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Meerrettich pflanzen: Mit dieser Anleitung erntest du dicke Wurzeln!

Meerrettich Pflanzen im eigenen Garten sind nicht nur wegen ihrer duftenden Blüten was sehr, sehr feines! Frisch gerieben in den Salat oder die Soße bringt die Gewürzpflanze einen ordentlich scharfen Nervenkitzel auf den Teller – das zwiebelt für ein paar Sekunden so richtig in der Nase! Also am besten langsam an die richtige Menge Meerrettich herantasten. ;)

Doch bietet Meerrettich nicht nur einen besonders scharfen Genuss, der die Nase frei macht, sondern ist auch noch super gesund. Seine Wirkung gegen Erkältung und anderen Wehwehchen brachte Meerrettich sogar den Namen „Penicillin der Bauern“ ein. Wenn du also deine Gartenapotheke um eine tolle Heilpflanze erweitern möchtest, solltest du unbedingt Meerrettich pflanzen!

Sobald du Meerrettich gepflanzt hast, kannst du ihn einfach über Wurzelstecklinge vermehren. Hast du den Meerrettich also einmal im Garten, wächst er fast von allein. Allerdings garantiert der Wildwuchs keine dicke Meerrettichwurzeln, denn die brauchen immer mal wieder ein bisschen Pflege. Damit du dir eine schöne Wurzel aus deinem Garten zauberst, erkläre ich dir das Meerrettich pflanzen Schritt-für-Schritt.

Inhaltsverzeichnis
1. Schritt: Den besten Standort zum Meerrettich pflanzen auswählen
2. Schritt: Es geht los – Meerrettich pflanzen
3. Schritt: Meerrettichwurzel pflegen – so wird sie schön dick
4. Schritt: Meerrettich ernten – jetzt wird‘s scharf!
5. Schritt: Meerrettich zubereiten und genießen!
Meerrettich pflanzen für deine Gartenapotheke!

Schritt 1: Den besten Standort zum Meerrettich Pflanzen auswählen

Das Besondere beim Meerrettich pflanzen: Er ist mehrjährig, absolut winterfest und vermehrt sich freudig über Wurzelstecklinge. Lässt du den Meerrettich in deinen Garten einziehen, solltest du deswegen zwei Dinge für die Platzwahl deines Meerrettichbeets beachten:

#1: Einmal Meerrettich pflanzen, für immer Meerrettich ernten

Aus jedem kleinen Wurzelstück wächst eine neue Meerrettichpflanze heran – und diese Pflanzen werden bis zu 1,20 m hoch und nehmen ordentlich Platz ein. Deswegen braucht der Meerrettich ein Fleckchen in deinem Garten, wo er sich ausbreiten darf und nicht allzu sehr stört. Möchtest du ihm ein eigenes Gemüsebeet anlegen, kannst du einfach eine Wurzelsperre ringsherum um ihn eingraben. So bleibt er brav an seinem zugewiesenen Standort!

Da Meerrettich so vermehrungsfreudig ist, pflanze ich ihn nicht direkt mit in die Gemüsebeete, weil meine Gemüse dort nach einer Fruchtfolge rotieren und mehrjährige Pflanzen dabei nur im Weg sind. ;)

Alternativ kannst du Meerrettich auch im Topf pflanzen, um diesen vermehrungsfreudigen Kandidaten im Zaum zu halten. Der Kübel sollte mindestens 15 L fassen und es ist wichtig, dass am Boden Löcher vorhanden sind, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Umso tiefer der Topf zum Meerrettich pflanzen, desto länger kann die Wurzel wachsen.

Als Grundlage für eine dicke Meerrettichernte brauchst du einen etwa 30 cm langen Wurzel-Seitentrieb einer Meerrettichwurzel. Diese Seitentriebe heißen „Fechser“ und sollten ungefähr so dick wie dein kleiner Finger sein.

Kleiner Tipp: Eine gute Quelle für Meerrettich-Wurzeltriebe ist die Natur! An feuchten Wiesen und Flussufern kannst du die großen grünen Blätter finden. Wenn du dir jedoch unsicher bist, ob du den Meerrettich wirklich richtig bestimmt hast, kannst du dir die „Fechser“ auch im Internet bestellen.

Meerrettichblätter

#2: Feuchtigkeit für eine scharfe Wurzel

Sein volles Aroma breitet der Meerrettich am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Plätzchen aus, wo er seine Pfahlwurzel in einen gut durchfeuchteten, tiefgründigen und humosen Boden strecken kann. In der Natur kommt Meerrettich häufig auf lehmigen Boden an Bächen und Flussufern vor, weil dort genau die richtige Bodenfeuchte vorherrscht. Wenn der Boden jedoch sehr fest ist und einen sehr hohen Tonanteil aufweist, bekommst du zur Erntezeit Schwierigkeiten, die Meerrettichwurzel aus dem Boden zu graben.

Eine geniale Methode, um deinen Gartenboden in eine fruchtbare Oase zu verwandeln, sind Kompostbeete. Ich packe immer eine dicke Schicht Grüngutkompost auf meine Beete und seitdem explodiert mein Gemüsegarten ohne viel Zutun. ;)

Wenn du auch kaum noch jäten, so gut wie nie gießen und trotzdem eine dicke Ernte einfahren möchtest, dann sind Kompostbeete ein richtiger „Gamechanger“. Und weil ich so überzeugt von dieser Methode bin, habe ich ein kleines Video für dich erstellt, in dem ich dir genau erkläre, wie das mit den Kompostbeeten funktioniert:

Mach mit beim Beete anlegen-Minikurs!

Ich zeige dir, wie du einfach und schnell neue Gemüsebeete anlegst, die jahrelang nahezu unkrautfrei bleiben und schon im ersten Jahr super Erträge abwerfen.

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    Schritt 2: Es geht los – Meerrettich pflanzen

    Der beste Zeitpunkt zum Meerrettich pflanzen ist im März/April oder im Herbst. In diesen Jahreszeiten herrschen die besten Bedingungen vor, sodass die Wurzeln gut anwachsen.

    Hast du einen Platz in deinem Garten für die Meerrettichpflanzen auserkoren? Super! Sobald die Wurzeln in deinen Garten – per Post oder selbst gesammelt – eingetrudelt sind, kannst du die Meerrettich Pflanzen vorbereiten und pflanzen. Plane für eine Meerrettichpflanze einen Platz von 50 x 50 cm ein. Diesen Platz braucht dein neuer Freund für seine großen grünen Blätter.

    Für eine besonders dicke Ernte gibt es schon beim Meerrettich pflanzen zwei Dinge zu beachten:

    #1 Neuaustriebe reduzieren!

    An der Wurzel wachsen gerne viele Neuaustriebe hervor. Lässt du diese einfach wachsen, bilden sich nur viele kleine Seitenwurzel aus. Für eine schöne dicke Hauptwurzel solltest du deswegen die Neuaustriebe reduzieren. Ideal ist, wenn nur an den beiden Wurzelenden Triebe wachsen. Alle anderen Triebe aus der Mitte machst du einfach ab!

    #2 Wurzel schräg in die Erde setzen!

    Hier kommt ein genialer Trick, um eine schöne lange Meerrettichwurzel zu ernten und den Boden bei der Ente nicht übermäßig zu stören: Setze die Wurzel schräg in die Erde. So brauchst du nicht ganz so tief buddeln und hast trotzdem viel Meerrettich – Yams!

    Aber eins nach dem anderen: Zunächst kannst du den Boden zur Vorbereitung mit einer (Doppel-)Grabegabel lockern, um deinem Meerrettich einen angenehmen Start im Beet zu erleichtern. Im Anschluss gräbst du vorsichtig einen 20-25 cm tiefen Graben und gibst einen Langzeitdünger wie Schafwollpellets hinein, den du mit der Erde im Graben vermischst.

    Setze nun die Wurzeltriebe in ursprünglicher Wuchsrichtung schräg in die Erde. Dabei sollte das obere Ende 3 cm tief unter der Erde liegen.

    Sind deine „Fechser“ gut in der Erde platziert, buddelst du den Graben wieder zu und gießt die Wurzeln gut an. Regnet es eine längere Zeit nicht, brauchen die Meerrettichwurzeln immer mal wieder einen Schwung Wasser. So können sie gut anwurzeln!

    Fechser

    Ich gebe zu, um eine richtig dicke Meerrettichwurzel ernten zu können, bedarf es schon ein bisschen Pflege und Aufmerksamkeit von deiner Seite. Wenn du noch Gemüsegarten-Anfänger*in bist, lese dir gerne auch meinen Grundlagen Artikel über den Gemüseanbau durch, damit du für jedes deiner folgenden Gemüse-Abenteuer gut gewappnet bist:

    Gemüse anbauen: Schritt für Schritt für Anfänger!

    Schritt 3: Meerrettichwurzel pflegen – so wird sie schön dick

    Die richtige Pflege der Meerrettichwurzel während der Wuchszeit ist super wichtig, wenn du eine große Meerrettichwurzel ernten möchtest. Alle sechs bis acht Wochen kappst du dafür alle neuen Seitenwurzeln, die sich an der Hauptwurzel gebildet haben. Dazu gräbst du die Meerrettichwurzel einfach wieder etwas aus. Aber Achtung: Der untere Teil der Wurzel bleibt bei dieser Prozedur immer im Boden, nur der obere Teil der Meerrettichpflanze wird freigemacht. Im Anschluss reibst oder brichst du die neuen Wurzeltriebe ab. Danach buddelst du die Wurzel wieder ein und gießt sie gut an. Jetzt darf sie weiterwachsen und ihre schöne dicke Pfahlwurzel ausbilden.

    Die Hauptwachstumszeit der Wurzel liegt im Spätsommer, das ist die Zeit, in der sich deine Meerrettich Pflanze über eine gute Wasserversorgung und einen kleinen Snack in Form von Flüssigdünger freut. ;)

    Um den Boden um deine Meerrettichpflanzen schön feucht zu halten, kannst du ihn mulchen. Neben dem Kompost ist Mulchen eine weitere Technik, die mir viele Vorteile in den Gemüsegarten gebracht hat. All meine Erfahrungen habe ich in meinen Onlinekurs „Gemüsegarten starten“ zusammengefasst. In über 50 Videos erkläre ich dir die Grundlagen des Gärtnerns. Mein Drei-Phasen-Gartensystem hat es mir unglaublich vereinfacht, einen großen Gemüsegarten zu bewirtschaften. Lass dich gerne von meiner Methode überzeugen! Ich freue mich auf dich!

    meerrettich
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    Schritt 4: Meerrettich ernten – jetzt wird’s scharf!

    Über den Sommer wächst deine Meerrettichwurzel schön heran. Ihr volles Aroma entwickelt sie jedoch im Herbst. Wenn sich die Blätter des Meerrettichs zurückgezogen haben, ist der richtige Zeitpunkt für die erste Ernte gekommen. Jetzt hat die Pflanze ihre ganze Kraft in die Wurzel gesteckt und das typische Meerretticharoma entwickelt.

    Das Meerrettich Ernten startet meistens im Oktober. Bis ins neue Jahr hinein kannst du dir eine frische Meerrettichwurzel nach der anderen aus dem Garten holen. Das Beet ist dabei der beste Lagerort der Wurzel, denn Meerrettich ist richtig frostfest und hält sich im Beet am besten frisch.

    Schritt 5: Meerrettich zubereiten und genießen

    Mit der ersten dicken Meerrettichwurzel in der Hand kannst du allerlei leckere Dinge anstellen. Und die Schritte in der Meerrettich Zubereitung sind schnell gemacht:

    #1 Schälen

    Die Meerrettichwurzel hat eine sehr raue Schale. Am einfachsten ist es, sie mit einem scharfen Küchenmesser zu schälen.

    Kleiner Tipp: Möchtest du Meerrettich möglichst lange im Kühlschrank lagern, nimmst du am besten den ungeschälten Meerrettich. Dieser hält sich deutlich länger.

    #2 Reiben

    Eine feine Reibe ist ein Muss im Haushalt, um Meerrettich zuzubereiten. Denn fein geriebener Meerrettich mischt sich am besten mit anderen Zutaten! Möchtest du, dass dein Meerrettich schön weiß bleibt, gibst du ihm noch einen Schuss Zitronensaft hinzu.

    #3 Mischen

    Jetzt kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen! Verwandle deinen Meerrettich in leckeren Meerrettichfrischkäse oder rühre ihn zu cremigen Sahnemeerrettich. Ebenso kannst du tolle Brotaufstriche mit deinem Meerrettich mischen. Rote Bete und Apfel harmonieren beispielsweise super mit der scharfen Würze des Meerrettichs. Aber auch einfach frisch in den Salat gestreut, kannst du Meerrettich zubereiten.

    Besonders wichtig ist, wenn du es schön scharf magst, dass du den Meerrettich nicht erhitzt. Denn durch die Hitze geht die Schärfe verloren.

    Meerrettichaufstrich

    Meerrettich pflanzen für deine Gartenapotheke

    Meerrettich ist wirklich super gesund und sogar Heilpflanze des Jahres 2021 geworden. Und das nicht ohne Grund:

    Durch die im Meerrettich enthaltenen Senfölglykoside ist Meerrettich antibakteriell, antiviral, antimykotisch und wirkt entzündungshemmend. Diese Superpower kannst du dir wunderbar für die Erkältungszeit zu Nutze machen.

    Ein tolles Hausmittel ist der sogenannte Meerrettich-Honig, den du ganz einfach selber herstellen kannst. Dafür brauchst du:

    • ca. 100 g Meerrettichwurzel
    • 200 g guten Honig.

    Den geschälten Meerrettich reibst du ganz fein und mischst ihn einfach mit dem Honig. Die Mischung lässt du mindestens 24 Stunden stehen, bis sich das Aroma des Meerrettichs auf den Honig übertragen hat.

    Bahnt sich bei dir eine Erkältung an, kannst du mit ein bis drei Teelöffeln Meerrettich-Honig dein Immunsystem kräftig stärken.

    Also nichts wie los – Meerrettich pflanzen und eigenes Super-Food anbauen. Mit meinen geliebten Kompostbeeten helfe ich dir, deinen Traum von einem Gemüsegarten zu verwirklichen, sodass du trotzdem noch genug Zeit für andere Hobbies hast. ;)

    Fassen wir nochmal zusammen: Meerrettich bringt nicht nur scharfen Nervenkitzel in die Küche, sondern ist auch richtig gesund. Einmal im Garten angesiedelt, kannst du dir diese tolle Wurzel immer wieder neu heranziehen. Und mit der richtigen Pflege steht der Ernte einer dicken Meerrettichwurzel nichts mehr im Wege.

    Du hast Lust, noch ein bisschen weiter auf dem Blog zu schmökern? In den folgenden Artikeln stelle ich dir drei weitere tolle Gewürzpflanzen vor:

    Petersilie säen – so klappt die Anzucht garantiert!

    Basilikum pflanzen – Schritt für Schritt mit Kräuterplan!

    Some like it hot – Chili säen, pflanzen, ernten!

    Und bist du bereit zum Meerrettich pflanzen? Schreib mir gerne deine Fragen und Erfahrungen rund um Meerrettich in die Kommentare – so können wir alle voneinander lernen. :)

    Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

    5 Kommentare

    1. Moni sagt

      Hallo Herbert,
      ich habe ihn dieses Jahr zum ersten mal im Garten, da ich auch zum ersten Mal einen Versuch mit Kartoffeln wage. Meerrettich wird empfholen gegen den Kartoffelkäfer. Bisher habe ich noch keinen einzigen gesehen :) !
      Liebe Grüße

    2. Johannes sagt

      Moin Marie, die Blätter vom Meerrettich kann man auch hervorragend in den Salat schneiden. An den Blättern kann man ihn auch super in der Natur identifizieren, da sie kräftig nach Meerrettich riechen und schmecken.

      • Malin von Wurzelwerk sagt

        Hej Johannes,
        danke dir für den Tipp, das stimmt :)
        Alles Liebe
        Malin von Wurzelwerk

    3. Bin noch nie auf die Idee gekommen, Meerrettich selbst anzubauen. Werde ich auf jeden Fall im Herbst versuchen. Danke für den Tipp.
      Herbert

      • Malin von Wurzelwerk sagt

        Lieber Herbert,
        dann wünsche ich dir gutes Gelingen dabei! :)
        Liebe Grüße
        Malin von Wurzelwerk

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