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Gemüsegarten für Anfänger: Crashkurs in 11 Schritten

Du willst endlich deinen eigenen Gemüsegarten anlegen? Auch ohne Vorerfahrungen und am liebsten sofort? Dann bist du hier genau richtig, denn ich habe einen Crashkurs in 11 Schritten für den Schnellstart im Gemüsegarten für dich erstellt!

Inhaltsverzeichnis
1. Wo soll ich meinen Gemüsegarten anlegen?
2. Was ist die ideale Größe für meinen Gemüsegarten?
3. Beete im Gemüsegarten anlegen
4. Welche Gemüse soll ich anbauen?
5. Einen Anbauplan erstellen
6. Pflanzen aus Samen ziehen oder kaufen?
7. Gemüsegarten gestalten
8. Deine Gemüsepflanzen pflegen und verwöhnen
9. Krankheiten und Schädlinge im Gemüsegarten
10. Ernten und Genießen
11. Den Boden aufbauen

In 11 Schritten zur Ernte in deinem Gemüsegarten!

Einen Gemüsegarten anlegen ist eine tolle Sache! Du bist draußen an der frischen Luft, bewegst dich viel, kümmerst dich verantwortungsvoll um ein kleines Stückchen Erde und erntest dabei dein Lieblingsgemüse, von dem du genau weißt, was drin ist.

Und es kommt noch besser: Um dein eigenes Gemüse zu ernten, musst du weder ein Vollprofi im Gartenbau sein, noch brauchst du viel Equipment. Auch ohne grünen Daumen und jahrelange Erfahrung kannst du Spinat, Tomaten, Paprika und Co in deinem Garten anbauen und ernten. Wie das geht? Mit einer vernünftigen Anleitung, die dich durch deinen Start im Gemüsegarten begleitet!

Dieser Crashkurs liefert dir die wichtigsten Infos für deine ersten Erfahrungen im Gemüsegarten. Du wirst sehen, dass du unfassbar viele Aha-Momente erleben und ganz viel wunderbare Gartenzeit sammeln wirst.

Und auch falls du bisher keine Ahnung vom Gärtnern hast, wirst du schon dieses Jahr deine ersten Ernten einfahren – wenn du mit System gärtnerst. Und damit legen wir heute los: Jetzt bist du dran! :)

Gemüsegarten anlegen und losernten!

1. Wo soll ich meinen Gemüsegarten anlegen?

Als erstes musst du dir natürlich überlegen, wo der ideale Platz für deinen Gemüsegarten ist. Nah am Haus sollte er natürlich sein, damit du vor dem Kochen nochmal schnell ein paar Kräuter oder einen Salat holen kannst. Außerdem freuen sich die meisten Gemüsepflanzen, wenn ihr Beet möglichst den ganzen Tag über in der Sonne liegt.

Bevor du dich für einen Ort entscheidest, solltest du dir auch den Boden anschauen. Einen schlechten Boden kannst du zwar aufbauen und verbessern, aber mit Schotter aufgeschüttete oder stark verdichtete Flächen sind für deinen Gemüsegarten ungeeignet.

Dein Gemüsegarten sollte außerdem einigermaßen eben sein, damit dir das Wasser für die Pflanzen später nicht davonfließt. Ein leichter Südhang ist aber vollkommen in Ordnung, und kann sogar von Vorteil sein. Bei steileren Hängen musst du leider in den sauren Apfel beißen und erstmal terrassieren – du wirst dir dafür später danken!

Kurz gesagt: Du suchst ein sonniges, ebenes Plätzchen nahe am Haus, wo die Erde dunkel und feinkrümelig ist.

2. Was ist die ideale Größe für meinen Gemüsegarten?

Wenn du bislang eher wenig Erfahrung im Gärtnern hast, sind 2-10 m2 für den Anfang vollkommen ausreichend. Damit kannst du dich natürlich nicht komplett selbstversorgen, aber erste Erfahrungen sammeln und schon einiges an Gemüse anbauen, ohne dich zu überfordern.

Falls du dir mehr zutraust, nur zu! Ich denke, dass man als ambitionierter Gemüsegarten Anfänger auch durchaus mit 20 m2 Beetfläche starten kann. Aber sei lieber vorsichtig: Wenn du mit Gießen, Jäten und Pflegen nicht mehr hinterherkommst, verschwindet die Motivation nämlich schnell. Und größer geht später immer noch. :)

Willst du es noch genauer herausfinden und wissen welche Beetgröße perfekt zu dir und deinen Voraussetzungen passt, dann findest du hier mein Gartengröße-Quiz.

Gartengröße-Quiz

Das Quiz verrät dir innerhalb weniger Minuten, welche Gartengröße ideal für dich ist, damit du in deinem Garten weder unterfordert noch überfodert bist und dein Erntekörbchen stets gut gefüllt bleibt.

3. Beete im Gemüsegarten anlegen

Sobald du weißt, wie groß sein Gemüsegarten sein soll und wo er hinkommt, kannst du auch schon die Beete anlegen. Jippie!

Ich lege in meinem Garten ausschließlich Kompostbeete an – mit denen habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Dafür deckst du die Gras- oder bisherige Beetfläche mit Pappe* ab und schüttest großzügig Kompost auf.

Der riesige Vorteil an dieser Methode: Du brauchst deinen Boden nicht umgraben. Das schont den Boden und all die Bodenlebewesen, auf die wir beim Gärtnern so angewiesen sind. Außerdem bleiben Kompostbeete jahrelang nahezu unkrautfrei und speichern Wasser sehr gut.

Hier findest du eine Step-by-step-Anleitung fürs Anlegen von Kompostbeeten.

4. Welche Gemüse soll ich anbauen?

Das, was dir am besten schmeckt! Natürlich dürfen deine Lieblingsgemüse bei dir im Garten nicht fehlen. Bevor du dich aber als AnfängerIn im Gemüsegarten gleich auf 30 verschiedene Gemüsepflanzen stürzt, hältst du dich besser an die Kandidaten, die möglichst pflegeleicht und anfängerfreundlich sind.

Ich empfehle dir für dein erstes Jahr Salat, Zwiebeln, Rote Bete, Knoblauch, Zucchini und Mangold. Auf geht’s, was steht auf deinem Gemüse-Wunschzettel?

5. Einen Anbauplan erstellen

Du weißt jetzt, was in deinem Gemüsegarten wachsen soll? Sehr gut! Dann ist der nächste Schritt, einen gut durchdachten Anbauplan zu erstellen. Dafür lohnt es sich, etwas Zeit zu investieren. Ein guter Anbauplan ist nämlich die Basis für gesunde und ertragreiche Gemüsepflanzen.

Hier findest du eine eine komplette Anleitung, der du Schritt für Schritt folgen kannst – und am Ende hältst du deinen fertigen Gartenplan in den Händen. Das ist längst nicht so kompliziert, wie du zunächst denkst, versprochen! ;)

Wenn dir das zu lange dauert, kannst du dir aber auch einfach meinen fertigen Pflanzplan herunterladen. Der Plan ist so konzipiert, dass du das ganze Jahr über kontinuierlich erntest und die Beete zu jeder Zeit optimal genutzt sind. Vielleicht lässt du dich von dem Plan ja inspirieren?

6. Pflanzen aus Samen ziehen oder kaufen?

Im Prinzip kannst du alle deine Gemüse selbst aus Samen vorziehen – dafür gehört aber ein bisschen Wissen über die Bedürfnisse der jungen Pflänzchen und ein gutes Timing. Gerade am Anfang kann es sich daher lohnen, mit vorgezogenen Jungpflanzen zu starten.

Gekaufte Gemüsepflänzchen sind in der Regel von professionellen Gärtnern vorgezogen und daher kräftig und gesund. Sie sind aber auch um einiges teurer als Saatgut. Außerdem werden meistens nur wenige Sorten als Pflänzchen angeboten. Wenn du dein Gemüse aus Samen ziehst, hast du eine viel größere Auswahl an spannenden Sorten, die du in deinem Gemüsegarten ausprobieren kannst.

Einige Gemüsearten wirst du allerdings immer aus Samen ziehen, weil es keinen Sinn ergibt, sie vorzuziehen. Möhren zum Beispiel (und auch die meisten anderen Wurzelgemüse) säst du immer direkt ins Beet. Bei Tomaten, Zucchini und vielen weiteren Gemüsearten kannst du dir aber überlegen, ob du deine Jungpflanzen selbst vorziehst oder das in den ersten Jahren lieber den Profis überlässt.

7. Gemüsegarten gestalten

Du findest, dass dein Gemüsegarten nicht nur produktiv, sondern auch hübsch sein soll? Da bin ich ganz bei dir! Für mich ist der Gemüsegarten immer schon auch ein zweites Wohnzimmer, ein kleines Paradies und meine Ruheoase.

Ob mit kreativen Beetumrandungen, verspielten Sitzecken, liebevoll gestalteten Rankgerüsten, selbstgemachten Pflanzschildern oder Mischkulturen mit ganz vielen bunten Blumen in den Beeten: Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Vielleicht wird es ja sogar ein richtiger Bauerngarten?

Du willst mehr Inspiration? Dann bitte einmal hier entlang!

Üppiger, bunter Gemüsegarten

8. Deine Gemüsepflanzen pflegen und verwöhnen

Die richtige Pflege deiner Pflanzen ist Gold wert! Hier kommen die wichtigsten Aufgaben, die im Gemüsegarten anstehen:

  • Gießen, aber bitte richtig: Wenn die Pflänzchen noch klein sind, ist es wichtig, den Boden feucht zu halten, bis sie ihre Wurzeln ausgestreckt haben und gut angewachsen sind. Danach kannst du, je nach Gemüseart und Niederschlag, weitestgehend auf das Gießen verzichten. Die Faustregel: Lieber selten gießen, dafür aber gründlich!
  • Mulchen! Du wirst sehen, dass du seltener gießen musst, wenn du deinen Boden mulchst. Der Mulch schützt die Beetoberfläche vor Verdunstung, unterdrückt Unkräuter und speichert Wasser. Ziemlich cool, oder?
  • Jäten: Wenn du nicht mulchst, solltest du deine Beete regelmäßig jäten. Ein bisschen Unkraut ist nicht schlimm, aber sobald deine Gemüsepflanzen nicht mehr genug Raum haben, um groß und kräftig zu werden, solltest du eingreifen.
  • Düngen – im richtigen Maß! Du solltest dich bei jeder Gemüseart, die du anbaust, über den Düngerbedarf schlaumachen. Manche Gemüsearten wollen so gar keinen Dünger, bei anderen ist es super wichtig, sie zur richtigen Zeit mit genügend Nährstoffen zu versorgen. Du kannst Dünger übrigens auch ganz einfach selber machen, zum Beispiel als Brennesseljauche.
  • Ausgeizen, hochbinden und Kulturschutznetze nutzen: Jedes Gemüse hat eigene Bedürfnisse. Die meisten Tomaten– und Gurkensorten geizt du aus, damit sie statt Blättern Früchte produzieren. Stangenbohnen brauchen – Surprise – Stangen zum Hochranken und viele empfindliche Pflanzen freuen sich über ein schützendes Netz. Jede Pflanze hat ihre ganz individuellen Bedürfnisse und je besser du die kennst, desto größer wird deine Ernte ausfallen!

Du hast Spaß am Gärtnern und magst noch tiefer ins Gemüsegame einsteigen? Dich vielleicht sogar komplett mit Gemüse selbstversorgen und deine Beetfläche optimal nutzen? Dann komm doch in meinen „Gemüsegarten starten“-Onlinekurs! Da erfährst du in über 50 Videos noch viel mehr Tipps und Tricks rund um Jungpflanzenanzucht, Pflanzenpflege und jede Menge verschiedene Gemüse. Ich freue mich, wenn du mit dabei bist!

9. Krankheiten und Schädlinge im Gemüsegarten

Auch im bestgepflegtesten Garten tauchen hier und da Krankheiten und Schädlinge auf, das ist ganz normal. Um beides möglichst zu vermeiden, heißt das Zauberwort Mischkultur!

Was das nun wieder bedeutet? Mischkultur bedeutet, dass du verschiedene Gemüsearten so nebeneinander pflanzt, dass sie sich gegenseitig Krankheiten und Schädlinge vom Leib halten. Lad dir hier gerne meine Mischkulturtabelle herunter, um dir einen Überblick über das gute Nachbarschaften im Gemüsebeet zu verschaffen!

Falls du vorhast, Kohl anzubauen, solltest du dir außerdem ein paar feinmaschige Schutznetze anschaffen. Auf Kohl sind leider unglaublich viele Schädlinge scharf, und wenn du ihn nicht von vorneherein abdeckst, sind die Probleme so gut wie vorprogrammiert.

Ich habe mich anfangs dagegen gesträubt, Schutznetze zu kaufen, weil ich möglichst wenig Plastik verwenden wollte, aber sehr schnell gemerkt, dass es bei Kohl kaum eine andere Chance gibt. Und wenn du dir hochwertige Netze zulegst, kannst du die auch fünf und mehr Jahre verwenden, bevor sie in den Müll wandern.

Gemüsegarten für Anfänger
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10. Ernten und Genießen

Juchuuuu – die ersten Ernten stehen an! Was ist bei dir als erstes fertig, um auf dem Teller zu landen oder gleich im Garten weggesnackt zu werden? Vielleicht die schnellwachsenden Radieschen? Salat? Oder vielleicht doch Buschbohnen?

So oder so: Lass es dir schmecken! :)

Bei dir wird alles Gemüse auf einmal reif? Dann mach doch einen Teil für den Winter haltbar! Es gibt zwar einige Gemüsearten, die du auch direkt im Winter ernten kannst. Aber, hey, hausgemachtes Sauerkraut ist einfach unglaublich lecker und im Winter ein Glas selbstgemachte Tomatensauce aufzuwärmen auch sehr praktisch. Selbstversorger-Fast Food sozusagen. ;)

11. Den Boden aufbauen

Mit der Ernte ist es noch nicht getan im Gemüsegarten. Du willst nächstes Jahr schließlich auch wieder Pflänzchen in die Erde setzen, beim Heranwachsen begleiten und kräftig beernten, oder?

Dann heißt es jetzt, den Boden zu verwöhnen. Der ist nämlich die Grundlage für alles, was bei dir im Gemüsegarten wächst und nach dem langen Sommer hat er sich ein bisschen Liebe verdient!

Wenn sich die meisten Beete zum Herbst hin leeren, tust du deinem Boden einen riesigen Gefallen, wenn du für den Winter nach der letzten Ernte eine Gründüngung aussäst. Alternativ dazu kannst du ihn auch mit einer Mulchschicht bedecken. Blanker Boden ist Wind und Wetter nämlich schutzlos ausgesetzt – und leidet darunter. Also, pass gut auf deinen Boden auf, der ist nämlich super wertvoll und durch nichts zu ersetzen.

Und dann heißt es schon bald: Auf in ein neues Gartenjahr!

Du willst noch ein bisschen weiterschmökern? Dann kann ich dir die Artikel unten empfehlen. Vergiss aber vorher nicht, dir deinen Pflanzplan und die Mischkulturtabelle herunterzuladen! :)

10 Tipps für einen pflegeleichten Gemüsegarten

Kompost anlegen in 5 Schritten – So machst du richtig guten Kompost!

Warum du deine Beete nicht umgraben solltest – und was du stattdessen machst!

Hast du deinen Gemüsegarten schon angelegt? Welche Tipps findest du besonders wichtig für Gemüsegarten-Anfänger? Lass gerne einen Kommentar da!

Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop.

38 Kommentare

  1. Jana sagt

    Liebes Wurzelwerk-Team,
    Vielen Dank für eure tolle Arbeit! Ich bin schon lange davon fasziniert und so gespannt, nun endlich alles auszuprobieren. Wir legen gerade unsere ersten 6 Kompostbeete an. Bei mir stellt sich nur immer wieder die Frage, wie das mit der jährlichen Düngung aussieht. Muss ich das erste Jahr, wenn die Kompostbeete neu angelegt sind, auch genauso düngen? Und muss dann jedes Jahr in jedem Beet neuer Kompost eingearbeitet werden oder erst nach 3 Jahren, wenn wieder Starkzehrer auf der jeweiligen Fläche sind?

    Vielen lieben Dank im Voraus!
    Ganz liebe Grüße
    Jana

    • Franzi von Wurzelwerk sagt

      Hallöchen :)
      Wie schön, dass dir Wurzelwerk gefällt! :)
      Und klasse, dass ihr richtig loslegt! :)

      Starkzehrer brauchen regelmäßig Düngungen (auch in frisch angelegten Kompost-Beeten), in welcher Form auch immer. Mittelzehrer nur hier und da und Schwachzehrer brauchen keine Düngung. ;)

      Ganz viel Spaß und Erfolg euch!
      Liebe Grüße
      Franzi von Wurzelwerk

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