So langsam rollt die Erntewelle im Garten heran und die Küche ist am Überquellen mit leckerem Obst und Gemüse. Damit ist die Haltbarmach-Saison offiziell eröffnet und du kannst loslegen, die Ernteüberschüsse, die jetzt im Sommer anfallen, haltbar zu machen.
So kannst du auch im Winter noch Tomaten, Zucchini, Auberginen und Co. und auch Obst aus deinem Garten schlemmen! :)
Wir versuchen, uns als Familie das ganze Jahr über aus unserem Garten zu versorgen. Deswegen läuft den Sommer über der Einkochkessel eigentlich non-stop!
Welche anderen Haltbarmachen-Techniken es neben dem Einkochen sonst noch gibt und welche Vor- und Nachteile sie jeweils mit sich bringen, zeige ich dir in diesem Artikel. Los geht’s:

1. Fermentieren
Legen wir los mit dem Fermentieren, das ist meiner Meinung nach einer der besten Techniken um Gemüse haltbar zu machen, wenn nicht die beste Technik überhaupt. :)
Bei fermentiertem Gemüse denken alle wahrscheinlich sofort an Sauerkraut, dabei kann man so gut wie jedes Gemüse fermentieren! Und fermentiertes Gemüse ist nicht nur super lecker, sondern auch sehr gesund.
Denn:
Beim Fermentieren gehen die Vitamine und Spurenelemente nicht verloren, sondern bleiben erhalten. Die Milchsäurebakterien, die deine Ernte konservieren, produzieren sogar noch mehr Vitamine, je länger du dein Gemüse lagerst.
Abgefahren, oder?!
Ein weiteres Plus ist, dass du fermentiertes Gemüse ganz ohne Kühlung lagern kannst. Wir haben unsere Fermente einfach in einem ungeheizten Treppenhaus stehen und das funktioniert super. So könnt ihr auch ganz ohne kühlen Keller eine große Vielfalt ein Gemüse haltbar machen.
Du hast mehr Lust auf ein Video? Dann geht es hier zur Youtube-Variante dieses Artikels:
Das Fermentieren ist in den letzten Jahren wieder richtig in Trend gekommen und man findet mittlerweile zahlreiche Rezepte da draußen. Passt aber ein bisschen auf: Nicht alle Rezepte sind darauf ausgelegt, die Fermente über einen längeren Zeitraum zu lagern.
Übrigens: Ich habe eine Checkliste erstellt, in der du Schritt-für-Schritt -Anleitungen zum Haltbarmachen deiner Ernte findest und in der ich für jedes Obst und Gemüse die geeigneten Techniken aufliste:
2. Einkochen
Wer bei meiner Vorratskammer-Tour dabei war, wird wahrscheinlich wissen, dass ich süchtig nach einkochen bin. Einkochen ist eine richtig tolle Haltbarmachen-Technik, weil du deine haltbar gemachten Schätze später super einfach in der Küche verwenden kannst.
Gerade wenn du mal einen stressigen Tag hast und dir dann nur die selbstgemachte Tomatensoße aus dem Regal schnappen musst, um in Windeseile eine Lasagne zaubern zu können, ist das echt super toll.

Ich bin auch immer wahnsinnig stolz auf unser Einkochregal freue mich wie ein Kind, wenn sich im Herbst die Einkoch-Regale füllen.
Einkochen ist auch unglaublich universell! Du kannst zum Beispiel auch wunderbar ganze Gerichte wie Gemüseeintöpfe einkochen. Das ist dann quasi selbstgemachtes Fast Food. ;)
Aaaber ganz wichtig:
Gemüse und Fleisch müssen in einem Druckeinkochkessel haltbar gemacht werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich Botulismus-Bakterien im Glas bilden – und die sind potenziell tödlich. Wenn du selber einkochst, solltest du dich unbedingt mit dem Thema Botulismus befassen, sodass du weißt, wie du sicher einkochst.
Damit du den Überblick in deinem Vorratsregal behältst, habe ich richtig schicke Etiketten zum Ausdrucken für deine Gläser mit Marmelade und Co entworfen. Hier kannst du sie dir ganz schnell herunterladen:
3. Naturbelassen Lagern
Einige Gemüse wie Kürbisse, Trockenerbsen, Trockenbohnen, Knoblauch, Zwiebel oder auch Nüsse muss man überhaupt nicht verarbeiten, um sie haltbar zu machen. Du kannst sie einfach an einem trockenen Ort lagern.

Wir fassen Zwiebeln und Knoblauch nach der Ernte immer zu Bündeln zusammen, die ich dann im Gewächshaus aufhänge, sodass sie vor dem Trocknen nochmal richtig schön durchtrocken können. Das Trocknen klappt dort wunderbar und der Knoblauch ist so fast bis zur nächsten Ernte haltbar.
Kleiner Tipp: Wenn euer Knoblauch jetzt noch in der Erde ist, wird es höchste Zeit, ihn zu ernten. ;)
Ganz ähnlich funktioniert das Einmieten. Dabei kannst du beispielsweise Wurzelgemüse in Sand einschlagen und in einer Erdmiete lagern. Wir haben dafür eine Wäschetrommel eingegraben, in der wir unter anderem Rote Bete und Möhren lagern.
Wer einen kühlen Keller zur Verfügung hat, kann dort Kohl (ganz wichtig ist, dass du den mit der Wurzel ausreißt) verkehrt herum aufhängen und so super lagern. Da Kohlköpfe aber sowieso ziemlich winterhart sind, könnt ihr die auch mit etwas Schutz draußen im Beet stehen lassen und nach und nach ernten.
4. Einfrieren
Das Einfrieren ist eine Technik zum Haltbarmachen der Ernte, die wir nur in sehr kleinen Umfang nutzen. Wir frieren vor allem unser Fleisch ein und auch ein bisschen Obst und Gemüse. Das ist aber so wenig, dass es kaum ins Gewicht fällt.

Mein großes Problem beim Einfrieren ist, dass man doch sehr abhängig von der dauerhaften Stromversorgung ist und einfrieren weder umweltfreundlich noch besonders natürlich ist. Letztes Jahr hatten wir einen Stromausfall über 24 Stunden und mussten bangen, dass unser Ziegenfleisch das ganze übersteht. Unser Gefrierschrank konnte die Temperatur zum Glück lange genug halten, aber das hat mir nochmal vor Augen geführt, dass ich andere Haltbarmach-Techniken bevorzuge.
5. Dörren und Trocknen
Dörren und Trocknen sind auch tolle Techniken zum Haltbarmachen, besonders wenn man die Energie der Sonne nutzen kann.
Ich benutze diese Technik vor allem für unsere Kräuter. Die hänge ich dann in Bündeln überall in der Wohnung auf, zum Beispiel an unserem Kronleuchter in der Küche, dann sieht der gleich noch ein bisschen hübscher aus. ;)

Auch unsere Frühlingszwiebeln trockne ich gerne, indem ich sie kleinschneide und sie einfach in der Sonne auf einem Tuch ausbreite, wenn es mal für ein paar Tage sehr sonnig und heiß ist. Zwischendurch ab und zu wenden, damit die Frühlingszwiebeln von allen Seiten gut trocknen. Im Winter kannst du sie dann wunderbar mit heißem Wasser aufgießen und sie schmecken fast wie frisch geerntet.
Wenn du einen Dörrautomaten hast, eröffnet sich für dich eine ganz neue Welt des Haltbarmachens: Ob Apfelringe, Fruchtleder, Pilze, Trockenfleisch oder Blüten für selbstgemachten Tee – mit einem Dörrautomaten ist alles im Handumdrehen gemacht.
6. In Essig, Alkohol, Salz oder Öl einlegen
Die letzte Methode steht bei unserer Familie auch nicht besonders hoch im Kurs. Der Essig- und Alkoholgeschmack ist sehr speziell und man muss ihn einfach mögen. Mein Geschmack ist es nicht, aber wenn ihr da draußen gerne in Essig oder Alkohol einlegt dann macht das auf jeden Fall.
Beim Einlegen in Öl gibt es wieder die Problematik mit Botulismus-Bakterien, denn die ganze Technik basiert ja auf dem Prinzip, Bakterien durch den Luftabschluss zu unterdrücken – und das funktioniert bei Botulismus-Bakterien nicht.
Deswegen würde ich euch wirklich empfehlen, vom Einlegen in Öl die Finger zu lassen. Denn auch dabei können die fiesen kleinen Botulismus-Bakterien genau wie beim Einkochen ihre Gifte produzieren.
Aber das ist ja kein Problem, wenn es so viele andere tolle Techniken gibt, mit denen du deine Ernte sicher haltbar machen kannst. :)
Wenn ihr jetzt motiviert seid, euch euren eigenen Wintervorrat anzulegen, dann ladet euch gerne meine Wintervorrat-Checkliste herunter. Da habe ich euch ganz viele Tipps zusammengefasst und auch nochmal aufgelistet, welches Gemüse ihr mit welcher Methode haltbar machen könnt.
Mach mit bei der „Mach deine Ernte haltbar“-Challenge!
Es ist endlich wieder soweit und meine “Mach deine Ernte haltbar“- Challenge hat begonnen! Jeden Sommer veranstalte ich diese Challenge, damit wir uns gegenseitig austauschen und motivieren können, um unsere Vorratsschränke mit allerlei Leckereien zu füllen. Es macht immer super viel Spaß, Fotos zu tauschen und über die eingemachten Schätze im Vorratsschrank zu staunen!
Wenn du deine Ernteüberschüsse haltbar machen möchtest und Lust auf Austausch hast, dann mach gerne bei der Challenge mit – gemeinsam füllen wir unsere Vorratsschränke im Nu!
Ich würde mich riesig freuen, wenn du mit dabei bist! :)
Ich bin totaler Einkochneuling und habe bisher 1x eingekocht. Bezüglich Botulismus weiß ich das Gemüse in einer richtigen Säuremischung (Essig usw.) sicher eingekocht ist. Wie sieht das mit süßem Obst wie zum Beispiel eingekochtem Apfelmus oder Birnenspalten aus? Die hat meinen Oma immer eingekocht und das sind unfassbar tolle Kindheitserinnerungen die ich jetzt mit meinen beiden Mäusen teilen will:-)…
Hallöchen :)
Wie schön, dass du dich ans Abenteuer Einkochen wagst! :)
Die meisten Obstsorten sind sauer genug. Für gaaaanz viel Detailwissen und Sicherheit beim Einkochen würde sich vielleicht unser wunderbarer „Obst und Gemüse haltbar machen“- Onlinekurs für dich lohnen! Dort lernst du alles, um sicher einzukochen und noch sooo viel mehr! :) Der Kurs wird schon ganz bald wieder geöffnet :)
Liebe Grüße
Franzi von Wurzelwerk
Hallo ihr Lieben!
Ich bin dieses Jahr totaler Gartenneuling und habe jetzt auch mal Kartoffeln, rote Beete und Möhren ins Bett gesetzt (füher habe ich es leider nicht geschafft das Beet anzulegen).
Da wir im Haus leider keine Möglichkeit der Lagerung haben (HWR zu warm und sonst kein Platz) interessier mich die Möglichkeit der Lagerung ohne Keller und separaten Raum.
In einem Video hast du rote Beete zu Möhren in eine Erdmiete getan. Geht das mit anderem Gemüse auch und kannst du dazu vielleicht noch ein Video machen?
Danke und sonnige Grüße aus dem schönen Norden
Sabine
Hallo liebe Sabine,
alle Wurzelgemüse kannst du in einer Erdmiete prima lagern!
Viele Grüße
Katrin von Wurzelwerk
Hallo Marie,
vielen Dank für die Tipps – auch außerhalb vom Einkochen :) !!!
animierte, herzliche Grüße, Renata
Hallo Marie, ich habe gestern Gemüse fermentiert. Habe dazu Leitungswasser abgekocht, dann das Salz darin gelöst und dann über das Gemüse gegossen. Nun frage ich mich, ob ich das Wasser besser abgekühlt hätte, da man doch mit zu heissen Wasser die wertvollen Bakterien zerstört. Habe ich etwas falsch gemacht? Merci für ein kurzes Feedback
Hallo Heide,
ja genau, in die Gläser solltest du nur abgekühltes Wasser geben, weil die Mikroorganismen hitzeempfindlich sind. Lass alles, was du erhitzt, erst gut abkühlen, bevor die Mikroorganismen damit in Berührung kommen. Du willst sie ja nicht braten :)
Liebe Grüße
Malin von Wurzelwerk
Hallo Marie,
vielen Dank für deine tollen Tips!
Ich möchte gerne Zwetschgen einkochen im Wasserbad. Um den richtigen PH Wert zu erreichen würde ich so wie bei den Tomaten Agavendicksaft und Zitronensaft verwenden.
Kannst du mir weiterhelfen im Bezug auf den PH Wert von Zwetschgen, bzw wieviel Zitronensaft ich pro Kilogramm Obst benötige?
Vielen Dank im voraus,liebe Grüße Marius
Huhu Marius,
schau dir am besten diesen Artikel an, in dem Marie ein paar tolle Pflaumenrezepte vorstellt. Die meisten Pflaumensorten haben einen pH-Wert zwischen 3 und 4.
Liebe Grüße
Malin von Wurzelwerk
Hallo Marie,
du schreibst in deinem Artikel, dass ihr eine Erdmiete angelegt habt. Dies ist auch eins meiner Projekte für dieses Jahr. Kannst du vielleicht etwas mehr darüber berichten?
Viele Grüße Carina
Zum dörren hängen wir Kuchenuntersetzer über die Küchenhexe.
Die Apfelchips sind der Hammer und die Kiwis waren auch köstlich.
Das klingt klasse! :)
Danke fürs Teilen.
Liebe Grüße,
Anke von Wurzelwerk
Hallo Marie,
Du wolltest mal einen Tip für Kleberreste Entfernung auf Einkochgläser.
Ein Mittel das garantiert hilft und ökologisch abbaubar ist, ist der Orangenpower von Provin.
Dieser löst alle Probleme mührlos
Hallo Marie, ich habe dieses Jahr angefangen einzukochen. Rote Beete, Rotkohl, Zucchini, Gurken sind dieses Jahr in Schraubgläser gewandert. Jetzt habe ich einen riesigen Bestand an alten Einmachgläsern „geerbt“. Nächstes Jahr wird dann in größerem Umfang angebaut und eingemacht.
Meine Frage: Woran erkenne ich denn welche Gummis die Richtigen für die einzelnen Gläser sind? Die Marken scheint es alle nicht mehr zu geben.
Hallo Marie,
super Deine Anleitungen.
Würde mich freuen wenn Du eine Anleitung zum Fermentieren machen könntest.
Wie macht mann Basilikum haltbar wenn nicht unter Öl?
Hey Wolfgang,
schau mal in der Kategorie „Fermentieren“ hier auf dem Blog, da findest du jede Menge Anleitungen. Basilikum machen wir am liebsten in Form von Pesto haltbar, das wir einfrieren.
Herzliche Grüße!
Marie
Gerade ist ja wieder Zucchini-Schwemme. Um diese haltbar zu machen bin ich vor einigen Jahren auf ein tolles Rezept gestossen welches ein Mix aus Sauer Einlegen und Einkochen ist ;-)! Dabei werden die geschnittenen Zucchini-Würfel und Zwiebel mit Salz zuerst über Nacht ziehen gelassen bis das Wasser herausgezogen wird, welches anschliessend mit einem Gemisch aus Essig, Öl, etwas Zucker und Gewürzen aufgekocht wird. Dann werden die Zucchini nur ganz kurz mitgekocht und anschliessend in Gläser gefüllt. Dort nochmals eingeweckt!
Dieses Gericht ist super einfach so zu essen, die Zucchini bleiben schön bissfest und es ist nicht zu sauer!
Das Rezept hab ich vom Experiment-Selbstversorgung „Matjes-Zucchini“ und ist mein jährliches Lieblings-Rezept!
Hallo Marie, an getrockneten, eingelegten Tomaten wäre ich suuuuper interessiert.
Vielleicht hast du dazu noch Ideen?
LG
Melanie
Hallo Marie!
Ich freue mich über jedes Video von dir. Hinsichtlich deiner Frage, ob Rezepte interessant wären: ja! Jedes! Immer her damit :-)
Was das dörren angeht: ich persönlich liebe ja meinen Dörrer und es gibt Zeiten, da läuft er fast durchgehend. Besonders bewährt haben sich Apfelchips (einfach dünn schneiden und trocknen), die lieben meine Kk der und halten Monate. Und mein Favorit sind getrocknete Tomaten, die ich danach noch zusätzlich mit Knoblauch in Olivenöl einlege (doppelt hält besser). Was besseres gibt es nicht und ich habe immer noch ein paar Gläser vom letzten Jahr!
Hallo Marie! Ich bin ganz neu beim Thema Einkochen und habe mich gestern an deinem Zucchinirezept versucht. Leider sind nun nach dem Abkühlen die obersten Zucchinis nicht mehr mit dem Essig-Öl-Sud bedeckt. Vorher waren sie das noch. Ist die Haltbarkeit trotzdem noch gewährleistet?
Danke für deine Hilfe!
Hey Miri,
die Zucchini sind trotzdem noch haltbar, solange im Glas ein Vakuum herrscht. :)
Viele liebe Grüße!
Marie
Hallo Marie,
Ich dörre meine Äpfel, indem sie in Scheiben auf Bachpapier auf den Kamin gelegt werden. Selbst eklig mehlige Äpfel werden damit oberlecker.
Sind natürlich nur kleine Mengen für sofort essen.
Hallo Marie, ich dörre wie ein Weltmeister – alles, was mir in die Finger kommt. Kräuter, Äpfel, Pflaumen, Kirschen, Pilze, Zucchini… Es ist noch nicht einmal etwas geschimmelt. Ich achte allerdings immer darauf, dass die Sachen nach dem Dörren ausreichend trocken sind und lasse ihn dann ggf. länger laufen. Ich habe mir wegen Steinpilzüberschuss einen zweiten Dörrautomaten gekauft. Ein einfaches Teil mit Zeitschaltuhr fuer rund 40,- €. Bin super zufrieden damit und liebe Dörren. Lieben Gruß Christiane
Und dann gibt es noch eine tolle Methode, die in Deutschland noch weitgehend unbekannt ist. Es gibt auch keinen Deutschen Händler bei dem man das Gerät dazu kaufen kann.
Es handelt sich um d’as Gefriertrocknen und ist eine tolle Sache!
Hallo Marie, hast du einen Buchtipp zum Thema Fementieren mit Rezepten?
Es gibt viele zu dem Thema aber vielleicht hast du einen Tipp?
vielen dank für deine wertvollen Infos