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Rotkohl pflanzen – Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Ernte

Rotkohl gehört zu den leckersten, aber auch anspruchsvolleren Kandidaten im Gemüsegarten. Zum einen braucht der Starkzehrer ordentlich Nährstoffe, um seine dicken Köpfe auszubilden, zum anderen gibt es einige Krankheiten und jede Menge Schädlinge, die es darauf anlegen, deinen Rotkohl-Pflanzen das Leben schwer zu machen. 

Trotzdem gibt es kaum etwas Besseres als Rotkraut aus dem eigenen Garten zu schlemmen und deswegen kommt hier eine Anleitung, mit der du erfolgreich Rotkohl pflanzen wirst. 

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Die leckerste Rotkohl-Sorte

Bei Rotkohl pflanze ich gerne die Sorte „Granat“ an. Das ist eine tolle, gesunde und lagerfähige Sorte. Die Köpfe kannst du locker bis Weihnachten an einem passenden Ort deponieren. Wie wäre also ein Weihnachtsessen mit Rotkohl aus dem eigenen Garten? ;)

Wie viele ExemplareRotkohl pflanzen?

Wir bauen je fünf Köpfe Rotkohl pro Person für die Ernte im Sommer und fünf Köpfe zum Einlagern oder Fermentieren an.

Gute Mischkulturpartner für Rotkohlpflanzen

Kopfkohl, also auch Rotkohl, teilt sich das Beet besonders gerne mit Möhren, Erbsen, Rhabarber, Tomate, Sellerie, Spinat, Kresse, Gurken, Aubergine, Mangold, Rote Bete und Pfefferminze.

Eine mit cleveren Mischkulturen gespickte Anbauplanung lohnt sich sooo sehr beim Management von Schädlingen und um die Beete effektiv zu nutzen. Welche Gemüse sich gerne die Wurzeln reichen und welche eher nicht, kannst du von meiner Mischkulturtabelle ablesen – da siehst du auf einem Blick, welche Gemüse sich gerne miteinander verkuppeln lassen. ;)

Rotkohl pflanzen: Ideale Bedingungen

Da dieser Kreuzblütler ein starkzehrendes Glied der Fruchtfolge ist, braucht er eine gute Nährstoffversorgung. Rotkohl pflanzt du deswegen am besten auf Böden mit einem hohen Humusanteil an. So kannst du sicherstellen, dass der hungrige Kohl auch genügend Nährstoffe abbekommt.

Rotkohl aussäen oder pflanzen?

Du kannst Rotkohl entweder direkt ins Beet säen, oder du ziehst ihn vorab vor und pflanzt ihn dann an sein Plätzchen im Beet. Beides funktioniert, ich ziehe die Pflanzen allerdings gerne vor. So kann ich besser die Pflanzabstände bestimmen und meine Beete länger für andere Kulturen nutzen.

Wann Rotkohl pflanzen?

Schnellwachsenden Rotkohl wie die Sorte „Granat“ kannst du in zwei Sätzen gestaffelt pflanzen, sodass du über den Sommer verteilt immer wieder frischen Rotkohl schlemmen kannst. Ich pflanze Rotkohl einmal Ende März und dann wieder Mitte Mai, um rundherum versorgt zu sein. 

Der optimale Pflanzabstand in den Beeten liegt bei 60 x 60 cm. Wenn du die Jungpflanzen ins Beet pflanzt, erscheint einem dieser Abstand zunächst riesig. Aber Kopfkohl legt unglaublich an Größe zu und braucht dann eine ganze Menge Platz. Darum solltest du die Pflanzabstände wirklich einhalten! Kleinere Abstände führen zu kleineren Kohlköpfen und einem insgesamt niedrigeren Ertrag.

Wenn du deine Rotkohl-Pflanzen selbst vorziehen möchtest, überlege dir, wann du sie pflanzen möchtest. Fünf bis acht Wochen vor diesem Termin kannst du sie dann im Haus aussäen

Beete vorbereiten

Kohl hat ein stark ausgeprägtes Wurzelwerk und kann seine Wurzeln bis zu einem Meter tief in die krümelige Erde stecken. Damit dein Rotkohl seine Wurzeln dabei ohne Hindernisse ausbreiten kann, empfehle ich dir, den Boden mit einer Grabegabel oder Grelinette schön tief zu lockern. 

Wenn du deine Pflanzen verwöhnen möchtest, harkst du auch noch etwas Gesteinsmehl und aktivierte Kohle oberflächlich in die Beete ein. Ich gebe außerdem gerne eine Portion Hornspäne oder Schafwollpellets als Langzeitdünger mit ins Pflanzloch. So wachsen deine Kohlpflanzen zu richtig schönen – und dicken – Kugeln heran.

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Rotkohl pflanzen: Pflege und Düngung

Sobald die Pflanzen zehn cm hoch sind, kannst du sie zum ersten Mal mulchen. Später im Jahr mulche ich sie dann noch einmal, sodass die Mulchdecke insgesamt 15 bis 20 cm dick ist.

Nach vier bis sieben Wochen ist es Zeit, deine kleinen Vielfräße zu düngen, zum Beispiel mit Brennnesseljauche. Wenn du deine Pflanzen dick mulchst, kannst du stattdessen auch etwas Hühnermist auf dem Mulch verteilen. Der Regen verdünnt die Nährstoffe und spült sie direkt an die Wurzeln.

Wann und wie Rotkohl ernten?

Frühe Kohlsorten kannst du schon im Sommer ernten, viele Sorten sind aber erst im Herbst reif. Vor der Ernte solltest du fühlen, ob die auserwählte Pflanze wirklich einen festen Kopf gebildet hat. Falls nicht, feuer sie ordentlich an und gib ihr noch ein wenig Zeit.

Bei milden Temperaturen kann der Rotkohl ruhig auf dem Beet bleiben und wenn du ihn in der Küche brauchst, holst du ihn dir einfach direkt vom Beet – aus deinem eigenen Freiluftsupermarkt hinterm Haus. Vor Kahlfrösten oder anhaltenden Niederschlägen holst du den Rotkohl jedoch besser vom Beet.

Rotkohl kannst du mit einem scharfen Messer ernten, indem du den Kohl direkt unter dem Kopf abschneidest. Alternativ kannst du auch den ganzen Kohl, samt Wurzeln ernten und so einlagern.

Rotkohl auf dem Feld

Häufige Probleme und Lösungen

Um Kohlfliege, Thripse, Kohlmottenschildläuse und gefräßige Raupen wie den Kohlweißling von deinen Kohlpflanzen fernzuhalten, helfen Kulturschutznetze. Allerdings musst du besonders bei den Raupen aufpassen, denn sie legen ihre Eier schon im Herbst in den Boden. Wenn sie unter dem Netz schlüpfen, können sie ungestört schlemmen.

Es lohnt sich also, alle paar Tage zu kontrollieren, wie es unter dem Netz aussieht. Wenn der Befall sehr stark ist, kannst du auch ein bt-Präparat einsetzen, das nach Bio-Standards zugelassen ist. Insektenschutznetze halten auch Vögel davon ab, an deinen Pflanzen herumzupicken. Die enge Maschenweite verhindert, dass sie sich darin mit ihren Füßchen verheddern.

Gegen Pilzbefall an Wurzeln und Strunk und auch gegen Kohlhernie hilft es, die Anbaupause von sechs Jahren strikt einzuhalten.

Mehr Tipps wie du deinen Boden und Gemüsegarten gesund hältst, findest du übrigens hier:

So förderst du dein Bodenleben im Biogarten

28 Gemüsearten und ihre wirksamsten Mischkultur-Partner + Beispielplan

Warum du deine Beete nicht umgraben solltest – und was du stattdessen machst!

Kennst du noch mehr Tricks zum Rotkohl pflanzen? Schreib deine Erfahrungen gerne in die Kommentare. :)

Dieser Artikel enthält Werbung für den Wurzelwerk-Onlineshop

15 Kommentare

  1. Andrea sagt

    Hallo zusammen,
    ich hatte ja letzten April diesen austreibenden Rotkohlstrunk hier beschrieben und wollte kurz die Geschichte zu Ende erzählen:
    Ich hab den austreibenden Strunk im Beet blühen und Samen bilden lassen, diese abgesammelt und über den Winter aufbewahrt; dann vor ein paar Wochen im Haus in einzelne Töpfchen ausgesät und ihr glaubt es nicht, es sind echte kleine süße Rotkohlpflänzchen draus geworden. Also schon über die Keimblattphase hinaus.
    Wahrscheinlich ist noch nix in trockenen Tüchern, aber ich werde sie weiter hätscheln, was das Zeug hält und dann bei passendem Klima raus ins Beet bugsieren.
    Ich gehe ganz schwer davon aus, daß ich dieses Jahr zu Weihnachten meinen ureigensten Rotkohl verspeisen werde, Ich freu mich total.
    Grüße an alle Hobby-Gärtner, Andrea

    • Franzi von Wurzelwerk sagt

      Ach wie schön, liebe Andrea! :)
      Das eigene Saatgut macht nochmal richtig viel Freude, oder?
      Sehr schön! Ich wünsche dir eine dicke fette Rotkohl-Ernte!

      Liebe Grüße
      Franzi von Wurzelwerk

  2. Sybille sagt

    hallo zusammen, ich habe gerade meinen einzigen Rotkohl geerntet, der leider keinen Kopf gebildet hat, aber viele Blätter… beim Kochen habe ich festgestellt, dass die meisten Blätter grün geblieben sind.. Können wir sie trotzdem essen oder lieber nicht?

    • Katrin von Wurzelwerk sagt

      Hallo Sybille,
      nach einiger Recherche konnte ich nichts dazu finden, dass grüne Kohlblätter nicht essbar wären. Solanin kommt nur bei Nachtschattengewächsen vor und Kohl gehört ja zu den Kreuzblütlern.
      So lange sie schmecken, sehe ich kein Problem! ;)

  3. Jörg Meinhardt sagt

    Mein Rotkohl hat riesige Blätter aber noch keinen Kopf. Meine Frau meint, dass wird nichts mehr. Stimmt das? Grüss Jo

    • Katrin von Wurzelwerk sagt

      Hallo Jörg,
      gib deinem Rotkohl einfach noch eine Chance – außer du brauchst den Platz im Beet dringend. Vielleicht bildet er doch noch einen Kopf! Ich drücke fest die Dauemn! :)

    • Franzi von Wurzelwerk sagt

      Ja, das kannst du machen! ;)

      Liebe Grüße
      Franzi von Wurzelwerk

  4. Andrea sagt

    Hallo Wurzelwerker,
    auf meinem Komposthaufen ist aus einem Rotkohlstrunk ein Trieb rausgewachsen. Ich habe ihn ins Beet gepflanzt und ihr glaubt es nicht ….. der Trieb wächst weiter. Wird daraus ein richtiger Kohlkopf oder eher ein Fake-Kohl? Habt ihr eine Ahnung? Ich find’s spannend!
    Herzliche Grüße, Andrea

    • Saskia Wurzelwerk sagt

      Hallo Andrea, na das klingt ja mal nach einem Experiment! Sehr wahrscheinlich wird er nun einfach blühen und kein Kohlkopf mehr wachsen. Du kannst die Blütenstände wie Mini-Brokkoli ernten, das ist eine echte Delikatesse, oder du lässt es für die Insekten blühen! <3
      Ganz liebe Grüße,
      Sassi von Wurzelwerk :)

  5. Melanie Egbers sagt

    Hallo Marie,
    einige meiner Blaukrautköpfe sind dieses Jahr in der Wachstumsphase aufgerissen. An was kann dies liegen? Wollte sie einlagern, aber nun werde ich Blaukraut einkochen. Danke und liebe Grüße
    Melanie

  6. Kate sagt

    Hallo, ja der Rotkohl! Jetzt hab ich dieses Jahr mehr gepflanzt, schaut auch super aus, große Blätter, aber kein einziger bildet einen Kopf. Kann das jetzt immer noch passieren? Oder kann ich die Hoffnung schon aufgeben?
    Verzweifelt Kate.

    • Luci sagt

      Hallo Kate,
      die Hoffnung ist noch nicht verloren! Kopfkohl braucht seeehr lange. Wichtig ist nur, dass du ihn als Starkzehrer gut gedüngt hast. Rotkohl hat ordentlich hunger und braucht ein sehr nährstoffreiches Beet.
      Liebe Grüße
      Luci von Wurzelwerk

  7. Manuela Menn sagt

    Hallo Marie,
    der Beitrag ist super leider habe ich ihn jetzt erst in deckt, kann man Rotkohl auch ein zweites Mal um setzen damit er genug Platz hat.
    Liebe Grüße Manuela

  8. Anita sagt

    Hallo Marie,
    vielen lieben Dank für all die tollen Beiträge.
    Ich freue mich immer auf die tollen Viedeos.
    Welche Schädlingsschutznetze würdest Du empfehlen?
    Ich möchte mir dieses Jahr welche anschaffen.
    Viele liebe Grüße,
    Anita

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