ergeben.
        Das Ganze klingt aber nach einem sehr spannendem Experiment. :)
        Liebe Grüße
        Luci von Wurzelwerk

    4. Sonnel Gilson sagt

      hallo Marie ,du bist wirklich inspirierend😀
      aber bei mir schimmeln die Tomaten nach dem Trocknen im Dörrapparat und wenn ich sie länger trockne werden sie hart 🤷🏻‍♀️

      • Malin von Wurzelwerk sagt

        Hallo Corinne,
        das tut mir leid! Ich drücke dir die Daumen, dass du im nächsten Jahr mit einer reicheren Ernte beglückt wirst. Lass den Kopf nicht hängen, dieses Jahr ist wirklich kein einfaches Gartenjahr.
        Liebe Grüße
        Malin von Wurzelwerk

    5. Leonie sagt

      Danke für das Rezept! Hast du Tipps für halbgetrocknete Tomaten? Ich würde sie jetzt nach dem Dörren im Glas mit Öl bedecken, frage mich aber gerade ob ich noch etwas bedenken muss und ob ich einfach getrocknete Kräuter so mit rein geben kann?
      Viele Grüße, Leonie

    6. Lilli sagt

      Hallo:) ich hab gute Erfahrungen gemacht, Tomaten im Auto zu trocknen auf einem Blech mit Backpapier. Ein Fenster ist dabei ein Spalt geöffnet, dann trocknen die Tomaten im Nu bei sommerlichen Temperaturen;)
      LG Lilli

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