Gemüsegarten, Kartoffeln
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Grüne Kartoffeln nicht wegschmeißen: Mach das stattdessen!

Hast du in deinen Beeten grüne Kartoffeln gesichtest? Dann kommt dieser Trick gerade richtig für dich! Mit ihm kannst du grüne Kartoffeln ganz einfach in gelbe verwandeln! Abrakadabra Simsalabim! Ich verrate dir meinen Zauberspruch und zeige dir wie es geht! :) 

Inhaltsverzeichnis
Wie entstehen grüne Kartoffeln?
Darf ich grüne Kartoffeln essen?
Checkliste: Grüne Kartoffeln – Was gibt‘s zu beachten?
Der Zaubertrick: Aus grün wird gelb!
Pflanzkartoffeln sicher bis zum Frühjahr lagern

Wie entstehen grüne Kartoffeln?

Bestimmt ist es dir auch schon mal passiert, dass du deine Kartoffeln nicht rechtzeitig genug angehäufelt hast. Und was passiert dann? Genau, aus den gelben werden grüne Kartoffeln. Und das ist super ärgerlich, denn die solltest du nicht mehr essen. Denn überall dort, wo die Kartoffeln grün sind, sind sie giftig!

Statt sie jetzt aber frustriert einfach wegzuwerfen, kannst du sie clever recyceln: Grüne Kartoffeln eignen sich noch prima als Pflanzkartoffeln – mit dem Vorkeimen haben sie ja quasi schon begonnen. ;) Ich mache das schon seit Jahren so. Seitdem ärgere ich mich nicht mehr (so doll), wenn ich welche in meinem Beet entdecke. Denk also an sie, wenn du deine Jungpflanzenanzucht beginnst.

Apropos Pflanzkartoffeln: Bist du gerade dabei, deine Beetbelegung zu planen? Dann hol dir hier gerne meinen Pflanzplan zur Inspiration:

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    Aber kommen wir zurück: Warum eigentlich werden Kartoffeln grün?

    Unter der Erde sollten Kartoffeln möglichst unbehelligt wachsen – im wahrsten Sinne des Wortes. Also nicht im Hellen, sondern im Dunklen! ;) Deshalb häufeln wir Kartoffeln auch an – so stellen wir sicher, dass auch bloß kein Lichtstrahl zu ihnen durchdringt.

    Wenn die Kartoffeln nun aber schon recht groß geworden sind und du das Anhäufeln mal verschwitzt hast, schauen die Knollen bald aus dem Boden heraus – als grüne Kartoffeln. Dort sind die Kellerkinder dann dem strahlenden Sonnenlicht ausgesetzt und wissen gar nicht, wie ihnen geschieht.

    Fraßfeinde können sie so jetzt ganz leicht entdecken und sich an ihnen laben. Um sich vor der hungrigen Meute zu schützen, versuchen die Knollen, sich zu schützen. Dafür bilden sie den für uns giftigen Stoff Solanin aus: Der macht aus ihnen erst grüne Kartoffeln. Solanin schmeckt ziemlich bitter und schützt sie davor, vertilgt zu werden.

    grüne Kartoffeln in einem Korb

    Darf ich grüne Kartoffeln essen?

    NEIN, denn Solanin ist eine für den Menschen schwach giftige chemische Verbindung. Der Stoff verursacht Kopfschmerzen und Magen-Darm Beschwerden wie Durchfall oder Übelkeit – das brauchen wir nun nicht unbedingt, oder? Also: Ganz grüne Kartoffeln unbedingt vor dem Kochen aussortieren!

    Wenn deine Kartoffel allerdings nur eine ganz kleine grüne Stelle hat (ungefähr münzgroß) kannst du diese großzügig wegschneiden und die restliche Kartoffel noch verkochen. Das Entfernen ist wichtig, denn Solanin lässt sich von den heißen Temperaturen im Kochtopf nicht beeindrucken.

    Ein Teil des Solanins löst sich jedoch im Kochwasser. Nur leicht grüne Kartoffeln kannst du nach dem großzügigem Wegschneiden der Verfärbungen also noch kochen. Du solltest das Kochwasser danach aber am besten komplett wegschütten.

    Das meiste Solanin enthält die Kartoffel übrigens in den Keimen, in der Schale und in den Augen der Knolle. Keimende Kartoffeln solltest du also auch nicht essen. Aber die recyceln wir einfach und starten mit ihnen die nächste Kartoffelgeneration! ;)

    Grüne Kartoffeln verwandeln
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    Du solltest also folgendes beachten, wenn du grüne Kartoffeln entdeckst:

    • Komplett grüne Kartoffeln nicht essen
    • Kleine grüne Stellen und Augen (Keimstellen) großzügig wegschneiden
    • Schale nicht mitessen
    • Kochwasser wegschütten
    • Grüne Kartoffeln nicht für kleine Kinder zubereiten
    • Stark keimende Kartoffeln nicht essen
    • Kartoffelgerichte mit bitterem Geschmack nicht essen

    Grüne Kartoffeln sind übrigens nicht die einzigen Pfanzen, die Solanin enthalten. Es ist auch in anderen Nachtschattengewächsen, wie grünen Tomaten oder grünen Auberginen, enthalten und wird mit zunehmender Reife abgebaut. Deswegen solltest du von Tomaten- und Auberginenpflanzen auch nur reife Früchte essen!

    Der Zaubertrick: Aus grün wird gelb!

    Mein ultimativer Zaubertrick verwandelt grüne Kartoffeln in gelbe – garantiert ohne komplizierten Zauberspruch!

    Grüne Kartoffeln bewahrst du dafür einfach lichtdicht bis zum richtigen Zeitpunkt zum Kartoffeln vorkeimen auf und verwendest sie im folgenden Jahr als Pflanzkartoffeln! Aus ihnen wachsen nämlich wunderbare gelbe Kartoffeln – die du dann selbstverständlich rechtzeitig und regelmäßig anhäufelst – klare Sache, oder? ;)

    Deine gut angehäufelten Kartoffelbeete darfst du anschließend richtig dick mulchen. Neben dem Effekt, dass deine Kartoffelknollen nicht so schnell ergrünen, hat das Mulchen viele weitere Vorteile. Hier erfährst du mehr zur Wundermethode Mulch im Gemüsebeet.

    Die Pflanzkartoffeln bringst du im April oder Mai in die Erde. So hast du grüne Kartoffeln schwuppdiwupp in leckere gelbe Kartoffeln verwandelt! Eine Schritt-für-Schritt Anleitung wie du deine grünen Pflanzkartoffeln pflanzt, gibt’s hier!

    Eine andere Möglichkeit wäre, grüne Kartoffeln noch vor dem Winter einzupflanzen, denn auch das geht! Wenn du wissen möchtest, wie das genau funktioniert, bitte einmal hier entlang: Kartoffeln im Winter pflanzen für eine super frühe Ernte!

    Vorkeimende Kartoffeln

    Pflanzkartoffeln sicher bis zum Frühjahr lagern

    Wenn du deine Beete erst in Ruhe planen willst, lagerst du deine grünen Kartoffeln einfach bis zum Frühjahr ein. Dazu suchst du dir einen möglichst kühlen, frostfreien Ort im Haus. Das kann ein Kellerraum sein, ein unbeheiztes Treppenhaus, ein unbenutztes Gästeklo – je nachdem, wo du ein bisschen Platz entbehren kannst. 

    Dort lagerst du deine Pflanzkartoffeln in Papiertüten, von denen du mehrere übereinander legst. Auf diese Weise sperrst du das Licht zuverlässig aus und verhinderst, dass die Kartoffeln zu früh mit dem Keimen beginnen. Im Artikel 7 ultimative Tipps zum Kartoffeln lagern erzähle ich dir, wie du deine Kartoffeln gut über den Winter bringst.

    Pflanzkartoffeln dürfen übrigens ruhig etwas schrumpelig werden. Sie keimen auch dann immer noch zuverlässig, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. ;)

    Jetzt kannst du in aller Ruhe dein Beet planen, während deine grünen Kartoffeln im kühlen Keller auf ihre Verwandlung warten. Wenn du noch ein bisschen Unterstützung für die Planung brauchst, dann vergiss deinen Gemüsegarten-Beispielplan nicht. :)

    Fassen wir das Wichtigste nochmal zusammen. Grüne Kartoffeln entstehen, wenn die Knollen zu viel Licht abbekommen. Sie sind dann leider giftig und nicht mehr essbar. Kleine grüne Stellen kannst du großzügig wegschneiden. Aber du solltest diese Kartoffeln nicht für Kleinkinder zubereiten.

    Zum Glück kannst du grüne Kartoffeln als Pflanzkartoffeln verwenden. Dazu lagerst du sie einfach an einem dunklen und kühlen Ort und holst sie im Frühjahr wieder zum Vorschein. Jetzt darfst du sie dem Licht aussetzen und ergrünen lassen!

    Du kannst übrigens noch viel mehr von deinen Küchenabfällen wiederverwenden. In diesen drei Artikeln teile ich geniale Tricks und Garten-Hacks mit dir:

    Regrowing: Welche Gemüse-Nachwachsen-Hacks wirklich funktionieren

    Kaffeesatz im Garten verwenden: Kaffeesatz macht müde Pflanzen munter!

    7 geniale Garten-Hacks, die wirklich funktionieren!

    Hast du grüne Kartoffeln schon mal als Pflanzkartoffeln verwendet? Schreib gern in den Kommentaren, wie gut der Zaubertrick bei dir funktioniert hat!

    7 Kommentare

    1. Eva Lehner sagt

      hallo Marie, eine Frage noch bzgl vergessener Kartoffeln im Boden. Ich habe jetzt Anfang November noch eine vergessene Kartoffelpflanze abgeerntet mit einem unglaublichen Ertrag (Laura), also wirklich viele und besonders große Knollen schön tief unter der Erde. Grün sind die nirgends aber wahrscheinlich weil zu lange im boden haben sie teilweise wurzeln und triebe lange weiße. darf ich die kartoffeln noch essen oder eher nicht mehr? wäre wirklich schade um die große ernte. 😩 lgEva

      • Franzi von Wurzelwerk sagt

        Aber klar!
        Lass sie dir schmecken, liebe Eva. :)

        Liebe Grüße
        Franzi von Wurzelwerk

    2. Emil Betz sagt

      Hallo zusammen,
      diese Tipps in diesem Block sind gut und leicht verständlich für mich als Anfänger in der Anzucht von Gemüse. Ich hatte heuer im Frühjahr drei Kartoffeln übrig die bereits gekeimt haben. Erst wollte ich sie entsorgen, doch dann habe ich sie in mein Hochbeet eingepflanzt. Wollte mal schauen ob was daraus wird. Zu meiner Freude hat das gut funktioniert und ich konnte ca. 5 Kg Kartoffeln ernten. Es sind auch ein paar grüne dabei, aber die werde ich wie hier beschrieben, für das nächste Jahr einlagern.

      • Franzi von Wurzelwerk sagt

        Klasse, dass es so gut funktioniert hat!
        Weiterhin viel Freude beim Gärtnern!

        Liebe Grüße
        Franzi von Wurzelwerk

    3. Ingeborg Köhler sagt

      Ingeborg

      Kartoffelkäfer einsammeln oder Chemie!

      Wenn ihr jetzt einsammelt, erholen sich die Kartoffeln nochmal

    4. Christine Kosmata sagt

      Guten Morgen, in einem nicht so erfolgreichem Erntejahr. Liebe Marie, was machen Sie gegen den Kartoffelkäfer, der hat nämlich heuer bei mir ca 4000 m2 Kartoffeln vernichtet und zwar innerhalb einer Woche! Wir sind eine große Familie und ich habe 1/3 unseres Selbstversorgerfeldes damit bepflanzt, tja, war wohl nix, trotz Mischkultur usw, bin nicht ganz unerfahren… aber, so etwas!
      LG Schattenpflanze

    5. Margot sagt

      Ich hätte eine Frage zum Fermentieren. Habe mir gestern einen 5L-Gärtopf gekauft. Kann ich das Gemüse z.B. auch peu à peu einlagern? Also zum Beispiel zuerst mehrere Lagen Weißkraut, dann später anderes gestampftes und gesalzenes Gemüse darüber, oder eine zweite Lage Weißkraut? Oder muss der gesamte Topf (natürlich mit Rand) gleich gefüllt werden?
      In Deinen Blog werde ich sicher öfter schauen. Ich versuche mich erst seit kurzem mit dem Anbau von eigenem Gemüse :-). Da sind Deine Artikel sehr hilfreich.

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