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Kartoffelkäfer bekämpfen – effektiv und ohne Chemie!

Kartoffelkäfer bekämpfen ist super wichtig, wenn du Kartoffeln anbaust und diese gestreiften kleinen Plagegeister entdeckst. Sie können sonst deine ganze Ernte vernichten! Dafür brauchst du aber keine Chemie: Ich zeige dir, wie du sie mit natürlichen Mitteln ganz schnell wieder loswirst.

Inhaltsverzeichnis
Kartoffelkäfern wirksam vorbeugen
Übersichtstabelle: Kartoffelkäfer bekämpfen ohne Chemie
Kartoffelkäfer Larve und Kartoffelkäfer Eier erkennen
1. Tipp: Kulturschutznetz spannen
2. Tipp: Kartoffelkäfer absammeln und Eier abstreifen
3. Tipp: Gesteinsmehl
4. Tipp: Neem-Öl und Bt-Präparat
5. Tipp: Meerrettich, Minze und Rainfarn

Kartoffelkäfer wirksam vorbeugen

Orange und prächtig leuchtet die Kartoffelkäfer Larve im Sommer zwischen den Kartoffelblättern hervor, aber leider ist dieser Anblick kein Grund zur Freude. Denn der Kartoffelkäfer vertilgt deine Kartoffelpflanzen! Er hat in unseren Breitengraden quasi keine natürlichen Feinde – deshalb kann das Tierchen sich gut vermehren und im Gemüsegarten zur Plage werden.

Aber du kannst den Kartoffelkäfer bekämpfen – zum Beispiel mit einer guten Fruchtfolge.

Fruchtfolge bedeutet, dass du eine Gemüsesorte nicht jedes Jahr auf demselben Beet anbaust, sondern den Standort immer wechselst. Dadurch können sich Schädlinge und Krankheiten schwerer ausbreiten. Das gilt auch für den Kartoffelkäfer! Er überwintert als ausgewachsener Käfer im Boden eines Beetes. Im Frühjahr krabbelt er aus der Erde und geht auf die Suche nach seinem Lieblingsfutter – den Kartoffelpflanzen. Stehen die dann direkt vor seiner Nase, hat er ein leichtes Spiel, kann sofort losfuttern und sich wunderbar vermehren. Wenn du deine Kartoffeln aber in diesem Jahr auf einem anderen Beet angebaut hast, muss sich der Käfer erst auf die Suche nach ihnen machen. 

Eine dicke Mulchschicht um deine Kartoffelpflanzen herum verwirrt den Käfer zusätzlich: Er erkennt dadurch seine Leibspeise nicht so gut.

Auch einige Gemüsesorten können den Kartoffelkäfer durch ihren Geruch verwirren. Welche Beetpartner sich für deine Kartoffeln oder anderes Gemüse deshalb besonders gut eignen, kannst du ganz easy peasy in meiner Mischkulturtabelle sehen. Lad sie dir gerne hier herunter:

Übersichtstabelle: Kartoffelkäfer bekämpfen ohne Chemie

Wenn es der Kartoffelkäfer auf deine Kartoffelpflanzen geschafft hat, sind deine Kartoffeln noch nicht verloren. Denn auch ganz ohne Chemie kannst du wirkungsvoll den Kartoffelkäfer bekämpfen! Ich habe dir eine Übersichtstabelle gemacht, damit du alle Möglichkeiten schnell auf einen Blick findest.

Pflanzliche AbschreckmittelMechanische MittelÖkologische Mittel
Rainfarn-JaucheKulturschutznetzNeemöl
PfefferminzsudAbsammelnBt-Präparat
Meerrettich-SudEier abstreifenGesteinsmehl

Gegen Blattläuse, Weiße Fliege und Schildläuse gibt es übrigens ebenfalls wirksame chemiefreie Maßnahmen!

Kartoffelkäfer Larve und Kartoffelkäfer Eier erkennen

Bevor du die Kartoffelkäfer bekämpfen kannst, musst du sie erstmal erkennen. Aber das ist gar nicht schwierig! Denn alles an den Käfern ist auffällig. Bereits die Eier leuchten knallgelb-orange unter dem Kartoffelblatt hervor. Aus ihnen schlüpfen orange Larven, die sich zusätzlich mit schwarzen Punkten schmücken. Der ausgewachsene Kartoffelkäfer schließlich fällt durch seinen gelb-schwarz gestreiften Panzer auf.

Kartoffelkäfer bekämpfen: Kartoffelkäfer Eier

Dadurch heben sich Eier, Larven und der Kartoffelkäfer deutlich von den grünen Kartoffelpflanzen ab – und du musst nicht lange nach ihnen suchen! 

In der Natur bedeuten knallige Farben häufig: Achtung giftig! Ganz so schlimm ist es beim Kartoffelkäfer nicht, aber unappetitlich ist der Kartoffelkäfer für eventuelle Fressfeinde schon. Denn sein Lieblingsessen, Nachtschattengewächse wie die Kartoffel, enthält reichlich Solanin und der Käfer nimmt das bei seinen Fressorgien mit auf. Potenzielle natürliche Feinde hält das davon ab, sich den Bauch mit Kartoffelkäfern vollzuschlagen. 

Du möchtest dein Gemüse möglichst mühelos und ohne Schädlinge anbauen? Dann komm doch in meinen Kurs „Gemüsegarten starten“! Da zeige ich dir in vielen Videos und Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie du mit viel Spaß ohne viel Zeit eine fette Ernte einfährst. Ich freue mich, wenn du Teil unserer Gartencrew wirst! :)

Und hier kommen nun meine 5 ultimativen Tipps zum Kartoffelkäfer bekämpfen:

1. Tipp: Kulturschutznetz spannen

Wenn du ein engmaschiges Kulturschutznetz über deine Kartoffeln spannst, gelangen die Käfer nicht zu den Kartoffelpflanzen, um dort ihre Eier an die Blattunterseite zu legen. Die Voraussetzung dafür, dass das wirklich gut funktioniert, ist allerdings, dass im Vorjahr keine Kartoffeln auf diesem Beet gestanden haben. Denn sonst krabbeln die im Boden überwinternden Kartoffelkäfer im Frühjahr aus der Erde und sind unter dem Netz völlig ungestört – und das wäre wirklich ärgerlich! ;)

Kartoffelkäfer bekämpfen: Kulturschutznetz

2. Tipp: Kartoffelkäfer bekämpfen: Absammeln und Eier abstreifen

Bei einem kleinen Kartoffelbeet kannst du dir das Absammeln der Kartoffelkäfer und das Abstreifen der Eier gut zur Routine machen! Wenn du dich für diese Methode entscheidest, stellst du am besten immer einen Eimer oder ein Glas griffbereit. So kannst du schnell und einfach die Eier von den Blättern entfernen und sowohl Käfer als auch Schnecken einsammeln. Fang am besten so bald wie möglich mit dem Absammeln an – die Menge an Kartoffelkäfern und anderen Schädlingen kannst du so von Anfang an gering halten.

3. Tipp: Gesteinsmehl

Kartoffelkäfer mögen es nicht gern schmutzig! Das kannst du dir zunutze machen und die Blätter deiner Kartoffeln gründlich mit Gesteinsmehl einstäuben. Bis zum nächsten Regenschauer hält der Gesteinsstaub auf den Blättern, deshalb funktioniert diese Methode bei schönem Sonnenwetter sehr gut. Wenn es regnet, solltest du aber die Larven und Kartoffelkäfer zusätzlich absammeln. Eine Kombination der beiden Methoden ist natürlich am wirkungsvollsten beim Kartoffelkäfer bekämpfen!

Auch gegen Erdflöhe wirkt Gesteinsmehl übrigens wunderbar!

4. Tipp: Neem-Öl und Bt-Präparat

Der Kartoffelkäfer entwickelt sich über insgesamt vier Larvenstadien zum erwachsenen Käfer. Die ersten drei Larvenstadien des Kartoffelkäfers kannst du mit Neem-Öl einsprühen, denn junge Larven vertragen die Inhaltsstoffe des Öls nicht. Nach der Behandlung sterben sie deshalb ab, ganz im Gegensatz zum ausgewachsenen Käfer. Der kann die Wirkstoffe nämlich problemlos abbauen! Du solltest deshalb möglichst frühzeitig mit Neem-Öl den Kartoffelkäfer bekämpfen. Weil Regen das Neem-Öl von den Blättern spült, wendest du es möglichst während einer längeren Trockenperiode an.

Statt Neem-Öl kannst du auch mit einem mit einem Bt-Präparat den Kartoffelkäfer bekämpfen. Der Bacillus thuringiensis wirkt aber wie das Neem-Öl nur bei den Larven. Außerdem verliert er seine Wirksamkeit durch UV-Licht, Regen und Temperaturen über 30° C. Das bedeutet, dass du mit der Behandlung am besten abends beginnst, wenn es tagsüber nicht wärmer als 25° C wird und länger kein Regen angesagt ist.

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5. Tipp: Meerrettich, Minze und Rainfarn

Auch einige Pflanzen kannst du im Garten einsetzen, um den fiesen Käfer zu vertreiben. Sie riechen intensiv und verderben dem gestreiften Burschen entweder den Appetit oder verwirren ihn, sodass er nicht mehr zu seinem Lieblingsessen findet. Aus Meerrettich, Minze oder Rainfarn kannst du auch einen Sud herstellen und deine Kartoffelpflanzen damit einsprühen. Der Kartoffelkäfer wird dann seine sonst so geliebte Leibspeise verschmähen.

Lade dir doch noch schnell die Mischkulturtabelle herunter, damit du geeignete Beetpartner für deine Kartoffeln findest!

Der Kartoffelkäfer ist ein Schädling im Gemüsebeet, der deine gesamte Ernte vernichten kann, wenn du nichts gegen ihn tust. Am besten kannst du den Kartoffelkäfer bekämpfen, wenn du mehrere Maßnahmen miteinander kombinierst und so den Schaden an deinen Kartoffelpflanzen gering hältst.

Nicht nur der Kartoffelkäfer, auch andere Schädlinge machen dir zu schaffen? Dann lies gerne hier weiter:

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Hast du noch einen anderen ultimativen Trick zum Kartoffelkäfer bekämpfen? Ich freue mich von dir zu hören!

Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop

Kategorie: Garten, Gemüsegarten, Schädlinge & Nützlinge

von

Hi, ich bin Marie. Leidenschaftliche Gärtnerin, Mutter eines sechsjährigen Sohnes und auf dem Weg in ein einfaches und natürliches Leben. Auf meinem Blog dreht sich alles um das Thema Selbstversorgung: vom Gemüsegarten über Tierhaltung oder das Haltbarmachen der eigenen Ernte. Viel Spaß beim Stöbern!

7 Kommentare

  1. Tina sagt

    Hey, mich würde es auch interessieren ob es die Käfer stört wenn man eine bestimmte Zwischenfrucht nach der Kartoffelernte sät. Hat da jemand von euch Erfahrung mit? Viele liebe Grüße:)

  2. Alexander sagt

    Weder Gesteinsmehl noch Pfefferminzsud wirken. Meine Methode: Alle paar Tage mit dem Nass-Trocken-Sauger (Akku!) Käfer und Larven absaugen. Ist viel gründlicher als von Hand.

  3. Leo sagt

    Kartoffelkäfer:
    Heuer hatte ich keinen einzigen Käfer auf den Kartoffeln. Durch Zufall ist auf einem brachliegenden Beet ist heuer viel Steinklee gewachsen und hat kräftig geblüht. Im ganzen Garten duftete es nach Steinklee. Ich vermute, dass der Duft die Kartoffelkäfer ferngehalten hat. Mein Nachbar in ca. 2km Entfernung hatte dagegen viele Käfer.
    Von dieser einen Beobachtung kann man natürlich nicht auf die Wirksamkeit von Steinklee schließen. Darum frage ich, ob jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht hat.

  4. Angelica sagt

    Hallo,
    Ich sammel meine Kartoffelkäfer und deren Larven ab. Nun überlege ich, was man nach der Ernte noch pflanzen kann, um die Kartoffelkäfer im Boden zu vertreiben. Eine Nachbarin hatte immer Gelbsenf ausgesaet. Ist das hilfreich?
    VG Angelica

    • Malin von Wurzelwerk sagt

      Hej Angelica,
      ich habe mal gehört, dass Minze (auch in Mischkultur mit Kartoffeln) helfen soll, habe das aber selber noch nicht ausprobiert. Wenn du das machst, solltest du die Minze aber von vornhinein mit einer Wurzelsperre versehen, sonst wuchert sie dir das Beet zu :)
      Alles Liebe
      Malin von Wurzelwerk

  5. Anna sagt

    Liebe Marie, danke für deine tollen Tipps. Was mache ich denn mit einer Ameisenplage im Gewächshaus, sowie in den Beeten? Die Ameisen fressen mir Salat, Kohlrabipflanzen, etc. an.

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