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Bokashi: Der Super-Kompost aus dem Eimer

Mit einem Bokashi holst du die Welt der Fermentation in deinen Garten oder auf den Balkon. Diese geniale Erfindung ermöglicht es dir, auf kleinstem Raum Essensreste und Gartenabfälle zu kompostieren und gleichzeitig deinen eigenen Dünger herzustellen. Schauen wir uns das Ganze mal genauer an!

Inhaltsverzeichnis
Was ist Bokashi?
Kompost oder Bokashi? Die Unterschiede!
Bokashi Eimer kaufen oder selbst bauen?
DIY: Bokashi-Eimer
Bokashieren: Es kann losgehen!
Hop oder Top – was darf in den Bokashi rein?
Bokashi Ferment, EM und andere Zusätze
Bokashi clever im Garten einsetzen

Was ist Bokashi?

Ein Bokashi ist eine Art „Kompost aus der Dose“. Dadurch, dass du diesen Kompost in einem luftdichten Behälter anlegst, laufen aber andere Prozesse ab als bei einer herkömmlichen Kompostierung: der Kompost fermentiert. Aufregend! Im Grunde das gleiche Prinzip wie bei Sauerkraut, nur dass du keine Kohlköpfe fermentierst, sondern deinen Bioabfall.

Nur Deckel drauf reicht aber nicht: Damit sich auch die richtigen Bakterien vermehren, braucht ein Bokashi Starthilfe. Die meisten Gärtner*innen verwenden dazu sogenannte effektive Mikroorganismen – kurz auch EM genannt. Mit ihnen machen sie ihren Kompost ganz vorzüglich sauer. ;)

Darum lohnt sich ein Bokashi:

  • Geringe Nährstoffverluste: Ähnlich wie beim Sauerkraut konserviert der niedrige pH-Wert das organische Material – inklusive der meisten Nährstoffe. Die stehen dann später deinen Pflanzen wieder zur Verfügung.
  • Gut fürs Klima: Die fermentierenden Mikroorganismen arbeiten ohne Sauerstoff, wodurch weniger CO2 freigesetzt wird als bei einer gewöhnlichen Kompostierung.
  • Regenwürmer lieben das mikrobiell vorverdaute Futter – und wir lieben Regenwürmer ;)
  • Balkontauglich: Einen Bokashi kannst du auch dort anlegen, wo ein Komposthaufen keinen Platz hat: Auch auf kleinstem Raum machst du einfach den Deckel drauf, und Geruch und Dreck sind weg!
  • Rattensicher: Verschließt du die Behälter gut, kommt kein Nager an deine Bioabfälle mehr ran.
  • Kompostierung von Essensresten: Milchsäurebakterien sind salztolerant, weswegen du sogar Lebensmittelreste in deinem Bokashi kompostieren kannst.
  • Ähnlich wie Terra-Preta: Mischst du vor dem Verwenden Pflanzenkohle und Gesteinsmehl unter, produzierst du ein Substrat, das Terra-Preta, der Super-Erde schlechthin, nahekommt.

Deine Gemüsepflanzen werden sich über diesen Super-Kompost bestimmt so richtig freuen! Hast du deine Fruchtfolge nach Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern sortiert? Dann ab in die Starkzehrerbeete mit dem Bokashi-Kompost! Tomaten, Kürbisse, Kohlgewächse und Co werden dir für diese Extraportion Nährstoffe danken.

Bist du dir noch unsicher, wie du deine Beete bepflanzen sollst, um eine funktionierende Fruchtfolge zu schaffen? Dann hol dir doch Inspiration dazu aus meinem Pflanzplan! Trag einfach deine Emailadresse in das Formular ein, dann kannst du ihn dir als PDF ganz einfach herunterladen.

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    Kompost oder Bokashi? Die Unterschiede!

    Ganz neu ist das Grundprinzip hinter Bokashi allerdings nicht. Menschen benutzen Mikroorganismen schon seit Tausenden von Jahren, um Lebensmittel zu fermentieren, verdaulicher zu machen und zu konservieren.

    Das Prinzip „Fermentation“ auch für die Kompostierung zu nutzen, finde ich super spannend. Denn wenn fermentierte Lebensmittel so gesund für uns sind, warum soll fermentierter Kompost nicht auch den gleichen Effekt auf unsere Pflanzen haben?!

    Das heißt aber nicht, dass ich keine herkömmlichen Komposthaufen mehr anlege. Aber zusätzlich noch ein, zwei Bokashi-Eimer zu „füttern“, finde ich super. So wird mein Kompost diverser, und Diversität ist schließlich das A und O für einen gesunden Garten.

    Inwiefern sich Kompost und Bokashi unterscheiden, siehst du in hier:

    KompostBokashi
    Dauer4 – 6 Monate, manchmal auch längerFermentieren: 4 Wochen
    Vererden: 4 – 6 Wochen
    ArbeitsschritteAufschichten, Umsetzen für die HeißrotteFermentieren im Eimer, Vererden
    SauerstoffJa, bitte!Nein, danke!
    MikroorganismenJe nach Phase: verschiedenartige Mikroorganismen, wärmeliebende Pilze und Bakterien, BodentiereJe nach Phase:
    vor allem Milchsäurebakterien, Hefepilze, Photosynthesebakterien, Bodentiere, verschiedenartige Mikroorganismen
    MaterialHauskompost: Mischung aus Küchenabfällen und GrünschnittKüchenabfälle, zerkleinertes Grüngut
    Verlusteals Gase: COund Stickstoff; Auswaschung in den BodenGering; die Flüssigkeit mit Nährstoffen ist direkt verwendbar
    Unterdrückung von Krankheiten und UnkrautsamenDurch hohe TemperaturDurch sauren pH-Wert

    Bokashi-Eimer kaufen oder selbst bauen?

    Um einen Bokashi anzulegen, brauchst du immer ein verschließbares Gefäß. Sonst kannst du nicht die Bedingungen herstellen, unter denen sich die erwünschten Bakterien wohlfühlen – denn erst in einem sauerstoffarmen Milieu gehen die Milchsäurebakterien so richtig ab. Ein spezieller Bokashi-Eimer eignet sich dafür am besten.

    Bokashi-Eimer haben einen doppelten Boden und einen Auslasshahn, um den Bokashi-Saft, der bei der Fermentation entsteht, abzuzapfen. Mittlerweile kannst du viele verschiedene Bokashi-Eimer von unterschiedlichen Herstellern kaufen. Wenn du dir so einen anschaffen möchtest, dann überlege vorher gut, wie viel Gemüse du so „verputzt“.

    Bist du ein echter Gemüse-Junkie und produzierst eine ordentliche Menge Küchenabfälle, dann füllt sich dein Bokashi-Eimer sehr schnell. Entweder kaufst du dir dann gleich drei oder vier Eimer, oder du suchst nach zwei großen Bokashi-Eimern. Oder ein Teil deines Biomülls kommt einfach weiterhin auf den Komposthaufen im Garten. :)

    Bokashi
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    DIY: Bokashi-Eimer

    Du kannst deinen Bokashi-Eimer aber natürlich auch selbst bauen. Bist du dabei? Dann los!

    Für deinen selbst gemachten Bokashi-Eimer brauchst du:

    • zwei gleichgroße, ineinander steckbare Plastikeimer mit luftdichtem Deckel (5-20l)
    • einen Auslasshahn, z. B. von einer Bag-in-Box Apfelsaftpackung
    • eine UK-Metallsäge
    • eine Nagelschere
    • einen dicken Nagel
    • einen Hammer
    • Kleber
    • Eventuell etwas Silikon
    • (Gaffa Tape)

    So geht’s:

    Schritt 1:

    Zunächst nimmst du dir einen der Eimer und machst Löcher in den Boden. Durch die Löcher kann später der Bokashi-Saft vom oberen in den unteren Eimer sickern. Um Löcher in den Eimer zu bekommen, nimmst du einfach einen Nagel und stichst oder hämmerst ihn vorsichtig durch das Plastik oder du schraubst mit einem Akkuschrauber Löcher hinein.

    Schritt 2:

    Jetzt kannst du deinen Auslasshahn vorbereiten. Ich nehme dafür den Hahn einer alten Bag-in-Box Apfelsaftpackung. Du kannst aber auch einen Auslasshahn aus dem Baumarkt kaufen. Damit die Eimer später auch ineinanderpassen, sägst du den Teil des Hahns, welcher sich im Inneren des Eimers befinden soll, auf 5 mm ab. Bei einem Auslasshahn aus dem Baumarkt musst du das nicht machen. Dieser wird mit einer Kontermutter festgeschraubt.

    Schritt 3:

    Nun wollen wir den Hahn anbringen. Dafür misst du zunächst die Größe des Lochs für den Auslasshahn ab – das Mittelstück des Hahns sollte genau hindurchpassen. Das Loch schneidest du in den zweiten Eimer, weit unten an die Wand. Bei einem dünnwandigen Eimer kannst du das einfach mit einer Nagelschere machen.

    Schritt 4:

    Hast du den Hahn gekürzt, probierst du jetzt aus, ob beide Eimer trotzdem noch ineinanderpassen. Das sollte unbedingt möglich sein. Steckst du die beiden Eimer ineinander, und der innere Eimer liegt auf dem Hahn auf, schließen die Eimer oben nämlich nicht mehr gut ab. In dem Fall solltest du den Auslasshahn um die Länge, die der innere Eimer noch an Platz braucht, kürzen.

    Schritt 5:

    Passt der Hahn in den Eimer, klebst du ihn einfach fest. Für diesen Schritt sollten die beiden Eimer natürlich nicht ineinanderstecken. Damit der Hahn gut anliegt während der Kleber trocknet, spannst du einfach eine Schnur ganz fest um den Auslasshahn und dem Eimer. Und jetzt heißt es warten… Wenn der Kleber nicht halten sollte, dichtest du den Hahn zusätzlich mit Silikon ab.

    Schritt 6:

    Den Eimer mit den Löchern im Boden steckst du jetzt in den Eimer mit Hahn hinein. Wenn die beiden Eimer oben nicht gut abschließen, solltest du den Übergang mit Gaffa Tape zusammenkleben. Stecken sie gut ineinander, brauchst du das nicht. Jetzt noch den Deckel drauf und dein Bokashi-Eimer ist fertig!

    Bokashieren: Es kann losgehen!

    Der Bokashi-Eimer ist gebaut oder besorgt? Prima, dann geht’s jetzt ans Eingemachte. Lass uns loslegen mit Bokashieren! :)

    Dabei gelten die Grundregeln der Fermentation: Zwischen den Stücken, die fermentiert werden, sollte möglichst wenig Luft sein. Kleine Lücken füllen sich während der Fermentation mit Gärsaft.

    1. Befüllen des Bokashi-Eimers

    Her mit den Küchenabfällen! Je feiner deine Reste sind, umso weniger Luftlücken gibt es im Eimer. Den Küchenabfall zu zerkleinern, macht natürlich mehr Arbeit, aber es lohnt sich. Kartoffelschalen brauchst du nicht extra kleinschneiden, aber einen dicken Kohlstrunk solltest du schon in kleine Stücke schneiden.

    Küchenabfälle

    Hop oder Top – was darf in den Bokashi rein?

    YES! Das mag dein Bokashi: Gemüse, Obst, Kaffeesatz, Brot, Tee, Rasenschnitt, Eierschalen, kleine Mengen Essensreste und Milchprodukte, kleine Mengen Fleischabfälle, Blumen, Tiermist von Pflanzenfressern, krautige Pflanzenreste, Pflanzenkohle, Gesteinsmehl

    NOPE! Das mag dein Bokashi so gar nicht: Knochen, große harte Kerne, stark verschimmeltes Brot oder Gemüse und Obst, große Mengen Fett, Holziges, Katzenstreu, menschliche Ausscheidungen, Kot von fleischfressenden Tieren

    2. Beimpfen mit (effektiven) Mikroorganismen

    Jetzt besprühst du den Inhalt im Eimer mit deiner ultimativen Gärflüssigkeit. Dafür brauchst du Effektive Mikroorganismen, die du fertig kaufen kannst, und in eine Sprühflasche füllst. Anschließend streust du noch Gesteinsmehl und Pflanzenkohle auf dein Bokashi-Substrat.

    3. Nicht meckern, sondern beschweren

    Wenn du einen Eimer mit doppeltem Boden verwendest, legst du eine Plastiktüte oder einen zugeschnittenen Plastikdeckel auf die Bioabfälle. Auf diesem Plastikdeckel platzierst du etwas Schweres – beispielsweise einen Ziegelstein. Der drückt alles richtig schön zusammen. Mit diesem Trick kommt kaum noch Luft an dein fermentiertes Allerlei.

    4. Fermentationsphase

    Nun kannst du nach und nach Küchenabfälle nachfüllen, bis dein Eimer voll ist. Dann heißt es warten. Du stellst den Eimer jetzt einfach für vier Wochen verschlossen an einen Ort, wo er dich nicht stört – und lässt die Mikroorganismen arbeiten! ;)

    5. Last but not least: Die Vererdung

    Ist alles gut sauer vergoren, kannst du dein Bokashi vererden. In diesem Prozess wird das fermentierte – sozusagen „vorverdaute“ – Material vollständig abgebaut. Dabei spielen jetzt nicht mehr die Milchsäurebakterien, sondern alle möglichen Bodentierchen und Mikroorganismen die Hauptrolle.

    Fermentierter Bokashi wird vererdet

    Für die Vererdung hast du mehrere Möglichkeiten zur Auswahl – je nachdem, wo und wie du gärtnerst. :)

    Obacht! Erst die Vererdung vervollständigt die Kompostierung. Bis dein Bokashi-Ferment fertig abgebaut ist, kann es für Mäuse und Ratten attraktiv sein. Wenn du in deinem Garten mit diesen Schlingeln zu kämpfen hast, dann solltest du deinen Bokashi unbedingt in einer Tonne vererden (siehe unten).

    Option 1 – im Pflanzkübel:

    Hierfür mischst du den Bokashi-Kompost mit Erde in einem Pflanzkübel. Nach vier Wochen pflanzt du Tomaten oder andere Starkzehrer in die Mischung. Für Tomaten gibst du eine Hand voll Gesteinsmehl zur Calciumversorgung hinzu. Für die Wartezeit vor der Pflanzung deckst du deine Kübel am besten ab. So kommen keine Tiere an das Substrat heran.

    Option 2 – im Beet:

    Ist dein Bokashi während der Gartensaison fertig, kannst du ihn direkt ins Beet geben. Dafür ziehst du zwischen den Pflanzreihen Gräben und und gräbst deinen Bokashi-Kompost dort ein. Insbesondere Starkzehrer wie Zucchini, Tomaten und Kürbisse futtern die Extraportion gut weg. Achte nur darauf, dass Jungpflanzen nicht direkt mit dem vergorenem Bokashi in Kontakt kommen. Das mögen viele der Kleinen nämlich nicht so gerne!

    Pflanzen in einem Gewächshaus

    Option 3 – auf dem Kompost:

    Du kannst mit deinem Bokashi auch deinem Komposthaufen etwas richtig Gutes tun! Du wirst sehen, die Regenwürmer stürzen sich nur so auf die leckeren Reste! Allerdings lockst du damit schnell wilde Tiere in deinen Garten.

    Option 4 – in der Tonne:

    Hast du Probleme mit Ratten oder Mäusen, vererdest du dein Bokashi am besten in einer Tonne oder einem Maurerkübel, damit sich die Nagetiere nicht über ihn hermachen. In der Tonne mischst du einen Teil Bokashi mit zwei Teilen Erde. Eine Schippe Gartenkompost darf ruhig auch noch obendrauf. Das Ganze schließt du dann und lässt es so lange stehen, bis eine homogene Masse daraus geworden ist.

    Bokashi Ferment, EM und andere Zusätze

    Das Herzstück des Bokashi ist die Fermentation. Damit dieser Prozess startet, musst du deine Küchenabfälle im Bokashi-Eimer mit effektiven Mikroorganismen (EM) impfen. Die solltest du dir unbedingt besorgen, bevor du mit bokashieren loslegst.

    Grundsätzlich kannst du Fermente eigentlich auch ohne Zusätze herstellen. Vielleicht machst du ja schon dein eigenes Sauerkraut oder Kimchi und hast da noch nie EM eingesetzt. Das ist in der Küche auch nicht nötig.

    Beim Bokashi wird es aber komplizierter. Meistens ist das Material gröber und es ist kaum machbar, es wie Sauerkraut zusammen zu stampfen. Auch dadurch, dass du den Eimer zum Nachfüllen immer wieder öffnest, kommt regelmäßig Sauerstoff an das Ferment, was unerwünschte Bakterien anlocken kann.

    Effektive Mikroorganismen

    Die „guten“ Bakterienkulturen (aka EM) gleich zum Bioabfall dazu zu geben, ergibt also durchaus Sinn – denn damit lenkst du den Fermentationsprozess und überlässt nichts dem Zufall. Wenn sich nämlich die falschen Bakterien breit machen, werden deine Küchenabfälle vergammeln, statt zu fermentieren.

    Bokashi

    Ob du alles richtig gemacht hast, merkst du am Geruch und am Aussehen. Dein Bokashi sollte nach vier Wochen richtig fruchtig und säuerlich duften. Deine Gemüsereste dürfen nicht schimmeln und nicht faulig riechen. Ein weißer Belag ist aber nicht schlimm. Das sind nur Hefepilze, die vom restlichen Sauerstoff im Eimer leben.

    Alternativen zu Effektiven Mikroorganismen

    Im Grunde kannst du zum Fermentieren jede milchsauervergorene Flüssigkeit nehmen, die nicht erhitzt wurde, also noch aktiv ist. Neben EMs sind das unter anderem Brottrunk oder Sauerkrautsaft (Achtung, hier gibt es verschiedene – nur manche sind nicht erhitzt und eignen sich).

    Wichtig ist, dass das Ferment, welches du zum Impfen nimmst, einen pH-Wert um drei hat. Im Vergleich zu diesen Fermenten haben die EMs noch ein Add-On – sie enthalten nämlich einige Arten von Nichtschwefelpurpurbakterien (das sind Photosynthesebakterien). Diese kleinen Knilche können wie Pflanzen Photosynthese betreiben und zusätzlich Stickstoff aus der Luft binden. Ganz schön cool, oder? 

    Zusätzlich kannst du Gesteinsmehl (ca. ein Gramm Gesteinsmehl pro zehn Liter Bokashi) und Pflanzenkohle (Ein Liter Pflanzenkohle pro zehn Liter Bokashi) hinzufügen. Mit dieser Mischung stellst du sogar dein eigenes Terra Preta her! Beide Zusätze binden außerdem den Geruch etwas, sodass deine Nachbarn nicht mehr die Nase über den silageartigen, gärigen Geruch rümpfen.

    Bokashi clever im Garten einsetzen

    Mit Bokashi kannst du deine (hungrigen) Pflanzen so richtig verwöhnen! Damit dir die kostbaren Nährstoffe am Ende nicht doch noch verloren gehen, ist es ganz wichtig, dass du dein vererdetes Bokashi nicht einfach wochenlang ohne Bepflanzung Wind und Wetter aussetzt. Pflanzen sind nämlich die besten Nährstoff-Catcher! 

    Hast du einmal keine Gemüsekulturen am Start, nimmst du einfach eine Gründüngung. Mit Bokashi und Gründünger gönnst du deinem Boden gleich zwei Wellness-Kuren auf einmal – die folgenden Gemüse werden es dir danken!

    Den Bokashi-Saft kannst du verdünnt (1:100 mit Wasser gemischt) ebenfalls zum Düngen verwenden. Es gibt nur ein paar empfindliche Pflanzen, wie Basilikum und Petersilie, die Bokashi nicht so gerne mögen.

    Abzapfen des Bokashi-Saft aus einem Bokashi-Eimer

    Mit Bokashi boosterst du dein Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit in deinem Garten. Du wirst sehen – dein Boden wird immer krümeliger, fruchtbarer und belebter werden! Halte die Augen offen, und beobachte mal, wie sich dein Boden mit der Zeit verändert…

    Naa, habe ich dich angefixt? Eigenen Bokashi herzustellen ist wirklich nicht schwer. Du brauchst dafür nur einen guten Bokashi-Eimer, eine Menge Bioabfall und (effektive) Mikroorganismen.

    Gerade wenn du Probleme mit Ratten im Garten oder zu wenig Platz für einen Komposthaufen hast, ist das Herstellen von Bokashi-Kompost in einem verschlossenen Behälter eine super Lösung, um deine Küchenabfälle zu verwerten und in wunderbaren Dünger zu verwandeln.

    Das Basteln des Bokashi-Eimers ist voll dein Ding? Dann habe ich hier noch ein paar DIY-Anleitungen für den Garten…

    Hochbeet aus Holz selber bauen: Einfache Bauanleitung

    Kompost bauen: Einfach, schnell und stabil!

    Hochbeet bauen leicht gemacht: Bauanleitung in 5 Schritten

    Und hast du Lust bekommen, deinen eigenen Bokashi anzulegen? Erzähl mir gerne in den Kommentaren, wie es klappt und halte mich auf dem Laufenden!

    Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

    Kategorie: Fermentieren, Garten, Selbstversorgung

    von

    Hi, ich bin Marie. Leidenschaftliche Gärtnerin, Mutter eines sechsjährigen Sohnes und auf dem Weg in ein einfaches und natürliches Leben. Auf meinem Blog dreht sich alles um das Thema Selbstversorgung: vom Gemüsegarten über Tierhaltung oder das Haltbarmachen der eigenen Ernte. Viel Spaß beim Stöbern!

    43 Kommentare

    1. Nina sagt

      Hallo Marie,
      Ich habe vor ugf 2 Monaten den ersten Bokashi-eimer angefangen zu füllen. Als er bis ca 10cm untern dem Rand voll war habe ich ihn nicht weiter gefüllt. Der Inhalt roch, und riecht immer noch, leicht säuerlich. Bisher jedoch noch keinen einzigen Tropfen Saft!! Mache ich etwas verkehrt? Muss der Eimer bis zum Rand gefüllt werden? Ich habe immer alles gut angedrückt.
      Liebe Grüsse aus Belgien
      Nina

      • Katrin von Wurzelwerk sagt

        Hallo Nina,
        offenbar funktioniert dein Bokashi, denn er riecht leicht säuerlich und schimmelt nicht. Warum du keinen Bokashisaft gewinnst, kann ich aus der Ferne leider nicht sagen – sprühst du denn jede Lage gründlich mit EM?
        Du kannst den Eimer ruhig bis zum Rand füllen!

        Viele Grüße
        Katrin

    2. Sarah sagt

      Hallo Marie,

      Ich möchte auch mit Bokashi loslegen und überlege, ob ich einfach meinen Kombucha Tee als Fermentstarter nehmen kann. Weißt du da etwas zu?
      Und als Pflanzenkohle einfach die Kohle/Asche aus unserem Ofen?
      Liebe Grüße <3

      • Katrin von Wurzelwerk sagt

        Hallo Sarah,
        ob Bokashi mit Kombucha gestertet wwrden kann, weiß ich leider nicht – aber probiers doch mal aus und erzähle uns gern von deinen Erfahrungen! :)
        Asche aus dem Ofen ist keine Pflanzenkohle und daher ungeeignet. Sie ist viel zu „scharf“.
        Viel Erfolg beim Bokashieren!
        Liebe Grüße
        Katrin

    3. Evi Wittmann sagt

      Hallo ihr Lieben,
      Über den „Gartenstart“ bin ich hierher zum Bokashi gekommen und ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Ich habe letztes Jahr über einen Verein Bifänge auf einem Acker gepachtet und voller Freude meinen zuhause gepflegten und vererdeten Bokashi ausgebracht. Meine Pfanzen wuchsen weniger und ich hatte eine geringe Ernte als die meiner Nachbargärtner. Bei den Starkzehrern gab ich den Bokashi in Reihen zwischen den Pflanzen, ansonsten habe ich den verdünnten Saft auf den Acker gesprüht. Jetzt las ich in einer Antwort von euch, dass der Bokashi mit Kaffeesatz sauerer wird. Davon habe ich jede Menge in meinen Bokashi gegeben. Kann es sein, dass der vererdete aufgebrachte Bokashi einfach viel zu sauer war ….. und wie kann ich ihn basischer bekommen? Hilft da Pflanzenkohle oder Gesteinsmehl?

      Ganz herzlichen Dank für euren Tipp, damit sich der Erfolg vllt dieses Jahr einstellt.

      Evi

      • Franzi von Wurzelwerk sagt

        Hallo liebe Evi,
        prima, dass du so fleißig bist und sogar das Thema „Kreislaufwirtschaft“ angehst.
        Ja, das kann sein. Am besten holst du dir einfach mal ein paar pH-Teststreifen. Die kosten kaum was. Damit kannst du deinen vererdeten Bokashi und deinen Saft überprüfen. Du kannst natürlich den pH darüber steuern, was du in deinen Bokashi hineingibst. Aber auch ein aufbereiten mit Kohle und Kalk o.ä. ist möglich. ;)
        Denk unbedingt daran, deinen Saft wirklich genügend zu verdünnen, den unterschätzt man sehr schnell.

        Weiterhin viel Spaß und Erfolg!
        Franzi von Wurzelwerk

    4. Christine Wagner sagt

      Liebes Wurzelwerk-Team,
      ich bin Neuling im Bokashieren. Mein erster Eimer ist perfekt gelaufen und wartet auf die Vererdung. Im zweiten Eimer, den ich gerade befülle, scheinen sich Gase zu bilden. Kann das sein? Jedenfalls verwende ich diesen Bokashi Eimer, der einen luftdicht schließenden Innendeckel hat, den ich nach jedem Befüllen fest andrücke. Nach ein bis zwei Tagen finde ich diesen Deckel dann jedesmal ein Stück nach oben verschoben. Ich drücke ihn dann wieder fest an die Oberfläche meines Bokashierguts an, dabei entweicht Gas oder Luft … keine Ahnung.
      Könnt ihr mir erklären, was da abläuft?
      Vielen Dank und viel Grüße,
      Christine

      • Franzi von Wurzelwerk sagt

        Hallo Christine,
        ja, das kann gut sein! Bokashieren ist ja letztlich nichts anderes als Fermentieren. Daber zischt und brodelt es ja auch ordentlich. ;)
        Ich denke, du verhältst dich ganz richtig!

        Liebe Grüße
        Franzi von Wurzelwerk

    5. Cilla sagt

      Hallo Marie,
      vielen Dank für all Deine tollen Beiträge.
      Das mit dem Bokashi ist ja doch aufwendig, trotzdem werde ich es versuchen.
      Meine Frage zum Düngen mit dem Bokashisaft:
      Wie oft kann ich z.B. meine Zimmerpflanzen damit gießen?
      Liebe Grüße
      Cilla

      • Franzi von Wurzelwerk sagt

        Hallo Cilla,
        wenn man einmal eine Routine mit dem Bokashi drinnen hat, ist es kaum aufwendig!
        Wie du deine Zimmerpflanzen düngen kannst, hängt natürlich ganz davon ab, was es für Pflanzen sind und was sie für einen Nährstoffbedarf haben. Das kann ich so pauschal nicht beantworten. Falls du dir einen fertigen Bokashieimer kaufst, ist da meist auch eine Anleitung zum Düngen dabei. ;) Das wird dir bestimmt helfen!

        Liebe Grüße und viel Spaß!
        Franzi von Wurzelwerk

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